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Klára Hůrková, Gehege mit Magnolien

 Klára Hůrková, Gehege mit Magnolien. Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten der Autorin. Reihe Lyrik Bd. 183.  96 Seiten, ISBN 978-3-86356-377-6. €[D]18,50; Ihr Warenkorb ist leer. 

Klára Hůrková wurde 1962 in Prag, Tschechische Republik, geboren. Sie studierte Philosophie an der Karlsuniversität in Prag. Seit 1989 lebt sie im Ausland, seit 1991 in Aachen. An der RWTH Aachen studierte sie Anglistik (Literaturwissenschaft), Kunstgeschichte und Philosophie und promovierte über die Theaterstücke von Tom Stoppard und Václav Havel. Zur Zeit arbeitet sie als Weiterbildungslehrerin für Englisch und Kunst in Aachen und betätigt sich außerdem als Schriftstellerin, Übersetzerin, Herausgeberin und Künstlerin. Klára Hůrková hat bisher vierzehn Gedichtsammlungen veröffentlicht, zuletzt auf Deutsch Licht in der Manteltasche (chiliverlag, Verl, 2020). Außerdem hat sie drei deutsch-tschechische Anthologien der Gegenwartslyrik mit eigenen Übersetzungen herausgegeben: Schlüsselsammlung – Sbírka klíčů (2007), Über den Dächern das Licht – Nad střechami světlo (2014), Klare Begegnungen – Jasná setkání (2018) und die tschechische Übersetzung von Ludwig Steinherrs Gedichten, Stránky světla – Die Seiten des Lichts (2022), alle in Prag erschienen.

Lieferbare Titel von Klára Hůrková, Gehege mit Magnolien. Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten der Autorin. Reihe Lyrik Bd. 183.  96 Seiten, ISBN 978-3-86356-377-6. €[D]18,50;

Rainer Wedler: was sind wir mehr als Buchstaben

 Rainer Wedler: was sind wir mehr als Buchstaben. Gedichte. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Reihe Lyrik Bd. 181.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-374-5. €[D]18,50; Ihr Warenkorb ist leer. 

Wedlers Gedichte sind von Neugier auf alle Realien des Lebens wie von poetischer Experimenturlust geprägt.
Jürgen Engler

Schwarz-Weiß-Fotografie kann in ihrer Formensprache so eindringlich sein, dass man beginnt, die Bilder mit den Augen Zeile für Zeile abzutasten, damit einem kein Detail, keine Korres-
pondenz der Formen und Linien entgeht: So aufmerksam schaut man nicht auf die eigene Umgebung, solches können die eigenen Augen nicht sehen.
Carsten Sternberg

Lieferbare Titel von Rainer Wedler

Poesie/poésie Zeitgenössische Dichtung aus Frankreich und Deutschland. ISBN: 3-937139-00-1. 168 Seiten; 14,00Eur[D]   CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek:
Blua, Gérard und Stefanescu, Sergiu : Poesie/ poésie. Zeitgenössische
Dichtung aus Frankreich und Deutschland. Mit einem Vorwort von Sergiu
Stefanescu.
Autoren: Alfonsi, Josiane; Blua, Gérard; Broussard, Yves; Demuth, Volker;
Draghincescu, Rodica; Dürrson, Werner; Fels, Gilbert; Kaouah, Abdel-
madjid; Kotarski, Carmen; Lovichi, Jacques; Migozzi, Marcel; Montmaneix,
François;   Oliver, José F. A. ; Özdemir, Hasan; Sayer, Walle; Schneider,
Klaus F.; Seiler, Hellmut; Sorrente, Dominique; Stephan, Susanne; Temple,
Frédéric  Jacques;  Tixier, Jean-Max; Ughetto, André; Villain, Jean-Claude;
Rainer Wedler.

Übersetzer: David, Eric; Lawitschka, Valérie; Fischer, Rüdiger.
Ludwigsburg: Pop, 2004

»Ungesagtes der Sinne unterschlagen verwischt / ohne Wohnrecht Offensichtliches verschlüsselt / meine Texte sind nicht gesichert« (J. Alfonsi); »enthaarte Tiere die Blicke leer / darin siehst du plötzlich dich fortgeschoben« (V. Demuth); »und denke / bin ich denn wirklich« (W. Dürrson); »das Instrument demonstriert, exakt diesem Auge, daß hier dubiose Grenzen bestehen / Problem, das es / es? ich! / bislang nicht sah« (G. Fels); »ich hatte die Sprache geöffnet / nicht den Mund« (C. Kotarski); »nur während ich an dich / dachte liebte ich dich / das wort war nur zwischen / den lippen« (H. Özdemir); »geschichten die ich / heimlich hinuntersteige aus den farben / und hellen fenstern in den stummfilm« (J. F. A. Oliver); »zeile um zeile / abgelagertes / ich« (K. F. Schneider); »Heute sing ich, morgen tanz ich, nie ohne euch, aber / Bin ich’s nun oder ist es wirklich ein anderer?«
(H. Seiler); »Der allerchristlichste König ist, wie ich, / bald traurig, bald fröhlich« (S. Stephan); »zu wem / soll ich noch sprechen / die Nahen scheinen nah nur« (R. Wedler). Die zitierten Verse sollen einen Eindruck vermitteln von der Vielfalt der Stimmen und der Originalität der von uns verlegten Lyriker und zugleich Anreiz sein, der literarischen Qualität zum Durchbruch zu verhelfen.

Zwischenstation Algier. Roman, EPIK- Sammlung, 86 Seiten, ISBN: 3-937139-11-7; 12,80€

deichgraf meiner selbst, Gedichte, mit Illustrationen von Ferdinand Wedler,ISBN: 978-3-937139-34-3, 12,50€

Die Leihfrist, Roman, (EPIK- Sammlung); 128 Seiten,  ISBN: 978-3-937139-81-4, 12,00€

Unter der Hitze des Ziegeldachs, Gedichte mit Zeichnun- gen von Ferdinand Wedler, (LYRIK- Sammlung); 136 Seiten,  ISBN:  978-3-86356-010-2, 12,00€.

Seegang. Mit zwölf Zeichnungen von Ferdinand Wedler. (EPIK Sammlung). 116 S. ISBN: 978-3-86356-030-0, Preis: 12,00€

Es gibt keine Spur, Prosastücke, 2013. (EPIK Sammlung). 330 S. ISBN: 978-3-86356-052-2, 17,80€

Auch die Brombeeren haben keine Bedeutung mehr. Roman. Mit Illustrationen von Maximilian Wedler. Pop Epik. 131 Seiten, ISBN 978-3-86356-076-8, 12,99€

Nock, Roman,Pop Epik, 168 Seiten, ISBN 978-3-86356-119-2, 15,50€

einen Fremden grüßt man nicht, Gedichte 2011 – 2016, Pop Lyrik, 142 Seiten, ISBN:978-3-86356-176-5, m15,50€

Stiftorgel, Kurze Texte, 2014-2017. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Pop Epik. 208 Seiten, ISBN 978-3-86356-190-1, 23,00 €

Das Jahr Null ist das Jahr Zwölf. Warum Hitler meinen Vater
nur einmal getroffen hat. Roman. Die POP-Verlag-Epikreihe, Bd. 101. 141 Seiten, ISBN 978-3-86356-249-6. €[D]15,50

vor dem Fenster tanzt ein frecher Gedanke. Gedichte. Mit 22 Bildern von Carsten Sternberg. Reihe Lyrik Bd. 143.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-298-4. €[D]16,50

was sind wir mehr als Buchstaben. Gedichte. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Reihe Lyrik Bd. 181.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-374-5. €[D]18,50;

Awarische Prosa

Awarische Prosa. Märchen,  Erzählungen, Novellen und
Miniaturen. Konzeption und Übersetzungen aus dem Awarischen von Steffi Chotiwari-Jünger und Patimat Sagitowa. Kaukasische Bibliothek Band 17 (Georgien).
Reihe Epik Bd.127, 183 Seiten, ISBN 978-3-86356-171-0, € [D21,00

 

Die awarische Sprache ist eine von circa 40 Sprachen im Nordkaukasus (staatlich zu Russland gehörend), von denen etwa 22 über eine eigene nationale Literatur verfügen.
Die Awaren (etwa 1 Million Angehörige) stellen ungefähr 29,2 % (850 000, 2010) der Bevölkerung der Teilrepublik Dagestan dar, jedoch leben Awaren auch außerhalb Dagestans in Russland. Daneben sind 53 000 Awaren in Aserbaidschan und ebenso viele in der Türkei zu Hause.
Die awarische Sprache gehört zur nordostkaukasischen Gruppe und besitzt zehn Dialekte in zwei Hauptgruppen: Südawarisch und Nordawarisch. Sie ist keine indogermanische Sprache und somit nicht ansatzweise mit dem Russischen verwandt.
Im deutschsprachigen Raum verbindet man mit dem Ausdruck Awaren ganz bestimmte historische Ereignisse. Sie waren im Mittelalter Machthaber eines riesengroßen Reiches, wobei Awaren die herrschende Schicht des Reiches benannte. Nach den Eroberungskriegen Karls des Grossen verloren sie zu Beginn des 9. Jahrhunderts an Bedeutung. Die Frage, ob das Kaukasusvolk in der russischen Teilrepublik Dagestan Verwandte oder Nachfahren dieser historischen Awaren sind, ist sehr umstritten. Die Eigenbezeichnung der kaukasischen Awaren ist Maġarulal. in der russischen Teilrepublik Dagestan Verwandte oder Nachfahren dieser historischen Awaren sind, ist sehr umstritten. Die Eigenbezeichnung der kaukasischen Awaren ist Maġarulal.

Vaso Guleuri / ვასო გულეური: Charlotta und ihre Freunde / შარლოტა და მისი მეგობრები

Vaso Guleuri / ვასო გულეური: Charlotta und ihre Freunde / შარლოტა და მისი მეგობრები Deutsch – Georgisch.  Illustrationen von Salome Chotiwari /  ილუსტრატორი სალომე ხოტივარი,
Aus dem Georgischen übersetzt von Irma Shiolashvili / მთარგმნელი ირმა შიოლაშვილი
Reihe Kids . Band 5 . Hrsg. der Reihe: Traian Pop, 34 S., ISBN 978-3-86356-370-7, €[D]12,80
Vaso Guleuri wurde 1971 in Gori geboren und schloss ein Studium am Architekturinstitut der Technischen Universität Georgiens ab. Er gewann den zweiten Platz beim Literaturwettbewerb TSERO 2007 für seine Sammlung von Kindergedichten „Kindergarten“. Seine erste Sammlung von Kindergeschichten, „Der Fuchsladen“, wurde 2007 von Diogene Publishing veröffentlicht. Im Jahr 2011 riefen das öffentliche Radio und der Elf-Verlag einen Wettbewerb für Weihnachtsmärchen aus, bei dem Vaso Guleuris Hörstück „Die befreiten Klänge“ den ersten Platz belegte. Die Radiosendung wurde am 7. Januar 2012 vom Georgischen Öffentlichen Rundfunk ausgestrahlt und Ende des Jahres wurde das Märchen als Buch veröffentlicht. Im Jahr 2018 wurde er für den ALMA (Astrid Lindgren Memorial Award) nominiert. Im Laufe seines Lebens hat er 20 Bücher für Kinder geschrieben, darunter Gedichte und Märchen.

Kinderbücher aus Georgien

• Winzige Freunde. Vier georgische Märchen und eine Geschichte von Niko Lomouri für die jüngsten Leser, ausgewählt und übersetzt von Steffi Chotiwari-Jünger und Artschil Chotiwari.
Illustriert von Mariam Papuaschwili.
ISBN: 978-3-86356-162-8, 19,90€
• Mariam Tsiklauri / მარიამ წიკლაური: Ein außergewöhnlicher Sonntag / უჩვეულო კვირადღე
Illustrationen von Julia Nikogosova-Kandaliani. Aus dem Georgischen übersetzt von Irma Shiolashvili.
ISBN 978-3-86356-312-7; €[D]12,80

Lieferbare Titel von Vaso Guleuri / ვასო გულეური: Charlotta und ihre Freunde / შარლოტა და მისი მეგობრები Deutsch – Georgisch.  Illustrationen von Salome Chotiwari /  ილუსტრატორი სალომე ხოტივარი,
Aus dem Georgischen übersetzt von Irma Shiolashvili / მთარგმნელი ირმა შიოლაშვილი
34 S., ISBN 978-3-86356-370-7, €[D]12,80

PH Gruner: Drei Frauen

PH Gruner: Drei Frauen. Novelle. Reihe Epik . Bd. 132, 242 Seiten, ISBN 978-3-86356-368-4; €[D]19,50

Nicht Zuneigung, nicht Faible, nicht Faszination, nein: Liebe. Es gibt sie nicht nur einmal im Leben. Aber wie ist es, wenn es sie zwar mehrfach gibt, jedoch nicht angenehm dosiert, also hübsch nacheinander, sondern zeitgleich?

Rezensionen/Kritikerstimmen:

Über: Die extrem kurze Zeit der Seligkeit. Zehn Kurzgeschichten
und ein Hörspiel (2018):

„Das Buch bedient extrem ansprechend die Bedürfnisse weit- und weltläufiger Seelen.“
www.FaustKultur, Ffm

„Jede Geschichte zielt auf eine Pointe. Jede hat überraschende Wendungen, jede lädt den Leser ein, eigene Perspektiven zu überprüfen. Und was das Hörspiel anbelangt: Da muss man nicht ins Studio gehen, schon die Lektüre ist ein Vergnügen.“
Darmstädter Echo

„Satz- und Wortbonbons aus dem Niemandsland zwischen Thomas Mann und Ernest Hemingway finden sich in diesen Geschichten wie Perlen an skurril-bizarren Handlungssträngen aufgehängt. Gruner meldet wortstark seinen Anspruch an, als unübersehbarer Teil der deutschen Literatur wahr- und ernstgenommen zu werden.“
Sprachnachrichten, Dortmund

Über: Wunderlich und die Logik, Roman (2012)

„Gruners Fabulierkunst ist immens. Und immens beeindruckend. Lässig schickt er Grüße an Tommy Jaud.“
www.FaustKultur.Ffm

„Ein fulminanter Roman. Ein Fabuliermeisterwerk. Und dabei bleibt Gruner ein gesegneter Stilist, der die Sprachmuskeln schön locker hält.“
www.CulturMag , Berlin

Wäre Salvador Dalí Krimiautor geworden, herausgekommen wäre vielleicht ein Buch wie dieses. Eins von Gruner. Nicht ohne Grund hat man in Darmstadt
diesen Mann zum Turmschreiber gekürt.“
Sprachnachrichten, Dortmund

Über Zikaden mit Zahnrad. Querschüsse, Glossen, Satiren (2015)

Gruner ist hochgradig sprachsensibel. Und zugleich, das gehört wohl zusammen, bis in die letzte Faser sprachkritisch. Die südhessische Spitzfeder lebt von seiner semantischen Akrobatik.
www.CulturMag, Berlin

Sarire hat Zukunft. Zumal dann, wenn sie so pointiert formuliert wird
wie von Paul-Hermann Gruner.
Darmstädter Echo

Über: CO-RO-NA. 19 Autorenbeiträge zu Covid-19. 19 Reaktionen auf eine Pandemie (2020):

„Gruner hat es als Herausgeber und Mit-Autor mit diesem Sammelband geschafft, eines der schnellsten sensiblen literarischen Auseinandersetzungen mit der Pandemie auf den Markt zu bringen.“
Böhme-Zeitung, Soltau (Niedersachsen)

„Eine Abrechnung mit Covid-19. Das Buch sollte kommentieren, frotzeln, böse und satirisch sein. Und das ist gelungen.“
Frankfurter Rundschau

In Sachen bildende Kunst:

„Der Gruner liefert Satire vom Feinsten.“
Klaus Staeck, Präsident a.D. der Akademie der Künste, Berlin

„Gruner verbindet ästhetischen Anspruch mit einem kulturkritischen Konzept. Im ideellen Gefolge von Schwitters oder Duchamp wählt er den Weg des meisten Widerstandes. In medias res. Das ist Überlebensstrategie. Oder Kunst. Oder beides.“
Michael Hohmann, künstlerischer Leiter der Romanfabrik, Frankfurt am Main

Über: Wunderlich und die Lo- gik, Roman (2012)

„Gruners Fabulierkunst ist immens. Und immens beein- druckend. Lässig schickt er Grü- ße an Tommy Jaud.“
www.FaustKultur.Ffm

„Ein fulminanter Roman. Ein Fabuliermeisterwerk. Und dabei bleibt Gruner ein gesegneter Stilist, der die Sprachmuskeln schön locker hält.“
www.CulturMag , Berlin

„Wäre Salvador Dalí Krimiautor geworden, herausgekommen wäre vielleicht ein Buch wie dieses. Eins von Gruner. Nicht ohne Grund hat man in Darm- stadt diesen Mann zum Turm- schreiber gekürt.“
Sprachnachrichten, Dortmund

Über Zikaden mit Zahnrad. Querschüsse, Glossen, Satiren (2015)

„Gruner ist hochgradig sprach- sensibel. Und zugleich, das gehört wohl zusammen, bis in die letzte Faser sprachkritisch. Die südhessische Spitzfeder lebt von seiner semantischen Akro- batik.“
www.CulturMag, Berlin

Sarire hat Zukunft. Zumal dann, wenn sie so pointiert formuliert wird
wie von Paul-Hermann Gruner.
Darmstädter Echo

Über: CO-RO-NA. 19 Autorenbeiträge zu Covid-19.
19 Reaktionen auf eine Pandemie (2020):

„Gruner hat es als Herausgeber und Mit-Autor mit diesem Sammelband geschafft, eines der schnellsten sensiblen literarischen Auseinandersetzungen mit der
Pandemie auf den Markt zu bringen.“
Böhme-Zeitung, Soltau (Niedersachsen)

„Eine Abrechnung mit Covid-19. Das Buch sollte kommentieren, frotzeln,
böse und satirisch sein. Und das ist gelungen.“
Frankfurter Rundschau

In Sachen bildende Kunst:

„Der Gruner liefert Satire vom Feinsten.“
Klaus Staeck, Präsident a.D. der Akademie der Künste, Berlin

„Gruner verbindet ästhetischen Anspruch mit einem kulturkritischen Konzept. Im ideellen Gefolge von Schwitters oder Duchamp wählt er den Weg des meisten Widerstandes. In medias res. Das ist Überlebensstrategie. Oder Kunst. Oder beides.“
Michael Hohmann, künstlerischer Leiter der Romanfabrik, Frankfurt am Main

 

Lieferbare Titel von PH Gruner:

– Drei Frauen. Novelle. Reihe Epik . Bd. 132, 242 Seiten, ISBN 978-3-86356-368-4; €[D]19,50

 

die bewegung der antillen unter der schädeldecke. junge rumäniendeutsche lyrik zwischen 1975 und 1980

die bewegung der antillen unter der schädeldecke. junge rumäniendeutsche lyrik zwischen 1975 und 1980. Eine (historische) Anthologie
herausgegeben von Walter Fromm. Erweiterte, kritische Neuauflage 2022
mit einem einleitenden Essay von Prof. Dr. Waldemar Fromm
und einer soziokulturellen Kontextualisierung
von Prof. Dr. Anton Sterbling.

Richard Wagner | Werner Söllner | Rolf Bossert | Franz Hodjak | William Totok | Hellmut Seiler | Klaus Hensel | Horst Samson | Helmut Britz | Johann Lippet

Reihe Lyrik Bd. 171 . 296 S., 978-3-86356-350-9, €[D] 23,00.

Diese Anthologie ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass sich in der kleinen deutschsprachigen Literatur Rumäniens in den 1960er und 1970er Jahren ein Maß an Weltläufigkeit und Modernität herauszubilden begann, das heute zur markanten Bereicherung der literarischen Vielstimmigkeit in Deutschland beiträgt. Das zeigen Werke, die nach 1989 erschienen sind: Sie verweisen auf Emigration, Unbehaustheit und eine doppelte Fremdheit – „Angekommen wie nicht da“ lautet ein Titel von Herta Müller – innerhalb des Erfahrungshaushalts Deutschlands. (Waldemar Fromm, 2022)

Der Aussiedlungsprozess der Deutschen aus Rumänien und der meisten rumäniendeutschen Schriftsteller, Künstler und Intellektuellen findet sich von dieser Literatur merkwürdig begleitet und zugleich vielfach gebrochen gespiegelt und in gewisser Weise auch vorweggenommen. (Anton Sterbling, 2022)

Persönlich wünschte ich mir eine noch ein- deutiger engagierte oder gar militante Sub- jektivität. Verfolgt man jedoch die jüngste Lyrikproduktion aufmerksam, so lässt sich leicht feststellen, dass sie nicht selten ins private Abseits abdriftet, belanglose Innerlichkeit zutage fördert und Gesellschaftliches wegdrückt. Dann wird leider nur noch festgestellt, aber nicht mehr gefragt, der Zustand wird hingenommen, aber nicht mehr angezweifelt etc., etc. Selbstverschuldetes Abseits wäre das Ergebnis, eine vielversprechende literarische Bewegung fände ein frühzeitiges Ende. Dem vorzubeugen, mag dieses Buch auch beitragen. (Walter Fromm, 1980 )

Lieferbare Titel von Walter Fromm:

die bewegung der antillen unter der schädeldecke. junge rumäniendeutsche lyrik zwischen 1975 und 1980. Richard Wagner | Werner Söllner | Rolf Bossert | Franz Hodjak | William Totok | Hellmut Seiler | Klaus Hensel | Horst Samson | Helmut Britz | Johann Lippet. Eine (historische) Anthologie. herausgegeben von Walter Fromm. Erweiterte, kritische Neuauflage 2022. mit einem einleitenden Essay von Prof. Dr. Waldemar Fromm und einer soziokulturellen Kontextualisierung von Prof. Dr. Anton Sterbling. Reihe Lyrik Bd. 171 . 296 S., 978-3-86356-350-9, €[D] 23,00.

Irma Shiolashvili, Montag

Irma Shiolashvili, Montag. Gedichte. Aus dem Georgischen übersetzt von Joachim Britze. 51 Seiten, ISBN 978-3-86356-369-1, € [D]16,50

In dieser Gedichtsammlung erzählt Irma Shiolashvili, eine georgische Dichterin der Wendegeneration, über ihren bunten Lebensweg, über ihre innere und äußere Freiheit, über ihre Kriege, die sie als Frau geführt hat, und über die Flügel, die ihr in jungen Jahren verwundet wurden und seitdem immer wieder neu ausgestreckt werden. Sie erzählt über Gesellschaften, die sie mit ihren poetischen Augen betrachtet. Sie erzählt über ihre Identität, die gleichzeitig von der georgischen und der abendländischen Kultur genährt wird.
Irma Shiolashvili berührt die unterschiedlichsten Lebensbereiche auf eine ganz ihr eigene Art und Weise, die sie jedoch nie ihre Herkunft vergessen lässt. Für den Leser ist das eine ungewöhnlich interessante Reise.

Lieferbare Titel von Irma Shiolashvili:

Anca Stuparu, Das Gesetz des Wassers / Legea apei

 

Anca Stuparu, Das Gesetz des Wassers / Legea apei. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Mit bildnerischen Arbeiten von Marie Christine Katz. Aus dem Rumänischen von Georg Aescht. Reihe Lyrik Bd. 173 . 128 S., 978-3-86356-354-7, €[D] 23,00.

Die Welt der Anca Stuparu entfaltet sich in einer Lyrik, in der sich Besinnung und poetische Unmittelbarkeit, Nostalgie und Frische, Klage über Entfremdung und Freu- de am Neubeginn abwech- seln. Ihr Dialog mit dem lyrischen Ich und dem Nächsten oder der Gottheit greift aus in den Raum der großen existenziellen Fragen zum Wesen von Sein, Werden und Vergehen. Mit ihrer wendigen Sprache durchmisst Anca Stuparu die Gänge eines dehnbaren Labyrinths und erforscht entlang eines eigenen Leitfadens Daseinszustände und Ver- gänglichkeit, stets darauf bedacht, zwischen vertrauter Identität und umfassender Weltreflexion die Waage zu halten.
Adriana Carcu

In ihren Performances vereinigt Marie Christine Katz die klassische Anmut der Bewegung mit der knisternden Spontaneität von Hashtags und der Geräuschkulisse aktueller Ereignisse und Auseinandersetzungen. Hier fließen die Wellen der Nostalgie früherer Zeiten mit dem Stakkato des gegenwärtigen Zeitgeistes zusammen.
Alka Mansukhani

 

Lieferbare Titel von Anca Stuparu:

– Das Gesetz des Wassers / Legea apei. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Mit bildnerischen Arbeiten von Marie Christine Katz. Aus dem Rumänischen von Georg Aescht. Reihe Lyrik Bd. 173 . 128 S., 978-3-86356-354-7, €[D] 23,00.

Holdger Platta, Ruhmesblätter mit Linsengericht

Holdger Platta, Ruhmesblätter mit Linsengericht. Erzählgedichte. Reihe Lyrik Bd. 177 . 84 S., 978-3-86356-366-0, €[D] 12,80.

In diesem Gedichte-Zyklus, entstanden während der Jahre 1983 bis 2021, wird zurückgeblickt auf die Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg, bis hinein ins Ende der Fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Eine Kindheit wird beschworen zwischen zerborstenen Bunkern, mitten im Duisburger Wald, und dem Beschweigen der Vergangenheit, zwischen den Glückseligkeiten der kindlichen Neugier und der Angst vor einer fremdenfeindlichen Umwelt, zwischen Adolf Hitler und Huckleberry Finn.
Mit der Wahrnehmungsfähigkeit eines Jungen und dem Wissen eines Erwachsenen ziehen uns diese Gedichte hinein in eine Vergangenheit, die nur scheinbar vergangen ist und nur scheinbar keine Vorjahre kennt, voller Unruhe, Getuschel und Unsicherheiten – und voller Freuden, die ahnungslos sind.
An einem herrlichen Augusttag wird auf einer Ostsee-Insel mit behaglicher Bimmelbahn ein Berber von Skinheads ermordet – ein Penner oder Landstreicher, wie man bis heute kaltschnäuzig sagt. Und in einer Tannenstraße, Jahre zuvor, schweigen unter alten Bäumen, im warmen Sonnenschein, die Villen der Schlotbarone vor sich hin. Als ob man sich nicht auf Erden befände, sondern im Paradies.
Gedichte, berstend vor Ambivalenz.

DARF ES DAS GEBEN? Kann das wahr sein? – Lyrik, die von Geschichte handelt? Gedichte, in denen erzählt wird: aus dem Le- ben eines Kindes? Eines Jungen, der sich immer wieder in seiner Kindheit verirrt und trotzdem irgendwie mitbekommt, was vorher geschehen ist? Und in diesen Unsicherheiten des Jungen randaliert und schweigt die Welt der Endvierziger, Anfangfünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts? In dieser Wirrnis der kindlichen Wahrnehmungen werden genau jene Region wieder präsent und genau jenes Schweigen, in denen dieses Kind die Augen aufmachte, Nebel verspürte und zu hören begann: Mülheim an der Ruhr, Raffelberg und Speldorf. Das Haus mit den Schwalben davor und der Streuobstwiese dahinter. Das Foto vom Tannenberg-Denkmal beim ostpreußischen Alten an der Wand und der Holzschuhtanz. Die großen Jungs, die Kohlen von den Eisenbahnwaggons schmei- ßen. Und in diesem Kind immer wieder diese Angst.

– – – In den Gedichten werden keine Zaunpfähle aufgestellt, von denen es heftig herüberwinkt. Die Verse wurden geschrieben für den Raum zwischen den Zeilen. Und handeln trotzdem auch von Auschwitz. Nichts ist genauer als die Erfindung, mit brennendem Gedächtnis. Und: Wer sich auf die Wirklichkeit einläßt, lernt ein Durcheinander kennen, das hinter der Welt eine verborgen gehaltene Welt zur Kenntnis bringt; nicht sicher, ganz gewiß nicht, auch nicht für jeden. Aber vielleicht … Ruhmesblätter erinnern an Ruhmesblätter Deutscher Geschichte, einen Sammelband von Zigarettenbildern, der 1934 im Eckstein-Halpaus-Verlag Dresden erschien. Das Zitat Friedrich des Großen findet sich dort unter dem Bild Nummer 36, der Schluß des Gedichtes Ruhmesblätter und Linsengericht beschwört das letzte Bild in diesem Sammelband – mit der Nummer 252.

Lieferbare Titel von Holdger Platta, Ruhmesblätter mit Linsengericht. Erzählgedichte. Reihe Lyrik Bd. 177 . 84 S., 978-3-86356-366-0, €[D] 12,80.

In der Presse:

, Hinter den Schlagzeilen. Magazin für Kultur und Rebellion. Wundervolle Gedichte über eine furchtbare Zeit, Zu Holdger Plattas Lyrikband „Ruhmesblätter mit Linsengericht“.

 

Dagmar Dusil (Hg.): Mit Erinnerungen gepflastert

Dagmar Dusil (Hg.): Mit Erinnerungen gepflastert. Eine Anthologie von Dagmar Dusil. Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Fragmentarium, Bd. 28. ISBN: 978-3-86356-367-7, 410 Seiten, €[D]25,00

| Emil Hurezeanu | Nora Iuga | Frieder Schuller | Monica Fronius | Hellmut Seiler|Heinz Acker | Jürgen Schlezack | Michael Astner | Hannes Elischer | Kurt H. Binder | Horst Samson | Jürgen Schuster | Marianne Hügel | Horst Fleischer | Jutta Caplat | Heini Höchsmann | Angela Baciu | Bernd Fabritius | Sieglinde Bottesch | Walter Johrend | Marianne Acker | Gerhard Dabi | Dagmar Dusil | Gerlinde Schuller | Dietfried Zink | Ingrid Loew | Peter Betsy | Erika Schunn | Monika Reiner | Rudi Klubitschko | Joachim Wittstock | Manfred Huber | Erika Schneider | Kurt Thomas Ziegler | Brigitte Hermann | Adrian Ernster |

Die Texte im vorliegenden Band berühren, informieren, beschreiben, blicken in ein Hermannstadt, das es heute so nicht mehr gibt. Sie sind zum Teil gut recherchiert und dokumentiert oder verlieren sich einfach in Erinnertem. Die Straßen sind die Adern der Stadt und schwemmen Erinnerungen und Erlebtes an oder weg, übergeben all dies der Stadt, und so werden es nicht mehr unsere Erinnerungen sein, sondern die der Stadt. Momentaufnahmen, die Bilder entstehen lassen.

Das letzte Haus war auch ein Einfamilienhaus und war das Eckhaus zum Philosophengang auf der linken Seite. Es trägt schwer an einer Erinnerung. Christel, die zweitälteste Tochter der Konrads, war Studentin in Klausenburg. Der politische Geheimdienst hatte sie unter Druck gesetzt. Er forderte von ihr, über ihre Kommilitonen und Freunde zu berichten. Sie eigerte sich.
Hannes Elischer, Die Walkmühlgasse

Wenn aber der laue Sommerwind das Laub der Linden im Garten von Fräulein Schullerus und das des uralten Nussbaumes im Hof von Tante Clara, unserer lieben Nachbarin, sanft streichelt, erreicht das geheimnisvolle Rauschen über Hunderte und Tausende Kilometer Entfernung unsere Seelen und erinnert uns an die Kinder, die wir einmal waren …
Adrian Ernster, Die Grabengasse

Lieferbare Titel von Dagmar Dusil:

Traian Pop Traian: Posledni sněh / Der letzte Schnee

Traian Pop Traian: Posledni sněh / Der letzte Schnee

Basnje / serbsce-němsce. Gedichte / sorbisch-deutsch. Grafiki / Grafiken: Božena Nawka-Kunysz. Wudawaćel / Herausgeber: Benedikt Dyrlich

Serbske přebasnjenja z němčiny / Sorbische Nachdichtungen aus dem Deutschen: Benedikt Dyrlich [B. D.] und Dorothea Šołćina/Scholze [D. Š.]. Němske přebasnjenja z rumunšćiny / Deutsche Übersetzungen aus dem Rumänischen von Horst Fassel [H. F.], Edith Konradt [E. K.], Johann Lippet [J. L.], und Dieter Schlesak [D. S.]

Wjacore serbske přenjesenja złožuja so na rumunsko-němsku ediciju Absolute Macht, Ludwigsburg 2018. Etliche sorbische Übertragungen stützen sich auf die rumänisch-deutsche Edition Absolute Macht, Ludwigsburg 2018.

Zběrka bu spěchowana wot Załožby za serbski lud, kotraž dóstawa lětne přiražki Zwjazka, Swobodneho stata Sakskeje a Kraja Braniborskeje. Diese Veröffentlichung wurde gefördert von der Stiftung für das sorbische Volk, die jährliche Zuwendungen des Bundes, des Freistaates Sachsen und des Landes Brandenburg erhält.

Reihe Lyrik . Band 176,  153 Seiten, €[D]18,50
ISBN 978-3-86356-365-3

Basnik a rebel, nakładnik a wupućowar, diskjokej a dźiwadźelnik, wudawaćel a redaktor.
Z tutymi a dalšimi wopřijećemi hodźi so Traian Pop Traian jadriwje charakterizować. Ja sam pak rady swojemu přećelej a koleze z gildy pisacych z wutroby přidam: Traian słuša ze swojim 18. decembra 2002 załoženym nakładnistwom, kotremuž Pop Verlag rěkaja, sobu k naj- płódnišim spěchowarjam noweje wuchodno- a južnoeuropskeje literatury w Němskej a w tutym wobłuku mjeztym tež k spušćomnym wudawaćelam serbskeho pismowstwa.

Dichter und Rebell, Verleger und Auswanderer, Musiker und Theatermann, Herausgeber und Redakteur. Mit diesen und weiteren Etiketten lässt sich Traian Pop Traian markig charakterisieren. Ich selbst füge indes meinem Freund und Kollegen aus der Dichtergilde von Herzen hinzu: Traian zählt mit seinem am 18 Dezember 2002 gegründeten Pop-Verlag zu den produktivsten Förderern neuer ost- und südeuropäischer Literatur in Deutschland und in diesem Rahmen auch zu einem nachhaltigen Herausgeber des sorbischen Schrifttums.
Benedikt Dyrlich

Lieferbare Titel von Traian Pop Traian:

Klaus Martens: Hirnkübel

Klaus Martens: Hirnkübel. Reihe Lyrik Bd. 175 . 87 S., 978-3-86356-362-2, €[D] 16,50

Diese erhöhte Aufmerksamkeit für innere, häufig fast unsichtbare Zusammenhänge ist es, was Klaus Martens Gedichte im Innersten verbinden und sie so zu einem sinnvollen Ganzen fügen: einer melancholischen, aber doch nicht hoffnungslosen Hommage an den nach bestem Wissen und Gewissen geführten Lebenskampf, wie Thomas Mann es einmal formulierte.
Stefanie Golisch

„Es spricht für den Lyriker Martens, dass er sich nicht in einen Schublade stecken lässt und er andererseits nicht meint, zu allem etwas sagen zu müssen. Mit Worten kämpft er allenthalben gegen Flachheit und Abstumpfung. Er trotzt der Selbstvergessenheit und deren Waffen … Ein Höhlenforscher ist dieser Martens, der weiß, dass man lange graben muss, um das Ich und seine Empfindungs- werkzeuge wieder freizulegen. Wie heißt es in einem der schönsten Gedichte („Speleologe“)? „Doch irgendwann / wird Licht hineingetragen, wird Verstecktes / aus dir heraus gegraben, gedreht und unter- sucht, / geflickt oder so belassen, wie es ist, dort drinnen, / in der Spelunke, wo du geborgen warst.“
Christoph Schreiner

Matthias Buth (Hg.): Der Himmel über Philomena

Matthias Buth (Hg.): Der Himmel über Philomena. Auschwitz sieht uns an. Eine Anthologie zur Kulturgeschichte. edition philomena – Bücher des Philomena-Franz-Forums e.V.
Band 1, 226 S,.ISBN 978-3-86356-351-6, €[D]19,50

| Markus Bauer |
| Helmut Braun |
| Klaus-Michael Bogdal |
|Matthias Buth | Hajo Jahn |
| Rainer Maria Klass |
| Kolja Lessing | Kurt Roessler | Claudia Roth | Paul Schendzielorz | Marina Weisband |

Philomena Franz ist Deutschlands Mutter Courage. Sie hat Herz, Geist und Horizont.
Einhundert Jahre alt zu werden ist fast schon ein Wunder. Die Kon- zentrationslager von Auschwitz- Birkenau und Ravensbrück zu überleben umso mehr. Sie wurde 1922 in Biberach geboren, ihre Mutter eine Jüdin, ihr Vater ein Sinto aus Tours, dem nahen Frankreich. Ihre Familie wurde von unseren Vorfahren rassistisch verfolgt als „die anderen“. Dabei sind Sinti vor 600 Jahren nach Europa gekommen und so auch nach Deutschland, so wie vor 250 Jahren Roma zu uns kamen. Sie sind Deutsche, aber die national- sozialistischen Deutschen grenz- ten aus, verfolgten und ermor- deten. Und viele Mitmenschen stigmatisieren sie immer noch.
Aus der Familie von Philomena Franz überlebten nur wenige. Wie etwa 500.000 Sinti und Roma. Sie schaffte es zu widerstehen mit allem, wozu sie fähig war und ist: durch den Glauben an Gott und durch das Lied. Denn sie sang im KZ, zur Ermutigung für sich und andere. Ihr ausgebildeter Sopran, ihr Lied, hat gerettet, als sie der Welt abhandengekommen war.
Philomena Franz, Frau Europas, ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Ver- dienstorden von NRW liest bis auf den heutigen Tag aus ihrem eindrucksvollen Buch „Zwischen Liebe und Hass“ im In- und Ausland und verbreitet in Schulen und Universitäten ihre Lebensbotschaft „Wenn wir hassen, verlieren wir. Wenn wir lieben, werden wir reich“.
Ein Dreiklang bestimmt ihr Selbstverständnis: Sintiza, Gott, Deutschland. Und so hat sie uns allen ein Licht im dunklen Tunnel von Auschwitz entzündet. Und so können wir dieses Grauen annehmen, ohne daran am Deutschsein zu verzweifeln. Uns allen ist auf der Gedächtnishaut der Holocaust eintätowiert. Wir wissen, was Genozid ist und kennen Celans Vers „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“. Daraus erwächst unsere Verantwortung für Kultur und Geschichte. Dieser stellen sich die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes. Der „Himmel über Philomena“ ist unser Dach. Er führt zu den Veranstaltungen anlässlich des hundertsten Geburtstages von Philomena Franz in Rösrath. Was für ein Glück, diese tapfere Frau mit Geist und Gemüt in unserer Mitte zu wissen.
Matthias Buth

Lieferbare Titel von Matthias Buth:

  • Der Schnee stellt seine Leiter an die Ringmauer. Poetische Annäherungen an Rumänien und andere Welten. Mit einem Nachwort von Markus Bauer.Reihe Fragmentarium, Bd. 19. ISBN 978-3-86356-294-6,180 Seiten, €[D]19,50
  • Der Himmel über Rösrath. Reihe Fragmentarium Bd. 21, 210 S,.ISBN 978-3-86356-318-9, €[D]19,50
  • Der Himmel über Philomena. Auschwitz sieht uns an. Eine Anthologie zur Kulturgeschichte. edition philomena – Bücher des Philomena-Franz-Forums e.V.
    Band 1, 226 S,.ISBN 978-3-86356-351-6, €[D]19,50

Dagmar Dusil: Entblätterte Zeit

Dagmar Dusil: Entblätterte Zeit. Kurzgeschichten. Reihe Epik . Bd. 131, 196 Seiten,  ISBN 978-3-86356-359-2; €[D]16,50

 

 

Und sei die einzelne Szene auch noch so skurril, das Übel auch noch so bedrückend, strahlen sogar die zwielichtigen Gestalten dieser Prosa pure unwiderstehliche Menschlichkeit aus. (Gabriel H. Decuble)

Entblätterte Zeit ist Dagmar Dusils zweiter Kurzgeschichtenband. Von den Bewohnern eines Dorfes, die sich mit der Ankunft eines Paketes am Wendepunkt ihres Lebens wähnen, von Inga und ihrer von Metallen geprägten Kindheit, vom Hund Liberty, der beinahe eine politische Krise auslöst, vom Wettermacher und seinen Wolkenkanonen, von der trügerischen Idylle eines Bergdorfes, wo Wälder abgeholzt werden, von der Siebzehnjährigen, die einen Hundertmeterlauf vor sich hat und das Ziel nie erreichen möchte, von Mioara, die zu Marie wird und im Zwischendasein der auseinander driftenden Identitäten gefangen ist.

Vor den Fenstern der Städti schen Druckerei schlug er sein Nachtlager auf einem Gitterrost auf, aus dem wohltuende Wärme strömte. Tagsüber sammelte er Zeitungen, in denen viel über den Sieg des Sozialismus zu lesen war, und auf denen er sich nachts ausstreckte.
»Warum«, fragten ihn wiederholt seine beiden Geschwister, nachdem sie ihn ausfindig gemacht hatten, »warum tust du uns das an?«
Dann lächelte der Wettermacher leise vor sich hin, es war ein weiches Lächeln, behutsam, wie ein entschlüpfter Vogel saß es auf seinen Lippen, und er sagte mit ruhiger Stimme: »Es wird ein großer Sommer werden.« Er sprach die Worte langsam und klar und deutlich und die Geschwister gingen unverrichteter Dinge wieder nach Hause.

Lieferbare Titel von Dagmar Dusil:

Ana Blandiana: Variationen über ein gegebenes Thema

Ana Blandiana: Variationen über ein gegebenes Thema / Variațiuni pe o temă dată Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Aus dem Rumänischen und mit einem Nachwort von
Ruxandra Niculescu. Reihe Lyrik Bd. 170. 149 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-364-6, €[D] 18,50

 

ES schneit!
Also werde ich dich sehen
weil deine unsichtbare Silhouette
unter dem Schnee Form annimmt.
Bleib stehen, ich flehe dich an
damit der Schnee sich
auf die Schultern auf den Kopf
und in die Haare setzt.

Ich will dich nur sehen
wahrhaftig.
Ich weiß, ich darf
dich nicht streicheln
denn unter meiner warmen Hand
würde dein Schneeumriss
schmelzen.
Es schneit
aus gefrorener Urzeit
und es badet uns
klirrende Kälte
in zärtlichem Untergang.

 

In einer Zeit, in der die Menschheit biologische und mentale Experimente anstrebt und nicht einmal davor zurückscheut, mit Hilfe von riskanten Technologien eine Verschmelzung von Mensch und Maschine zu planen, um das Leben um jedem Preis zu verlängern bzw. eines Tages Unsterblichkeit zu erlangen, glaubt eine Dichterin, dass Liebe die einzige universelle Kraft ist, die den Tod überwindet.
Ruxandra Niculescu

Lieferbare Titel von Ana Blandiana:

Geschlossene Kirchen & Biserici închise. Gedichte. Nach einer Auswahl und mit einem Nachwort von Katharina Kilzer (Hrsg.). Übersetzungen aus dem Rumänischen von Maria Herlo, Katharina Kilzer und Horst Samson. Deutsch-Rumänisch. Orpheus Reihe Band 9. ISBN 978-3-86356-185-7; 210 Seiten, €[D]18,50

BAWÜLON 4/2017 (28)

–  MATRIX 1/2020 (59) • Anna Blandiana • Sie könnte die nächste Nobelpreisträgerin sein

  •  Mein Vaterland A4 / Patria mea A4. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Maria Herlo, Katharina Kilzer und Horst Samson. Reihe Lyrik Bd. 154. 155 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-300-4, €[D] 19,90
  • Herr der Mühle. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Hans Bergel], Horst Fassel, Maria Herlo, Franz Hodjak,Katharina Kilzer, Rolf-Frieder Marmont, Ruxandra Niculescu,
    Dieter Roth, Horst Samson, Dieter Schlesak, Bettina Schuller, und Joachim Wittstock.
  • Reihe Lyrik Bd. 154 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-217-5, €[D] 19,10
  • Variationen über ein gegebenes Thema / Variațiuni pe o temă dată Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Aus dem Rumänischen und mit einem Nachwort von Ruxandra Niculescu. Reihe Lyrik Bd. 170. 149 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-364-6, €[D] 18,50

Edith Ottschofski: saumselige annäherung

Edith Ottschofski: saumselige annäherung

Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten von Ilse Hehn

Reihe Lyrik Bd. 172

Kartoniert mit Schutzumschlag (bedruckt)

ISBN: 978-3-86356-352-3, 110 Seiten, €(D)16,50

Die Alltagssprache, die eher für die Prosa geeignet ist, erweckt das Interesse des Publikums. Man hat den Eindruck, dass jedes Gedicht auf einem Bildschirm wie ein Film abläuft, die Szenen laufen mit. Neugierde und Erwartung wachsen. Der Leser will sehen, der Leser will verstehen, der Leser hat keine Zeit mehr für’s Verstecken-Spielen. Das ist das Geheimnis der gegenwärtigen Poesie, das Edith Ottschofski wunderbar beherrscht… Doch der Dichter hat auch in diesem Fall seine Geheimnisse. Letzten Endes verrät jedes Gedicht seine Botschaft. Diese zu entschlüsseln, bleibt dem Leser überlassen.
Ich empfehle allen Poesieliebhabern die Gedichte der Edith Ottschofski, sie sind tatsächlich ein Leckerbissen!
Nora Iuga

Die Überschriften: montagslitera- tur trendy, abends in der tram, schwarm, à la bonne heure, andere zeiten verweisen meist auf hapti- sche Eindrücke und kognitive Operationen, die das lyrische Ich beim Beobachten von Menschen im großstädtischen Verkehr sam- melt. Egal, ob es ein Schwarm von weiblichen Teenagern in der Stra- ßen- oder der S-Bahn ist, ob es elegant gekleidete Möchtegern Snobs oder Obdachlose sind, das beobachtende, objektivierende Au- ge erfasst Bewegungen und auf- fällige Laute, fügt sie in eindrucks- starke Bilder, wertet nur selten, lässt den Wahrnehmungsstrom mit geschickt ausgewählten Verben fließen.
Wolfgang Schlott

Lieferbare Titel von Edith Ottschofski:

  • „Luftwurzeln“. Roman. Reihe Epik. 276 Seiten, €(D)16,90
    ISBN 978-3-86356-137-6
  • im wohlklang unverhohlen.Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten von Ilse Hehn. Reihe Lyrik. ISBN: 978-3-86356-198-7, 144 Seiten, €(D)16,50
  • saumselige annäherung. Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten von Ilse Hehn. Reihe Lyrik Bd. 172, Kartoniert mit Schutzumschlag (bedruckt), ISBN: 978-3-86356-352-3, 144 Seiten, €(D)16,50

Anton Sterbling: Ende einer Pandemie und weitere Erzählungen

Anton SterblingEnde einer Pandemie und weitere Erzählungen

Kartoniert mit Schutzumschlag (bedruckt).  Reihe Epik Bd. 131; ISBN: 978-3-86356-357-8; 183 Seiten, €[D]16,50

 

 

 

 

 

Der Band umfasst vier Erzählungen. »Ende einer Pandemie« handelt vom trügerischen Ende der mit entsprechenden bedrückenden kollektiven Erfahrungen einhergehenden merkwürdigen Heimsuchungen, die ohne befreienden Ausgang bleiben. »Der Aktivist« vermittelt Einblicke in das durch einen schweren Unfall gebrochene Leben eines politischen Aktivisten, der aus einer Aussiedlerfamilie stammt, und bringt uns dessen Denk- und Erfahrungswelt wie auch dessen spätere Erinnerungen und Einsichten näher. Die Erzählung »Dorina« geht der merkwürdigen Geschichte einer jungen Frau nach, die unbedingt von einem einsamen Bergbauernhof, aus den Händen ihres gewalttätigen Mannes und seiner drei Brüder, in die Freiheit des Liebesglücks entführt werden wollte. Auch so etwas geht selten gut aus. »Im Zug an der Grenze oder Undine geht wieder« nimmt den Leser auf eine bizarre Grenzfahrt in einer angehaltenen Zeit, ohne weitere Erklärungen und Perspektiven mit. Die in diesem Band vorgelegten Erzählungen können jeweils für sich gelesen werden, sie sind allerdings erneut über einige hintergründige Motive und Figurationen mit bestimmten Erzählsträngen und imaginären Bezugspunkten der ersten beiden Erzählbände »Klimadelirium« und »Die versunkene Republik« verknüpft.

»Das Staunen der Rezensentin ist groß: Womit ein Erzähler vom „Balkan“, der eigentlich emeritierter Soziologie-Professor ist, aufwarten kann – unglaublich! Und was die Melonengasse in einem banatschwäbischen Dorf an gespenstischen Familiengeschichten birgt, ist so verrückt wie die Realität selbst. Anton Sterbling hat Letztere gut beobachtet und in Fiktion gegossen. Den Band voller Skurrilitäten widmet er seinen „Freunden der ehemaligen Aktionsgruppe Banat“ – überpünktlich zum 50. Jubiläum der Gruppe im März 2022.«

Dr. Ingeborg Szöllösi in Allgemeinen Deutschen Zeitung und Banater Post

»„Das Anliegen dieser Erzählungen ist die künstlerische Erfindung des eher Unwahrscheinliche, aber doch nicht ganz Unmöglichen“, schreibt der Autor in seinem Vorwort. Das trifft recht gut den Tenor des gesamten Bandes, dessen Titelgeschichte schon gleich mit dem ersten Satz sprachlich sehr an Franz Kafka erinnert. (…) Sie könnte täuschen über die brillante Intelligenz dieses Autors, ebenso wie die scheinbare Naivität des Ich-Erzählers. Diese sachliche Sprache erzeugt Distanz, bewirkt aber auch so etwas wie Objektivität.«

Widmar Puhl in Bawülon 1/2021 (41)

Lieferbare Titel von Anton Sterbling:

Ilse Hehn: Diese Tage ohne Datum

Ilse HehnDiese Tage ohne Datum. Mit 45 bildnerischen Arbeiten der Autorin.Reihe Fragmentarium Bd. 27. 320 Seiten, ISBN 978-3-86356-353-0, €[D]23,00

Anstelle eines Vorworts: Eine Sprache aus Überzeugung, Nähe und Anmut

Das kennen wir: Die Corona-Pandemie zeigt erschreckend, statt sich herzlich und liebevoll zu umarmen, streckt man seine Faust aus, seine Ellenbogen und tritt einander fast vors Schienbein. Nehmen wir auch noch die Maske hinzu, sind wir … auf Abstand? Einander fremd geworden? Vereinsamt?
Wie erfreulich, wenn ein Buch seine Arme ausbreitet, die Maske abnimmt, keine Berührung scheut, sich dir nähert und ein echtes Angebot zur Aufnahme einer Beziehung ist.
Wovon rede ich? Von Ilse Hehns jüngstem Buch: „Diese Tage ohne Datum“. Es neigt sich uns entgegen, möchte angenommen, in seiner Bildsprache verstanden und in gewisser Weise auch genossen werden. Doch das alles geht nicht hektisch. Es brauchte seine Zeit. Lebenszeit, Erfahrungszeit, Wahrnehmungszeit. Und es braucht unsere Lust und Bereitschaft, Worte und Bilder zu wägen, so dass sie in unserem Inneren Gestalt annehmen.

Was bewegt diese bewegende Autorin dazu, uns in Lappland auf einen Hundeschlitten zu stellen und uns tagelang und abhängig von Tier und Natur durch die weite, eingefrorene Landschaft zu führen? Die sprachsatten Bilder lassen es erahnen: es geht darum, eine innere Heimat zu entdecken, ein Gefühl von Geborgensein in einer Natur, die nicht feindlich ist.
Ob die Bretagne ein heimeliger Ort? Ist sie nicht auch schroff, bedrohlich, menschenfeindlich? Nein, wenn man nicht nur allein unterwegs ist, und manchmal scheint es durch, dass Ilse Hehn nicht alleine reist. Ob die Autorin nun mit kulturhistorische Anmerkungen, in eine bildhafte Sprache eingetaucht, metaphorisch überhöht und mit kraftvollen Synästhesien bekleidet, sich uns herausfordernd nähert – wir sind eingeladen, intellektuell und emotional an dieser Reise durch Frankreich teilzuhaben.
Nach einem wunderbar zynischem Capri-Intermezzo und einem Spaziergang durch das bunte, tolerante Amsterdam reisen wir nach Schottland.
Kommt man dann dort im Zeichen der Distel und beim Klang der Bagpipes, mit dem passenden Getränk in der Hand und umwoben von Geschichte und Geschichten, zu einer entspannten Gelassenheit, einem Atemhauch von Genuss? Ja, man kommt. Auch als Leser.
Aufpassen! In Florenz – sachlich kommentiert die Autorin die Stadt als „ein Sarg aus pietra dura“, Pathos und pietätvolle Kniefälle sind nicht das Ihre – werden wir davor gewarnt, „Dantes verzinkter Lorbeer“ uns nicht auf den Kopf fallen zu lassen.
Und ach, Ägypten. Hier hat Ilse Hehn wahrlich ihr Herz an Geschichte und Architektur, an Götterwelt und Menschenelend verloren. So viele Worte und keines zu viel. Jedes gefüllt mit Bild und Vorstellung, mit Kommentar und Anmerkung. Ein Bekenntnis!
Ein literarisches Fundstück sind die Texte der Autorin über ihre ehemalige Heimat Rumänien. Textminiaturen von großer poetischer Kraft und eigenwillige Collagen vermitteln ein nuancenreiches Bild des postkommunistischen Rumänien. Hinter dem schönen Schein eines „neuen Frühlings“ wird die Ratlosigkeit und Enttäuschung angesichts der nicht eingelösten Erwartungen der 1989 von der kommunistischen Diktatur befreiten Menschen spürbar.
Umarmen wir Sizilien, jenes geschichtsträchtige Eiland, um uns bald darauf, über Norwegen und Samos, am Bodensee auszuruhen, Annette von Droste Hülshoff vorurteilsfrei zu begegnen, und gleichsam Kraft zu tanken für zwei weitere große Schritte. Einer führt uns zur ewigen Stadt, der Roma aeterna, deren Flair wir erliegen, die Sinne leibhaftig und lebhaft gesättigt. Und ja, die „bocca della verita“ wartet auf die Autorin, um das, was sie uns anbietet, auf Authentizität und sprachliche Überzeugungskraft zu prüfen. Ergebnis: Alles gut! Was heißt, das steinerne Ungeheuer beißt nicht zu.
Schließlich wartet Venedig auf uns. Wir kommen behutsam dieser rätselhaft schönen Stadt nahe. So wie die Autorin auch uns nahegekommen ist. Keine erzwungene Distanz sondern glaubhafte Nähe, keine Oberlehrer-Belehrungen, sondern kenntnisreiche Impulse. Keine Maske, wohl aber eine Sprache aus Überzeugung, Nähe und Anmut.

So gelingen Begegnungen, ja Berührungen in einer Zeit der Entfremdung. Man ist eingeladen, sich dem Horizont einer weit gereisten Autorin zu nähern.
Das ist ein Buch für unsere Zeit der Distanz, der Masken und der erzwungenen Berührungslosigkeit.
Lassen Sie sich berühren! Es tut gut.

Ulrich Steenberg, Januar 2022

 

Diese Tage ohne Datum – ein Gesamtkunstwerk, das die Vielfalt von Reiseerfahrungen in all ihren sinnlichen, gedanklichen und ästhetischen Facetten erfasst, und in welchem kongenial die bildende und die Sprachkünstlerin Ilse Hehn zu Wort kommt.
Was bei der aufmerksamen Lektüre auffällt, ist die stilistische Vielfalt der Texte, von Impressionen (Frankreich) über handfeste, geradezu spannende Handlung (Lappland), sprachlich unwahrscheinlich ausgefeilten wunderschönen Bildern vom Bodensee, Mont St. Michel, Venedig, Amsterdam (in seiner Knappheit ein kleines Kabinettstück), Capri (wunderbar die ironische Brechung im gesamten Kapitel) bis zu richtigen kleinen kulturhistorischen Exkursen (Ägypten, Rom, Schottland) und immer wieder dazwischen eingestreute lyrische Produkte. (Herbert Bockel)

Kritikerstimmen
Das jüngste Buch der Autorin Ilse Hehn ist ein eigenwilliges poetisches Reisetagebuch. Die Autorin reflektiert in Gedichten und Prosa feinsinnig die unterschwelligen Eigenheiten von Landschaften und Städten und stellt sie in den Zusammenhang der persönlichen Erlebnis- und Erfahrungswelt. Von besonderem Reiz sind die Rückblenden auf den südosteuropäischen Raum und die Jahre des Sozialismus, der Blick auf das heutige postkommunistische Rumänien sowie die Erlebnisfrische, mit der sie zu reisen und zu schildern versteht.
In die Texte beigestreut sind zahlreiche bildnerische Arbeiten von Ilse Hehn, die dem Buch einen zusätzlichen künstlerischen Reiz verleihen. (Ihre Windrose hat Wurzeln im Südosten, Franz Heinz)

Stilles Aufnehmen von Welt
Nicht die exotische Ferne fremder Kontinente lockt Ilse Hehn. Ihre Eindrücke, in Notaten festgehalten, die ein Mosaik bilden, sammelt die Reisende in den Schneeweiten Lapplands, in farbenflirrenden mediterranen Räumen, im Rom der Kirchen, Künste und Kontraste, in der archaisch-herben Landschaft der Bretagne, auf der griechischen Insel Samos, in Ägypten oder auch im sagen- und geschichtsträchtigen Schottland. Ihre in Prosa gefassten Impressionen finden sich, gestalterisch umgewan-
delt, oft auch in Gedichten wieder, die, eine Erfahrung, ein Erlebnis betonend, zum mitbestimmenden Teil des Textgefüges werden. Und sie finden sich wieder in den durch ihre Farbakzentuierung und Linienführung suggestiven Bildern der Künstlerin Ilse Hehn, die mit der Dichterin gemeinsam unterwegs war. (Eduard Schneider)

Lieferbare Titel von Ilse Hehn:

  • Anneliese Merkel:Käme ein Wort. Gedichte. Mit vier Arbeiten vonIlse Hehn.Pop Lyrik. ISBN: 978-3-86356-161-1, 72 Seiten, 14,50€
  • Roms Flair in flagranti. Epikreihe Bd. 109.142 Seiten, ISBN 978-3-86356-284-7, €[D]19,90
  • Diese Tage ohne Datum. Mit 45 bildnerischen Arbeiten der Autorin.Reihe Fragmentarium Bd. 27, 320 Seiten, ISBN 978-3-86356-353-0, €[D]23,00

Horst Samson: Der Tod ist noch am Leben

Horst Samson: Der Tod ist noch am Leben. Gedichte. Mit 23 Zeichnungen von Gert Fabritius. Lyrikreihe Bd. 174; ISBN 978-3-86356-355-4; 196 Seiten, €[D]23,00

„Es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt“, schrieb Thomas Bernhard. Der Tod geht seinen Weg. Er weiß, was er tut. Sein Handwerk wurde ihm in die Wiege gelegt, eine Begabung. Oft spielt der Tod mit dem Leben. Er ist ein Herumtreiber, ein Flaneur. Manche halten ihn für einen Blender, aber er ist ein Meister. Sein Gedächtnis ist fabelhaft, er vergisst keinen. Der Tod hat eine gespaltene Persönlichkeit, tritt oft an mehreren Orten gleichzeitig auf. Plötzlich zeigt er im Nachtclub seine Künste, auch im Licht der Sonne ist niemand vor ihm sicher. Und manche müssen erst gar nicht mehr das Bett verlassen. Er ist nicht wählerisch. Es gibt größere Schrecken als den Tod. Der arbeitet präzise. Er flunkert nicht, er stümpert nicht. Nur das Leben quält. Der Tod ist der Frieden selber. Heimatlos in der Träne sehen wir dem Tod bei der Arbeit zu. Er lehrt uns das Verfließen, den Zerfall, das Vergehen. Das Leben, sagt er, hat keine Chance, es ist ein langsames, aber sicheres Sterben. Der Tod ist sein eigenes Geheimnis. Gegen die Kraft der Poesie aber ist er machtlos.
Horst Samson

Lieferbare Titel von Horst Samson:

Peter Frömmig: Sedimente der Zeit

 

Peter Frömmig: Sedimente der Zeit. Essays und Erzählungen. Reihe Fragmentarium Bd. 25, 361 Seiten, ISBN 978-3-86356-344-8, €[D]21,00

Sedimentgestein ist ein mehr oder weniger festes Material, das sich im Laufe geologischer Zeiträume abgelagert oder geschichtet hat. Dagegen erscheint ein Menschenleben geradezu kurz und verschwindend. Und doch will uns Peter Frömmig mit seinen „Sedimenten der Zeit“ teilhaben lassen an dem, was sich im Laufe seines Schriftstellerlebens in ihm und durch ihn abgesetzt und angesammelt hat, was ihm erinnerungswert und bezeichnend erscheint. Wie die Betrachtungen zu Autoren und Beispiele seiner ganz eigenen Bücherwelt. Die Erzählungen zu seinem schriftstellerischen und künstlerischen Werdegang stehen im Zentrum des Buches. Sie sind gleichermaßen eine Offenbarung als auch die Beschreibung einer Flucht aus beengten, spießigen und kleingeistigen Verhältnissen hinaus in die Weite, in die Ferne (USA), und damit aber auch immer ins Ungewisse, Ungesicherte. Hinein in eine bisweilen abenteuerliche Künstlerexistenz.
Peter Oehler

Lieferbare Titel von Peter Frömmig

– „Das Rumoren am Rande der Ereignisse. Erkundungen auf Nebenschauplätzen. Prosa-Miniaturen und kurze Geschichten. Mit einem Nachwort von Rainer Wochele. edition monrepos Band 5.ISBN 978-3-86356-066-9142 Seiten, €[D14,50

– „Das Haus, in dem die Wörter wohnen.“ Gedichte und Bilder für Kinder und Erwachsene. edition monrepos Band 13. 144 Seiten, ISBN 978-3-86356-143-7, €[D15,50

– „Die Wörter gehen ein und aus„. Gedichte und Bilder. Kids Samlung Bd. 3, 45 Seiten, ISBN 978-3-86356-245-8, €[D]9,90

Sedimente der Zeit. Essays und Erzählungen. Reihe Fragmentarium Bd. 25, 361 Seiten, ISBN 978-3-86356-344-8, €[D]21,00

 

Helmuth Frauendorfer, Abendweg

Helmuth Frauendorfer, Abendweg. Roman. Reihe Epik Bd. 126. 332 S., ISBN  978-3-86356-336-3, €[D]21,50

Eine Urne versinkt im schmalen Grab. Zwei Frauen in Schwarz, sie trauern nicht wirklich. Eine Obduktion kann nicht mehr stattfinden. Ein ganz normales Leben geführt zu haben – davon war Helen ein Leben lang überzeugt. Als Deutsche in einem Dorf im rumänischen Banat aufgewachsen, erlebt sie als Kind mit ihrer Familie die durch das kommunistische Regime angeordnete Deportation in die Bărăgan-Steppe. Später, als Studentin, nimmt sie in der Stadt Temeswar an Veranstaltungen mit regimekritischen deutschsprachigen Schriftstellern teil. Als Zwanzigjährige heiratet sie einen Westberliner und kommt in die geteilte Stadt. Ein bisschen aufregend war es schon, ihr Leben, aber für die damaligen Umstände, findet sie, war es auch normal. Sie ist überzeugt, es sei dennoch ein ganz normales Familienleben, wie es jeder sucht – auch in Zeiten von Totalitarismus, auch in Zeiten politischer Umwälzungen. Doch dann reihen sich Merkwürdigkeiten an Merkwürdigkeiten. Rund um den Leipziger Abendweg
am Cosbudener See werden Schichten eines Lebens sichtbar. Und Helen erkennt langsam, dass sie als Spielball von Geheimdiensten und Politik instrumentalisiert wurde.

Der 1959 im rumänischen Banat geborene, 1987 in die Bundesrepublik gejagte deutsche Schriftsteller Helmuth Frauendorfer erzählt in seinem Roman „Abendweg“ das Leben der Banater Schwäbin Helen. Ihr Leben liest sich wie ein zeitgeschichtliches Dokument der verheerenden Auswirkungen von Totalitarismus und Diktatur bis in die privatesten Details – nicht nur im vergangenen, sondern auch im 21. Jahrhundert.

Als Angehöriger des Jahrgangs 1959 ist Helmuth Frauendor­fer der jüngste inmitten jener Generation von SchriftstellerIn­nen, die in den letzten Jahren Rumänien verlassen haben, verlassen mußten, weil ihnen das Leben schwer und das Arbeiten unmöglich gemacht wurde. Herta Müller gehört zu diesem Kreis, ihr Ehemann Richard Wagner, aber auch Gerhard Csejka, der Literaturkritiker und Übersetzer, Johann Lippet, Klaus Hensel, Werner Söllner und William Totok. Sie alle gehören einer Generation an, der es als erster möglich war, sich frei mit Literatur auseinanderzusetzen, damals in den sechziger Jahren in Rumänien, die noch geprägt waren von relativer Liberalität, als es in der Region, in der sie lebte, noch deutsche Schulen, Radiosendungen in deutscher Sprache, deutsche Zeitungen und ein deutsches Theater (in Temeswar) gab. Die Biografien dieser Autoren sind vergleichbar: meist kamen sie aus Dörfern, gingen später in die weltläufigeren Städte, studierten, schrieben, diskutierten gemeinsam, waren Lehrer, Literaturredak­teure, Übersetzer, Dramaturgen – bis sich die Zeiten änderten, immer repressiver wuren: Zensur, Schreibverbot, gelegentlich Angst ums eigene Leben, Druck, der stärker wurde, schließlich Weggehen.

Ingulf Radtke, Nachwort zu: Helmuth Frauendorfer, Landschaft der Maulwürfe. Gedichte, Frankfurt am Main 1990

Lieferbare Titel von Helmuth Frauendorfer:

Abendweg. Roman. Reihe Epik Bd. 126. 332 S., ISBN  978-3-86356-336-3, €[D]21,50

Gerti Michaelis Rahr: Unverhofft

Gerti Michaelis Rahr: Unverhofft.

Reihe EPIK, Bd. 35. ISBN: 978-3-86356-021-8, 100 Seiten, €[D] 10,50 

Zum Buch:

Die zwölfjährige Waise Rika wächst nach ihrer Adoption in einer Apothekerfamilie auf, wird von ihrer Adoptivmutter streng erzogen.
Als Rika im beginnenden Erwachsenalter ihre erste große Liebe mit dem Arzt André findet, beginnt für Rika und André eine Zeit großer Leidenschaft, die sie beide aber vor unlösbare Probleme stellt.
Schließlich leben die Liebenden getrennt auf verschiedenen Kontinenten, sie erinnern sich voller Sehnsucht vergangener, glücklicher Tage.
Auf die Hoffnung, irgendwann sich wiederzufinden, gibt erst die Zeit nach langen Jahren eine Antwort.

Ist Liebe nur Ausdruck emotionaler Gefühle, einer vorübergehenden Leidenschaft? Oder ist sie fähig, einen beständigen Impuls im Leben zu geben und den Grundstein für eine innere Verbundenheit über Zeit und Raum hinweg zu legen?
Welche Art von Freundschaft ist bereit, Entsagung und Opfer auf sich zu nehmen?
Diesen sich selbst gestellten Fragen geht die Autorin in ihrer Novelle nach.

Nicht allein die eigene Persönlichkeit, die aufrichtige Bereitschaft zu einem starken Willen und Glauben, sondern auch die Ausdauer in ihrer darüber hinweg rollenden Zeit zeugen von Liebe und Freundschaft.

Lektoriert hat das Buch die Schriftstellerin und Lyrikerin Daniela Danz.

Lieferbare Titel von Gerti Michaelis Rahr:

  • Unverhofft. Reihe EPIK, Bd. 35. ISBN: 978-3-86356-021-8, 100 Seiten, €[D] 10,50 

 

Gerti Michaelis Rahr: Der Vorhang fiel

Gerti Michaelis Rahr, Der Vorhang fiel. Lebenswege einer Künstlerin durch drei Diktaturen. Zeitzeugin eines Jahrhunderts. Reihe Fragmentarium Bd. 24, 261 S,.ISBN 978-3-86356-348-6, €[D]19,90.

Oft waren es Zufälle oder eine Art von Fügung, welche mich führten, aber letztlich auch unbeschadet Elend, Schrecken und Erniedrigung überstehen ließen. Ebenso oft halfen mir Lebenswille und Mut, an den grauenvollen Tagen in Dresden oder Berlin der letzten Kriegswochen, an der Verschleppung ins sowjetische Internierungslager, an den Jahren hinter dem „Eisernen Vorhang“ in Ungarn nicht zu zerbrechen.
Stets half mir meine tiefe Liebe zur Heimat, worunter ich heute nicht mehr ein Nationalland allein verstehe.
Nachkommenden Generationen möge man nicht nur Geschichtszahlen über das vergangene 20. Jahrhundert vermitteln, sondern auch die hinter Zahlen und Fakten verborgenen menschlichen Tragödien dieser Epoche nahe bringen. Heute leben wir in Europa in Freiheit, und ich fühle mich befreit von den dunklen Seiten der Erinnerungen durch das geschriebene Wort.
Gerti Michaelis Rahr

Wer Gerti Michaelis Rahr heute fragt, wie sie ihren Lebensweg beschreiben würde, dem antwortet die 97-jährige: „Bunt!“
Was zweifellos stimmt, aber auch wie eine Untertreibung klingt. Denn die Farb- palette ihres Lebens, um im Bild zu bleiben, war so facettenreich wie die so vieler Menschen, die im Zweiten Weltkrieg und davor heranwuchsen. Gleichfalls war auch bei ihr die Kolorierung oft grau und pechschwarz. Dazu kamen die Klänge ihres Lebens. Der Applaus auf der Bühne als Tänzerin, die Detonationen der Fliegerbomben oder auch die berührende Stille der ungarischen Puszta im späteren Kommunismus.
„Ja, mein Leben war bunt“, wiederholt Gerti Michaelis Rahr, die heute im Allgäu lebt.
Auch in ihrem hohen Alter bewohnt sie selbständig eine Wohnung, wo sie dem Gast von ihrem ungewöhnlichen Werde- gang erzählt, der sie durch drei Diktaturen führte. Und über den sie heute sagt: „Der Kriegsausbruch am 1. September 1939 war die Ursache, dass sich mein ganzes Leben völlig anders entwickelt hat, als ich es wollte.“
Die vielen Jahre haben aus ihr einen nachdenklichen Menschen gemacht:
„Wer Hass sät, darf nicht in der aufkeimenden Saat Liebe erwarten.“
„Keine Schuld ist auslöschbar, aber das Verzeihen ist manchmal leichter als das Vergessen, denn Wunden heilen lang- samer, als sie geschlagen werden.“

Schwäbische Zeitung,
aus „Sehnsucht nach Freiheit.
Wie die 97-jährige Gerti Michaelis Rahr aus Leutkirch drei Diktaturen überlebte“, von Dirk Grupe.

Dies ist ein äußerst spannendes Buch von einer Frau, die sich aufgrund von politischen Unwägbarkeiten nicht unterkriegen ließ, sich selbst treu blieb, ihre Mitmenschlichkeit nicht verleugnete und sich nicht an Unrechts- regime anpasste, jedoch durch sie erfahren hat, wie inhuman Menschen sein können, wenn man ihnen Macht gibt.
Sehr empfehlenswert.

Helga König, Journalistin

Diese Lebenserinnerungen sind ein
authentisches Dokument der Zeitge- schichte, sie beinhalten historische Fakten und zutiefst persönliche Betrachtungen.
Rückblick auf ein langes Leben seit 1921, das auch und gerade gegenwärtig eindringlich bewusst macht, wie unmenschlich diktatorische Regime zu allen Zeiten sind.
Viel Trost und Mut spenden die gelebte Kunst, der Tanz und die Empathie, mit der eine lebensbejahende Frau selbst in düstersten Jahren ihren Mitmenschen begegnet, um Freude und Schönheit zu vermitteln.
Der aus künstlerischer Haltung genährte Widerstandsgeist wird trotz des erlittenen Schicksals in drei verschiedenen Diktaturen zum prägenden, ermutigenden Lebensinhalt.

Imre Török, Schriftsteller
(Sohn von Gerti Michaelis Rahr)

Lieferbare Titel von Gerti Michaelis Rahr:

  • Unverhofft. Reihe EPIK, Bd. 35. ISBN: 978-3-86356-021-8, 100 Seiten, €[D] 10,50 

Niko Lortkipanidse: Das Herz.

 Niko Lortkipanidse, Das Herz. Zwölf Erzählungen. Übersetzung aus dem Georgischen / Nachwort: Maja Lisowski. Projektinitiator / Textauswahl: Dato Barbakadse, Kaukasische Bibliothek Band 33 (Georgien). Reihe Epik Bd.130, 236 Seiten, ISBN 978-3-86356-349-3, € [D19,90

 

 

Wird das tiefere Verständnis zeitgenössischer Literatur nicht selbstverständlich auch durch die Kenntnis der sogenannten Klassiker der jeweiligen Literatur ermöglicht? Der Pop Verlag hat sich jedenfalls vorgenommen, der Leserschaft im deutschen Sprachraum neben ausgewählter Gegenwartsliteratur aus dem Kaukasus auch den Zugang zu klassischen Werken aus der Region zu ermöglichen und mit dieser Offenlegung der literarischen Wurzeln dem Verständnis kaukasischer Gegen- wartsliteratur auf die Sprünge zu helfen. Die Veröffentlichung der Erzählungen Niko Lortkipanidses legen ebenso wie die Publikation von Werken Egnate Ninoschwilis, Ekaterine Gabaschwilis, Lawrenti Ardasianis, Niko Lomouris, Tschola Lomtatidses und Micheil Dschawachischwilis den Grundstein für das Bemühen, nicht allein der georgischen, sondern der gesamten kaukasischen Literatur eine angemessene Plattform im deutschen Sprachraum anzubieten.

 

Eginald Schlattner: Schattenspiele toter Mädchen.

Eginald Schlattner: Schattenspiele toter Mädchen. Roman. Reihe Epik Bd. 128. 401 S., ISBN  978-3-86356-360-8, €[D]29,00

„Jetzt, im hohen Alter, befällt mich eine nahezu verstiegene Sehnsucht nach Menschenkindern, die nicht mehr sind. Nach den Mädchen, die einst begreifbar waren bis in die Fingerspitzen der Seele und durch ihren Tod unbegreiflich geworden sind … Ich lerne, die regungslosen Erinnerungen zu erwecken, die abgebrochenen Geschehnisse weiterzuführen. Es gelingt, verblichene Gestalten wachzurufen, so dass ihre Gegenwart weh tut zwischen Gedächtnis und Phantasie.“

Denke ich heute zurück, während ich das Einstige beschwöre: Da- mals, in den jungen Jahren – mein Gott, wie denn auch? –, hatte noch kein totes Mädchen das Gemüt verstört. Aber Rainer Maria Rilke berührte zu früher Stunde unser Gemüt, wenn noch nicht als Schlußstück: „Der Tod ist groß. / Wir sind die Seinen / lachenden Munds. / Wenn wir uns mitten im Leben meinen, / wagt er zu wei-
nen / mitten in uns.“

Es fällt mir auf: Erzählt wird manches, was schon früher festgeschrieben ist. Dieselben Namen spazieren durch die verschiedenen Bücher.
Weshalb ich auf bereits Bekanntes zurückgreife? Der Gedächtnis- roman. Im Gegensatz zum Erin- nerungsroman.
Denkbar so: Da wäre die Omni- präsenz meiner Biografie in allem, was ich schreibe. Die Biografie, die sich bei aller Modellierbarkeit des Textes an Fixpunkte halten muss. Doch jedes Mal neu ist der Kontext.
Die Frage, die den Schreibenden wie die Lesenden immer wieder umtreibt: Was ist ersonnen, was ist Tatsache in dem Text? Wann und wo und wie decken sich Erdichtetes und Erinnerung? Die lila Maske vor dem Gesicht: durchscheinend? Ich meine, dass es in jeder Geschichte einen Angelpunkt geben muss, wo sich erinnerte Wahrheit und wahre Geschichte in den Armen liegen.
Zu bedenken wäre: „Tief ist der Brunnen der Vergangenheit!“

Und als Nächstes: Warum diese Geschichte zu später Lebensstun-
de? Warum jetzt, was seit Langem in der Luft lag als klagendes Gedächtnis: die toten Mädchen vor der Zeit, vor meiner Zeit. Ja, warum?
Zwei Buben fahren mit den Rädern von einem Dorf ins andere. Eine Begebenheit, die Jahrzehnte zurückliegt. Die Fahrt? Eigentlich ein Schüleraufsatz. Der mit der lächerlichen Überschrift Der Hampel- mann begonnen und sich zum makabren Totengeleit geweitet hat.
Denn was mir während des Schrei- bens beklemmend auffällt, ist, dass sich diese Fahrt nicht nur aufrollt als eine Episode entlang der endlosen Baumreihen auf einer Landstraße, sondern dass sie vorbeiführt an Grabsteinen verstummter Namen – irgendwo, nirgendwo.
Dies Nirgendwo ist im Laufe des Lebens zu einer Zeichenkette angewachsen, besteckt mit nahen Na- men. Die sich verflüchtigten, oft Jahrzehnte ungenannt blieben. Bis sie in einer Todesnachricht wiederkehrten, oft als Fama. Und ich erlebe es in ratloser Wehmut, dass diese elysäischen Wesen einer frühen Entflammtheit bereits tot sind, vor mir tot sind. Während des Schreibens erscheinen immer an- dere Namen von „nicht mehr – nie mehr“. Es gibt kein letztes geliebtes Wesen. Nur vorletzte Geschöpfe der Schattenspiele …

Eginald Schlattner

Lieferbare Titel von Eginald Schlattner:

 

 

 

 

Dieter Schlesak: Das Narbenwahre und die Kunst der Rückkehr

Dieter Schlesak: Das Narbenwahre und die Kunst der Rückkehr. Roman. Reihe Epik Bd. 127, 503 Seiten, ISBN: 978-3-86356-346-2, €[D] 29,00

„Also das Einzige, was noch möglich ist heute nach all dem Wahnsinn, sind Irrenromane!“, stellt der Erzähler apodiktisch fest. Nach dem Tod seiner Mutter, der ihn völlig aus der Bahn geworfen hat, hält er sich als „Freigänger“ in einer psychiatrischen Anstalt auf, wo er in einem manischen Schreibprozess versucht, dem zersplitterten Bewusstsein seiner selbst auf den Grund zu gehen, indem er seine ihm mittlerweile abhandengekommene Lebenswelt in den Zeilen auf dem Bildschirm des Laptops „wirklich“, also Text werden lässt: „Und jede schöne alte Erinnerung samt den Gedanken dazu mit ihrer Langsamkeit ist jetzt nur noch im Buch geborgen und zusammengeführt. Was suchst du da? Erleuchtung? Berührung? Dass das Wirkliche identisch sei mit dem Geschriebenen?“ Der abgespaltene Teil seines Ich, das früher am Leben teilhatte, darüber hinaus aber auch die Gegenwart des Erzählers in der Anstalt mitbestimmt, nennt er Michael Terplan: „Und dann sagte mir Terplan, es sei schon so, ich solle nicht erschrecken, er sei ja ich, wenn er da sei, aber es sehe ihn niemand, nur ich, nun ja, er sei einfach ein Gespenst meiner Erinnerung … mein wichtigstes Gespenst … aus der Zeit, als es mich noch gab.“

Um Gespenster jedoch handelt es sich in den hier evozierten Erinnerungen keineswegs, es gibt da keine Spukgestalten, sondern nur die Stimmen all der Toten, die Terplan als nahe Verwandte und Freunde auf seinem Lebensweg begleitet haben und ihm nun wieder – voraussichtlich zum letzten Mal – im wahrsten Sinne des Wortes durch den Kopf geistern: „Praeterita mutare nemo potest … Aber vielleicht stimmt der Spruch gar nicht: Was vergangen ist, kann auch heute noch verändert werden, denn sie sind da, und wenn sie nicht tot sind, kann auch die Vergangenheit nicht vergangen sein. Auch deshalb bin ich von diesem Experiment fasziniert, die Vergangenheit darf, wie die Zukunft, nicht vergangen sein.“ Und so bricht er, vom Klinikpersonal argwöhnisch beäugt, Tag für Tag unverdrossen auf, um sich im Zuge seiner gedanklichen Rückkehr des gesamten biografischen Ballastes zu entledigen und frei zu werden für das „Offene“, das er in den Gesprächen mit den Toten sucht und bei seinem eigenen Tod zu erreichen hofft: „Das wäre ein Entkommen aus der eigenen schmerzlichen Biografie; wenn der quälende Berg von Erinnerung, Tradition, Vaterordnung samt Begrifflichkeit und bis hin zu den Kriegen und Ideologien verlassen ist, gibt es den offenen neuen Augenblick, das Unbetretene.“

Der Wahnsinn, der dem Erzähler zusetzt, bezeichnet nämlich nicht allein seine persönliche Verfassung als Patient in einer Nervenheilanstalt, sondern ist vielmehr und hauptsächlich symptomatisch für das ganz reale Geschehen während des 20. Jahrhunderts, das auch sein Leben geprägt und mit den Katastrophen der beiden Weltkriege, der zwei Diktaturen sowie der systematischen physischen und psychischen Auslöschung von Millionen Menschen bis in Terplans alltägliches Umfeld und seine Familie hineingereicht und auch ihn von Kindertagen an für das weitere Leben geschädigt hat.

Zwangsläufig greift der Autor bei diesem Experiment der geistigen Befreiung und gleichzeitigen Öffnung für Übersinnliches, ja letztlich für das Numinosum, auch auf eine ganze Reihe autobiografisch geprägter Szenen zurück, die seinen Lesern aus den Romanen Vaterlandstage und TranssylWAHNien bekannt sein dürften, doch werden sie hier in einem völlig anderen Kontext, also auch mit einer völlig anderen Zielsetzung neu zusammengefügt: „Zähl die Jahre. Jetzt sind sie da. Die Kuckucksuhr mit dem Holzkuckuck, der schlug viertelstundenweise den Tod an, verneigte sich davor, bunt.“ Denn im Exitus letalis erkennt der Erzähler nun die einzige Möglichkeit einer „Heimkehr“ – „auch wenn es keiner glauben will“. Und resümiert angesichts der bevorstehenden Elektroschocks, die ihn seines Gedächtnisses berauben werden, nicht nur voller Angst vor den Schmerzen, sondern auch voller Zuversicht auf das baldige Verschmelzen im Tod mit dem EINEN: „Was bleibt? Zeit ist reine Illusion; es gibt sie nicht, nur unser Älterwerden, das aber lässt sich nicht so einfach berechnen … Jahre … Unsinn … Nichts mehr kann mir passieren, es ist ja schon passiert.“ Was aber tatsächlich bleibt, hat der Dichter Dieter Schlesak gestiftet: seinen nun posthum veröffentlichten Roman „Das Narbenwahre und die Kunst der Rückkehr“.

Lieferbare Titel von Dieter Schlesak:

  • Poesie/poésie Zeitgenössische Dichtung aus Frankreich und Deutschland ISBN: 3-937139-00-1. 168 Seiten:14,5 × 20,5 cm. 14,00Eur[D] / 15,00 Eur[A] / 24,40 sFr.
  • Rodica Draghincescu: Schreibenleben. (FRAGMENTARIUM Sammlung) Literaturkommentar in ungewöhnlicher Form: Interviews mit Kulturpersönlichkeiten.  Format 14,0 x 20 cm, ca. 320 Seiten, ISBN: 3-937139-03-6. Preis: 23,60 Euro.
  • Romaniţa Constantinescu, (Hrsg.), Im kalten Schatten der Erinnerung. Eine Anthologie zeitgenössischer Prosa aus Rumänien.  (EPIK- Sammlung); 332 Seiten, ISBN: 978-3-937139-76-0, €[D] 20,00
  • Nichita Stănescu: Elf Elegien. Gedichte, (LYRIK Sammlung) 75 Seiten, 20,0 × 14,0 cm; ISBN: 3-937139-06-0; Preis: 12,70 Euro.
  • Namen Los, Liebes- und Todesgedichte. (LYRIK- Sammlung); 119 Seiten, 20,0 × 14,0 cm; ISBN: 978-3-937139-30-3, €[D]14,20
  • Vlad. Dracula – Korrektur. Roman. (EPIK- Sammlung); 200 Seiten, 20,0 × 14,0 cm; ISBN: 978-3-937139-36-2, €[D]16,20
  • VLAD, DER TODESFÜRST. Die Dracula-Korrektur. 2., neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Roman. (EPIK- Sammlung); 206 Seiten, 14,0 × 20,0 cm; ISBN:  978-3-937139-57-9. €[D]16,20.
  • DER TOD UND DER TEUFEL. Materialien zu „VLAD, DER TODESFÜRST. Die Dracula-Korrektur“ (FRAGMENTARIUM- Sammlung); 232 Seiten, 14,0 × 20,0 cm;  ISBN: 978-3-937139-75-3;  €[D]16,00
  • Heimleuchten, (LYRIK- Sammlung); 120 Seiten, 14,0 × 20,0 cm; ISBN:  978-3-937139-77-7. €[D]14,40.*Eine Vorzugsausgabe ist erschienen. (Ludwigsburg: Pop, 2009 ISBN: 978-3-937139-78-4). Die Exemplare, von 1 bis 60 nummeriert, wurden auf Munken Print Cream 115g/qm 1,8-faches Volumen Papier gedruckt (Umschlag: 250g/qm SoporSet, Schutzumschlag: 160g/qm SoporSet), und vom Autor einzeln signiert.
  • Heimleuchten, (LYRIK- Sammlung); 120 Seiten, Vorzugsausgabe. Die Exemplare, von 1 bis 60 nummeriert, sind auf Munken Print Cream 115g/qm 1,8-faches Volumen Papier gedruckt (Umschlag: 250g/qm SoporSet, Schutzumschlag: 160g/qm SoporSet), und vom Autor einzeln signiert.; ISBN:  978-3-937139-78-4. € [D] 30,00
  •  Jürgen Egyptien, George Guţu, Wolfgang Schlott, Maria Irod (Hrsg.) SPRACHHEIMAT. Zum Werk von Dieter Schlesak in Zeiten von Diktatur und Exil. ISBN: 978-3-937139-85-2. 29,90 Euro.
  • Licht Blicke. (Lyrik- Sammlung) 115 S. ISBN: ISBN: 978-3-86356-044-7, € [D] 14,80– € [AT] 15,– SFr [CH] 22,–
  • Horst Samson (Hrsg.):  Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien. Eine literarische Begegnung. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Wolfgang Schlott. (UNIVERSITAS Sammlung) 373 S. ISBN:  978-3-86356-051-5, € [D] 25,– € [AT] 25,– SFr [CH] 35,–
  • TRANSSYLWAHNIEN. Roman. Die POP-Verlag-Epikreihe; Bd. 54. 348 Seiten, ISBN 978-3-86356-090-4; €[D]18,20
  • “EIN BUCHSTAB BLEIBT Auf grünem Zweig”. Tagebuchgedichte und ein Essay. Die POP-Verlag-Lyrikreihe; Bd. 73; ISBN 978-3-86356-101-7; 154 Seiten; €[D]17,80
  • LYRIKARCHÄOLOGIE. Gedichte und Gedanken. Reihe Lyrik Bd. 152, 226 Seiten, ISBN: 978-3-86356-313-4, €[D]19,90
  • Das Narbenwahre und die Kunst der Rückkehr. Roman. Reihe Epik Bd. 127, 503 Seiten, ISBN: 978-3-86356-346-2, €[D] 29,00

 

 

Tian He: Taschen voller Wind

Tian He: Taschen voller Wind. 99 Gedichte. 

Mit acht Bildern von Anna Mgaloblischwili. Nachwort: Dato Barbakadse. Übersetzung / Nachdichtung: Theo Breuer. Reihe Lyrik Band 169, 160 Seiten, ISBN 978-3-86356-345-5, € [D]19,90

Taschen voller Wind ist die erste in deutscher Sprache zugängliche Gedichtsammlung des aus der Provinz Hubei stammenden chinesischen Autors Tian He (*1960), der in seinem Land etliche (darunter auch preisgekrönte) Gedichtbücher veröffentlicht hat. Die nach uralten Konnotationsverfahren verfassten Gedichte Tian Hes offenbaren den Dialog mit klassischer chinesischer Tradition, sind Muster einer eigentümlichen Meditation, zeigen sie doch die programmatische Entfernung von lärmintensiven urbanen Themen, die zugleich jedoch einen distanzierenden Hintergrund für die rurale Lyrik bilden. Tian He ist kein monologischer Dichter. Er ist vielmehr erzählender Lyriker, und in seiner poetischen Welt tummeln sich Gestalten, die zwar in China leben, deren oft trauriges Schicksal wir jedoch an vielen Orten des Erdballs finden – einsame, durch die alltägliche schwere Arbeit ermüdete Menschen. Zum einen sind Tian Hes Gedichte von sozialer Spannung gekennzeichnet, zum anderen handelt es sich um ‚beschauliche‘ – von modernistischer Beunruhigung weit entfernte – konfuzianistische Poesie. Das von Theo Breuer auf der Basis englischer Interlinearversionen ins Deutsche übertragene Gedichtbuch Taschen voller Wind ist eine wortschwingende Nachdichtung, die die mitteleuropäischen Leser leichtfüßig in eine Welt entführt, von der sie vielleicht glaubten, dass es sie heute gar nicht mehr gibt. Die Sammlung ist mit acht Bildern der georgischen Künstlerin Anna Mgaloblischwili angereichert, die dem Buch zusätzlichen Charme verleihen.

Lieferbare Titel von Tian He:

Taschen voller Wind. 99 Gedichte. Mit acht Bildern von Anna Mgaloblischwili. Nachwort: Dato Barbakadse. Reihe Lyrik Band 169, 160 Seiten, ISBN 978-3-86356-345-5, € [D]19,90

Lawrenti Ardasiani: Solomon Isakitsch Medschghanuaschwili

Lawrenti Ardasiani, Solomon Isakitsch Medschghanuaschwili. Roman. Nachwort von Bela Tsipuria. Aus dem Georgischen übersetzt von Maja Lisowski. Initiator Projekt Georgien: Dato Barbakadse, Kaukasische Bibliothek Band 30 (Georgien).
Reihe Epik Bd.127, 183 Seiten, ISBN 978-3-86356-340-0, € [D19,90

Für das Verständnis zeitgenössischer Literatur ist es erforderlich, auch die Klassiker der jeweiligen Literatur zu kennen. Deshalb haben wir uns vorgenommen, dem deutschsprachigen Publikum neben herausragenden Gegenwartsautorinnen und -autoren aus dem Kaukasus auch eine Auswahl von Werken klassischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus dieser Region zu präsentieren. Die Veröffentlichung des Romans Solomon Isakitsch Medschghanuaschwili von Lawrenti Ardasiani und bedeutender Werke von Autorinnen und Autoren wie Egnate Ninoschwili, Ekaterine Gabaschwili, Tschola Lomtatidse, Niko Lomouri und Micheil Dschawachischwili legen den Grundstein für unser Bemühen, nicht allein der georgischen, sondern der gesamten kaukasischen Literatur, die wir für bahnbrechend halten, eine Wohnstatt im deutschen Sprachraum zu bieten. Wir hoffen, mit diesen literarischen Wurzeln großer kaukasischer Literaturen insbesondere dem Verständnis unserer kaukasischen Gegenwartsautorinnen und -autoren den Weg zu bereiten.
Uli Rothfuss und Traian Pop
(Herausgeber der Kaukasischen Bibliothek)

Lawrenti Ardasianis Tiflis vermittelt ein anschauliches Bild des urbanen Raums, wie er in der Literatur des 19. Jahrhunderts dargestellt wird. Der Tataren-Majdan als Handelsplatz vereint sämtliche – geradezu modellhaften – Charakteristika des städtischen Raums von Tiflis: Buntheit und Viel- falt, Käufer und Verkäufer, Bauern und Stadtbewohner, Fremde und Einheimische, Arme und Reiche, Gewinn und Verlust sowie – nicht zuletzt – das Glücksspiel (…)
Bela Tsipuria

Irena Habalik: Male dein Schweigen

Irena Habalik: Male dein Schweigen

Reihe Lyrik, Band 156, 130 Seiten, ISBN 978-3-86356-325-7, € [D]16,50

Lieferbare Titel von Irena Habalik:

Male dein Schweigen. Reihe Lyrik Band 156, 130 Seiten, ISBN 978-3-86356-325-7, € [D]16,50

Es ist klar, dass hier neue poetologische Aspekte zur Darstellung gelangen. Viele Texte wirken grotesk, surreal, verspielt, humoristisch oder ironisch, auch aphoristisch, mit auf den Kopf gestellten Sprichwörtern garniert. Die persönlichen und gesellschaftlichen Widersprüche und Schwächen, die in verschiedenen Varianten in diesen Gedichten zum Vorschein kommen, verdeutlichen auch den destabilisierenden Zustand der Gegenwart mit seinen gesellschaftlichen und politischen Unordnungen. Die Gedichte von Irena Habalik sind eigentlich auch allegorische Bilder, die Entfremdung von Mensch und Sein zu verdeutlichen versuchen. Es ist leider noch nicht „aller Tage Engel“, wie in einem Gedicht zu lesen ist.

Mit den Augen von Morgen. Armenische Lyrik der Gegenwart

Mit den Augen von Morgen. Armenische Lyrik der Gegenwart. Eine Anthologie von Bettina Wöhrmann. Umschlagzeichnungen: Elżbieta Suchcicka  Kaukasische Bibliothek Band 32 (Armenien). Reihe Lyrik Bd.166, ISBN: 978-3-86356-342-4; 411 Seiten, €[D] 25,50

| Vardan Hakobyan | Arevshat Avagyan |
| Razmik Davoyan | Henrik Edoyan |
| Hovhannes Grigoryan | Davit Hovhannes |
| Edvard Militonyan | Hrachya Sarukhan |
| Sevak Aramazd | Gohar Galstyan |
| Edvard Harents | Andranik Karapetyan |
| Khachik Manukyan | Hakob Movses |
| Ruzanna Voskanyan |

Wjatscheslaw Kuprijanow: Für den unbekannten Feigling / неизвестному трусу.

 Wjatscheslaw Kuprijanow: Für den unbekannten Feigling / неизвестному трусу. Gedichte und Prosa-Gedichte. (Russ. / Dt.). Aus dem Russischen von Peter Steger. Lyrikreihe Bd. 102; ISBN 978-3-86356-266-3; 206 Seiten, €[D]19,50

Wjatscheslaw Kuprijanow ist nicht nur ein bedeutender Vermittler zwischen Russland und Deutschland, sondern ein origineller Dichter und hintersinniger Satiriker, der die große Linie von Gogol über Ilf / Petrov bis in die Gegenwart zieht. Man muss ihn lesen!
Michael Krüger

Es ist der Ton, der die Musik macht. Das ist wichtiger als Krtitiker glauben! Unverkennbar witzig, hintergründig, boshaft und trotzdem nicht gemein. Manchmal sogar menschenfreundlich. Das fängt schon mit dem Titel an. Er ist unbescheiden und trifft jeden.
Hans Magnus Enzensberger

Kuprijanow scheint mir einer der Dichter zu sein, deren Bewusstsein schon von der Geozentrik zur Kosmosweite übergegangen ist. Das gibt seinen Gedichten die große Perspektive …
Helmut Gollwitzer

Wjatscheslaw Kuprijanow, geboren 1939 in Novosibirsk, lebt seit dem Studium der Mathematik und Sprachwissenschaft als Lyriker und Übersetzer in Moskau. Er ist Mitglied des Russischen und des Serbischen Schriftstellerverbands sowie des Internationalen und Russischen PEN-Clubs. Zahlreiche Veröffentlichungen.

Lieferbare Bücher von Wjatscheslaw Kuprijanow:

– Der Bär tanzt . 57 Seiten. Reihe Lyrik Bd.38
ISBN 978-3-937139-96-8; €[D]10,00.

Ihre Thierische Majestät, Roman, Aus dem Russischen übersetzt von Peter Steger. Reihe Epik Bd.28. ISBN 978-3-86356-008-9; €[D]16,00

– Verboten. Reihe Lyrik Bd.51
ISBN 978-3-86356-031-7; €[D]16,50.

– Wilder Westen. Reihe Lyrik Bd.66
ISBN 978-3-86356-065-2; €[D]17,50.

Hard Rock. Für Udo Lindenberg. Freie und andere Verse. Aus dem Russischen übersetzt von Peter Steger. Reihe Lyrik Bd.75. 119 Seiten, ISBN 978-3-86356-103-1, €(D]15,50

Für den unbekannten Feigling / неизвестному трусу. Gedichte und Prosa-Gedichte. (Russ. / Dt.). Aus dem Russischen von Peter Steger. Lyrikreihe Bd. 102; ISBN 978-3-86356-266-3; 206 Seiten, €[D]19,50

Horst Samson: In der Sprache brennt noch Licht

Horst Samson: In der Sprache brennt noch Licht. Gedichter. Lyrikreihe Bd. 165; ISBN 978-3-86356-337-0; 195 Seiten, €[D]19,90

Jeder Dichter vagabundiert wie Odysseus durch die Jahr- hunderte, über die Meere und durch alle Himmeln, durch seine Ruinen und Siege, streift durchs Universum wie der Wind, von da nach dort und zurück, erkannt nur von seinem Hund. Aber an einem Ort der Welt, da braucht er ein Stück Land, Papier, auf dem ein Unbehauster seine Sprach- burg bauen kann, trutzig, aus Ziegeln, Zeilen und all den Erinnerungsfetzen, aus wichti- gem Nichtigem und nichtigem Wichtigem, aus Sequenzen, Glück und Ewigkeiten, aus Farben, Tönen, Strichen, aus viel Licht und mit großen Fenstern, Stein auf Stein.
Horst Samson

Lieferbare Titel von Horst Samson:

Dagmar Dusil / Ioana Ieronim: Beleuchtete Busse in denen keiner saß / Şi trec autobuze goale

Dagmar Dusil / Ioana IeronimBeleuchtete Busse in denen keiner saß / Şi trec autobuze goale. Gedichte. Illustration:  . Nachwort von Emil Hurezeanu. Reihe Lyrik Bd. 164, 124 Seiten,  ISBN 978-3-86356-339-4; €[D]19,90

Für die rumänische Übersetzung der Gedichte Dagmar Dusils zeichnet Ioana Ieronim, deren Gedichte aus dem Rumänischen von Dagmar Dusil ins Deutsch übertragen wurden. Der Ferndialog, der während der Zeit der Pandemie zwischen Bamberg und Washington D.C. stattgefunden hat, beinhaltete nicht nur den Austausch der Gedichte sondern auch eine intensive und fruchtbare Zusammenarbeit während der Übersetzungsphase.

Dies ist in tieferem Sinn nicht bloß ein zweisprachiger Gedichtband. Zwei Dichterinnen, Dagmar Dusil und Ioana Ieronim und dann von neuem Ioana Ieronim und Dagmar Dusil, wechseln, einander ergän- zend, mit ihrer menschlichen und poetische Sprache ab, rebellieren gemeinsam und jede für sich in ihrem eigenen linguistischen und metaphorischen Original, aber auch in dessen Spiegelbild in der Übersetzung, in einem Tandem kräftiger und verblüffender Zärtlichkeit, Melancholie, Wut. Ihre Poesie stellt sich dem Tod, der diesmal, wie in einem Gedicht von Dagmar Dusil, eine Krone trägt.
Ioana Ieronim lebt in Rumänien, aber auch in den USA.
(…)
Dagmar Dusil ist eine unverwechselbare Schriftstellerin. Ge- boren in Hermannstadt, ist sie Deutsche und in Rumänien aufgewachsen, wo sie ihre poetische Sensibilität kultiviert hat. Bei der Umsiedlung nach Deutschland ging sie in die eigene Topografie der deutschen Kultur und Sprache über. Sie kehrt immer wieder aus Bamberg nach und zu Her- mannstadt zurück durch Bücher poetischer Erinnerungen, ganz gleich, ob sie über Straßen, Plätze, Fenster oder städtische Gesellig- keit schreibt: Restaurants, Aromen, Düfte, frühere und aktuelle Namen der Straßen.
(…)

Hier präsentieren sich zwei befreundete Dichterinnen, lyrisch und kulturell blutsverwandt, kongenial in der sorgfältig geteilten Empathie durch die Übersetzung der anderen sowie in einer Art metaphorischer Panik, die gut beherrscht und fast würdig daherkommt inmitten einer bedrohlichen und vergebenden Welt. Noch. Zumindest bis jeden- falls und zum Glück dieser wunderbare Gedichtband erschienen ist.

Hinzu gesellen sich die Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Gerhild Wächter, die an die Kriegsgrafik von Picasso erinnern. Präzise ausgeführt, setzen sie sich eher selbst als den sie umgebenden Gedichten einen robusten und notwendigen Kontrapunkt.
Meine älteren oder neueren Freundinnen, denen ich mal näher stand, mal von ihnen mitleidlos getrennt war durch Jahre, Orte, unsere Bücher und Bücher anderer, kehren jetzt gemeinsam zurück und umarmen unsere Erinnerungen, das frühere, aber auch das neue, unbekannte Leid. Ein sicherer und Wunder wirkender Impfstoff.
Emil Hurezeanu

Lieferbare Titel von Dagmar Dusil

Lieferbare Titel von Ioana Ieronim:

Lieferbare Titel von Gerhild Wächter:

Adrian Sângeorzan: Maskierte Welt

Adrian Sângeorzan: Maskierte Welt. Gedichte. Aus dem Rumänischen übersetzt von Georg Aescht. Illustration: Sorin Bijan, Reihe Lyrik Bd. 159D, 95 Seiten,  ISBN 978-3-86356-341-7; €[D]15,50

Der Dichter kann lediglich aus seinen Versen verborgene Nester bauen, die nur jene entdecken, die nach Worten und nach keimenden Samenkörnern suchen.

(…)

An meinem Fenster fährt gerade ein Auto vorüber, in dem nur der Fahrer sitzt. Er trägt Maske und hält die Fenster geschlossen, obwohl die Frühlingssonne wärmt. Draußen un- ter der Dachrinne desselben Hauses spielt sich etwas eigentlich weit Schrecklicheres ab. Ein riesenhafter Rabe hat den Augenblick genutzt und sich aus dem Nest eines Drosselpaares eines der nackten Jungen geschnappt, die mit aufgesperrten Schnäbeln die Fütterung erwarten. Der Rabe verschlingt es im Flug, während ihn der Singvogel, der mir die Brotkrumen fast aus der Hand frisst, besinnungslos angreift.
Um uns her, weit weg oder in der Nähe, findet beinahe ununterbrochen ein unsichtbares Massaker statt.
Viren, Bakterien, Insekten, Vögel, Menschen und unerfüllte Träume werden ständig von den Raben der Gier und des Hungers geraubt und vertilgt.

(…)

Ich glaube, wir werden noch lange Masken tragen, selbst wenn sie nicht mehr nötig sind! Der Mas- kenzwang ist in Amerika vielerorts aufgehoben worden, aber die Leute laufen immer noch maskiert herum.
Ich entsinne mich, wie sehr ich mich vor Jahren wunderte, wenn ich Menschen auf Flughäfen oder ganze Reisegruppen mit Schutzmasken sah, welche die alten Städte Europas oder die neuen Amerikas besichtigten.
Anfangs dachte ich, sie trügen sie wegen einer möglichen Pollen- oder Pflanzenallergie oder als Schutz gegen den Staub einer allzu alten oder allzu neuen Geschichte. Die Masken erschienen eher wie ein Schutzschirm gegen die Umgebung. Nun sind wir soweit, dass wir sie alle tragen, als Teil einer Pflicht- uniform. Ich hatte mich daran gewöhnt, an Blicken und Stimmen Menschen zu erkennen, die aus einem anderen Territorium kamen. Jenem der Angst.
Wenn wir nicht aufpassen, könnte die Maske zum Zubehör unserer Alltagskleidung werden. Zur Klei- dungsroutine wie die Krawatte für Männer oder hochhackige Schuhe für Frauen.

Adrian Sângeorzan

Lieferbare Titel von Adrian Sângeorzan:

  • Maskierte Welt / Lume mascată. Gedichte. (Dt./Rum.) Illustration: Sorin Bijan, Reihe Lyrik Bd. 159, 190 Seiten,
    ISBN 978-3-86356-327-1; €[D]17,50
  • Maskierte Welt. Gedichte. Illustration: Sorin Bijan, Reihe Lyrik Bd. 159D, 95 Seiten,  ISBN 978-3-86356-341-7; €[D]15,50

Ines Hagemeyer: Fragen im Schlepptau

Ines Hagemeyer: Fragen im Schlepptau. Gedichte. Mit 10 Grafiken von Władysław Gałczyński. Reihe Lyrik Band 16, 168 Seiten, ISBN 978-3-86356-292-2; €[D]16,50

Lieferbare Titel von Ines Hagemeyer:

Bewohnte Stille.
Mit einem Nachwort von Alfons Knauth und Tusche-Zeichnungen von PAPI. Reihe Lyrik Bd. 13, 119 Seiten, ISBN 978-3-937139-31-3, €[D]14,20

aus dem Gefährt das dir Träume auflädt. Gedichte. Mit 14 TuscheZeich nungen von PAPI, 86 Seiten, Reihe Lyrik Bd. 41, ISBN 978-3-86356-003-4, €[D]14,00

handverlesen. Gedichte. Mit 15 Tuschezeichnungen von PAPI, 92 Seiten, ISBN 978-3-86356-113-0, €[D]15,00

Fragen im Schlepptau. Gedichte. Mit 10 Grafiken von Władysław Gałczyński. Reihe Lyrik Band 16, 168 Seiten, ISBN 978-3-86356-292-2; €[D]16,50

Adrian Sângeorzan: Maskierte Welt / Lume mascată

Adrian Sângeorzan: Maskierte Welt / Lume mascată

Gedichte. (Dt./Rum.) Aus dem Rumänischen übersetzt von Georg Aescht. Illustration: Sorin Bijan, Reihe Lyrik Bd. 159, 190 Seiten,  ISBN 978-3-86356-327-1; €[D]17,50

Der Dichter kann lediglich aus seinen Versen verborgene Nester bauen, die nur jene entdecken, die nach Worten und nach keimenden Samenkörnern suchen.

(…)

An meinem Fenster fährt gerade ein Auto vorüber, in dem nur der Fahrer sitzt. Er trägt Maske und hält die Fenster geschlossen, obwohl die Frühlingssonne wärmt. Draußen un- ter der Dachrinne desselben Hauses spielt sich etwas eigentlich weit Schrecklicheres ab. Ein riesenhafter Rabe hat den Augenblick genutzt und sich aus dem Nest eines Drosselpaares eines der nackten Jungen geschnappt, die mit aufgesperrten Schnäbeln die Fütterung erwarten. Der Rabe verschlingt es im Flug, während ihn der Singvogel, der mir die Brotkrumen fast aus der Hand frisst, besinnungslos angreift.
Um uns her, weit weg oder in der Nähe, findet beinahe ununterbrochen ein unsichtbares Massaker statt.
Viren, Bakterien, Insekten, Vögel, Menschen und unerfüllte Träume werden ständig von den Raben der Gier und des Hungers geraubt und vertilgt.

(…)

Ich glaube, wir werden noch lange Masken tragen, selbst wenn sie nicht mehr nötig sind! Der Mas- kenzwang ist in Amerika vielerorts aufgehoben worden, aber die Leute laufen immer noch maskiert herum.
Ich entsinne mich, wie sehr ich mich vor Jahren wunderte, wenn ich Menschen auf Flughäfen oder ganze Reisegruppen mit Schutzmasken sah, welche die alten Städte Europas oder die neuen Amerikas besichtigten.
Anfangs dachte ich, sie trügen sie wegen einer möglichen Pollen- oder Pflanzenallergie oder als Schutz gegen den Staub einer allzu alten oder allzu neuen Geschichte. Die Masken erschienen eher wie ein Schutzschirm gegen die Umgebung. Nun sind wir soweit, dass wir sie alle tragen, als Teil einer Pflicht- uniform. Ich hatte mich daran gewöhnt, an Blicken und Stimmen Menschen zu erkennen, die aus einem anderen Territorium kamen. Jenem der Angst.
Wenn wir nicht aufpassen, könnte die Maske zum Zubehör unserer Alltagskleidung werden. Zur Klei- dungsroutine wie die Krawatte für Männer oder hochhackige Schuhe für Frauen.

Adrian Sângeorzan

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  • Maskierte Welt / Lume mascată. Gedichte. (Dt./Rum.) Illustration: Sorin Bijan, Reihe Lyrik Bd. 159, 190 Seiten,
    ISBN 978-3-86356-327-1; €[D]17,50
  • Maskierte Welt. Gedichte. Illustration: Sorin Bijan, Reihe Lyrik Bd. 159D, 95 Seiten,  ISBN 978-3-86356-341-7; €[D]15,50

 

 

Marcell Feldberg: Bruchstücke einer Behausung

Marcell Feldberg: Bruchstücke einer Behausung. Poetische Kurznachrichten

Reihe Lyrik Band 163, 146 Seiten, ISBN 978-3-86356-338-7; €[D]16,50.

 

Marcell Feldberg, * 1968, hat Kirchenmusik, Musikwissenschaft, Philosophie und Germa-nistik studiert. Er lebt in Willich am Niederrhein, wo er als Kirchenmusiker tätig ist. Seit 2004 ist Feldberg wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle für Sepulkralmusik an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Gedichtveröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Zuletzt erschienen Korrespondenz und Kalender. Archiv der Bilder CCXXIX – CCLXXV (Radius Verlag) und Ephemeriden. Aufzeichnungen mit Linoldrucken von Nicolas Poignon (Emanuel von Baeyer Gallery/London). Bruchstücke einer Behausung ist Marcell Feld-bergs erstes Buch im Pop Verlag.

Lieferbare Titel von Marcell Feldberg: Bruchstücke einer Behausung. Poetische Kurznachrichten. Reihe Lyrik Band 163, 146 Seiten, ISBN 978-3-86356-338-7; €[D]16,50.

György Mandics: Auf der Suche nach der Muttererde

  György MandicsAuf der Suche nach der Muttererde

Aus dem Ungarischen nachgedichtet von Peter Gehrisch. Gedichte. Reihe Lyrik Band 161, 141 Seiten, ISBN 978-3-86356-328-8; €[D]16,50.

 

Über das Dao zu sprechen, ist möglich
doch nicht als dauerhaft bleibendes Dao,
einen Namen zu nennen ist möglich,
doch nicht als dauerhaft bleibenden Namen
Laozi

Was kann ich zum Abschied noch sagen? Daß die Erfüllung weder Konsens noch Endstation ist? Noch Ruhe noch Traum? Nicht Zenit noch Nadir, weil das alles für nichtig erklärt werden kann? Schließlich wißt ihr davon. Desgleichen, daß der Weg ohne Aussicht, ihn zu beenden, sich als Spirale ununterbrochen nach oben bewegt.
György Mandics

Lieferbare Titel von György Mandics

Eginald Schlattner: Drachenköpfe

 

Eginald Schlattner: Drachenköpfe

Roman. ISBN: 978-3-86356-308-0, Reihe Epik Bd. 116, 189 S., €[D]19,50

„Ich spürte das Mühlrad in meinem Kopf. Verwirrt fragte ich mich: Was nun? Womit beginnen? Was sagen? Was nicht? Viele Jahre waren vergangen, seit ich ohne Abschied und ohne Ausrede das Drachenhaus in Kronstadt verlassen hatte.
Wo sie, Anita Mirjam, mich aufgenommen hatte, aufgelesen von der Straße, und wo wir in zwei Dachstübchen nebeneinander gehaust hatten, jeder beschirmt vom Drachenkopf eines Wasserspeiers, Klingsors Lindwürmern, die hoch über der Schwarzgasse im Grünspan aufleuchteten.“ Eginald Schlattner

In Transsylvanien ist nicht nur der allseits bekannte Dracula als historisch-reale, vor allem aber als mythisch-fiktionale Gestalt beheimatet, sondern auch der mittelalterliche Sänger und Zauberer Klingsor. Hält er sich in Kronstadt auf, dann erglühen die Drachenköpfe an den Dachtraufen seines Hauses in der verwinkelten Altstadt, gemeinhin „Drachenhaus“ genannt. Angeregt von Iris Wolffs gleichnamiger Erzählung, die nach dem Ende der kommunistischen Diktatur 1989 angesiedelt ist, erinnert sich Eginald Schlattner in seinem neuen Roman an die alles andere als friedvollen frühen 1960er-Jahre, als auch er kurzfristig im Drachenhaus Unterschlupf findet. Und selbst wenn sich der Zauberer Klingsor zu dieser Zeit nicht in der siebenbürgischen Stadt im Karpatenbogen aufhält, die Dachtraufen also nicht erglühen, geschieht immer wieder nie Dagewesenes, treten immer wieder Figuren in Erscheinung, deren Verhaltens- und Handlungsweisen nicht selten drachenhafte Züge offenbaren.

Wenn die jüdische Harfenspielerin Svetlana, aufgewühlt durch die Lektüre von Elie Wiesels „Die Nacht zu begraben, Elischa“, zum ersten Mal über ihre Internierung in den Konzentrationslagern Theresienstadt und Buchenwald berichtet, wenn die bessarabische Bojarin Anastasia, die jahrelang einen deutschen SS-Offizier als ihre vermeintlich schwer kranke Mutter versteckt gehalten hat, ihn nach seinem Tod unerkannt zu begraben versucht oder wenn der Securitate-Major Blau nach der Erkundung eines unterirdischen Geheimgangs, der von der Stadtmauer zum Drachenhaus führt, plötzlich aus dem Untergrund im Lesezirkel der Hausbewohner auftaucht, verdichten sich die Geschehnisse zu einer greifbaren Vergegenwärtigung jener düsteren, beklemmenden Zeit.

Obwohl einige der Gestalten den treuen Lesern Eginald Schlattners bereits aus seinen vorherigen Büchern bekannt sein dürften, etwa die engere Familie oder der Vernehmungsoffizier vom Geheimdienst nebst seiner eigenwilligen Nichte, gewinnt der Autor ihnen überraschend neue Facetten ab, indem er sie in einem gewandelten Kontext agieren lässt, nämlich in einer unerfüllten, weil einseitigen Liebesbeziehung zwischen der Pfarrerstochter Anita Mirjam und dem Ich-Erzähler, die nach einem tragischen Unfall der jungen Frau, der sie an den Rollstuhl fesselt, in der Mahnung und Erkenntnis gipfelt: „Du bist für das Antlitz des anderen verantwortlich.“

Eginald Schlattner bietet hier erneut ein ebenso lebendiges wie berührendes transsylvanisches Panorama und Panoptikum.

Lieferbare Titel von Eginald Schlattner:

 

 

Sevak Aramazd: Armen

Sevak Aramazd: Armen. Roman

Aus dem Armenischen übersetzt von Levon Sargsyan. Kaukasische Bibliothek Band 27, Reihe Epik Bd. 118, 366 Seiten, ISBN 978-3-86356-320-2, €[D] 24,50

Der Roman „Armen“ von Sevak Aramazd ist eine ergreifende Geschichte von menschlichem Schicksal in der heutigen Welt und Gesellschaft, in der das Schwierigste und Gefährlichste ist, ein Mensch zu sein. Er ist gleichzeitig Legende und Dokument, Parabel und lebendiger Schauplatz der Ereignisse; in diesem Buch ist das Spiegelbild des Realen und Überrealen lebendig, dicht wie ein Märchenwald und wie ein glühender Kosmos.
Es ist der Kosmos Shakespeares, Poes, der Gebrüder Grimm und Hitchcocks.
Yunna Morits

Lieferbare Titel von Sevak Aramazd:

  • Armen. Roman. Aus dem Armenischen übersetzt von Levon Sargsyan. Kaukasische Bibliothek Band 27, Reihe Epik Bd. 118, 366 Seiten, ISBN 978-3-86356-320-2, €[D] 24,50

Albert Bohn und Anton Sterbling (Hrsg.): Deportationen. Literarische Blick­winkel

Albert Bohn und Anton Sterbling (Hrsg.): Deportationen. Literarische Blick­winkel. Reihe Fragmentarium Bd. 23, 277 S,.ISBN 978-3-86356-333-2, €[D]21,00.

| Albert Bohn | Rolf Bossert| Helmuth Frauendorfer | Ilse Hehn | Johann Lippet | Traian Pop Traian | Horst Samson | Hellmut Seiler | Anton Sterbling | Richard Wagner | Balthasar Waitz |

Deportationen, insbesondere in die Sowjetunion im Januar 1945 und in die Bărăgan­steppe im Frühsommer 1951, bilden einschneidende Geschehnisse in der wechselhaften und leidvollen Geschichte der Deutschen aus Rumänien im 20. Jahrhundert. Zugleich handelt es sich um lange Zeit in der öffentlichen Diskussion und in der Literatur im kommunistischen Rumänien tabuisierte Themen. Diese Anthologie versammelt ältere und neuere literarische Arbeiten zum Problemkreis der Deportationen, die von ehema­ligen Mitgliedern der „Aktionsgruppe Banat“ wie auch Angehörigen ihres Freundes­kreises stammen. In dem Band sind mit Gedichten oder Prosatexten: Albert Bohn, Rolf Bossert, Helmuth Frauendorfer, Ilse Hehn, Johann Lippet, Traian Pop, Horst Samson, Hellmut Seiler, Anton Sterbling, Richard Wagner und Balthasar Waitz vertreten.

Lieferbare Titel von Anton Sterbling:

 

Matthias Buth: Der Himmel über Rösrath

 Matthias Buth: Der Himmel über Rösrath

Reihe Fragmentarium Bd. 21, 210 S,.ISBN 978-3-86356-318-9, €[D]19,50

Mit dem „Himmel über Rösrath“ meldet sich erneut der Lyriker Matthias Buth in seiner zweiten favorisierten Gattung zu Wort, dem literarischen Essay. Diese seit Michel de Montaigne immer wieder durch Künstler und Intellektuelle erstellte Symbiose aus Aufsatz, Erörterung und Dichtung wird ganz bewusst als Annäherung gewählt, um den Gegenständen, Menschen, Erfahrungen, Themen und Stimmen des gesamten Bandes gerecht werden zu können, also: Dichter und Dichterinnen und deren Werke, die jüngere Zeitgeschichte, das Reisen, das Erinnern und die vielfältigen Begegnungen und Gespräche, die der Autor immer wieder geführt hat und die in Rösrath einen Kulminationspunkt gefunden haben.
Torsten Voß

Lieferbare Titel von Matthias Buth:

T. A. Wilrode: Inselträume, Fluchtversuche

T. A. Wilrode: Inselträume, Fluchtversuche. Abenteuer des geheimreisenden Grafen von Fliege
und seines Bibliothekars. Roman

Edition Monrepos . Band 19, 344 Seiten, ISBN 978-3-86356-334-9, €[D] 23,00

Niemand würde hinter der Fassade des zurückgezogenen „Büchersammlers Gottfried“ ein bewegtes und wechselhaftes Leben vermuten: Jugend und Seefahrt mit einigen Abenteuern, Landung und Leben auf einer südlichen Insel, Tod und Beerbung seiner Mutter, einer exilierten Künstlerin, Beziehung zu einer Exilkubanerin, Besuch auf Kuba und Rückkehr an den Nordseestrand seiner Jugenderlebnisse.
Ein Roman in der Tradition der E.T.A. Hoffmannschen Erzählungen, der sich nicht scheut, auf die Gegenwartsprobleme zwischen Kriegspolitik und Friedenshoffnungen einzugehen.

Cuba flor espumosa, efervescente / azucena escarlata, jazminero / cuesta encontrar entre la red florida / tu sombrío carbón martirizado.
La antigua arruga que dejó las muerte, la cicatriz cubierta por la espuma …

Cuba, schäumende Blütenpracht, aufbrausendes Scharlachrot der Lilien, Blumenbeet aus Jasmin / Kaum und nur mühsam findet man unter dem Schleier der Blumen / die gemarterte, finster verkohlte Erde / die alte Narbe, die der Tod hinterließ / das Wundmal vom Blütenschaum überdeckt …
(Pablo Neruda: Canto General. Editorial Planeta, Barcelona 2015, S. 133 ff. Erstausgabe Mexico 1950, Übersetzung T.A. Wilrode)

Inseln haben einen eigenen Zauber und regen die Phantasie an – so als ob die Zwänge der übrigen Welt dort keine Geltung hätten und Besonderes möglich würde.
Cuba zum Beispiel könnte ein Paradies sein oder Bali oder andere Inseln wie Island.
(Anonymus)

Bali war damals noch ein Paradies. Die Eingeborenen arbeiteten vier Monate lang in den Reisfeldern und widmeten sich die übrigen Monate ihrer Kunst und Kultur.
(Charles Chaplin: Die Geschichte meines Lebens, Deutscher Bücherbund, Stuttgart/Hamburg
1954, S. 377)
Unser lebendiges Gefühl ist durch Profitgier, Macht- und Monopolstreben abgestumpft worden. Wir haben es diesen Kräften erlaubt, uns zu beherrschen, und mißachten dabei völlig die verhängnisvollen Folgen.
Die Wissenschaft hat, ohne sich von vernünftigen Erwägungen leiten zu lassen und ohne das notwendige Verantwortungsbewußtsein zu zeigen, den Politikern und Militärs so furchtbare Zerstörungswaffen zur Verfügung gestellt, daß sie mit ihnen das Schicksal eines jeden lebenden Wesens auf der Erde in der Hand halten.
Diese Überfülle von Macht in den Händen von Männern, deren moralisches Verantwortungsbewußtsein und intellektuelle Fähigkeit, um es vorsichtig auszudrücken, nicht unfehlbar, in manchen Fällen sogar eher fraglich sind, könnte in einem Krieg enden, der das Ende allen Lebens auf der Erde bedeuten würde. Und doch schreiten wir blind auf dem eingeschlagenen Wege weiter fort.
(Charles Chaplin, ebd., S. 478)

Lieferbare Titel von T. A. Wilrode:

  • Inselträume, Fluchtversuche. Abenteuer des geheimreisenden Grafen von Fliege
    und seines Bibliothekars. Roman. Edition Monrepos . Band 19, 344 Seiten, ISBN 978-3-86356-334-9, €[D] 23,00

 

Barbara Zeizinger: Bevor das Herz schlägt

Barbara Zeizinger: Bevor das Herz schlägt. Roman

Reihe Epik Bd.120
280 Seiten, ISBN 978-3-86356-329-5, €[D] 19,50

„Schon als Kind hat Eva den Blick auf die Gleise geliebt. Auch jetzt steht sie in Weinheim wieder am Fenster ihres ehemaligen Zimmers. Immer noch ist die Straße nur einseitig bebaut, so kann sie über die Grünfläche mit den wenigen Büschen auf der anderen Seite weit in die Ebene nach Westen schauen. Dorthin, wo sich abends ein rötlicher Streifen erstreckte, und sie als Jugendliche ihre Gedanken fliegen ließ, während sie zusah, wie das Blau der Dämmerung in Dunkelheit über-
ging und der Himmel allmählich mit Sternen übersät war.“

»Toni war plötzlich weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Einfach weg.«
Der Roman erzählt von drei Protagonisten: Eva, einer Erzieherin und alleinerziehenden Mutter der fünfjährigen Toni, ihrem Freund Julian, einem Architekten, und dem Herzchirurgen Konrad, der Tonis Vater ist. Alle drei haben sich in ihrem Leben eingerichtet, kommen scheinbar gut zurecht. Als jedoch Toni bei einem Ausflug mit Julian spurlos verschwindet und die Polizei fieberhaft nach ihr sucht, werden sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und müssen erkennen, inwieweit verdrängte Probleme ihr Handeln bestimmen und was die Essenz ihres Lebens ist.
Die Gegenwart spielt 2018 in Darmstadt an einem Tag. Die Vergangenheit erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte in Weinheim, Mannheim und Köln.
Mit psychologischem Feingefühl erzählt die Autorin vom Leben dieser drei Menschen, von ihren Hoffnungen, Wünschen und Niederlagen.

Lieferbare Titel von Barbara Zeizinger:

Weitwinkel nah“. Gedichte. Pop Lyrik. 75 Seiten, 12,99 €
ISBN 978-3-86356-057-7

Am weißen Kanal“. Roman. Pop Epik. 218 Seiten, 15,50 €
ISBN 978-3-86356-094-2

„Wenn ich geblieben wäre“. Gedichte. Pop Lyrik. 84 Seiten, 14,00 €
ISBN: 978-3-86356-179-6

– Er nannte mich Klárinka. Roman.Pop Epik. 302 Seiten, 19,90 €
ISBN: 978-3-86356-242-7

Ewart Reder: Die hinteren Kapitel der Berührung

Ewart Reder: Die hinteren Kapitel der Berührung. Gedichte

Reihe Lyrik Bd. 158. Kartoniert mit Schutzumschlag,  201 Seiten, ISBN: 978-3-86356-326-4, €[D]18,50

Reder folgt der Spur seines Themas, den engen Beziehungen zu Menschen, Landschaften, Städten, getrieben von der Neugier aufs Fremde.
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Bei Ewart Reder können wir sehen, dass Poesie das Gegenteil von Sterben ist.

Marica Bodrožić

Der Band präsentiert Ewart Reders Gedichte aus den letzten zehn Jahren. Ein vielseitiger Autor – unter anderem mit Romanen, Essays, Reportagen stark beachtet – setzt seine Anfänge fort und damit den Anfang von Literatur: den Vers, die worthaltige Atemphase, das Sprechen in Bildern und Anklängen, die direkte und schutzlose Mitteilung. Gegliedert in Kapitel ruft das Buch Erinnerungen auf, blickt über Gewässer, hängt Liebeserfahrungen nach, unterhält sich mit Räumen, reagiert auf Bildende Kunst, Beobachtungen, Nachrichten und vieles mehr.
Der Titel deutet es an: Lesende tasten hier zurück ins Leben, aus der eingeübten Hygienedistanz wieder heraus, haben Berührung mit der Welt und das fühlt sich gut an. Ein Buch zur rechten Zeit also. Poesie als achtsame Begleiterin auf einem Weg, den noch niemand kennt, auf dem gute Worte und Berührungen mehr bedeuten werden als vorher.

Das ist Magie: Da sind die Sinne am Werk, es spült und weht und rollt, man sieht die Bilder nicht nur, man hört sie.

Margot Ehrich

Ewart Reder hat ein Gleichgewichtsgespür, das kaum zwischen dem, was er schreibt, und dem, was sich selbst schreibt, unterscheidet. Einige Gedichte sind wie das Meer, das unsere nackten Füße umspült, um sich im nächsten Moment zurückzuziehen. Wie der Sand, der zwischen den Fingern hindurchrieselt. Es gibt ein Ringen zwischen dem Autor und dem Schweigen. Manchmal gewinnt er. Manchmal das Schweigen. Es ist ein Weg, die Hilflosigkeit angesichts von Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit anzuerkennen.
T. T. Pop

Lieferbare Titel von Ewart Reder:

Regine Kress-Fricke / Jean Kirsten: Hommage à Martha & Rudolf von Laban

Regine Kress-Fricke / Jean Kirsten: Hommage à Martha & Rudolf von Laban
Reihe Lyrik Band 160, ISBN 978-3-86356-310-3, 62 Seiten, €[D]15,90.

Tänzer ist jener Mensch, der klaren Verstand, tiefes Empfin- den und starkes Wollen zu einem harmonischen, ausgegli- chenen und in den Wechsel- beziehungen seiner Teile den- noch beweglichen Ganzen be- wußt zu verwerten trachtet.
Rudolf von Laban

In der Kunst zeigt der Tänzer Mensch nicht sein Tänzertum, sondern das Kunstwerk, das Symbol des Lebens. Er selbst tritt völlig zurück und wählt Maske, Kleidung, Umraum nach dem inneren Gesetz des dargestellten Kunstwerks.
Rudolf von Laban
(Aus dem Buch Die Welt des Tänzers, 1922.)

Der Anlass, Gedichte zu Rudolf und Martha zu verfassen, ergab sich 2013 anlässlich des 100jährigen Jubiläums auf dem Monte Verità. Der Ausblick auf dem „Berg der Wahrheit“ muss mich ähnlich ergriffen haben wie einst den Tänzer und Schöpfer der „Labanotation“.
Erst durch die Bekanntschaft mit dem Künstler Jean Kirsten, der ebenfalls an den Jubiläums-Veranstaltungen zur 100. Wiederkehr der Eröffnung der ersten Laban-Sommerschule auf dem Berg teilnahm, entwickelte sich bei mir der Wunsch, mit ihm zusammen ein Buch zu machen. Er hatte dort „Platonische Körper“ und Arbeiten zur Zeichensprache der Tanzschrift „Labanotation“ ausgestellt. Mit den Jahren zeigte sich, dass Jean Kirsten DER Künstler ist, der sich intensiv mit der Arbeit Rudolf von Labans auseinandergesetzt hat.
Regine Kress-Fricke

Lieferbare Titel von Regine Kress-Fricke:

Grenzenlos. Zeitgenössische Prosa von Frauen aus Georgien

Grenzenlos. Zeitgenössische Prosa von Frauen aus Georgien. Herausgegeben von Lela Zuzkiridse und Irma Schiolaschwili. Aus dem Georgischen übersetzt von Irma Schiolaschwili in Zusammenarbeit mit Joachim Britze. Kaukasische Bibliothek Band 29 (Georgien). Reihe Epik Bd.124, ISBN: 978-3-86356-332-5; 204 Seiten, €[D] 18,50

| NAIRA GELASCHWILI . ნაირა გელაშვილი |
| MANANA DUMBADSE . მანანა დუმბაძე |
| NINO SADGHOBELASCHWILI . ნინო სადღობელაშვილი |
| SCHORENA LEBANIDSE . შორენა ლებანიძე |
| IRMA MALAZIDSE . ირმა მალაციძე |
| TAMRI PCHAKADSE . თამრი ფხაკაძე |
| NINO KADAGIDSE . ნინო ქადაგიძე | LELA ZUZKIRIDSE . ლელა ცუცქირიძე |
| NUNU DSCHANELIDSE ნუნუ ჯანელიძე | MARI BEKAURI . მარი ბექაური |
| NATIA ROSTIASCHWILI . ნათია როსტიაშვილი |
| MARIAM ZIKLAURI . მარიამ წიკლაური | TEA TOPURIA . თეა თოფურია |
| TEONA DOLENDSCHASCHWILI . თეონა დოლენჯაშვილი |
| INA ARTSCHUASCHWILI . ინა არჩუაშვილი |

In diesem Band sind Geschichten von fünfzehn zeitgenössischen Autorinnen aus Georgien versammelt, die durch die Kriege in Abchasien (1992-1993) und in Kerngeorgien (2008) entstanden sind. Sie erzählen über das wunderschöne Land im Südkaukasus, dessen Grenzen künstlich versetzt wurden.
In diesen Kurzgeschichten erzählen Frauen aus Georgien sowohl über Leid und Schmerz als auch im Krieg entstandene Liebe und Freundschaft. Sie berichten über kaukasische Traditionen wie zum Beispiel die ausgeprägte männliche und weibliche Würde, die die einzelnen kaukasischen Völker immer noch stark verbindet. Sie erzählen über die Sehnsucht nach einer fremd gewordenen Heimat und nach alten Freunden, über die schleichende Okkupation an den neuen Grenzen und über die Kraft und die Bedeutung der georgischen Erde, von der 20% zurzeit von Russland okkupiert sind.
Irma Schiolaschwili

Ágnes Nemes Nagy: Sonnenwenden / Napfordulók

Ágnes Nemes Nagy: Sonnenwenden / Napfordulók

Ausgewählte Gedichte. Deutsch / Ungarisch. Vorwort von Gyözö Ferencz. Aus dem Ungarischen von Julia Schiff in Zusammenarbeit mit Peter Gehrisch. Reihe Lyrik Band 155, 185 Seiten, ISBN 978-3-86356-323-3; €[D]19,50.

Die ungarische Dichterin Ágnes Nemes Nagy (1922-1991) gehört jener Generation an, deren Jugend und Heranreifen zur Dichterin in die Jahre des Zweiten Weltkriegs fiel. Der Krieg zwang sie alle zur Stellungnahme und er wurde für ihr ganzes Leben zur Referenzbasis. Auch dann, wenn sie keine Zeile darüber geschrieben haben. Wenn ich versuche, sie innerhalb ihrer Generation auf der Weltkarte der Lyrik zu platzieren, dann gehört Nemes Nagy in die Gesellschaft von Lyrikerinnen und Lyrikern, deren Poetik miteinander verwandt war oder, im Gegenteil, zueinander in Opposition stand, wie Paul Celan, Ingeborg Bachmann, Yves Bonnefoy, Wislawa Szymborska, Lorand Gaspar, Miroslav Holub, Philip Larkin, Vasko Popa, Allen Ginsberg und Robert Lowell, ebenso Franz Fühmann, der an seinem Lebensabend einen Gedichtband von ihr übersetzt hat.
Győző Ferencz

Lieferbare Titel von Ágnes Nemes Nagy:

  • Sonnenwenden / Napfordulók. Ausgewählte Gedichte. Deutsch / Ungarisch. Vorwort von Gyözö Ferencz. Aus dem Ungarischen von Julia Schiff in Zusammenarbeit mit Peter Gehrisch. Reihe Lyrik Band 155, 185 Seiten, ISBN 978-3-86356-323-3; €[D]19,50.

Egnate Ninoschwili: Der edle Ritter unseres Landes

Egnate Ninoschwili: Der edle Ritter unseres Landes
Erzählungen
Auswahl von Dato Barbakadse. Nachwort von Bela Tsipuria. Aus dem Georgischen übersetzt von Maja Lisowski. Kaukasische Bibliothek Band 28 (Georgien).
Reihe Epik Bd.121, ca. 229 Seiten, ISBN 978-3-86356-330-1, € [D19,90

Für das Verständnis zeitgenössischer Literatur ist es erforderlich, auch die Klassiker der jeweiligen Literatur zu kennen. Deshalb haben wir uns vorgenommen, dem deutschsprachigen Publikum neben herausragenden Gegenwartsautorinnen und -autoren aus dem Kaukasus auch Auswahl von Werken klassischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus dieser Region zu präsentieren. Die Veröffentlichung der Erzählungen Egnate Ninoschwilis und bedeutender Texte von Autorinnen und Autoren wie Ekaterine Gabaschwili, Tschola Lomtatidse, Niko Lomouri und Micheil Dschawachischwili legen den Grundstein für unser Bemühen, nicht allein der georgischen, sondern der gesamten kaukasischen Literatur, die wir für bahnbrechend halten, eine Wohnstatt im deutschen Sprachraum zu bieten. Wir hoffen, mit diesen literarischen Wurzeln großer kaukasischer Literaturen insbesondere dem Verständnis unserer kaukasischen Gegenwartsautorinnen und -autoren den Weg zu bereiten.
Uli Rothfuss und Traian Pop
(Herausgeber der Kaukasischen Bibliothek)