Ana Blandiana:  Der Wille des Menschen ist antastbar. Von der Allgegenwart der Manipulation.

Ana Blandiana Der Wille des Menschen ist antastbar. Von der Allgegenwart der Manipulation. Aus dem Rumänischen Übersetzt und mit einem Geleitwort von Georg Aescht.
Reihe Fragmentarium, Bd. 31, ISBN 978-3-86356-411-7, 632 Seiten,€[D] 33,00

Rumänien liegt in Europa, ist seit 2007 Mitglied der Europäischen Union, ist ein bedeutender Grenzposten der Nato vor der Ukraine – und ist vielen, nicht zuletzt Rumänen selbst, ein Rätsel geblieben. In diesem Buch wird das Rätsel in all seiner Widersprüchlichkeit ausbuchstabiert.
Georg Aescht

Unter Menschen wusste ich nie, ob man mich verfluchen oder küssen würde.
Zeitzeugin Ana Blandiana

Die Popularität des Schriftstellers ergibt sich aus der Begegnung seiner eigenen Einsamkeit mit der des Lesers. Andernfalls beschränkt sich alles auf eine einfache Form der Manipulation.
Ana Blandiana

In einer diktatorisch organisierten Gesellschaft gab und gibt es populäre Schriftsteller, die von den Lesern geliebt werden, weil sie ihnen das Gefühl der Freiheit in einer vollkommen unfreien Welt geben. Natürlich hat dies nichts zu tun mit dem Heimerfolg eines Bestsellerautors, der von Marketingregeln gesteuert wird. Der Schriftsteller in der Diktatur wird vielmehr geliebt, weil er das ausspricht, was seine Leser selbst zu äußern sich fürchten, auch wenn sie dies gern tun würden. Wenn jedoch die Diktatur verschwindet, verschwindet auch der Grund für die Kritik und gefährdet implizit den Erfolg dieses einstigen Superstars. Denn Freiheit bedeutet nicht nur das Verschwinden des Diktators, sondern auch die Freiheit, das Lesen einzustellen. Merkwürdigerweise sind das Wort und der Autor, der es zum Überleben gebraucht hat, am stärksten betroffen. Andererseits bedeutet beliebt zu sein nicht unbedingt, erfolgreich zu sein.
Ana Blandiana

Mariam Tsiklauri: Wie heißt dein Freund?

Mariam Tsiklauri: Wie heißt dein Freund? Mit 16 Ansichtkarten.

Illustrationen: Nanuli Burduli. Aus dem Georgischen von Irma Shiolashvili. Deutsche Bearbeitung von Joachim Britze. ISBN 978-3-86356-398-1; Reihe Kids, Band 9, 32 Seiten, €[D]12,80

In dem Buch „Wie heißt dein Freund?“ wird eine Geschichte in einer seltsamen Stadt beschrieben. In dieser Stadt hat eine Woche 12 Tage und ein Tag 48 Stunden.

Nach dem Wunsch des Bürgermeisters bereiten sich die Bewohner der Stadt auf einen sogenannten „Freundschaftsball“ vor. Aber sowohl die Menschen der Stadt als auch die Dinge der Stadt stellen fest, dass sie gar keine Freunde haben. Doch wenn sie es nicht schaffen, Freunde zu finden, müssen sie eine „Freundschaftslosigkeitssteuer“ bezahlen. Jeder denkt nach und jeder weiß, dass es nicht leicht ist, einen wahren Freund zu finden. In dieser Lage wollen das kleine Mädchen Tano und ihr Hund Hami den Stadtbewohnern dabei helfen, Freunde zu finden …

Das Buch ist interaktiv und enthält Bildkarten, die von den kleinen Lesern zusammengefügt werden können, so dass neue kombinierte Geschichten entstehen.

Das Buch ist für Kinder ab 7 Jahren geeignet.

Mariam Ziklauri (Tsiklauri), *1960 in Tiflis, studierte an der Staatlichen Iwane-Dschawachischwili-Universität in Tiflis Chemie und arbeitete als Lehrerin, als Radio-Journalistin, als Verlagsredakteurin und als Projektleiterin im Kulturministerium. Sie ist als Dichterin, Nachdichterin fremdsprachiger Lyrik und als Kinderbuchautorin bekannt.

Teilnahme an literarisch-poetischen Festivals in Litauen (Utena, Wilna), Tschechien und Italien (Genua).

Zahlreiche Publikationen in den Bereichen Lyrik, Prosa, Lyrik-Übersetzungen und Kinderliteratur (hier ca. 20 Publikationen).

Viele Auszeichnungen und Preise als Lyrikerin und Kinderbuchautorin, Übersetzungen ins Armenische, Deutsche, Englische, Italienische, Litauische, Polnische, Russische, Schwedische, Slowakische, Tschechische und Ukrainische. Sie wurde als Kinderbuchautorin aus Georgien für den Preis „ALMA-2020“ nominiert.

Mariam Ziklauri ist eine vielseitige und produktive Autorin mit einer interessanten Handschrift. Sie beherrscht sowohl traditionelle als auch moderne Formen der Literatur. Dies spiegelt sich in ihrer Lyrik und auch in ihren für Kinder geschriebenen Werken wider. Ihre Kinderbücher wurden oft Bestseller, z.B. „Das georgische Alphabet“ (Tiflis 2013), „Meine afrikanische Oma“ (Tiflis 2022), „Unser Haus“ (Tiflis 2023) und „Ein außergewöhnlicher Sonntag“ (Tiflis 2020 und deutsche Übersetzung im POP-Verlag Ludwigsburg 2021).

Lieferbare Titel von Mariam Tsiklauri / მარიამ წიკლაური:

Reise nach Rothberg. Eginald Schlattner: Werk und Wirken

Reise nach Rothberg. Eginald Schlattner: Werk und Wirken. Reihe Reihe Lesezeichen, Bd. 4 · ISBN 978-3-86356-403-2, 512 Seiten, €[D]29,90

| Eginald Schlattner | Traian Pop Traian | Sigurd Paul Scheichl | Michaela Nowotnick | Edith Konradt | Florian Gassner | Sabine Brandt | Daniela Strigl | Karl-Markus Gauss | Christel Wollmann-Fiedler | Wolfgang Schlott | Elmar Schenkel | Gabriela Sonnenberg | Andreea Dumitru | Christoph Klein | Jürgen Israel | Matthias Buth | Frieder Schuller | Cord Meier-Klodt | Gabriella-Nóra Tar | Radu Carp | William Totok | Rolf L Willaredt | Cord Meier-Klodt | Isabel Rauscher | Barbara Zeizinger | Gert Weisskirchen | Theo Breuer | Horst Samson |

Mit 47 Bilder von Kristian Schuller, KATH Zipser, Konrad Klein, Beatrice Ungar, Michael Neuhaus, Sabine Maya Schlattner, Martin Ohnweiler, Siegfried Landau und Traian Pop

Man liegt sich nicht dauernd in den Armen und fällt sich nicht jeden Tag um den Hals. Aber man achtet jeden in seiner Andersartigkeit von Sprache, Brauch und Glauben. Erst indem der andere dazugehört, bin ich, was ich bin.
Eginald Schlattner

Man sollte das Buch natürlich wie jedes andere von Ihnen von der ersten bis zur letzten Seite lesen, es ist aber auch ein Vergnügen, das Buch gleichsam wie mit einer Daumenprobe irgendwo aufzumachen, auf eine bestimmte Stelle zu zeigen und dann die nächsten zehn oder zwanzig Seiten zu lesen. Man kann überall einsteigen in dieses Werk …
Karl-Markus Gauß

Wenn es erlaubt wäre, die Begriffe Erschütterung und Erheiterung in einem Atemzug zu verschmelzen – Schlattners unterhaltende Belehrung über ein Stück europäischer Menschengeschichte wäre damit charakterisiert.
Sabine Brandt

Wenn es nicht schon spät geworden wäre und der Anstand es geboten hätte, Ihre Herzlichkeit nicht überzustrapazieren, würde ich heute noch bei Ihnen im Bieder­meierfauteuil sitzen!
Isabel Rauscher

Menschen aus dem Westen Europas und von Übersee, nicht nur deutschsprachige, machen sich auf den Weg, nein, pilgern geradezu ins siebenbürgische Rothberg/Roşia bei Hermannstadt/Sibiu zum Pfarrer und Dichter Eginald Schlattner, zum alten Pfarrhof von 1762 und zu einer der ältesten Kirche inmitten der Karpaten, der romanischen Basilika aus dem Jahr 1225 … Auf einem eigenen Planeten lebt der Dichter und Weltbürger, abseits und doch mitten im Weltgeschehen.
Christel Wollmann-Fiedler

Lieferbare Titel von Eginald Schlattner:

Nina May, Das gibt’s doch gar nicht! Die Walachei ist nicht im Nirgendwo, sondern mitten unter uns

Nina May, Das gibt’s doch gar nicht! Die Walachei ist nicht im Nirgendwo, sondern mitten unter uns. Glossen, erste Staffel. Reihe Fragmentarium, Bd. 30 · ISBN 978-3-86356-405-6, 372 Seiten, €[D]24,90

„Wo bleiben deine Glossen?“, lautete der Begrüßungssatz meiner Mutter. „Hast lange nichts geschrieben!“ Kein „Gut schaust aus!“, kein „Wie läuft’s mit dem Hausbau?“ oder „Esst ihr auch Vitamine?“. Statt-
dessen will auch sie jede Woche lesen, wie man in welchem Kulturkreis Bananen schält oder was mein Ameisenhaufen in der Küche so treibt. Die wirklich wichtigen Dinge eben. Die, die man Verwandten und Freunden weitermailt und an die sich, zugegeben, auch die Leser stets erinnern, denen man auf Sachsentreffen und Überlandreisen begegnet: „Ach, Sie sind Nina May? Die Story mit dem erwürgten Zeh in der Damenstrumpfhose – wir haben uns totgelacht!“ Distanz.
Nina May

Glossen aus dem „Land der Geschichten“ – Debüt-Ritterschlag für Nina May

Im Pop Verlag, Ludwigsburg, erscheint in diesen Tagen eine Sammlung mit Glossen von Nina May unter dem Titel „Das gibt’s doch gar nicht! Die Walachei ist nicht im Nirgendwo, sondern mitten unter uns“. Der Verlag hat das überzeugende Buch mit seinem Debütpreis gewürdigt. Die Preisverleihung wird voraussichtlich während der Buchpräsentation, der „lansare“, Mitte September in Hermannstadt /Rumänien stattfinden. Wir werden Sie informieren.

Wussten Sie schon, dass Sie mit „Țăraning “ kräftig, gesund und beweglich bleiben, ohne jemals ein Fitnessstudio zu betreten (Auf ins Sportstudio!)? Dass es fast einem Schicksalsschlag gleichkommt, wenn der Mechaniker mitten im siebenbürgischen Outback nachdenklich „etwas Großes“ am kaputten Auto diagnostiziert und sich auf das Eigentliche nicht näher festlegen will (Glück und Pech)? Dass ihnen gelegentlich der „Wohnwagen“ aus der Hosentasche fallen kann, wenn Sie die Sünde eines Vokalverdrehers begehen? Rulotă versus ruletă in Der Wohnwagen aus der Hose. Wussten sie, wie eine Reparatur trotz allem gelingt, wenn drei Handwerker ohne Werkzeug und Leiter, aber fest in den Hosentaschen versenkten Händen anrücken, um nach längerem Diasgnosepalaver einen größeren Schaden zu beheben (Mangelgesellschaft)? Und welche uralten Sammler- und Jägerinstinkte man auspacken muss, um am übervollen Büffet nicht zu verhungern (Milieustudien am Büffet)?

Das alles und sehr, sehr viel mehr ist in Nina Mays Glossensammlung aus dem Pop Verlag nachzulesen. Von der humorvoll-ironischen Erzählhaltung her ist es – entfernt – eine Art Gregor von Rezzori’sches „Maghrebinien“, aber weder Land noch Leute entspringen der überbordenden Phantasie, sondern die „Wallachei“ Nina Mays ist Realität, die jeglichem Faktencheck standhält: Sie ist geographische Wirklichkeit und mental-kulturell bedingte  Verhaltensrealität in einem — angesiedelt im Zentrum des heutigen neuen Europa an seiner aufstrebenden Peripherie Rumänien.

Glossen sind eine journalistische Disziplin der Meinungsäußerung. Nina May äußert ihre Meinung zu den vielfältigsten Alltagsthemen. Sie kommentiert die Tücken der vermeintlich stabilen Normalität, die aber einer näheren Prüfung nicht standhalten kann.  Sie entdeckt Neues, wo alt Eingefahrenes scheinbar unverrückbar ist. Sie öffnet den Blick für manch Eigenartiges (Stempelsucht, Klopapier …) , aber auch für die unscheinbaren Details des Lebens, die indessen bei näherer Betrachtung zu einem essenziellen Lebensinhalt mutieren können: beispielsweise die aktiv unterstützte Geburt einer fingerkuppengroßen Wasserschildkröte.

In neun Kapiteln sieht man durch Nina Mays Kommentar-Brennglas Fazetten der Wirklichkeit, die man bisher entweder nicht kannte oder die man übersehen oder gar falsch verstanden hat:  Hurra – in Rumänien!, Kulturelle Kollisionen, Trautes Heim, Kuriose Arbeitswelt, Alltagswahnsinn, Alles, was recht ist, Sprachverwirrnisse, Über Stock und Stein, Geliebte Technik

Die Beschreibungsakuratesse einer wissenschaftlich geformten Physikerin und die Parlandoakkrobatik einer im besten Sinne erfrischend nicht-rumäniendeutschen Autorin, die in Rumänien lebt und die dortigen Realitäten in deutscher Sprache beschreibt; ferner: die unverformte Neugier eines geistig jung gebliebenen Menschen und die Wohlgesonnenheit einer durch und durch positiv eingestellten Autorin – sie bestechen in diesen griesgrämigen Zeiten jeden Leser. Nina May bekennt sich dazu: „Wer schreibt über solche Dinge? Das ist meine Nische! Die schillernde Buntheit des Lebens in Rumänien schildern, so, wie ich sie erlebe. Mal bewundernd, mal kritisierend, mal staunend, mal verblüfft. Aber immer zutiefst ehrlich – und mit einem liebevollen Augenzwinkern im Hintergrund.“

Für die deutschsprachige Literatur der Gegenwart in, aus und über Rumänien ist sie sehr wohl eine Bereicherung. Erstens: Durch den unverstellten Blick auf sattsam bekannte Realitäten an einer mitteleuropäischen Schnittstelle zum Balkan, die von den deutschen Natives des Landes noch nie so burlesk-pikaresk, kumorvoll-ironisch  wahrgenommen worden ist. Zweitens: Durch das erfrischend-sprühende Parlando eines deutschen Binnensprachlers, der sich innovativ und bemerkenswert vom zwar überaus korrekten, aber oftmals gestanzten und inselreduzierten Deutsch des deutschsprachigen Literaturkanons Rumäniens abhebt. Insofern ist auch die Frage beantwortet, ob Nina May zur deutschen Literatur dieses Landes zu zählen ist: Ja, sie ist es zweifellos, denn ihre Glossen transzendieren die rein journalistischen Schranken und ragen deutlich in die Ebene der literarischen Wirklichkeitsbewältigung hinein.

Warum Lebenshilfeseminare aufsuchen, Persönlichkeitscoaching frequntieren oder seichte Texte zur seelischen Betreuung lesen ? In Nina Mays Glossen finden Sie alles: Zuspruch, Orientierung, Bestätigung, Witz, Relativierung  und Verstand. Das Buch liest sich wie ein Instrumentenkasten dessen, wie im Leben Wichtiges von Unwichtigem zu trennen ist, wie tiefe Menschlichkeit auf- und Egomanie und Fremdheit abgebaut werden können, wie das Eigentliche vom Uneigentlichen zu scheiden ist.

Wer ohnehin Spaß am Lesen hat, aber auch derjenige, der die kultivierte Lebensfreude des Lesens (neu) entdecken will, kommt mit diesem Buch voll auf seine Kosten.

 Götz von Berg
Im Juli 2024

Lieferbare Titel von Nina May:

Dagmar Dusil(Hrsg.), Im Schnee der Erinnerungen. Hermannstadt: dokumentiert · erinnert · recherchiert

Dagmar Dusil (Hrsg.), Im Schnee der Erinnerungen. Hermannstadt: dokumentiert · erinnert · recherchiert. Reihe Fragmentarium, Bd. 29 · ISBN 978-3-86356-407-0, 444 Seiten, €[D]29,90

| Astrid Bartel | Dagmar Dusil | Theodora Eck | Martin Eichler | Anneli Ute Gabanyi | Louis Guermond | Jürgen Günster | Sigrid Haldenwang | Hannes Höchsmann | Herbert Horedt | Marianne Hügel | Emil Hurezeanu | Ioan-Cosmin Ignat | Konrad Klein |  Wolfgang (Wolfi) Klein | Gerhard Konnerth | Paul Niedermaier | Jürgen Schlezack | Anneliese Schuster | Ernst Gerhard Seidner | Hans Günther Seiwerth | Gert Theil | Beatrice Ungar | Joachim Wittstock | Helmut Wolff | Volker Wollmann | Monika Ziegler | Kurt Thomas Ziegler |

Das Erinnern hat seine eigenen Regeln, geht selektiv vor. Daher auch der Titel des vorliegenden Bandes: Im Schnee der Erinnerungen. Was verbinden wir mit Schnee? Reinheit, Wünsche, Erinnerungen, Kindheit. Doch Schnee hält nicht ewig, er schmilzt und taut, ist nicht mehr da, verändert seinen Aggregatzustand. Verhält es sich nicht auch mit ver- schütteten Erinnerungen so? Wie werden sie freigesetzt? Wann stürmen sie auf uns ein, wann nicht?
Es ist ein lebendiger Sammelband entstanden, der eine gewisse Eigen- dynamik entwickelt hat und den Blick hinter die Kulissen in die Ver- gangenheit der Protagonistin „Hermannstadt“ lenkt. Die Stadt – das ist unser weibliches Hermannstadt – ist das Bild einer Grande Dame, die bezaubert und nostalgisch stimmt. Das Stadtbild – ist vergänglichkeits- resistent neutral und hält den Besucher oder ehemaligen Bewohner auf Distanz. Der Stadtkern – die männliche Seite Hermannstadts ist uneinnehmbar, wehrhaft jeden Zentimeter verteidigend.

Die Industriegründungen erfolgten bei den Sachsen nicht – wie im übrigen Siebenbürgen – auf Initiative der Wiener und Budapester Hochfinanz, sondern sie resultierten oft aus kleineren und mittleren gewerblichen Betrieben. Diesen Sachverhalt verdeutlicht eine Statistik aus dem Jahr 1933, laut der von 124 sächsischen Unternehmen Siebenbürgens nur eines mehr als 1.000 Arbeiter beschäftigte, 17 lagen zwischen 100 und 1.000 und die übrigen unter 100 Beschäftigten. (Volker Wollmann – Dokumentiert)

Ich hatte ganz andere Probleme. Nach meiner Militärzeit wusste ich nicht so genau wohin mit meinem Leben. Die ganze Nachbarschaft wollte mir helfen. Dieter Göllner versuchte, mich beim Radio unterzubringen. Nae Ionescu, der Jazzgott Hermannstadts und unser Nachbar, wollte aus mir einen Sänger machen und Herr Lala aus der Voltairestraße einen Buchhalter. So wurde ich Buchhalter auf der Hohen Rinne im Hotel Casa Turiştilor. (Wolfi Klein – Erinnert)

Die einst im Sommer mit betörend duftenden Lindenbäumen bestandene Arzstraße, die von der Leschkircherstraße/str. Ștefan cel Mare bis zur Michaelisstraße/str. Călţun reicht, ist mit 516 Metern nicht die längste, aber die wohl schönste im Viertel. Einige der gediegenen, in einem lokalen Heimatschutzstil erbauten Einfamilienhäuser besitzen auch Mansarden. (Konrad Klein – Recherchiert)

Lieferbare Titel von Dagmar Dusil:

Werner K. Bliß, Von Nackenpinseln und Effilierscheren. Kindheitserinnerungen

Werner K. Bliß, Von Nackenpinseln und Effilierscheren. Kindheitserinnerungen. Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 1. Auflage 2024, 221 Seiten, Reihe Epik . Bd. 145, ISBN 978-3-86356-387-5, €[D]21,00

Der Besuch in einem altehrwürdigen Lissaboner Friseursalon katapultiert den Erzähler zurück in seine Kindheit und Jugend,  in das Friseurgeschäft seiner Eltern, in die kleine große Welt des schwäbischen „Städtles“. Der omnipotente Vater, die stets um Harmonie bemühte Mutter und die skurrile Kundschaft erwachen zum Leben. Zwischen all dem versucht   „`s Büble“ seinen Weg zu finden und wird dadurch zum Überlebens-Künstler.

Lieferbare Titel von  Werner K. Bliß:

Rainer Wedler: Gebietsweise Aufhellungen

Rainer Wedler: Gebietsweise Aufhellungen. Kurzgeschichten

Epikreihe, Bd. 152. 214 Seiten, ISBN 978-3-86356-397-4. €[D]21,00; Ihr Warenkorb ist leer. 

Schön, dass dieser nachdenkliche, blitzgescheite, voller exquisiter Überraschungen steckende, mit allen Wassern des sprachlichen Handwerks gewaschene, darob trotzdem quirlig-agil schreibende, immerzu reflektierende und gleichwohl lebensvolle Autor schreibt und schreibt.
Walter Eigenmann

Schwarz-Weiß-Fotografie kann in ihrer Formensprache so eindringlich sein, dass man beginnt, die Bilder mit den Augen Zeile für Zeile abzutasten, damit einem kein Detail, keine Korres-
pondenz der Formen und Linien entgeht: So aufmerksam schaut man nicht auf die eigene Umgebung, solches können die eigenen Augen nicht sehen.
Carsten Sternberg

Lieferbare Titel von Rainer Wedler

Poesie/poésie Zeitgenössische Dichtung aus Frankreich und Deutschland. ISBN: 3-937139-00-1. 168 Seiten; 14,00Eur[D]   CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek:
Blua, Gérard und Stefanescu, Sergiu : Poesie/ poésie. Zeitgenössische
Dichtung aus Frankreich und Deutschland. Mit einem Vorwort von Sergiu
Stefanescu.
Autoren: Alfonsi, Josiane; Blua, Gérard; Broussard, Yves; Demuth, Volker;
Draghincescu, Rodica; Dürrson, Werner; Fels, Gilbert; Kaouah, Abdel-
madjid; Kotarski, Carmen; Lovichi, Jacques; Migozzi, Marcel; Montmaneix,
François;   Oliver, José F. A. ; Özdemir, Hasan; Sayer, Walle; Schneider,
Klaus F.; Seiler, Hellmut; Sorrente, Dominique; Stephan, Susanne; Temple,
Frédéric  Jacques;  Tixier, Jean-Max; Ughetto, André; Villain, Jean-Claude;
Rainer Wedler.

Übersetzer: David, Eric; Lawitschka, Valérie; Fischer, Rüdiger.
Ludwigsburg: Pop, 2004

»Ungesagtes der Sinne unterschlagen verwischt / ohne Wohnrecht Offensichtliches verschlüsselt / meine Texte sind nicht gesichert« (J. Alfonsi); »enthaarte Tiere die Blicke leer / darin siehst du plötzlich dich fortgeschoben« (V. Demuth); »und denke / bin ich denn wirklich« (W. Dürrson); »das Instrument demonstriert, exakt diesem Auge, daß hier dubiose Grenzen bestehen / Problem, das es / es? ich! / bislang nicht sah« (G. Fels); »ich hatte die Sprache geöffnet / nicht den Mund« (C. Kotarski); »nur während ich an dich / dachte liebte ich dich / das wort war nur zwischen / den lippen« (H. Özdemir); »geschichten die ich / heimlich hinuntersteige aus den farben / und hellen fenstern in den stummfilm« (J. F. A. Oliver); »zeile um zeile / abgelagertes / ich« (K. F. Schneider); »Heute sing ich, morgen tanz ich, nie ohne euch, aber / Bin ich’s nun oder ist es wirklich ein anderer?«
(H. Seiler); »Der allerchristlichste König ist, wie ich, / bald traurig, bald fröhlich« (S. Stephan); »zu wem / soll ich noch sprechen / die Nahen scheinen nah nur« (R. Wedler). Die zitierten Verse sollen einen Eindruck vermitteln von der Vielfalt der Stimmen und der Originalität der von uns verlegten Lyriker und zugleich Anreiz sein, der literarischen Qualität zum Durchbruch zu verhelfen.

Zwischenstation Algier. Roman, EPIK- Sammlung, 86 Seiten, ISBN: 3-937139-11-7; 12,80€

deichgraf meiner selbst, Gedichte, mit Illustrationen von Ferdinand Wedler,ISBN: 978-3-937139-34-3, 12,50€

Die Leihfrist, Roman, (EPIK- Sammlung); 128 Seiten,  ISBN: 978-3-937139-81-4, 12,00€

Unter der Hitze des Ziegeldachs, Gedichte mit Zeichnun- gen von Ferdinand Wedler, (LYRIK- Sammlung); 136 Seiten,  ISBN:  978-3-86356-010-2, 12,00€.

Seegang. Mit zwölf Zeichnungen von Ferdinand Wedler. (EPIK Sammlung). 116 S. ISBN: 978-3-86356-030-0, Preis: 12,00€

Es gibt keine Spur, Prosastücke, 2013. (EPIK Sammlung). 330 S. ISBN: 978-3-86356-052-2, 17,80€

Auch die Brombeeren haben keine Bedeutung mehr. Roman. Mit Illustrationen von Maximilian Wedler. Pop Epik. 131 Seiten, ISBN 978-3-86356-076-8, 12,99€

Nock, Roman,Pop Epik, 168 Seiten, ISBN 978-3-86356-119-2, 15,50€

einen Fremden grüßt man nicht, Gedichte 2011 – 2016, Pop Lyrik, 142 Seiten, ISBN:978-3-86356-176-5, m15,50€

Stiftorgel, Kurze Texte, 2014-2017. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Pop Epik. 208 Seiten, ISBN 978-3-86356-190-1, 23,00 €

Das Jahr Null ist das Jahr Zwölf. Warum Hitler meinen Vater
nur einmal getroffen hat. Roman. Die POP-Verlag-Epikreihe, Bd. 101. 141 Seiten, ISBN 978-3-86356-249-6. €[D]15,50

vor dem Fenster tanzt ein frecher Gedanke. Gedichte. Mit 22 Bildern von Carsten Sternberg. Reihe Lyrik Bd. 143.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-298-4. €[D]16,50

was sind wir mehr als Buchstaben. Gedichte. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Reihe Lyrik Bd. 181.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-374-5. €[D]18,50;

Gebietsweise Aufhellungen. Kurzgeschichten. Epikreihe, Bd. 152. 214 Seiten, ISBN 978-3-86356-397-4. €[D]21,00;

Marcell Feldberg: Sedimente des Flüchtigen

Marcell Feldberg: Sedimente des Flüchtigen. Poetische Randnotizen.

Reihe Lyrik Band 186, 161 Seiten, ISBN 978-3-86356-393-6; €[D]16,50.

Marcell Feldberg, * 1968, hat Kirchenmusik, Musikwissenschaft, Philosophie und Germa-nistik studiert. Er lebt in Willich am Niederrhein, wo er als Kirchenmusiker tätig ist. Seit 2004 ist Feldberg wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle für Sepulkralmusik an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Gedichtveröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Zuletzt erschienen Korrespondenz und Kalender. Archiv der Bilder CCXXIX – CCLXXV (Radius Verlag) und Ephemeriden. Aufzeichnungen mit Linoldrucken von Nicolas Poignon (Emanuel von Baeyer Gallery/London). Bruchstücke einer Behausung ist Marcell Feld-bergs erstes Buch im Pop Verlag.

Lieferbare Titel von Marcell Feldberg:

Bruchstücke einer Behausung. Poetische Kurznachrichten. Reihe Lyrik Band 163, 146 Seiten, ISBN 978-3-86356-338-7; €[D]16,50.

Sedimente des Flüchtigen. Poetische Randnotizen.   Reihe Lyrik Band 186, 161 Seiten, ISBN 978-3-86356-393-6; €[D]16,50.

Attila F. Balázs, Casanovas Metamorphosen

Attila F. Balázs, Casanovas Metamorphosen. Mit vierzehn Zeichnungen von Tünde Darvay. Aus dem Ungarischen von Ana Ördög. Reihe Epik . Bd. 148, 121 Seiten, ISBN 978-3-86356-392-9; €[D]17,80
Casanovas Metamorphosen ist das von vielen Lesern geschätzte Werk eines hochproduktiven und vielseitigen zeitgenössischen ungarischen Autors.
Die Stärke F. Balázs’ liegt darin, dass er den Casanova-Mythos sowohl neu erschafft als auch transzendiert und statt wortgewaltiger erotischer Szenen seine Bedeutungen in einer zurückhaltenden, poetisch gesättigten Sprache skizziert und so eine subtile Textwelt schafft, in der die knappen Erzählungen gerade durch das Weglassen und das Verschweigen ihre nachhaltige Wirkung entfalten.
Zita Murányi

Lieferbare Titel von Attila F. Balázs:

– Attila F. Balázs, Casanovas Metamorphosen. Mit vierzehn Zeichnungen von Tünde Darvay. Aus dem Ungarischen von Ana Ördög. Reihe Epik . Bd. 148, 121 Seiten, ISBN 978-3-86356-392-9; €[D]17,80

Peter Gehrisch, Hans-Theodors Karneval oder Laßt die Posaunen erklingen!

Peter Gehrisch, Hans-Theodors Karneval oder Laßt die Posaunen erklingen! Roman. Mit künstlerischen Arbeiten von Piotr Patryk Lewkowicz. Reihe Epik . Bd. 150, 350 Seiten, ISBN 978-3-86356-395-0; €[D]24,90

Peter Gehrischs Schelmenroman
Hans-Theodors Karneval (Teil II) beschreibt die Reise eines außergewöhnlichen Protagonisnten durch phantastische Schein-, Wein- und Whiskywelten, die denselben – samt Kopf, schnurrig veranlagter Zunge wie all seiner Finger und jenem närrischen Stehaufmännchen, mit dem er weibliche Wesen betörte – auf sinn- und nutzlose Abwege führte. Ein Corso von Taten und Unfaßbarkeiten im Bannkreis absurder Befehle und tiefer Verirrung, die ihn zu neuen Einsichten und durch den Eisernen Vorhang führten.

Lieferbare Titel von Peter Gehrisch:

Klára Hůrková, Zum ersten Mal die Kraniche

Klára Hůrková, Zum ersten Mal die Kraniche. Trauergedichte für meinen Mann Klaus. Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten der Autorin. Reihe Lyrik Bd. 188.  50 Seiten, ISBN 978-3-86356-396-7. €[D]15,50; Ihr Warenkorb ist leer. 

Der neue Gedichtband von Klára Hůrková versammelt Texte und Bilder, die in den ersten Monaten nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes entstanden sind. Es sind Gedichte über den Schmerz, aber vor allem über die Liebe. Das erste Jahr nach dem Verlust eines geliebten Menschen gilt als das schwierigste, weil alle Feste und Rituale zum ersten Mal ohne ihn stattfinden. Für die Autorin ist der erste Flug der Kraniche, den sie ohne ihren Mann sieht, ein Symbol für ihre Einsamkeit, aber auch für die Erinnerungen, die für immer bleiben werden.

– Das Gedicht „Feuer“ aus dieser Gedichtsammlung gewann in der englischsprachigen Übersetzung den ersten Preis auf dem 42. World Congress of Poets 2023.

Lieferbare Titel von Klára Hůrková,

– Gehege mit Magnolien. Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten der Autorin. Reihe Lyrik Bd. 183.  96 Seiten, ISBN 978-3-86356-377-6. €[D]18,50

Zum ersten Mal die Kraniche. Trauergedichte für meinen Mann Klaus. Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten der Autorin. Reihe Lyrik Bd. 188.  50 Seiten, ISBN 978-3-86356-396-7. €[D]15,50

Dato Barbakadse, Was für ein guter Tag, Abenteuer zu suchen

Dato Barbakadse, Was für ein guter Tag, Abenteuer zu suchen. Enka-Variationen-Album.  Literarische Bearbeitung von Peter Gehrisch. Kaukasische Bibliothek Bd 36.  Reihe Lyrik Bd. 182
58 Seiten,ISBN 978-3-86356-390-5, € [D]14,00

Der neue Gedichtzyklus von Dato Barbakadse hat drei weibliche und einen
männlichen Protagonisten und ist entsprechend der Liebesromantik verbunden. Aber die Leser, die bereits andere Werke des Autors kennen, wissen, dass von ihm Liebeslyrik als eine weitere langweilige Sammlung, wie sie in jahrhundertelanger Tradition besteht, nicht zu erwarten ist. Und sie werden auch diesmal nicht enttäuscht sein: Schon die Tatsache, dass es sich hier um die Variationen über das Thema eines japanischen Musikgenres – Enka – handelt, verspricht den echten Lyrikliebhabern ein genussreiches, emotionales sowie intellektuelles Abenteuer. Diese Gedichte, die in einer feinen Nuancierungstechnik gewebt und von verschiedenartigen oberflächlichen Effekten weit entfernt sind, versetzen den Leser in eine vielschichtige Welt jener einfachen Menschen, die gelassen über ihre Erfahrungen Auskunft erteilen. Die charakteristisch nostalgische Sammlung und die traurige Tonalität der Enka-Gesänge von Meiko Kaji, Shinji Tanimura, Yoshi Ikuzo und Yashiro Aki werden in den Gedichten Dato Barbakadses leitmotivisch von einer verborgenen metaphysischen Spannung begleitet, die in der männlichen Partie ihren Höhepunkt und einen harmonischen Abschluss erreicht.
Luca Bakradse

  • „Das Dreieck der Kraniche“. Gedichte. Übersetzt aus dem Georgischen von Steffi Chotiwari-Jünger. Mit einem Vorwort von Uli Rothfuss. Reihe Lyrik. 80 Seiten. ISBN 978-3-937139-38-8; € [D]12,60
  • Ich aber will dem Kaukasos zu...“ Eine Anthologie georgischer Lyrik. Nach einer Auswahl von Nino Popiaschwili. Buch mit Audio-CD. Kaukasische Bibliothek, Band 9. ISBN 978-3-86356-124-6, 578 Seiten, € [D]35,50
  • „Die Unmöglichkeit des Wortes“. Übersetzung aus dem Georgischen von Manana Paitschadse und Maja Lisowski. Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss. Band 12. ISBN 978-3-86356-177-2. 328 Seiten, € [D]19,90
  • „Das Gebet und andere Gedichte“ Aus dem Georgischen ins Deutsche übertragen
    von Maja Lisowski.Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss und Traian Pop. Band 20(Georgien); Reihe Lyrik, 124 Seiten, ISBN 978-3-86356-220-5; € [D]16,50
  •  Wenn das Lied sich vom ermüdeten Körper befreit. Aus dem Georgischen ins Deutsche übertragen von Steffi Chotiwari-Jünger, Maja Lisowski, Benedikt Ledebur und Crauss. Literarische Bearbeitung von Peter Gehrisch. Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss und Traian Pop. Band 26.  Reihe Orpheus Band 8.
    (Georgien); Lyrik, 370 Seiten,ISBN 978-3-86356-241-0, € [D]29,50
  • MATRIX 1/2014 (35),  222 Seiten, € [D]10,00
  •  Was für ein guter Tag, Abenteuer zu suchen. Enka-Variationen-Album.  Literarische Bearbeitung von Peter Gehrisch. Kaukasische Bibliothek Bd 36.  Reihe Lyrik Bd. 182
    58 Seiten,ISBN 978-3-86356-390-5, € [D]14,00

Harald Gröhler, Nothammer

Harald Gröhler, Nothammer. Roman. Reihe Epik . Bd. 143, 299 Seiten, ISBN 978-3-86356-386-8; €[D]23,00

Ihr bleibt nichts erspart. Ein Asylbewerber von einem anderen Kurs kommt einfach in ihren Unterricht; und der lockt ihre Schüler hinaus. Viel Rückendeckung durch den Organisationsleiter bekommt sie auch nicht. Ein paar Tage später platzte der junge Arabertyp wieder bei Fränzi in den Kurs hinein. Er drohte ihr keine Schläge an, er ließ sich jetzt bei ihr einfallen: ob er sie mal in den Arm nehmen könne? Fränzi brachte heraus: „Wenn du mich nicht zu sehr drückst.“ Und der Araber setzte nur sofort durch, dass er für eine kleine Weile noch mal ihre Kursteilnehmer aus dem Unterricht rausholte, – die alle, die das wollten. Die kamen gar nicht mehr zurück. Fränzi ging ihnen nach. Die jungen Erwachsenen hatten eingetopfte Grünpflanzen herausgezogen. Aus der Halterung über Standaschenbechern hatten sie die samt einiger Erde freigepolkt, und sie spielten mit den freigebuddelten Pflanzenballen Handball. Als Fränzi sie zur Räson gebracht hatte, wurde ihr noch so eine erdige Pflanze in ihren Kursraum geworfen.

Lieferbare Titel von Harald Gröhler:

Helmuth Frauendorfer, Photopoesie Phuerth

Helmuth Frauendorfer, Photopoesie Phuerth. Reihe Lyrik Bd. 185, 84 S., ISBN 978-3-86356-391-2, €[D] 23,00

Das Jahr 2020 wird schnell zum Jahr der Langsamkeit. Ein Jahr ungewöhnlicher Stille. Der Autor Helmuth Frauendorfer befindet sich, Berlin hinter sich lassend, in ihm fremden Gefilden. Es gibt schöne Straßen in Fürth bei Nürnberg. Sie sind erstarrt. Bewegungslosigkeit. In der verordneten Einsamkeit durchstreift er die vielen grünen Flächen, die Auen, den Wiesengrund der beiden Flüsse Pegnitz und Rednitz, die hinter dem Friedhof zusammenfließen und zur Regnitz werden. Im Kopf entstehen Sätze des Stillstands. Und er fotografiert die skurrile Leere. Wasser, Sträucher, Bäume schreien stumm auf. Abends setzt er sich hin und verbindet die Fotos mit den Sätzen in seinem Kopf, in den während der Spaziergänge entstandenen Notizen. So entsteht die Photopoesie Phuerth.

Lieferbare Titel von Helmuth Frauendorfer:

Abendweg. Roman. Reihe Epik Bd. 126. 332 S., ISBN  978-3-86356-336-3, €[D]21,50

Dagmar Dusil,  Das Geheimnis der stummen Klänge

Dagmar DusilDas Geheimnis der stummen Klänge. Roman. Reihe Epik . Bd. 149, 220 Seiten,  ISBN 978-3-86356-394-3; €[D]21,00

Dagmar Dusil fängt in ihrem neuen Roman Das Geheimnis der stummen Klänge  die abgrundtiefe Verworfenheit osteuropäischer Zeitumstände in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein.

Clara, die zur Adoption freigegebene ungewollte Tochter der Starpianistin Lavinia, entwickelt sich auch zu einer vielversprechenden Klavierspielerin.  Von einer erbarmungslosen Inszenierung der gefürchteten rumänischen Geheimpolizei Securitate wird sie als Fünfzehnjährige bei einem Talentwettbewerb zutiefst verletzt und zunächst vom sicher geglaubten Weg der musikalischen Selbstverwirklichung abgebracht. Sie wird Ärztin, arbeitet aber trotz ihrer tiefen Enttäuschung im Stillen weiterhin an der Vervollkommnung ihres Klavierspiels.

Im furiosen Finale  treffen Tochter und Mutter, deren Lebenswege sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht gekreuzt haben, nach vielen Jahren in einem an Dramatik nicht zu überbietenden Showdown erstmals aufeinander.

„Aus dem Malpapier ihrer Mutter, dass sie Blatt für Blatt wie ein Gauner entwendete, nachdem sie feststellen musste, dass es kein Papier zu kaufen gab, fertigte sie zunächst die weißen Tasten an, denen die mit Mutters Ölfarbe überstrichenen schwarzen folgten. Anfangs war es ein ungewohntes Gefühl, die Finger über den harten Unter- grund gleiten zu lassen, während der Flügel verwaist im Zimmer stand. Wie eine Diebin näher­te sich Clara ihm, wenn sie alleine in der Wohnung war, berührte in einem piano pianissimo die Tasten, um sofort die Hand zurückzuziehen. Es kam ihr wie ein großer Verrat vor, ein Verrat an ihr selbst, an ihren Ansprüchen, an ihren mit Füßen getretenen Leistungen. Sie quälte sich selbst und glaubte, nur so das Leben ertragen zu können. In der Stummheit des Papier­klaviers spuckten die angeschlagenen Tasten Töne aus, die nur sie hörte, von denen nur sie wusste, und die Schwin- gungen erreichten den Ort in ihrem Körper, den einige Menschen Seele nennen.“

„… meine Schneeträume, so weiß, so sehr herbeigesehnt, so vergänglich“ – es sind die Lebensträume Claras, die sie am Ende atemberaubender Entwicklungen gegen große Widerstände zumindest teilweise verwirklicht hat. Die Ärztin, die eigentlich eine virtuose Klavierspielerin werden wollte, trifft im Romanfinale zum ersten Mal auf ihre leibliche Mutter, eine berühmte Pianistin – es kommt zu einem Showdown, der an Dramatik nicht zu überbieten ist.

Dagmar Dusil erzählt mal beklemmend und eindringlich, mal poetisch verstörend und filmisch sequenziert, aber allemal subtil und detailreich in der Linienführung. Leserinnen und Leser können sich in dieser spannenden Schilderung einer Selbstbefreiung sowohl an unbeschwerten Dur- als auch an traurigen Moll-Erzähl-Akkorden erfreuen.

Lieferbare Titel von Dagmar Dusil

Anton Sterbling, Rückkehr aus dem Klimadelirium und die merkwürdige Begegnung mit Nikolaus Lenau in Wien

Anton Sterbling, Rückkehr aus dem Klimadelirium und die merkwürdige Begegnung mit Nikolaus Lenau in Wien. Kartoniert mit Schutzumschlag (bedruckt).  Reihe Epik Bd. 147; ISBN: 978-3-86356-389-9; 183 Seiten, €[D]15,50

Die Geschichte des Prof. Dr. Dr. h.c. Bartholomäus Jeanpaul aus dem Erzählungsband „Klimadelirium und andere furchtbare Erzählungen“ ließ mich nicht los. Sie drängte geradezu auf eine Fortführung. Diese sollte zeitlich bis in die Gegenwart und darüber hinaus reichen.
Ein wiederholtes Gespräch mit Freunden über Nikolaus Lenau, dessen Todestag sich übrigens im nächsten Jahr zum 175. Mal jährt, brachte mich auf die Idee, meine Erzählung über die Rückkehr des Professors Bartholomäus Jeanpaul mit gleichsam antizipierten und phantastisch erdachten Geschehnissen und Ereignissen rund um Nikolaus Lenau in Wien, die nicht zufällig etwas mit dem faszinierenden Bannkreis der Literatur zu tun haben, zu verbinden.

Lieferbare Titel von Anton Sterbling:

Smartphone-Storys

Smartphone-Storys. Erkundungen eines Phänomens. Eine Anthologie der Literaturgruppe POSEIDON. Herausgegeben von PH Gruner und Andreas Roß. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik . Bd. 144; ISBN 978-3-86356-385-1; 199 Seiten, €[D]18,50

Mit Beiträgen von:
| PH Gruner | Fritz Deppert | Iris Welker-Sturm | Ewart Reder | Tom Wolff |
| Stefan Benz | Barbara Zeizinger | Marina D’Oro | Andreas Roß | Gerty Mohr | Alex Dreppec | Elena Feder | Marc Mandel | Tamara Krappmann | Frank Schuster | Eberhard Malwitz | Thomas Fuhlbrügge | Sorosh Masudi | ChatGPT |

Das Smartphone als zentrales digitales Werkzeug der zivilisatorischen Moderne ist zum schier Selbstverständlichen in der Grundausstattung des Lebens geworden. Es hat die Qualität von Identität angenommen. Das flache Wunderdings liegt den meisten Menschen permanent in der Hand, beim Essen wie Besteck neben dem Teller und oft auch auf dem Magen. Es ist so wichtig geworden, dass eine literarische Auseinandersetzung geradezu überfällig ist. Hier sind sie, die Smartphone-Storys.

Die Literaturgruppe POSEIDON wurde aus der Taufe gehoben im Sommer 2005 von den Freunden PH Gruner und Wigand Lange (1946-2021). Ihr Vorhaben: In Südhessen beheimatete Autoren sollten weniger über- als miteinander sprechen. So bringt POSEIDON seit rund 20 Jahren Lyriker, Essayisten, Erzähler, Romanciers, Dramatiker, Feuilletonisten und Satiriker an ei- nen Tisch. POSEIDON ist keine Sezession, kein Club, kein Verein, POSEIDON ist Ideenbörse und Platt- form für Austausch, Debatte und gemeinsame Aktion.
Die Gruppe hat Lesungen auch an ungewöhnlichen Orten umgesetzt, zum Beispiel in Eisenbahnwaggons, in einem Schleichkatzenkäfig im Zoo, inmitten einer großen Expressionismus-Ausstellung, bei der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, in alternativen Klein- kunsttheatern, Kulturzentren und bei interdisziplinären Projekten mit Künstlerverbänden.
POSEIDON-Anthologien gibt es in Buchform, als Hörbuch oder im Kunstkatalog:
• „Zug um Zug“, 2009, „StadtLand- Kuss“, 2011
• „ … in Wort & Bild“, Kunstkatalog, 2012
• „z.B. Darmstadt“, Hörbuch, 2013
• „CO-RO-NA. 19 Autorenbeiträge zu COVID-19. 19 Reaktionen auf eine Pandemie“, 2020

Hellmut Seiler, An Verse geheftet. 77 Gedichte und Inter­mezzi samt einem Epilog.

Hellmut Seiler, An Verse geheftet. 77 Gedichte und Inter­mezzi samt einem Epilog. Reihe Lyrik Bd. 15, 102 S., ISBN 978-3-937139-32-6, €[D] 12,60.

„Man sollte innehalten und sich diese Sätze …auf der Zunge zergehen lassen, was ihr semantisches Aroma, ihr Bedeutungsraum, erst noch entfalten will. (…) Weil auch ein Rezensent (…) gern seinen Spaß hat und mit Lust zuschaut, wo die Wörter, wenn man sie nur läßt, sich fast wie von selbst neue Bedeutungen, neue Kontexte erspielen.“
Dr. Franz Josef Görtz, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Hellmut Seilers Gedichte zeichnen sich durch große sprachliche Präzision, hohes Formbewusstsein, auch klanglicher Art, und ihren pointierten, teils scharfzüngigen Wortwitz aus, der sehr geschickt mit Ironie und manchmal auch mit Sarkasmus poetischen Mehrwert, poetische Mehrdeutigkeit gegen sprachliche Klischees auffährt. Auffällig in H. S.’s Gedichten ist auch sein Sinn, seine Vorliebe für das Skurrile, Groteske, Surreale, und es verwundert daher nicht, daß seine Gedichte immer wieder das Korsett von Kausalität, binärem Denken oder auch grammatischer Wohlgeformtheit durchbrechen (…)“
Jürgen Nendza, Aachener Nachrichten

Lieferbare Titel von Hellmut Seiler:

Charlotte Ueckert,  Bei die Fische

Charlotte Ueckert,  Bei die Fische. Erzählungen. Reihe Epik . Bd. 137; ISBN 978-3-86356-381-3; 211 Seiten, €[D]19,50

Lies das nicht, sagt mein Engel. Das ist zu grausam. Finde ich auch und lese mit Abscheu. Selbst in den kleinsten Dingen haben die Engel wohl recht. Guck dir nicht diesen Film an. Der ist zu grausam. Finde ich auch und lasse den Fernseher mit Abscheu laufen. Und träume schlecht. Selbst wenn es niemandem schadet außer mir, haben die Engel wohl recht … (Charlotte Ueckert)

„Mit dem Gespür für historische Dimensionen und der Lust am scheinbar Unsichtbaren …“
Die Zeit

„Sie nimmt den Leser, die Leserin mit auf eine zauberhafte, manchmal auch schmerzhafte Entdeckungsreise, denn natürlich gleichen wir als Leser unsere Empfindungen ab mit dem, was da geschrieben steht…“
Uli Rothfuss

“Sarkastisch und mit einem leichten Augenzwinkern belässt sie Dinge in der Schwebe, bietet ihrer Leserschaft weiten Raum für Beurteilungen und Emp- findungen.”
Manfred Chobot

„…es ist nicht ausschließlich der Inhalt dieser Geschichten … Es ist ihr Tonfall, ihr Melos … ein gleichsam tröstliches Parlando des Erinnerns“
Rainer Wochele

Lieferbare Titel von Charlotte Ueckert:

– Charlotte Ueckert und Manfred Chobot (Hrsg.), Der Jaguar im Spiegel. Ein KOGGE Lesebuch.Mit einem Vorwort von Uli Rothfuss.(FRAGMENTARIUM- Sammlung);342 Seiten,  ISBN: 978-3-937139-93-7. Preis: 18,00 €

–  Nach Italien. Liebesgeschichten von anfangs und später. 204 S. ISBN: ISBN: 978-3-86356-028-7, € [D] 14,80

Gudrun Wolff, Babely. Der Schrecken der Piraten

Gudrun Wolff, Babely. Der Schrecken der Piraten. Eine märchenhafte Abenteuergeschichte
mit Illustrationen von Christina Rademacher-Ponten.

ISBN 978-3-86356-380-6; Reihe Kids . Band 8 . 99 Seiten, €[D]12,80

Babely lädt euch ein, mit ihr, ihren Brüdern und deren Freund in die weite Welt zu segeln und spannende Abenteuer zu erleben. Ihr begegnet einem tanzenden Hammerhai, verschreckten Piraten, einem coolen Magier und vielen Kindern aus der ganzen Welt, die von Babely und den Jungs gerettet werden. Mutig, klug und phantasievoll sind die jungen Abenteurer. Ihr werdet
sie lieben. Die Geschichten sind entstanden auf Reisen mit unseren Kindern durch Frankreich und das westafrikanische Land Liberia. (Gudrun Wolff)

Gudrun Wolff, *1945 in Nürtingen, hat Slawistik, osteuropäische Geschichte und Kunstgeschichte in Tübingen und Wien studiert. Nach Magister- und Staatsexamen arbeitete sie als Lehrerin am Gymnasium. Als Mitbegründerin und langjährige Vorsitzende der Deutsch-Russischen Gesellschaft Münster e.V. gilt ihr Engagement seit dreißig Jahren der interkulturellen Verständigung und Vernetzung wie der Förderung zivilgesellschaftlicher Strukturen in Russland.
Autorin des Buches Frauen in Georgien. Erzähltes Leben. Interviews, Tiflis, 2009, Co-Autorin des Buches Der Zeit voraus. Grenzgänge im Ural, 2011, und Reise ins Morgen-Land Tatarstan, 2016, beide im Pop Verlag Ludwigsburg erschienen.

Christina Rademacher-Ponten, Jahrgang 1972, hätte in ihrem Geburtsort Herne mit einem Floß nicht viel mehr als das andere Kanalufer erreicht und musste sich mit ihrer Schwester die spannenden, fernen Inseln immer selber malen. Folgerichtig arbeitete sie seit ihrem Studium an der Uni Essen freiberuflich als Kommunikationsdesignerin und Illustratorin, um die Welt auch für andere ein bißchen schöner zu gestalten. Inzwischen hat sich ihr Fokus auf die direkte Vermittlung von Kunstbegeisterung und kreativen Techniken an Kinder aller Altersklassen verlagert. Um sie in ihr stilles Arbeitszimmer zurückzubringen, braucht es mittlerweile sehr besondere Menschen und deren schöne Herzensprojekte.

Lieferbare Titel von Gudrun Wolff:

Gudrun Wolff & Karl Wolff, Der Zeit voraus. Grenzgänge im Ural

Gudrun Wolff & Karl Wolff, Die Reise ins Morgen-Land. Tatarstan zwischen Moskau und Singapur. Essays, Reportagen und Geschichte(n). Fragmentarium; ISBN 978-3-86356-138-3, 241 Seiten, 16,50 €

Theo Breuer, Vorschlag zur Blüte

Theo Breuer, Vorschlag zur Blüte. Gedichte, Reihe Lyrik Bd. 179, 206 Seiten, ISBN 978-3-86356-371-4, €[D]18,50

Auf »Buchfühlung« mit Theo Breuer

Mit Vorschlag zur Blüte legt Theo Breuer – nach Das gewonnene Alphabet (2012), Zischender Zustand ∙ Mayröcker Time (2017), Scherben saufen (2019), Winterbienen im Urftland (2019) und nicht weniger nicht mehr (2021) – 2023 ein weiteres Gedichtbuch im Pop Verlag vor.

Es scheint ganz so, als habe der Autor (eiei, so das denn möglich sei) es nun noch mehr, o je, auf die Sprache, ja, aufs einzelne Wort abgesehn.

Ja, was denn sonst??? mögen, freilich, manche fragen. 

Recht haben sie mit dem, was Hannah Arendt kurz und bündig proklamiert : Alles, wirklich alles dreht sich um Sprache.

Auch diese seitenweise feurig funkelnden, aus Aufgelesnem montierten, Klangbilder malenden, Klangräume eröffnenden Gedichte wollen eins – unmiß:verständlich – klarstellen : Ohne den Schall der Sprache geht gar nichts.

(Echt jetzt?)

Getreu dem vorangestellten Motto, auf das er während der Lektüre von Gila Lustigers Roman So sind wir stieß, bewegt, jongliert, vertauscht Breuer (vexierbildlich gesprochen) die Buchstaben so lange, »bis die Welt von ihnen abfällt und« – im glücklichen Falle – »das reine magische Wort entsteht«.

Von A, dem laut Grimmschem Wörterbuch »edelsten, ursprünglichsten aller Laute«, bis zum ziemlich zackigen Z werden – parodistisch programmatisch, gern eine schicke Lippe riskierend – Paragramm, Pastiche, Pointe u. a. m. auf lustvoll lustige Weise probiert, daß es nur so eine Art hat. (Ja, manches steht auf der Kippe.)

Und nein, verehrter Leser : »Pardon wird nicht gegeben«. (Denn wie meinte einst Ernst Jandl : »Die Rache der Sprache ist das Gedicht«, was Mrs Columbo lächelnd bejaht.)

Ob lakonisches Einwortgedicht, verpörender Vierzeiler, tiefschweifendes Sonett oder worttoller Seitenknüller, ob geheimnisvoll/rätselhaft spiegelndes Gemäldegedicht, tonangebendes Musikgedicht, schrulliges Rollengedicht (oder scheinteiliges Spiel mit dem ›Ich‹ : Bensch, Kraus, Quer und Träumling lassen grüßen) – die vielhäutigen Verse reißen uns, akrobatisch von Wortriff zu Wortklippe springend, mit in die schiefen Gründe und Schlünde, die sich beim Lesen wortsaufend auftun.

Wie kein anderer Lyriker bedient sich Theo Breuer, so Norbert Scheuer in der Süddeutschen Zeitung, in seinem mittlerweile großen Werk der gesamten Weltliteratur, indem er diese kombiniert, assimiliert und die Motive zu einem neuartigen lyrischen Konzept verarbeitet. Seine Gedichte folgen einer rätselhaften Traumspur und sind gleichzeitig doch ganz konkret, von einer nicht abzuweisenden inneren Logik durchdrungen.

Das Gedichtbuch Vorschlag zur Blüte ist also alles andre als eine schmucke Eigentumswohnung, sondern, im Gegenteil, ein segelrechtwidriger labyrinthischer Kosmos toll von fintenreichen binnengereimten paradoxen Interventionen, in dem man sich (ohne Faden, aber mit dem knallenden Gebrüll des Minotauros im Ohr) vollends verlieren und eben drum blauwohl fühlen kann – eingeladen, die Verse um- und fortzuschreiben.

Und – wer wollte denn nicht dabei sein, wenn Eros mit Thanatos Tango tanzt?! (Dabeisein ist schließlich – auch und besonders in der Lyrik – : alles.)

 Michael Denhoff · countertimecounter

… – der eine laut, 

der andere leise.

Joachim Ringelnatz




Wer jetzt kein Haus hat, 

baut sich keines mehr.

Rainer M. Rilke
zeilenleise zeitenweise




meinmesser

es " blutet

seitenweise

( nun – besser – nicht –––– atmen )

auf buchfühlung g/e/h/e/n

mit alarmierendem bienenfresser

verpörendem mordton

s·i·l·b·e·n·w·e·i·s·e / sehr langsam

entgegen – – – w-a-c-h-s-e-

Lieferbare Titel von Theo Breuer:

Herausgabe

Matrix  

Einzeltitel

  • Hinter die dunkle Tür. Vierzeiler 2013 – 2015.  Vorwort und Gespräch mit Hans Bender von Theo Breuer. 137 Seiten. Lyrik Bd. 125. ISBN 978-3-86356-257-1. 2019. €[D]14,90. 

Übertragung 

  • Admiel Kosman:  Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. 116 Seiten. Lyrik Bd. 132. 2019. ISBN 978-3-86356-271-7. €[D]12,80.

Christoph Andreas Marx, Inselnovelle

Christoph Andreas Marx, Inselnovelle. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 141. 142 S., ISBN 978-3-86356-384-4, €[D]16,50

Christoph Andreas Marx, Jahrgang 1960, Studium der Philosophie, Geschichte, Germanistik und Theologie. Promotion. Autor mehrerer historischer und philosophischer Romane. Regelmäßige Beiträge für überregionale Zeitungen wie Zeitzeichen oder Publik Forum sowie für den NDR.

Als eine Epidemie ausbricht, dürfen Felix, Toshiko, Mike, Gino und Samantha die Nil-Insel Elephantine nicht mehr verlassen. Zunächst erscheint alles leicht und traumhaft, doch bald erleben die Gestrandeten die Kehrseite ihres vermeintlichen Paradieses. Die Insel wird zum Gefängnis. Spannungen entstehen, und die Situation spitzt sich zu …
Eine eindringliche Erzählung über tiefste Gefühle, Gewalt und Weisheit. Ein Gedankenexperiment und zugleich ein traumwandlerisches Spiel.

Pressestimmen

Zu: „Das Geheimnis
des unendlichen Raums“

Marx erzählt eine Geschichte voller Verwicklungen, Ver- netzungen und überraschender Wendungen. „Das Geheimnis des unendlichen Raums“ ist ein hochspannender Roman, ein bisschen à la Dan Brown, aber komplexer.
Schaumburg-Lippische Landes-Zeitung, 14.11.2015

Nürnberg im Jahre 1543 ist der Schauplatz eines bemerkens- werten neuen Romans, der die höchst dramatische und unter- haltsam ausgeschmückte Ver- öffentlichungsgeschichte eines revolutionären Buches erzählt.
Nürnberger Nachrichten, 16.11.2015

Zu „Homo Novus“

Wie in seinem Roman „Spiegel- Spiel“ zeigt sich der Autor auf den Straßen Berlins genauso kundig wie im philosophischen Diskurs. Von Platons Höhlen- gleichnis bis Albert Camus’ Existenzialismus stehen Klassi- ker Pate bei der Grundfrage, wie viel Mensch aus der Retorte zu erwarten ist.
Westfalen-Blatt, 07.09.2020

Zu „Spiegel-Spiel“
So irrlichternd das Verwirrspiel auf verschiedenen Ebenen scheint, so spannend ist es bis zum Schluss. Und eine gehörige Portion Philosophie kann auch erkennen, wer mag.
Mindener Tageblatt, 13.05.2017

Lieferbare Titel von Christoph Andreas Marx:

Inselnovelle. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 141. 142 S., ISBN 978-3-86356-384-4, €[D]16,50

Betrachtung der Zeit. Lyrikanthologie zum 75. Jahrestag der KünstlerGilde Esslingen

Betrachtung der Zeit. Lyrikanthologie zum 75. Jahrestag der KünstlerGilde Esslingen. Mit sieben Zeichnungen von Udo Beylich

Esslinger Reihe 2023-1 . Hrsg.: Eva Beylich, Rainer Goldhahn und Martin Kirchhoff.

| Andreas Gryphius | Nikolaus Lenau | Johanna Anderka | Rose Ausländer | Belá Bayer | Werner Bergengruen | Jörg Bernig | Eva Beylich | Udo Beylich | Horst Bienek | Gaby G. Blattl | Johannes Bobrowski | Therese Chromik | Māris Čaklais | Hanns Cibulka | Karl Corino | Sonja Crone | Dagmar Dusil | Benedikt Dyrlich |
| Rumania Ebert | Günther Eich | Gisela Flak | Rainer Goldhahn | Jiří Gruša | Aldona Gustas | Ursula Haas | Margit Hanselmann | Hanno Hartwig | Peter Härtling | Ilse Hehn | Bodo Heimann | Zbigniew Herbert | Karl Dedecius | Max Herrmann-Neiße | Kurt Heynicke | Franz Hodjak | Dieter Hoffmann | Peter Huchel | Ursula Jetter | Bernd Kebelmann | Josef Kempf | Martin Kirchhoff, | Ursula Kozioł | Willy Kramp | Hildegard Kubitschek | Reiner Kunze | Johanna Klara Kuppe | Elke Langstein-Jäger | Eva Mārtuža | Zenta Maurina | Anneliese Merkel | Inge Methfessel | Josef Michaelis | Agnes Miegel | Josef Mühlberger | Dagmar Nick | Hannelore Nussbaum | Erich Pawlu | Heinz Piontek | Traian Pop Traian | Jānis Rainis | Gerhard Riedel | Ingeborg Rinner | Susanne S. Schick | Dietmar Scholz | Jenny Schon | Heinrich Schröter | Renata Schumann | Hellmut Seiler | Tina Stroheker | Susi Csilla Szabó | Monika Taubitz | Ilse Tielsch | Helga Unger | Siegfried Von Vegesack | Wolfgang Weyrauch | Hermann Wischnat | Heinz Zeckel | Imants Ziedonis | Ana-Maya Brumar | Andreea Ciocanea | Andreea Theodora Iancu | Zuzanna Madurska |
| Amalia Maj | Paula Pastare |

ISBN: 978-3-86356-383-7, Reihe Epik Bd. 139. Hrsg. der Reihe: Traian Pop, 128S. €[D] 16,50

Wir lieben Lyrik. In der KünstlerGilde gibt es eine eigene Sparte Literatur neben ihren Schwestern Musik und Bildende Kunst. Diese KünstlerGilde besteht nun seit 75 Jahren seit 1948. Da lag es nahe, einige Dichterinnen und Dichter aus diesen 75 Jahren auszuwählen. Darunter sind berühmte Namen aus dem In- und Ausland, viele, die mit dem Andreas-Gryphius-Preis oder dem Nikolaus Lenau-Preis ausgezeichnet wurden. Zu ihnen haben wir Mitglieder aus unserer Zeit gesellt.
Am Anfang des Bandes finden wir die Namenspatrone unserer Preise. Den guten Schluss bringen Jugendliche aus unseren östlichen Nachbarländern, die den neu gegründeten Jugendförderpreis der KünstlerGilde Esslingen erhielten.
Wir forderten unsere Literaten auf, drei selbstgewählte Texte einzusenden, aus denen wir uns für ein Gedicht entschieden. Bei fremdsprachigen Gedichten fügten wir eine Übertragung ins Deutsche bei.
Wir hoffen, die richtige Auswahl an Texten getroffen zu haben, die Sie ansprechen, Sie nachdenklich machen oder auch erheitern. Wir sehen die Anthologie als Betrachtung der Zeit (Titel eines Gedichts von Andreas Gryphius).
Einen herzlichen Dank an alle, die uns ihre Beiträge zur Verfügung gestellt haben.
Ein besonderer Dank gebührt Traian Pop, der diese Anthologie ermöglicht hat.
Eva Beylich . Rainer Goldhahn . Martin Kirchhoff

Nicolae Breban, Frohe Botschaft. Roman. Zwei Bände

  Nicolae Breban, Frohe Botschaft. Roman. Zwei Bände. Aus dem Rumänischen von Georg Aescht.Originaltitel: Bunavestire, Junimea Verlag . Iaşi 1977. (Die Übersetzung erfolgt nach der 2011 im Curtea Veche Publishing House Bukarest erschienenen Ausgabe letzter Hand.). Reihe Epik Bd. 139. Hrsg. der Reihe: Traian Pop

ISBN erster Band: 978-3-86356-400-1, 550S. €[D] 27,00
ISBN zweiter Band: 978-3-86356-401-8, 382S. €[D] 22,00
ISBN erster und zweiter Band: 978-3-86356-402-5, 932S. €[D]49,00

Der berühmte „Prager Frühling“, der nach den Worten des Europa- abgeordneten Daniel Cohn-Bendit, „ob es einem nun passt oder nicht“, die Welt verändert, läutet eine Epoche der Liberalisierung ein, die auch in Rumänien greift. Das Land hat als einziges Mitglied des Warschauer Paktes die Teilnahme an dem von der Sowjetunion geführten Einmarsch in die Tschechoslowakei 1968 verweigert. Nicolae Breban wird stellvertretendes Mitglied des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei und Chefredakteur der Zeitschrift România literară. Er schreibt die Drehbücher für die Filme Răutăciosul adolescent und Printre colinele verzi. Bei letzterem, der für das Internationale Filmfestival in Cannes nominiert wird, führt er auch Regie. Von Paris aus nimmt er (1971, Juli-Thesen) in Le Monde zum Zeichen des Protests gegen die beginnende Personaldiktatur von Ceauşescu seinen Abschied. Dumitru Ţepeneag – der einzige Bürger Rumäniens (nach König Mihai I.), dem die Staatsangehörigkeit durch Präsidialdekret entzogen worden ist – schreibt in seinem Tagebuch Un român la Paris über diesen radikalen Bruch Brebans mit dem System Ceauşescu: „22. September 1971. Endlich hat Le Monde auch den Artikel über Breban veröffentlicht: «Craignant un retour au dogmatisme, le rédacteur en chef de la revue La Roumanie littéraire donne sa démission» (…)“. Nach 1989 kehrt er aus dem Pariser Exil zurück.

In seinem Roman „Frohe Botschaft“, der zu den zehn besten rumänischen Romanen des 20. Jahrhunderts gehört, gelingt Nicolae Breban ein Spektrum des flirrenden Zwielichts, das auch lange nach dem Ende des Kommunismus die Sicht auf die Zeitgeschichte des ,Ostens‘ behindert.

Kritikerstimmen:

„In der rumänischen Literatur- landschaft, bevölkert von zahlreichen „Nischen“-Schriftstellern,
die besonders, ja, ganz besonders auf unvorhersehbare Mode- und Markttrends achten und denen es lediglich um die unmittelbare Wirkung ihrer Bücher zu tun ist, stellt Nicolae Breban eine sperrige Gestalt dar. Er erweist sich als einsamer Reiter, der die Wahnvorstellung von großer Literatur unverwandt im Blick behält.
Breban gehört der äußerst seltenen Gattung derer an, die im Banne einer noblen Besessenheit gegen alles Lächerliche und Zweifelhafte ankämpfen und einem unwandelbaren künstleri- schen Ideal folgen: vorzudringen in den unbekannten Bereich menschlichen Seins.“
Eugen Negrici

Auf der letzten Seite nimmt der Autor mit warmen Worten Abschied von Grobei. Er ist der kleine Mann, der groß geworden ist, der es vermocht hat, groß zu werden: „Ein wahrscheinlich verrückter kleiner Mann, ein Besessener, der niemandem Böses getan hat. Eine komisch bemalte Holzpuppe, die vor unseren traurigen Augen Purzelbäume schlug.“ Vor allem jedoch ein Mensch, der „sich mit seinem ganzen lebendigen Leib an seine Idee ge- klammert hat, bis zur Verschmelzung, zum Aufstöhnen, zum Erglühen“. Die „Frohe Botschaft“ rührt einen selbst beim Wiederlesen 45 Jahre nach dem Erscheinen weiterhin an. Es ist Seite für Seite ein lebendiges Buch, ein zutiefst aktuelles Buch. Ein Buch, zu dem man schwer Zugang findet, vom dem sich zu trennen jedoch noch schwerer fällt. Gewiss eines der Meisterwerke der rumänischen Literatur.“
Bogdan Crețu

Awarische Prosa. Märchen, Erzählungen und Miniaturen

Awarische Prosa. Märchen, Erzählungen und Miniaturen. Konzeption und Übersetzungen aus dem Awarischen von Steffi Chotiwari-Jünger und Patimat Sagitowa. Kaukasische Bibliothek Band 17 (Dagestan). Reihe Epik Bd. 122, ISBN: 978-3-86356-171-0; 300 Seiten, €[D] 21,00

Halil Beg Mussayassul (1896 -1949) | Gamsat Zadassa (1877-1951) | Rassul Gamsatow (1923-2003) | Abdulmashid Chatschalow (1925-1994) | Patimat Murtusalijewa* (1928-2013) | Tadshudin Tajmas’chanow (1931-1979) | Fasu Alijewa* (1932-2016) | Ghabasil Muchamad (geb. 1932) | Gusejn Gadshijew (geb. 1938) | Muchomad Mashidow (geb. 1956) | Gasimagomed Galbazow (1960-2014) | Patimat Magomedowa* (geb. 1964) | Alissa Ganijewa* (geb. 1985)
* Alle weiblichen Namen sind mit * bezeichnet.

Die awarische Sprache ist eine von circa 40 Sprachen im Nordkaukasus (staatlich zu Russland gehörend), von denen etwa 22 über eine eigene nationale Literatur verfügen.
Die Awaren (etwa 1 Million Angehörige) stellen ungefähr 29,2 % (850 000, 2010) der Bevölkerung der Teilrepublik Dagestan dar, jedoch leben Awaren auch außerhalb Dagestans in Russland. Daneben sind 53 000 Awaren in Aserbaidschan und ebenso viele in der Türkei zu Hause.
Die awarische Sprache gehört zur nordostkaukasischen Gruppe und besitzt zehn Dialekte in zwei Hauptgruppen: Südawarisch und Nordawarisch. Sie ist keine indogermanische Sprache und somit nicht ansatzweise mit dem Russischen verwandt.
Im deutschsprachigen Raum verbindet man mit dem Ausdruck Awaren ganz bestimmte historische Ereignisse. Sie waren im Mittelalter Machthaber eines riesengroßen Reiches, wobei Awaren die herrschende Schicht des Reiches benannte. Nach den Eroberungskriegen Karls des Großen verloren sie zu Beginn des 9. Jahrhunderts an Bedeutung. Die Frage, ob das Kaukasusvolk in der russischen Teilrepublik Dagestan Verwandte oder Nachfahren dieser historischen Awaren sind, ist sehr umstritten. Die Eigenbezeichnung der kaukasischen Awaren ist Maġarulal.

Adrian Sângeorzan, Zwischen zwei Welten

Adrian Sângeorzan, Zwischen zwei Welten. Geschichten eines Frauenarztes. Aus dem Rumänischen übertragen und mit Anmerkungen versehen von Michael Astner. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 134. 417 S., ISBN 978-3-86356-358-5, €[D]25,00

Adrian Sângeorzan, geb. 1954 in Bistriţa/Bistritz, Rumänien, emigrierte 1990 in die USA und lebt in New York, wo er als Facharzt für Geburtshilfe und Gynäkologie tätig ist. Er ist Lyriker, Prosa- schriftsteller, Essayist und Publizist.

Der Frauenarzt Adrian Sângeorzan ist ein Experte im Entbinden und im Zur-Welt- Bringen von Babys und zeigt, dass er auch als Autor eines spannenden Buches einer ist, bloß bringt er diesmal sich selbst zur Welt – als fertig gereiften Erzähler. Ein Buch voller Erfahrungen, die mit dem Skalpell in der Hand und mit Groß- zügigkeit im Herzen erlebt werden, ganz zu schweigen vom gesamten Gefolge widersprüchlicher Gefühle – von Panik bis Freude, von Frust bis Glück, alles in einem überall schmerzhaft existenziellen Beruf, ob er nun im kommunistischen Rumänien oder im liberalen New York ausgeübt wird. Sângeorzan ist eine Art Papillon im weißen Kittel. Wenn seine unwiederholbaren Erlebnisse, die ihm bei seiner Flucht aus der totalitären in die freie Welt zuteil wurden, ein historisches Dokument in literarischem Kleid darstellen, so sind alle anderen Erlebnisse aus dem intimsten Winkel des weiblichen Universums mit Sicherheit ein bewegendes, zeit- loses Dokument der menschlichen Existenz.

Eugen Şerbănescu

Alle Bemühungen der Ärzte, die den Eid des Hippokrates nicht hintergangen haben, befinden sich hier, in Sângeorzans Buch. Isolierte – und schreckliche! – Ereignisse ziehen den Leser in ihren Bann, und dies umso mehr, als der Autor dieselben nicht bloß aus der Perspektive eines in Rumänien Lebenden betrachtet, sondern auch mit dem Mehrwert dessen, der in Amerika wiedergeboren wurde. (…)
Adrian Sângeorzans Eigenschaft als Zeuge und Protagonist ist eine qualitativ äußerst wertvolle. Sprechen wir von Literatur? Ein absolut spannendes Buch … Und wenn es ums Leben geht – was für ein Leben!
Dumitru Radu Popa

Lieferbare Titel von Adrian Sângeorzan:

Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause

Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 129. 357 S., ISBN 978-3-86356-356-1, €[D]23,00

„In Gesprächen mit den Zuhausegebliebenen ist man nun derjenige, der dank des gemeinsamen Hintergrundes zuhören kann. Deine neue Angst, das Gefühl, in dunklen Gewässern zu versinken, sind stumme Schreie, weil man schließlich selbst die „Lösung“ gewählt hatte. Niemand will hören, dass eine Lösung Risse hat.”
Adriana Carcu

„Es geschah vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rumänien kam ich zurück nach Heidelberg. Wäh- rend das Taxi mich heimbrachte und ich die vertrauten Gebäude betrachtete, flüsterte ich plötzlich, „meine kleine Stadt.” Es war noch Sommer, die Sonne hoch am Himmel, die Terrassen voll, auf den Bürgersteigen rege diskutierende Jugendliche, und ich stellte erstmalig fest, dass die Stadt einen meridionalen Touch hatte. Die Wochen der Abwesenheit hatten sie mir genügend entfremdet, dass ich sie mit anderen Augen sehen und mich über meine Rückkehr freuen konnte. Das Gefühl kannte ich von den Stadtbesichtigungen mit meinen Gästen, denen ich Gegenden zeigte, die seltener besucht aber von einer intimen Schönheit waren. Diesmal war ich sowohl Gast als auch Gastgeber.”

„Zuerst wird man durch die Un- kenntnis der Sprache in einer Art autistischen Kapsel isoliert und erfährt von der unwiderstehlichen Macht des Lächelns. Danach, wenn man bereits die Nachrichten verstehen kann und meint, auch den Lauf der Dinge begriffen zu haben, steht man plötzlich vor Anspielungen auf Ereignisse, die vor der eigentlichen „Existenz“ lagen, oder auf Details, die Teil der neuen Zivilisation sind, und man fühlt sich ausgeschlossen. Das ist die kulturelle Barriere, und je später im Leben man da ankommt, desto schwieriger wird es, ihr Ende zu erreichen. Wenn dann die Zeit kommt, in der man mit den wesentlichen Ereignissen des neuen Landes synchronisiert und halbwegs sozial integriert ist, taucht die letzte Barriere auf, die subtilste von allen, und zwar die Barriere des Systems.”

Adriana Carcu

Lieferbare Titel von Adriana Carcu:

Dietfried Zink, Der leise Suchton des kreisenden Vogels

Dietfried Zink, Der leise Suchton des kreisenden Vogels. Gedichte. Reihe Lyrik, Band 1826, 137 Seiten, ISBN 978-3-86356-376-9, € [D]16,50

Mir will scheinen, dass Dietfried Zink ein exemplarischer Fall für ein siebenbürgisches Dichterdasein im ausgehenden 20. Jahrhundert darstellt. Auf der engen deutschen Sprachinsel Rumäniens war Dichten ein Befreiungsakt – sowohl künstlerisch als auch gesellschaftlich. Man konstituierte durch Schreiben seine Identität. Der Identitätsanker waren die deutsche Sprache und die alten wie neuen Regeln der literarischen Formgebung in dieser Sprache. Es ist geradezu paradigmatisch, dass Dietfried Zink Germanistik studierte und Deutschlehrer wurde. Das war für ihn und viele andere der Königsweg zum literarischen Schaffen. Nicht alle Deutschlehrer waren Dichter, aber die meisten Dichter waren Deutschlehrer. Nirgendwo war man besser in einer sicheren Heimat aufgehoben als eben in der Sprachheimat.
Walter Fromm

Die vorliegende Lyriksamm- lung enthält eine Zusammen- stellung von Gedichten aus allen Schaffensperioden. Der Titel des Bandes ist eine metaphorisch-programmati-
sche Überhöhung des Inhalts und stammt aus einem der Gedichte: Der leise Suchton des kreisenden Vogels. (Du, S. 84) Die schmale Auswahl um- fasst wohl um die sechs Jahr- zehnte poetischer Artikula- tionsversuche. Achtzig Gedichte / Leben in Jahren und Wort / Langsam fließt der Fluss – so das Motto des Gedichtbandes von Dagmar Dusil. Es ist die Zusammenfassung dessen, was Dietfried Zink eigentlich aus- macht: beharrliches Anschrei- ben gegen die Vergänglichkeit!

Lieferbare Titel von Dietfried Zink:

Julia Schiff, Nirgendwo Europa

Julia Schiff, Nirgendwo Europa. Roman. Reihe Epik . Bd. 135, 104 Seiten, ISBN 978-3-86356-372-1; €[D]16,50

Imre Váradi, Chemie-Ingenieur und 1956er-Dissident, kehrt mit seiner indischen Frau Irene als Frührentner aus England in sein Heimatland zurück. Er lässt sich in einem kleinen Dorf in Westungarn nieder, das die Fesseln der sozialistischen Verwaltung und des Dirigismus von oben noch nicht abgeworfen hat. Das Dorf, dem die Mittel und die geistige Mobilität für eine selbständige Handlung fehlen, verharrt wie in einem Dornröschenschlaf. Die im Westen geschulten Augen des Ingenieurs registrieren alle Zeichen dieser Stagnation. Doch gerade die romantische Unbeweglichkeit des Dorfes zieht Menschen aus dem Westen an, die eine Alternative zu ihrem hektischen Leben suchen, aber allmählich auch aus dem eigenen Land. Sie kaufen sich Sommerhäuser im Dorf, doch ihre Wirkungslosigkeit kann das dortige Leben nicht voranbringen. Die Globalisierung und der Traum von der Europäischen Union, die eine Mobilisierung der Menschen erfordert, kommen mittlerweile in der Ortschaft an. Seine Bewohner aber fühlen sich als Stiefkinder der EU.

(…) Ernő schüttelte den Kopf. – Ich wäre für eine andere Lösung. Warten wir nicht auf Europas Hilfe. Nehmen wir lieber Sandras Angebot an.
– Von welcher Sandra? Sandra Holczinger? Der Schauspiele- rin? Das ist nicht dein Ernst –,
meinte Dénes.
– Doch –, mischte sich Mihály ein. – Ich weiß nicht, was sie anbietet, aber sie ist die Ein- zige, die sich für dieses Dorf engagiert, obwohl sie längst schon in einem Budapester Theater ihr Brot verdient. Hat sie nicht deutsche Lieder aus dem Einwanderergut gesammelt und ist mit ihnen aufgetreten, sogar im Ausland? Wahre Heimatliebe darf nicht untergeschätzt werden.
– Gerade darum meine ich –, sagte Ernő -, wenn sie glaubt, die nötigen Mittel mit ihrer Spendenaufruf-Aktion beschaffen zu können, lassen wir sie handeln. Und unterstützen sie von Kräften.
Die Männer nickten bedächtig. Sie legten das Schicksal ihrer Kirche in die Hand einer jungen Frau.

Lieferbare Titel von Julia Schiff:

  •  Reihertanz. Roman. 268 Seiten, ISBN 978-3-86356-014-0€ [D]15,80;
  • Steppensalz”. Aufzeichnungen eines Ausgesiedelten. Roman. 284 Seiten, ISBN 978-3-86356-033-1, € [D]15,80
  • Verschiebungen. Roman. 220 Seiten, ISBN 978-3-86356-075-1,  € [D]15,50
  • Győrffy Ákos, Regungslos (Übersetzung des Lyrikbandes Nem mozdul aus dem Ungarischen ins Deutsche
  • György Mandics / Zsuzsanna M. Veress. Aus den Aufzeichnungen von János Bolyai
    Aus dem Ungarischen von Julia Schiff. Überarbeitet von Peter Gehrisch.Gedichte.Pop Lyrik. ISBN: 978-3-86356-148-2, 72 Seiten, € [D]16,50
  • Ágnes Nemes Nagy: Sonnenwenden / Napfordulók. Ausgewählte Gedichte. Deutsch / Ungarisch. Vorwort von Gyözö Ferencz. Aus dem Ungarischen von Julia Schiff in Zusammenarbeit mit Peter Gehrisch. Reihe Lyrik Band 155, 185 Seiten, ISBN 978-3-86356-323-3; €[D]19,50.
  • Nirgendwo Europa. Roman. Reihe Epik . Bd. 135, 104 Seiten, ISBN 978-3-86356-372-1; €[D]16,50

Eginald Schlattner: Brunnentore

Eginald Schlattner: Brunnentore. Roman. Reihe Epik Bd. 138. 320 S., ISBN  978-3-86356-399-8, €[D]25,00

Im äußersten Winkel des Obstgartens lag ein Wasserloch, das nie austrocknete, dessen Gewässer nicht überflossen. Der Großvater nannte es „blinden Brunnen“, der Vater „Tümpel“, die Mutter mit leisem Zungenschlag „Weiher“. Für uns Buben war es das Brunnentor in rätselhafte Gründe. Mein kleiner Bruder hatte den Namen ausgebrütet: Brunnentor. Jener runde Teich war beschirmt von Erlen und Eschen. Und war umrahmt von Dotterblumen. Von denen die Bardócz néni behauptete, sie schützten vor Gespenstern und Kobolden. Vielleicht wären sie sogar nützlich gegen Hexen. Dabei schmeckten sie nur bitter.

Früheste Erinnerungen, die herbeigaukeln und geschuldet sind dem vergrübelten Spürsinn eines Buben. Mir. Der ich noch nicht lesen und schreiben konnte. Doch bereits Ungarisch sprach, damals, dort, als wir wenige Jahre im Szeklerland lebten, in Szentkeresztbánya.

Vermutlich war es so, wie ich es niederschreibe. Doch denkbar: einiges anders. Aus den zerfransten Bildern der Vergangenheit schälen sich Begebenheiten, die Profil und Kontur begehren als das Erzählbare. Das alles, so und anders, war überdacht von einer Zeit, die den Jahren viel „Unordnung und frühes Leid“ bescherte, damals am Brunnentor der Kindheit …

Eginald Schlattners Romane, die in ihrer Gesamtheit nahezu ein Jahrhundertpanorama der deutschen Ethnie in Rumänien aufrollen, sind – ausgenommen Das Klavier im Nebel – alle autofiktional gehalten. So auch das vorliegende Buch mit dem änigmatischen Titel Brunnentore. Hier verhandelt der Autor seine Kindheit, die er im Vorschulalter in einer ungarisch geprägten Region von Siebenbürgen, im sogenannten Szeklerland, verbracht hat, wo viele Weichen für sein späteres Welt- und Menschenbild gestellt wurden. Eltern, Großfamilie und Freunde, Verwandte und Nachbarn, Arbeiter und Beamte der lokalen Eisenwerke, Dienstboten, Gassenjungen und angehimmelte Mädchen sowie vor allem der zweieinhalb Jahre jüngere Bruder Kurtfelix bevölkern und beleben den bunten Alltag, den der Autor anhand von Erinnerungen und Familienfotos nachzeichnet und literarisch gestaltet. Bestechend ist dabei die kindliche Optik des Ich-Erzählers, der nicht nur sein unmittelbares Umfeld in Szentkeresztbánya oder zu Besuch bei den Großeltern in Hermannstadt beziehungsweise auf Sommerfrische bei den Großtanten in Freck, sondern letztlich auch die historischen Brüche und Umbrüche jener Zeit anders wahrnimmt als die Erwachsenen, etwa wenn es um die staatliche Zugehörigkeit Transsilvaniens oder den aufkommenden Nationalsozialismus geht, und mit seinen naiven Beobachtungen und Fragen das politische Geschehen ad absurdum führt. Zeitlich nämlich fällt die Handlung in die späten 30er-Jahre des vorigen Jahrhunderts und endet mit dem Wiener Schiedsspruch 1940, als Nordsiebenbürgen von dem Territorium des Königreichs Rumänien abgetrennt und Reichsungarn angegliedert wurde und die Eltern, die für Rumänien optiert hatten, mit den Kindern nach Kronstadt in Südsiebenbürgen zogen. Damit schließt Brunnentore die letzte autofiktionale „Lücke“, da Eginald Schlattner – nach den Romanen Der geköpfte Hahn, Rote Handschuhe, Wasserzeichen, Drachenköpfe und Schattenspiele toter Mädchen – nun laut eigenem Bekunden seine komplette Vita in Prosa gegossen und literarisch abgeschlossen hat.

Lieferbare Titel von Eginald Schlattner:

Gerhard Eike, 100&33. KONELLIPTISCHE ANSICHTEN. Gedichte. Mit sieben Zeichnungen von Gert Fabritius.

Gerhard Eike, 100&33. KONELLIPTISCHE ANSICHTEN. Gedichte. Mit sieben Zeichnungen von Gert Fabritius.
Reihe Lyrik Bd. 180, 204 S., ISBN 978-3-86356-373-8, €[D] 23,00

Gerhard Eike (* 1945 in Agnetheln/Siebenbürgen) studierte nach dem Abitur an der Bergschule in Schässburg, von 1963 bis 1968 Kunstgeschichte am Institut für Bildende Künste „Nicolae Grigorescu“ in Bukarest. Von 1969 bis 1970 war er als Kustos am Brukenthal Museum in Hermannstadt tätig, von 1970 bis 1977 als Redakteur für die Rubriken Kunst und Literatur bei der deutschsprachigen Zeitschrift „Volk und Kultur“ in Bukarest. Weitere Tätigkeiten: publizistische Mitarbeit bei der „Deutschen Stunde“ des Rumänischen Rundfunks und Fernsehens, Drehbuchautor und Regisseur von Kunstfilmen, u. a. des Dokumentarstreifens „450 Jahre Bergschule in Schäßburg“ sowie der monografischen Studie „Der Kunstmaler Hans Hermann“. 1975 erschien das Gedichtbuch „6&60 KONELLIPTISCHE LANDSCHAFTEN“ im Kriterion Verlag (Bukarest). Gerhard Eikes Gedichte wurden in Anthologien wie „Luchterhand Loseblatt Lyrik – Deutsche Gedichte aus Rumänien“ (Luchterhand Verlag, Darmstadt 1970), „Fahnen im Wind“ (Kriterion Verlag 1972); „befragung heute“ (Kriterion Verlag 1974) und „vorläufige protokolle“ (Dacia Verlag, Klausenburg 1974) veröffentlicht. Am 18.01.1977 erfolgte die Flucht in die Bundesrepublik Deutschland. Von 1977 bis 1979 war er beim Bayerischen und Süddeutschen Rundfunk sowie für die Süddeutsche Zeitung tätig. 1979/80 absoliverte er die Ausbildung zum Industriekaufmann beim Bayerischen Bildungsverein e.V. München. 1982 gründete er die „Galerie V five o-clock“ in Feldafing. 1985/86 war er als Bibliothekar der DGB-Bundesschule Niederpöcking, von 1987 bis 1989 als Bibliothekar im Kloster Andechs tätig. 1987 promovierte Eike zum Dr. phil. der Kunstgeschichte an der Universität Bukarest. Von 1982 bis 1990 war er Organisator von Kunstausstellungen des Vereins „Die Roseninsel – Künstler und Kunstfreunde am Starnberger See e.V.“ sowie des „Art Aktiv-Kunstrings im Fünfseenland“. 1991 ließ er sich als freischaffender Journalist und Schriftsteller in Konstanz am Bodensee nieder, wo er 2020 starb.

Lieferbare Titel von Gerhard Eike:

100&33. KONELLIPTISCHE ANSICHTEN. Gedichte. Mit sieben Zeichnungen von Gert Fabritius.
Reihe Lyrik Bd. 180, 204 S., ISBN 978-3-86356-373-8, €[D] 23,00

Imre Török, Insel der Elefanten. Diesseits und jenseits der Erinnerungen.

Imre Török, Insel der Elefanten. Diesseits und jenseits der Erinnerungen. Neuauflage 2023. Roman. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 20. 357 S., ISBN  978-3-86356-382-0, €[D]23,00

(…)
Eiland der Elefanten.
Ich beschloß, mir noch eine Nacht in der Bucht zu gönnen. Einmal noch den Sonnen- aufgang zu erleben. Den unerklärlichen Sog, dieses Fieber fühlte ich nach wie vor in mir. Es war nur irgendwie anders. Wie wenn jemand heftig von einer Grippe heimgesucht wurde. Und auf einmal hören die kalten Schweißausbrüche, auch das Zähneklappern, sogar die Gliederschmerzen auf. Das Fieber läßt nach, einen wie verrückt zu schütteln. Man fühlt sich wohlig ergeben. Schwebt in einer Schwäche, empfindet sich im Gleich- klang mit sich selbst, mit allem. Ahnt die Genesung, die in den Körper Einzug hält. Das Fieber hatte seine Dienste erwiesen, kreist noch ein paar Runden, gibt seine Abschieds- vorstellung.
(…)

Was für eine spannende und philosophisch angenehm herausfordernde Lektüre! Ein durch und durch mutiges, sich den Schmerzen des Verlustes stellendes Buch, mit zahllosen wunderschönen lyrischen Stellen.
Peter Blickle, Western Michigan University

Lieferbare Titel von Imre Török:

– Akazienskizze. Neue und alte Geschichten. Phantasieflüge. Prosa, 230 S., 14,0 × 20,0 cm; ISBN:  978-3-937139-69-2; 14,80€

– Insel der Elefanten. Roman. (EPIK- Sammlung); 402 Seiten, 14,0 × 20,0 cm; ISBN:  978-3-937139-91-3; 19,90€

– Arzu Alır: Wenn Satan sich zum Rosenzweig beugt. Gedichte. Mit einem Nachwort von Imre Török:. Aus dem Türkischen übersetzt von Achim Martin Wensien und überarbeitet von Imre Török:.(LYRIK) 120 S. ISBN: 978-3-937139-84-5; 14,00€.

– Imre Török: Das Buch Luzius. Märchen und andere Wahrheiten.  Erzählungen. (EPIK Sammlung). 190 S. ISBN: 978-3-86356-026-3; 14,00€

– Das Buch Luzius. Märchen und andere Wahrheiten.  Erzählungen. Illustrierte Ausgabe. Illustriert von Libuše Schmidt (EPIK Sammlung). 204 S. ISBN: 978-3-86356-059-1; 16,50€

– Wanderer. Zwischenwelten. Mit 19 Zeichnungen von Libuše Schmidt. Prosa. Flexibler Einband mit Schutzumschlag, 334 Seiten; ISBN 978-3-86356-122-2; 21,90

– Die Königin von Ägypten in Berlin. Illustrationen: Emir Roda Alır. Prosa. Flexibler Einband mit Schutzumschlag, 298 Seiten; ISBN 978-3-86356-150-5; 20,00

– BAWÜLON 33

QR-Johann Lippet _biographie. ein muster

QR-Code. Hier können Sie die Hörfassung einige Texte von Johann Lippet poem „biographie. ein muster“ sowie Aufnahmen von Interviews herunterladen. Ebenso finden Sie hier weitere Bilder Video und Sound Aufnahmen, die aus aktuellen Lesungen stammen und laufend erneuert werden.

Barbara Zeizinger: Schon morgen wird alles gewesen sein

Barbara Zeizinger: Schon morgen wird alles gewesen sein
Gedichte. Mit Fotos der Autorin.
Reihe Lyrik Bd. 184, 99 S., ISBN 978-3-86356-379-0, €[D] 19,50

„SIch spreche zu Beginn über meine Gedichte, übers Gedichteschreiben. Für mich sind die ersten Sätze besonders wichtig. Am manchen Tagen fallen mir ganz viele erste Sätze ein, die Tage hängen voller erster Sätze. Nach und nach füllen die sich dann – vielleicht am selben Tag oder danach – mit anderen Sätzen, bis die Zeilen insgesamt rund werden. Ich achte auch bei Gedichten anderer Autoren und ebenso bei Romanen und Erzählungen gern auf erste Sätze. … Meine ersten Sätze fallen oft aus dem Alltag heraus. Beispielsweise, eines meiner Gedichte fängt an: Es sind immer zwei Träume in einem. Ich weiß bis heute nicht, wie mir plötzlich, urplötzlich, dieser Satz in den Sinn gekommen ist. Aber er hat sich dann mit Erlebnissen und Begegnungen aus dem Alltag gemischt und plötzlich fügt sich eins zum anderen zusammen.“
Aus: Literarische Selbstgespräche, … keine Fragen stellte Astrid Nischkauer

„Ihr großes Thema ist die Zeit, die Vergänglichkeit. Das lyrische Ich ist fest in der Gegenwart verortet, aber es hat immer die Vergangenheit, die Geschichte und auch die Zukunft im Blick.“
Renate Schmidgall, FAZ

Lieferbare Titel von Barbara Zeizinger:

Johann Lippet: biographie. ein muster. poem

Johann Lippet: biographie. ein muster. poem
Vom Autor druchgesehene, kritische Neuauflage. Leben sammeln in der Diktatur, Essay von Walter Fromm. Reihe Lyrik Bd. 149, 149 Seiten, ISBN: ISBN: 978-3-86356-316-5; € [D]18,50

Der Ich-Erzähler schildert zunächst aus der Kindperspektive die von Erwachsenen überlieferten frühen Geschehnisse der Zeit um 1945/50. Der Vater gerät auf der Flucht vor der Roten Armee nach Westen in die Fänge der Wehrmacht und wird von den  Amerikanern gefangen genommen. Die Mutter wird aus dem Banat zur Zwangsarbeit in den Donbass deportiert. Die beiden Entwurzelten gelangen auf Umwegen nach Österreich, wo sie sich kennenlernen und eine Familie gründen. 1956 kehren sie mit ihren vier Kindern in ihre alte Heimat Banat zurück. Hier treffen sie auf eine völlig verängstigte Gemeinschaft. Mit den vermeintlich kollektiv schuldigen Nazimitläufern war kurzer Prozess gemacht worden. Sie waren radikal enteignet und ausgeraubt worden, Tausende  mussten für Jahre die Zwangsumsiedlung in die lebensfeindliche Bărăgan-Steppe erleiden. Die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft macht schließlich aus den einst selbstbestimmten Kleinbauern abhängige Landproletarier.

Doch um 1970 öffnet sich vorübergehend ein einigermaßen liberales Zeitfenster, in dessen bildungs- und kulturfreundliche gesellschaftlichen Prozesse der nun jugendliche Protagonist hineinwächst.Der Ich-Chronist berichtet in seinem autobiographischen Entwicklungsepos lakonisch-intensiv die Stationen auf dem Weg vom Kind zum Erwachsenen. Am Ende steht das Schriftstellerdasein – der eigentliche Fluchtpunkt des Entwicklungsprozesses.

Epos der Generation der Sozialismus-Natives

Der lyrische Diskurs dieses Epos schildert in einem packenden autofiktionalen Erzählstakkato das Schicksal der Deutschen Bevölkerung Rumäniens nach dem Zweiten Weltkrieg . Die zeitgeschichtlichen Turbulenzen und Verwerfungen – für die Deutschen und die Rumänen gleichermaßen bestimmend – gehen auch am kleinsten banatschwäbischen Dorf  nicht vorbei, ohne tiefe Wunden zu schlagen. Die Autobiographie Lippets ist ein „Muster“ für die Verwerfungen, Hoffnungen und Enttäuschungen, die die Epoche der Sozialismus-Natives am Rande Europas geprägt haben.

Das Langgedicht wurde bei seinem Erscheinen in rumänischer Übersetzung (1983) von der rumänischen Literaturszene enthusiastisch als bedeutendes literarisches Dokument einer ganzen Generation gewürdigt. Traian Pop, Schriftsteller  und Verleger, verortet im Poem biographie. ein muster die Condition Humaine der Generation der Sozialismus-Natives. Lippet ist der „Autor des bedrückendsten Gedichtbandes meiner Generation, einschließlich der Autoren rumänischer Sprache .“

Dazu der Schriftsteller Dinu Flămând:  „Das Gedicht ist einzigartig in unserer Literatur. Es strahlt die ruhige Ungestümheit tiefer Wasser aus.“  Er anerkennt mit dieser Wertung die Wirkkraft des authentischen Hyperrealismus der lyrisch verdichteten, fiktional eingebetteten empirischen Sachlichkeit der Lippet’schen Erzählformel.

Lieferbare Titel von Johann Lippet

  • Migrant auf Lebzeiten, Roman (EPIK- Sammlung) 226 Seiten, ISBN:  978-3-937139-56-2 €[D]15,90
  • Dorfchronik, ein Roman, (EPIK- Sammlung) 789 Seiten, ISBN:  978-3-937139-99-9 €[D]25,90
  • Der Altenpfleger, Zwei Erzählungen. (EPIK- Sammlung) 259 Seiten, ISBN:  978-3-86356-012-6 €[D] 13,20,
  • Tuchfühlung im Papierkorb. Ein Gedichtbuch. (Lyrik- Sammlung) 168 Seiten, ISBN:  978-3-86356-034-8 €[D] 17,20
  • BAWÜLON – Süddeutsche MATRIX für Literatur und Kunst, Nr. 4/2011 (4). 114 Seiten, ISSN: 2192-3809; €[D] 7,00 Johann Lippet 60 Johann Fischart • Renarius Flabellarius (Fischart-Fan, id est Rainer Wedler) • Hellmut Seiler • Johann Lippet *„Wir werden wie im Märchen sterben“, Aktionsgruppe Banat * Dieter Scherr • Safiye Can • Norbert Sternmut •     Ferdinand Wedler • Carsten Piper • Uli Rothfuss • Rainer Wedler • Henning Schönenberger • Barbara Zeizinger u.a.
  • Bruchstücke aus erster und zweiter Hand. Roman. (Epik- Sammlung) 251 S. ISBN:  978-3-86356-050-8 €[D] 15,00
  • Horst Samson (Hrsg.):  Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien. Eine literarische Begegnung. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Wolfgang Schlott. (UNIVERSITAS Sammlung) 373 S. ISBN:  978-3-86356-051-5, € [D] 25.00
  • Kopfzeile, Fußzeile.Gedichte&Variationen. Pop Lyrik. 70 Seiten, ISBN 978-3-86356-140-6, 13,80€
  • Wegkreuze. Beobachtete, gehörte, gelesene und andere Geschichten. ISBN: 978-3-86356-180-2, 102 Seiten, 13,80€
  • Franz, Franzi, Francisc. Romanfragment. (Nebst Arbeitsnotizen und Annotationen). Die POP-Verlag-Epikreihe, Bd. 100, 176 Seiten, ISBN: 978-3-86356-246-5; € [D]16,90
  • Beziehungsweise(n). Gedichte & Geschichten. Reihe Epik Bd. 115, 185 Seiten, ISBN: 978-3-86356-307-3; € [D]18,50

Klára Hůrková, Gehege mit Magnolien

 Klára Hůrková, Gehege mit Magnolien. Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten der Autorin. Reihe Lyrik Bd. 183.  96 Seiten, ISBN 978-3-86356-377-6. €[D]18,50; Ihr Warenkorb ist leer. 

Klára Hůrková wurde 1962 in Prag, Tschechische Republik, geboren. Sie studierte Philosophie an der Karlsuniversität in Prag. Seit 1989 lebt sie im Ausland, seit 1991 in Aachen. An der RWTH Aachen studierte sie Anglistik (Literaturwissenschaft), Kunstgeschichte und Philosophie und promovierte über die Theaterstücke von Tom Stoppard und Václav Havel. Zur Zeit arbeitet sie als Weiterbildungslehrerin für Englisch und Kunst in Aachen und betätigt sich außerdem als Schriftstellerin, Übersetzerin, Herausgeberin und Künstlerin. Klára Hůrková hat bisher vierzehn Gedichtsammlungen veröffentlicht, zuletzt auf Deutsch Licht in der Manteltasche (chiliverlag, Verl, 2020). Außerdem hat sie drei deutsch-tschechische Anthologien der Gegenwartslyrik mit eigenen Übersetzungen herausgegeben: Schlüsselsammlung – Sbírka klíčů (2007), Über den Dächern das Licht – Nad střechami světlo (2014), Klare Begegnungen – Jasná setkání (2018) und die tschechische Übersetzung von Ludwig Steinherrs Gedichten, Stránky světla – Die Seiten des Lichts (2022), alle in Prag erschienen.

Lieferbare Titel von Klára Hůrková, Gehege mit Magnolien. Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten der Autorin. Reihe Lyrik Bd. 183.  96 Seiten, ISBN 978-3-86356-377-6. €[D]18,50;

Rainer Wedler: was sind wir mehr als Buchstaben

 Rainer Wedler: was sind wir mehr als Buchstaben. Gedichte. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Reihe Lyrik Bd. 181.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-374-5. €[D]18,50; Ihr Warenkorb ist leer. 

Wedlers Gedichte sind von Neugier auf alle Realien des Lebens wie von poetischer Experimenturlust geprägt.
Jürgen Engler

Schwarz-Weiß-Fotografie kann in ihrer Formensprache so eindringlich sein, dass man beginnt, die Bilder mit den Augen Zeile für Zeile abzutasten, damit einem kein Detail, keine Korres-
pondenz der Formen und Linien entgeht: So aufmerksam schaut man nicht auf die eigene Umgebung, solches können die eigenen Augen nicht sehen.
Carsten Sternberg

Lieferbare Titel von Rainer Wedler

Poesie/poésie Zeitgenössische Dichtung aus Frankreich und Deutschland. ISBN: 3-937139-00-1. 168 Seiten; 14,00Eur[D]   CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek:
Blua, Gérard und Stefanescu, Sergiu : Poesie/ poésie. Zeitgenössische
Dichtung aus Frankreich und Deutschland. Mit einem Vorwort von Sergiu
Stefanescu.
Autoren: Alfonsi, Josiane; Blua, Gérard; Broussard, Yves; Demuth, Volker;
Draghincescu, Rodica; Dürrson, Werner; Fels, Gilbert; Kaouah, Abdel-
madjid; Kotarski, Carmen; Lovichi, Jacques; Migozzi, Marcel; Montmaneix,
François;   Oliver, José F. A. ; Özdemir, Hasan; Sayer, Walle; Schneider,
Klaus F.; Seiler, Hellmut; Sorrente, Dominique; Stephan, Susanne; Temple,
Frédéric  Jacques;  Tixier, Jean-Max; Ughetto, André; Villain, Jean-Claude;
Rainer Wedler.

Übersetzer: David, Eric; Lawitschka, Valérie; Fischer, Rüdiger.
Ludwigsburg: Pop, 2004

»Ungesagtes der Sinne unterschlagen verwischt / ohne Wohnrecht Offensichtliches verschlüsselt / meine Texte sind nicht gesichert« (J. Alfonsi); »enthaarte Tiere die Blicke leer / darin siehst du plötzlich dich fortgeschoben« (V. Demuth); »und denke / bin ich denn wirklich« (W. Dürrson); »das Instrument demonstriert, exakt diesem Auge, daß hier dubiose Grenzen bestehen / Problem, das es / es? ich! / bislang nicht sah« (G. Fels); »ich hatte die Sprache geöffnet / nicht den Mund« (C. Kotarski); »nur während ich an dich / dachte liebte ich dich / das wort war nur zwischen / den lippen« (H. Özdemir); »geschichten die ich / heimlich hinuntersteige aus den farben / und hellen fenstern in den stummfilm« (J. F. A. Oliver); »zeile um zeile / abgelagertes / ich« (K. F. Schneider); »Heute sing ich, morgen tanz ich, nie ohne euch, aber / Bin ich’s nun oder ist es wirklich ein anderer?«
(H. Seiler); »Der allerchristlichste König ist, wie ich, / bald traurig, bald fröhlich« (S. Stephan); »zu wem / soll ich noch sprechen / die Nahen scheinen nah nur« (R. Wedler). Die zitierten Verse sollen einen Eindruck vermitteln von der Vielfalt der Stimmen und der Originalität der von uns verlegten Lyriker und zugleich Anreiz sein, der literarischen Qualität zum Durchbruch zu verhelfen.

Zwischenstation Algier. Roman, EPIK- Sammlung, 86 Seiten, ISBN: 3-937139-11-7; 12,80€

deichgraf meiner selbst, Gedichte, mit Illustrationen von Ferdinand Wedler,ISBN: 978-3-937139-34-3, 12,50€

Die Leihfrist, Roman, (EPIK- Sammlung); 128 Seiten,  ISBN: 978-3-937139-81-4, 12,00€

Unter der Hitze des Ziegeldachs, Gedichte mit Zeichnun- gen von Ferdinand Wedler, (LYRIK- Sammlung); 136 Seiten,  ISBN:  978-3-86356-010-2, 12,00€.

Seegang. Mit zwölf Zeichnungen von Ferdinand Wedler. (EPIK Sammlung). 116 S. ISBN: 978-3-86356-030-0, Preis: 12,00€

Es gibt keine Spur, Prosastücke, 2013. (EPIK Sammlung). 330 S. ISBN: 978-3-86356-052-2, 17,80€

Auch die Brombeeren haben keine Bedeutung mehr. Roman. Mit Illustrationen von Maximilian Wedler. Pop Epik. 131 Seiten, ISBN 978-3-86356-076-8, 12,99€

Nock, Roman,Pop Epik, 168 Seiten, ISBN 978-3-86356-119-2, 15,50€

einen Fremden grüßt man nicht, Gedichte 2011 – 2016, Pop Lyrik, 142 Seiten, ISBN:978-3-86356-176-5, m15,50€

Stiftorgel, Kurze Texte, 2014-2017. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Pop Epik. 208 Seiten, ISBN 978-3-86356-190-1, 23,00 €

Das Jahr Null ist das Jahr Zwölf. Warum Hitler meinen Vater
nur einmal getroffen hat. Roman. Die POP-Verlag-Epikreihe, Bd. 101. 141 Seiten, ISBN 978-3-86356-249-6. €[D]15,50

vor dem Fenster tanzt ein frecher Gedanke. Gedichte. Mit 22 Bildern von Carsten Sternberg. Reihe Lyrik Bd. 143.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-298-4. €[D]16,50

was sind wir mehr als Buchstaben. Gedichte. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Reihe Lyrik Bd. 181.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-374-5. €[D]18,50;

Awarische Prosa

Awarische Prosa. Märchen,  Erzählungen, Novellen und
Miniaturen. Konzeption und Übersetzungen aus dem Awarischen von Steffi Chotiwari-Jünger und Patimat Sagitowa. Kaukasische Bibliothek Band 17 (Georgien).
Reihe Epik Bd.127, 183 Seiten, ISBN 978-3-86356-171-0, € [D21,00

 

Die awarische Sprache ist eine von circa 40 Sprachen im Nordkaukasus (staatlich zu Russland gehörend), von denen etwa 22 über eine eigene nationale Literatur verfügen.
Die Awaren (etwa 1 Million Angehörige) stellen ungefähr 29,2 % (850 000, 2010) der Bevölkerung der Teilrepublik Dagestan dar, jedoch leben Awaren auch außerhalb Dagestans in Russland. Daneben sind 53 000 Awaren in Aserbaidschan und ebenso viele in der Türkei zu Hause.
Die awarische Sprache gehört zur nordostkaukasischen Gruppe und besitzt zehn Dialekte in zwei Hauptgruppen: Südawarisch und Nordawarisch. Sie ist keine indogermanische Sprache und somit nicht ansatzweise mit dem Russischen verwandt.
Im deutschsprachigen Raum verbindet man mit dem Ausdruck Awaren ganz bestimmte historische Ereignisse. Sie waren im Mittelalter Machthaber eines riesengroßen Reiches, wobei Awaren die herrschende Schicht des Reiches benannte. Nach den Eroberungskriegen Karls des Grossen verloren sie zu Beginn des 9. Jahrhunderts an Bedeutung. Die Frage, ob das Kaukasusvolk in der russischen Teilrepublik Dagestan Verwandte oder Nachfahren dieser historischen Awaren sind, ist sehr umstritten. Die Eigenbezeichnung der kaukasischen Awaren ist Maġarulal. in der russischen Teilrepublik Dagestan Verwandte oder Nachfahren dieser historischen Awaren sind, ist sehr umstritten. Die Eigenbezeichnung der kaukasischen Awaren ist Maġarulal.

Vaso Guleuri / ვასო გულეური: Charlotta und ihre Freunde / შარლოტა და მისი მეგობრები

Vaso Guleuri / ვასო გულეური: Charlotta und ihre Freunde / შარლოტა და მისი მეგობრები Deutsch – Georgisch.  Illustrationen von Salome Chotiwari /  ილუსტრატორი სალომე ხოტივარი,
Aus dem Georgischen übersetzt von Irma Shiolashvili / მთარგმნელი ირმა შიოლაშვილი
Reihe Kids . Band 5 . Hrsg. der Reihe: Traian Pop, 34 S., ISBN 978-3-86356-370-7, €[D]12,80
Vaso Guleuri wurde 1971 in Gori geboren und schloss ein Studium am Architekturinstitut der Technischen Universität Georgiens ab. Er gewann den zweiten Platz beim Literaturwettbewerb TSERO 2007 für seine Sammlung von Kindergedichten „Kindergarten“. Seine erste Sammlung von Kindergeschichten, „Der Fuchsladen“, wurde 2007 von Diogene Publishing veröffentlicht. Im Jahr 2011 riefen das öffentliche Radio und der Elf-Verlag einen Wettbewerb für Weihnachtsmärchen aus, bei dem Vaso Guleuris Hörstück „Die befreiten Klänge“ den ersten Platz belegte. Die Radiosendung wurde am 7. Januar 2012 vom Georgischen Öffentlichen Rundfunk ausgestrahlt und Ende des Jahres wurde das Märchen als Buch veröffentlicht. Im Jahr 2018 wurde er für den ALMA (Astrid Lindgren Memorial Award) nominiert. Im Laufe seines Lebens hat er 20 Bücher für Kinder geschrieben, darunter Gedichte und Märchen.

Kinderbücher aus Georgien

• Winzige Freunde. Vier georgische Märchen und eine Geschichte von Niko Lomouri für die jüngsten Leser, ausgewählt und übersetzt von Steffi Chotiwari-Jünger und Artschil Chotiwari.
Illustriert von Mariam Papuaschwili.
ISBN: 978-3-86356-162-8, 19,90€
• Mariam Tsiklauri / მარიამ წიკლაური: Ein außergewöhnlicher Sonntag / უჩვეულო კვირადღე
Illustrationen von Julia Nikogosova-Kandaliani. Aus dem Georgischen übersetzt von Irma Shiolashvili.
ISBN 978-3-86356-312-7; €[D]12,80

Lieferbare Titel von Vaso Guleuri / ვასო გულეური: Charlotta und ihre Freunde / შარლოტა და მისი მეგობრები Deutsch – Georgisch.  Illustrationen von Salome Chotiwari /  ილუსტრატორი სალომე ხოტივარი,
Aus dem Georgischen übersetzt von Irma Shiolashvili / მთარგმნელი ირმა შიოლაშვილი
34 S., ISBN 978-3-86356-370-7, €[D]12,80

PH Gruner: Drei Frauen

PH Gruner: Drei Frauen. Novelle. Reihe Epik . Bd. 132, 242 Seiten, ISBN 978-3-86356-368-4; €[D]19,50

Nicht Zuneigung, nicht Faible, nicht Faszination, nein: Liebe. Es gibt sie nicht nur einmal im Leben. Aber wie ist es, wenn es sie zwar mehrfach gibt, jedoch nicht angenehm dosiert, also hübsch nacheinander, sondern zeitgleich?

Rezensionen/Kritikerstimmen:

Über: Die extrem kurze Zeit der Seligkeit. Zehn Kurzgeschichten
und ein Hörspiel (2018):

„Das Buch bedient extrem ansprechend die Bedürfnisse weit- und weltläufiger Seelen.“
www.FaustKultur, Ffm

„Jede Geschichte zielt auf eine Pointe. Jede hat überraschende Wendungen, jede lädt den Leser ein, eigene Perspektiven zu überprüfen. Und was das Hörspiel anbelangt: Da muss man nicht ins Studio gehen, schon die Lektüre ist ein Vergnügen.“
Darmstädter Echo

„Satz- und Wortbonbons aus dem Niemandsland zwischen Thomas Mann und Ernest Hemingway finden sich in diesen Geschichten wie Perlen an skurril-bizarren Handlungssträngen aufgehängt. Gruner meldet wortstark seinen Anspruch an, als unübersehbarer Teil der deutschen Literatur wahr- und ernstgenommen zu werden.“
Sprachnachrichten, Dortmund

Über: Wunderlich und die Logik, Roman (2012)

„Gruners Fabulierkunst ist immens. Und immens beeindruckend. Lässig schickt er Grüße an Tommy Jaud.“
www.FaustKultur.Ffm

„Ein fulminanter Roman. Ein Fabuliermeisterwerk. Und dabei bleibt Gruner ein gesegneter Stilist, der die Sprachmuskeln schön locker hält.“
www.CulturMag , Berlin

Wäre Salvador Dalí Krimiautor geworden, herausgekommen wäre vielleicht ein Buch wie dieses. Eins von Gruner. Nicht ohne Grund hat man in Darmstadt
diesen Mann zum Turmschreiber gekürt.“
Sprachnachrichten, Dortmund

Über Zikaden mit Zahnrad. Querschüsse, Glossen, Satiren (2015)

Gruner ist hochgradig sprachsensibel. Und zugleich, das gehört wohl zusammen, bis in die letzte Faser sprachkritisch. Die südhessische Spitzfeder lebt von seiner semantischen Akrobatik.
www.CulturMag, Berlin

Sarire hat Zukunft. Zumal dann, wenn sie so pointiert formuliert wird
wie von Paul-Hermann Gruner.
Darmstädter Echo

Über: CO-RO-NA. 19 Autorenbeiträge zu Covid-19. 19 Reaktionen auf eine Pandemie (2020):

„Gruner hat es als Herausgeber und Mit-Autor mit diesem Sammelband geschafft, eines der schnellsten sensiblen literarischen Auseinandersetzungen mit der Pandemie auf den Markt zu bringen.“
Böhme-Zeitung, Soltau (Niedersachsen)

„Eine Abrechnung mit Covid-19. Das Buch sollte kommentieren, frotzeln, böse und satirisch sein. Und das ist gelungen.“
Frankfurter Rundschau

In Sachen bildende Kunst:

„Der Gruner liefert Satire vom Feinsten.“
Klaus Staeck, Präsident a.D. der Akademie der Künste, Berlin

„Gruner verbindet ästhetischen Anspruch mit einem kulturkritischen Konzept. Im ideellen Gefolge von Schwitters oder Duchamp wählt er den Weg des meisten Widerstandes. In medias res. Das ist Überlebensstrategie. Oder Kunst. Oder beides.“
Michael Hohmann, künstlerischer Leiter der Romanfabrik, Frankfurt am Main

Über: Wunderlich und die Lo- gik, Roman (2012)

„Gruners Fabulierkunst ist immens. Und immens beein- druckend. Lässig schickt er Grü- ße an Tommy Jaud.“
www.FaustKultur.Ffm

„Ein fulminanter Roman. Ein Fabuliermeisterwerk. Und dabei bleibt Gruner ein gesegneter Stilist, der die Sprachmuskeln schön locker hält.“
www.CulturMag , Berlin

„Wäre Salvador Dalí Krimiautor geworden, herausgekommen wäre vielleicht ein Buch wie dieses. Eins von Gruner. Nicht ohne Grund hat man in Darm- stadt diesen Mann zum Turm- schreiber gekürt.“
Sprachnachrichten, Dortmund

Über Zikaden mit Zahnrad. Querschüsse, Glossen, Satiren (2015)

„Gruner ist hochgradig sprach- sensibel. Und zugleich, das gehört wohl zusammen, bis in die letzte Faser sprachkritisch. Die südhessische Spitzfeder lebt von seiner semantischen Akro- batik.“
www.CulturMag, Berlin

Sarire hat Zukunft. Zumal dann, wenn sie so pointiert formuliert wird
wie von Paul-Hermann Gruner.
Darmstädter Echo

Über: CO-RO-NA. 19 Autorenbeiträge zu Covid-19.
19 Reaktionen auf eine Pandemie (2020):

„Gruner hat es als Herausgeber und Mit-Autor mit diesem Sammelband geschafft, eines der schnellsten sensiblen literarischen Auseinandersetzungen mit der
Pandemie auf den Markt zu bringen.“
Böhme-Zeitung, Soltau (Niedersachsen)

„Eine Abrechnung mit Covid-19. Das Buch sollte kommentieren, frotzeln,
böse und satirisch sein. Und das ist gelungen.“
Frankfurter Rundschau

In Sachen bildende Kunst:

„Der Gruner liefert Satire vom Feinsten.“
Klaus Staeck, Präsident a.D. der Akademie der Künste, Berlin

„Gruner verbindet ästhetischen Anspruch mit einem kulturkritischen Konzept. Im ideellen Gefolge von Schwitters oder Duchamp wählt er den Weg des meisten Widerstandes. In medias res. Das ist Überlebensstrategie. Oder Kunst. Oder beides.“
Michael Hohmann, künstlerischer Leiter der Romanfabrik, Frankfurt am Main

 

Lieferbare Titel von PH Gruner:

– Drei Frauen. Novelle. Reihe Epik . Bd. 132, 242 Seiten, ISBN 978-3-86356-368-4; €[D]19,50

 

die bewegung der antillen unter der schädeldecke. junge rumäniendeutsche lyrik zwischen 1975 und 1980

die bewegung der antillen unter der schädeldecke. junge rumäniendeutsche lyrik zwischen 1975 und 1980. Eine (historische) Anthologie
herausgegeben von Walter Fromm. Erweiterte, kritische Neuauflage 2022
mit einem einleitenden Essay von Prof. Dr. Waldemar Fromm
und einer soziokulturellen Kontextualisierung
von Prof. Dr. Anton Sterbling.

Richard Wagner | Werner Söllner | Rolf Bossert | Franz Hodjak | William Totok | Hellmut Seiler | Klaus Hensel | Horst Samson | Helmut Britz | Johann Lippet

Reihe Lyrik Bd. 171 . 296 S., 978-3-86356-350-9, €[D] 23,00.

Diese Anthologie ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass sich in der kleinen deutschsprachigen Literatur Rumäniens in den 1960er und 1970er Jahren ein Maß an Weltläufigkeit und Modernität herauszubilden begann, das heute zur markanten Bereicherung der literarischen Vielstimmigkeit in Deutschland beiträgt. Das zeigen Werke, die nach 1989 erschienen sind: Sie verweisen auf Emigration, Unbehaustheit und eine doppelte Fremdheit – „Angekommen wie nicht da“ lautet ein Titel von Herta Müller – innerhalb des Erfahrungshaushalts Deutschlands. (Waldemar Fromm, 2022)

Der Aussiedlungsprozess der Deutschen aus Rumänien und der meisten rumäniendeutschen Schriftsteller, Künstler und Intellektuellen findet sich von dieser Literatur merkwürdig begleitet und zugleich vielfach gebrochen gespiegelt und in gewisser Weise auch vorweggenommen. (Anton Sterbling, 2022)

Persönlich wünschte ich mir eine noch ein- deutiger engagierte oder gar militante Sub- jektivität. Verfolgt man jedoch die jüngste Lyrikproduktion aufmerksam, so lässt sich leicht feststellen, dass sie nicht selten ins private Abseits abdriftet, belanglose Innerlichkeit zutage fördert und Gesellschaftliches wegdrückt. Dann wird leider nur noch festgestellt, aber nicht mehr gefragt, der Zustand wird hingenommen, aber nicht mehr angezweifelt etc., etc. Selbstverschuldetes Abseits wäre das Ergebnis, eine vielversprechende literarische Bewegung fände ein frühzeitiges Ende. Dem vorzubeugen, mag dieses Buch auch beitragen. (Walter Fromm, 1980 )

Lieferbare Titel von Walter Fromm:

die bewegung der antillen unter der schädeldecke. junge rumäniendeutsche lyrik zwischen 1975 und 1980. Richard Wagner | Werner Söllner | Rolf Bossert | Franz Hodjak | William Totok | Hellmut Seiler | Klaus Hensel | Horst Samson | Helmut Britz | Johann Lippet. Eine (historische) Anthologie. herausgegeben von Walter Fromm. Erweiterte, kritische Neuauflage 2022. mit einem einleitenden Essay von Prof. Dr. Waldemar Fromm und einer soziokulturellen Kontextualisierung von Prof. Dr. Anton Sterbling. Reihe Lyrik Bd. 171 . 296 S., 978-3-86356-350-9, €[D] 23,00.

Irma Shiolashvili, Montag

Irma Shiolashvili, Montag. Gedichte. Aus dem Georgischen übersetzt von Joachim Britze. 51 Seiten, ISBN 978-3-86356-369-1, € [D]16,50

In dieser Gedichtsammlung erzählt Irma Shiolashvili, eine georgische Dichterin der Wendegeneration, über ihren bunten Lebensweg, über ihre innere und äußere Freiheit, über ihre Kriege, die sie als Frau geführt hat, und über die Flügel, die ihr in jungen Jahren verwundet wurden und seitdem immer wieder neu ausgestreckt werden. Sie erzählt über Gesellschaften, die sie mit ihren poetischen Augen betrachtet. Sie erzählt über ihre Identität, die gleichzeitig von der georgischen und der abendländischen Kultur genährt wird.
Irma Shiolashvili berührt die unterschiedlichsten Lebensbereiche auf eine ganz ihr eigene Art und Weise, die sie jedoch nie ihre Herkunft vergessen lässt. Für den Leser ist das eine ungewöhnlich interessante Reise.

Lieferbare Titel von Irma Shiolashvili:

Anca Stuparu, Das Gesetz des Wassers / Legea apei

 

Anca Stuparu, Das Gesetz des Wassers / Legea apei. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Mit bildnerischen Arbeiten von Marie Christine Katz. Aus dem Rumänischen von Georg Aescht. Reihe Lyrik Bd. 173 . 128 S., 978-3-86356-354-7, €[D] 23,00.

Die Welt der Anca Stuparu entfaltet sich in einer Lyrik, in der sich Besinnung und poetische Unmittelbarkeit, Nostalgie und Frische, Klage über Entfremdung und Freu- de am Neubeginn abwech- seln. Ihr Dialog mit dem lyrischen Ich und dem Nächsten oder der Gottheit greift aus in den Raum der großen existenziellen Fragen zum Wesen von Sein, Werden und Vergehen. Mit ihrer wendigen Sprache durchmisst Anca Stuparu die Gänge eines dehnbaren Labyrinths und erforscht entlang eines eigenen Leitfadens Daseinszustände und Ver- gänglichkeit, stets darauf bedacht, zwischen vertrauter Identität und umfassender Weltreflexion die Waage zu halten.
Adriana Carcu

In ihren Performances vereinigt Marie Christine Katz die klassische Anmut der Bewegung mit der knisternden Spontaneität von Hashtags und der Geräuschkulisse aktueller Ereignisse und Auseinandersetzungen. Hier fließen die Wellen der Nostalgie früherer Zeiten mit dem Stakkato des gegenwärtigen Zeitgeistes zusammen.
Alka Mansukhani

 

Lieferbare Titel von Anca Stuparu:

– Das Gesetz des Wassers / Legea apei. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Mit bildnerischen Arbeiten von Marie Christine Katz. Aus dem Rumänischen von Georg Aescht. Reihe Lyrik Bd. 173 . 128 S., 978-3-86356-354-7, €[D] 23,00.

Holdger Platta, Ruhmesblätter mit Linsengericht

Holdger Platta, Ruhmesblätter mit Linsengericht. Erzählgedichte. Reihe Lyrik Bd. 177 . 84 S., 978-3-86356-366-0, €[D] 12,80.

In diesem Gedichte-Zyklus, entstanden während der Jahre 1983 bis 2021, wird zurückgeblickt auf die Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg, bis hinein ins Ende der Fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Eine Kindheit wird beschworen zwischen zerborstenen Bunkern, mitten im Duisburger Wald, und dem Beschweigen der Vergangenheit, zwischen den Glückseligkeiten der kindlichen Neugier und der Angst vor einer fremdenfeindlichen Umwelt, zwischen Adolf Hitler und Huckleberry Finn.
Mit der Wahrnehmungsfähigkeit eines Jungen und dem Wissen eines Erwachsenen ziehen uns diese Gedichte hinein in eine Vergangenheit, die nur scheinbar vergangen ist und nur scheinbar keine Vorjahre kennt, voller Unruhe, Getuschel und Unsicherheiten – und voller Freuden, die ahnungslos sind.
An einem herrlichen Augusttag wird auf einer Ostsee-Insel mit behaglicher Bimmelbahn ein Berber von Skinheads ermordet – ein Penner oder Landstreicher, wie man bis heute kaltschnäuzig sagt. Und in einer Tannenstraße, Jahre zuvor, schweigen unter alten Bäumen, im warmen Sonnenschein, die Villen der Schlotbarone vor sich hin. Als ob man sich nicht auf Erden befände, sondern im Paradies.
Gedichte, berstend vor Ambivalenz.

DARF ES DAS GEBEN? Kann das wahr sein? – Lyrik, die von Geschichte handelt? Gedichte, in denen erzählt wird: aus dem Le- ben eines Kindes? Eines Jungen, der sich immer wieder in seiner Kindheit verirrt und trotzdem irgendwie mitbekommt, was vorher geschehen ist? Und in diesen Unsicherheiten des Jungen randaliert und schweigt die Welt der Endvierziger, Anfangfünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts? In dieser Wirrnis der kindlichen Wahrnehmungen werden genau jene Region wieder präsent und genau jenes Schweigen, in denen dieses Kind die Augen aufmachte, Nebel verspürte und zu hören begann: Mülheim an der Ruhr, Raffelberg und Speldorf. Das Haus mit den Schwalben davor und der Streuobstwiese dahinter. Das Foto vom Tannenberg-Denkmal beim ostpreußischen Alten an der Wand und der Holzschuhtanz. Die großen Jungs, die Kohlen von den Eisenbahnwaggons schmei- ßen. Und in diesem Kind immer wieder diese Angst.

– – – In den Gedichten werden keine Zaunpfähle aufgestellt, von denen es heftig herüberwinkt. Die Verse wurden geschrieben für den Raum zwischen den Zeilen. Und handeln trotzdem auch von Auschwitz. Nichts ist genauer als die Erfindung, mit brennendem Gedächtnis. Und: Wer sich auf die Wirklichkeit einläßt, lernt ein Durcheinander kennen, das hinter der Welt eine verborgen gehaltene Welt zur Kenntnis bringt; nicht sicher, ganz gewiß nicht, auch nicht für jeden. Aber vielleicht … Ruhmesblätter erinnern an Ruhmesblätter Deutscher Geschichte, einen Sammelband von Zigarettenbildern, der 1934 im Eckstein-Halpaus-Verlag Dresden erschien. Das Zitat Friedrich des Großen findet sich dort unter dem Bild Nummer 36, der Schluß des Gedichtes Ruhmesblätter und Linsengericht beschwört das letzte Bild in diesem Sammelband – mit der Nummer 252.

Lieferbare Titel von Holdger Platta, Ruhmesblätter mit Linsengericht. Erzählgedichte. Reihe Lyrik Bd. 177 . 84 S., 978-3-86356-366-0, €[D] 12,80.

In der Presse:

, Hinter den Schlagzeilen. Magazin für Kultur und Rebellion. Wundervolle Gedichte über eine furchtbare Zeit, Zu Holdger Plattas Lyrikband „Ruhmesblätter mit Linsengericht“.

 

Dagmar Dusil (Hg.): Mit Erinnerungen gepflastert

Dagmar Dusil (Hg.): Mit Erinnerungen gepflastert. Eine Anthologie von Dagmar Dusil. Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Fragmentarium, Bd. 28. ISBN: 978-3-86356-367-7, 410 Seiten, €[D]25,00

| Emil Hurezeanu | Nora Iuga | Frieder Schuller | Monica Fronius | Hellmut Seiler|Heinz Acker | Jürgen Schlezack | Michael Astner | Hannes Elischer | Kurt H. Binder | Horst Samson | Jürgen Schuster | Marianne Hügel | Horst Fleischer | Jutta Caplat | Heini Höchsmann | Angela Baciu | Bernd Fabritius | Sieglinde Bottesch | Walter Johrend | Marianne Acker | Gerhard Dabi | Dagmar Dusil | Gerlinde Schuller | Dietfried Zink | Ingrid Loew | Peter Betsy | Erika Schunn | Monika Reiner | Rudi Klubitschko | Joachim Wittstock | Manfred Huber | Erika Schneider | Kurt Thomas Ziegler | Brigitte Hermann | Adrian Ernster |

Die Texte im vorliegenden Band berühren, informieren, beschreiben, blicken in ein Hermannstadt, das es heute so nicht mehr gibt. Sie sind zum Teil gut recherchiert und dokumentiert oder verlieren sich einfach in Erinnertem. Die Straßen sind die Adern der Stadt und schwemmen Erinnerungen und Erlebtes an oder weg, übergeben all dies der Stadt, und so werden es nicht mehr unsere Erinnerungen sein, sondern die der Stadt. Momentaufnahmen, die Bilder entstehen lassen.

Das letzte Haus war auch ein Einfamilienhaus und war das Eckhaus zum Philosophengang auf der linken Seite. Es trägt schwer an einer Erinnerung. Christel, die zweitälteste Tochter der Konrads, war Studentin in Klausenburg. Der politische Geheimdienst hatte sie unter Druck gesetzt. Er forderte von ihr, über ihre Kommilitonen und Freunde zu berichten. Sie eigerte sich.
Hannes Elischer, Die Walkmühlgasse

Wenn aber der laue Sommerwind das Laub der Linden im Garten von Fräulein Schullerus und das des uralten Nussbaumes im Hof von Tante Clara, unserer lieben Nachbarin, sanft streichelt, erreicht das geheimnisvolle Rauschen über Hunderte und Tausende Kilometer Entfernung unsere Seelen und erinnert uns an die Kinder, die wir einmal waren …
Adrian Ernster, Die Grabengasse

Lieferbare Titel von Dagmar Dusil:

Traian Pop Traian: Posledni sněh / Der letzte Schnee

Traian Pop Traian: Posledni sněh / Der letzte Schnee

Basnje / serbsce-němsce. Gedichte / sorbisch-deutsch. Grafiki / Grafiken: Božena Nawka-Kunysz. Wudawaćel / Herausgeber: Benedikt Dyrlich

Serbske přebasnjenja z němčiny / Sorbische Nachdichtungen aus dem Deutschen: Benedikt Dyrlich [B. D.] und Dorothea Šołćina/Scholze [D. Š.]. Němske přebasnjenja z rumunšćiny / Deutsche Übersetzungen aus dem Rumänischen von Horst Fassel [H. F.], Edith Konradt [E. K.], Johann Lippet [J. L.], und Dieter Schlesak [D. S.]

Wjacore serbske přenjesenja złožuja so na rumunsko-němsku ediciju Absolute Macht, Ludwigsburg 2018. Etliche sorbische Übertragungen stützen sich auf die rumänisch-deutsche Edition Absolute Macht, Ludwigsburg 2018.

Zběrka bu spěchowana wot Załožby za serbski lud, kotraž dóstawa lětne přiražki Zwjazka, Swobodneho stata Sakskeje a Kraja Braniborskeje. Diese Veröffentlichung wurde gefördert von der Stiftung für das sorbische Volk, die jährliche Zuwendungen des Bundes, des Freistaates Sachsen und des Landes Brandenburg erhält.

Reihe Lyrik . Band 176,  153 Seiten, €[D]18,50
ISBN 978-3-86356-365-3

Basnik a rebel, nakładnik a wupućowar, diskjokej a dźiwadźelnik, wudawaćel a redaktor.
Z tutymi a dalšimi wopřijećemi hodźi so Traian Pop Traian jadriwje charakterizować. Ja sam pak rady swojemu přećelej a koleze z gildy pisacych z wutroby přidam: Traian słuša ze swojim 18. decembra 2002 załoženym nakładnistwom, kotremuž Pop Verlag rěkaja, sobu k naj- płódnišim spěchowarjam noweje wuchodno- a južnoeuropskeje literatury w Němskej a w tutym wobłuku mjeztym tež k spušćomnym wudawaćelam serbskeho pismowstwa.

Dichter und Rebell, Verleger und Auswanderer, Musiker und Theatermann, Herausgeber und Redakteur. Mit diesen und weiteren Etiketten lässt sich Traian Pop Traian markig charakterisieren. Ich selbst füge indes meinem Freund und Kollegen aus der Dichtergilde von Herzen hinzu: Traian zählt mit seinem am 18 Dezember 2002 gegründeten Pop-Verlag zu den produktivsten Förderern neuer ost- und südeuropäischer Literatur in Deutschland und in diesem Rahmen auch zu einem nachhaltigen Herausgeber des sorbischen Schrifttums.
Benedikt Dyrlich

Lieferbare Titel von Traian Pop Traian:

Klaus Martens: Hirnkübel

Klaus Martens: Hirnkübel. Reihe Lyrik Bd. 175 . 87 S., 978-3-86356-362-2, €[D] 16,50

Diese erhöhte Aufmerksamkeit für innere, häufig fast unsichtbare Zusammenhänge ist es, was Klaus Martens Gedichte im Innersten verbinden und sie so zu einem sinnvollen Ganzen fügen: einer melancholischen, aber doch nicht hoffnungslosen Hommage an den nach bestem Wissen und Gewissen geführten Lebenskampf, wie Thomas Mann es einmal formulierte.
Stefanie Golisch

„Es spricht für den Lyriker Martens, dass er sich nicht in einen Schublade stecken lässt und er andererseits nicht meint, zu allem etwas sagen zu müssen. Mit Worten kämpft er allenthalben gegen Flachheit und Abstumpfung. Er trotzt der Selbstvergessenheit und deren Waffen … Ein Höhlenforscher ist dieser Martens, der weiß, dass man lange graben muss, um das Ich und seine Empfindungs- werkzeuge wieder freizulegen. Wie heißt es in einem der schönsten Gedichte („Speleologe“)? „Doch irgendwann / wird Licht hineingetragen, wird Verstecktes / aus dir heraus gegraben, gedreht und unter- sucht, / geflickt oder so belassen, wie es ist, dort drinnen, / in der Spelunke, wo du geborgen warst.“
Christoph Schreiner

Matthias Buth (Hg.): Der Himmel über Philomena

Matthias Buth (Hg.): Der Himmel über Philomena. Auschwitz sieht uns an. Eine Anthologie zur Kulturgeschichte. edition philomena – Bücher des Philomena-Franz-Forums e.V.
Band 1, 226 S,.ISBN 978-3-86356-351-6, €[D]19,50

| Markus Bauer |
| Helmut Braun |
| Klaus-Michael Bogdal |
|Matthias Buth | Hajo Jahn |
| Rainer Maria Klass |
| Kolja Lessing | Kurt Roessler | Claudia Roth | Paul Schendzielorz | Marina Weisband |

Philomena Franz ist Deutschlands Mutter Courage. Sie hat Herz, Geist und Horizont.
Einhundert Jahre alt zu werden ist fast schon ein Wunder. Die Kon- zentrationslager von Auschwitz- Birkenau und Ravensbrück zu überleben umso mehr. Sie wurde 1922 in Biberach geboren, ihre Mutter eine Jüdin, ihr Vater ein Sinto aus Tours, dem nahen Frankreich. Ihre Familie wurde von unseren Vorfahren rassistisch verfolgt als „die anderen“. Dabei sind Sinti vor 600 Jahren nach Europa gekommen und so auch nach Deutschland, so wie vor 250 Jahren Roma zu uns kamen. Sie sind Deutsche, aber die national- sozialistischen Deutschen grenz- ten aus, verfolgten und ermor- deten. Und viele Mitmenschen stigmatisieren sie immer noch.
Aus der Familie von Philomena Franz überlebten nur wenige. Wie etwa 500.000 Sinti und Roma. Sie schaffte es zu widerstehen mit allem, wozu sie fähig war und ist: durch den Glauben an Gott und durch das Lied. Denn sie sang im KZ, zur Ermutigung für sich und andere. Ihr ausgebildeter Sopran, ihr Lied, hat gerettet, als sie der Welt abhandengekommen war.
Philomena Franz, Frau Europas, ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Ver- dienstorden von NRW liest bis auf den heutigen Tag aus ihrem eindrucksvollen Buch „Zwischen Liebe und Hass“ im In- und Ausland und verbreitet in Schulen und Universitäten ihre Lebensbotschaft „Wenn wir hassen, verlieren wir. Wenn wir lieben, werden wir reich“.
Ein Dreiklang bestimmt ihr Selbstverständnis: Sintiza, Gott, Deutschland. Und so hat sie uns allen ein Licht im dunklen Tunnel von Auschwitz entzündet. Und so können wir dieses Grauen annehmen, ohne daran am Deutschsein zu verzweifeln. Uns allen ist auf der Gedächtnishaut der Holocaust eintätowiert. Wir wissen, was Genozid ist und kennen Celans Vers „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“. Daraus erwächst unsere Verantwortung für Kultur und Geschichte. Dieser stellen sich die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes. Der „Himmel über Philomena“ ist unser Dach. Er führt zu den Veranstaltungen anlässlich des hundertsten Geburtstages von Philomena Franz in Rösrath. Was für ein Glück, diese tapfere Frau mit Geist und Gemüt in unserer Mitte zu wissen.
Matthias Buth

Lieferbare Titel von Matthias Buth:

  • Der Schnee stellt seine Leiter an die Ringmauer. Poetische Annäherungen an Rumänien und andere Welten. Mit einem Nachwort von Markus Bauer.Reihe Fragmentarium, Bd. 19. ISBN 978-3-86356-294-6,180 Seiten, €[D]19,50
  • Der Himmel über Rösrath. Reihe Fragmentarium Bd. 21, 210 S,.ISBN 978-3-86356-318-9, €[D]19,50
  • Der Himmel über Philomena. Auschwitz sieht uns an. Eine Anthologie zur Kulturgeschichte. edition philomena – Bücher des Philomena-Franz-Forums e.V.
    Band 1, 226 S,.ISBN 978-3-86356-351-6, €[D]19,50

Dagmar Dusil: Entblätterte Zeit

Dagmar Dusil: Entblätterte Zeit. Kurzgeschichten. Reihe Epik . Bd. 131, 196 Seiten,  ISBN 978-3-86356-359-2; €[D]16,50

 

 

Und sei die einzelne Szene auch noch so skurril, das Übel auch noch so bedrückend, strahlen sogar die zwielichtigen Gestalten dieser Prosa pure unwiderstehliche Menschlichkeit aus. (Gabriel H. Decuble)

Entblätterte Zeit ist Dagmar Dusils zweiter Kurzgeschichtenband. Von den Bewohnern eines Dorfes, die sich mit der Ankunft eines Paketes am Wendepunkt ihres Lebens wähnen, von Inga und ihrer von Metallen geprägten Kindheit, vom Hund Liberty, der beinahe eine politische Krise auslöst, vom Wettermacher und seinen Wolkenkanonen, von der trügerischen Idylle eines Bergdorfes, wo Wälder abgeholzt werden, von der Siebzehnjährigen, die einen Hundertmeterlauf vor sich hat und das Ziel nie erreichen möchte, von Mioara, die zu Marie wird und im Zwischendasein der auseinander driftenden Identitäten gefangen ist.

Vor den Fenstern der Städti schen Druckerei schlug er sein Nachtlager auf einem Gitterrost auf, aus dem wohltuende Wärme strömte. Tagsüber sammelte er Zeitungen, in denen viel über den Sieg des Sozialismus zu lesen war, und auf denen er sich nachts ausstreckte.
»Warum«, fragten ihn wiederholt seine beiden Geschwister, nachdem sie ihn ausfindig gemacht hatten, »warum tust du uns das an?«
Dann lächelte der Wettermacher leise vor sich hin, es war ein weiches Lächeln, behutsam, wie ein entschlüpfter Vogel saß es auf seinen Lippen, und er sagte mit ruhiger Stimme: »Es wird ein großer Sommer werden.« Er sprach die Worte langsam und klar und deutlich und die Geschwister gingen unverrichteter Dinge wieder nach Hause.

Lieferbare Titel von Dagmar Dusil:

Ana Blandiana: Variationen über ein gegebenes Thema

Ana Blandiana: Variationen über ein gegebenes Thema / Variațiuni pe o temă dată Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Aus dem Rumänischen und mit einem Nachwort von
Ruxandra Niculescu. Reihe Lyrik Bd. 170. 149 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-364-6, €[D] 18,50

 

ES schneit!
Also werde ich dich sehen
weil deine unsichtbare Silhouette
unter dem Schnee Form annimmt.
Bleib stehen, ich flehe dich an
damit der Schnee sich
auf die Schultern auf den Kopf
und in die Haare setzt.

Ich will dich nur sehen
wahrhaftig.
Ich weiß, ich darf
dich nicht streicheln
denn unter meiner warmen Hand
würde dein Schneeumriss
schmelzen.
Es schneit
aus gefrorener Urzeit
und es badet uns
klirrende Kälte
in zärtlichem Untergang.

 

In einer Zeit, in der die Menschheit biologische und mentale Experimente anstrebt und nicht einmal davor zurückscheut, mit Hilfe von riskanten Technologien eine Verschmelzung von Mensch und Maschine zu planen, um das Leben um jedem Preis zu verlängern bzw. eines Tages Unsterblichkeit zu erlangen, glaubt eine Dichterin, dass Liebe die einzige universelle Kraft ist, die den Tod überwindet.
Ruxandra Niculescu

Lieferbare Titel von Ana Blandiana:

Geschlossene Kirchen & Biserici închise. Gedichte. Nach einer Auswahl und mit einem Nachwort von Katharina Kilzer (Hrsg.). Übersetzungen aus dem Rumänischen von Maria Herlo, Katharina Kilzer und Horst Samson. Deutsch-Rumänisch. Orpheus Reihe Band 9. ISBN 978-3-86356-185-7; 210 Seiten, €[D]18,50

BAWÜLON 4/2017 (28)

–  MATRIX 1/2020 (59) • Anna Blandiana • Sie könnte die nächste Nobelpreisträgerin sein

  •  Mein Vaterland A4 / Patria mea A4. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Maria Herlo, Katharina Kilzer und Horst Samson. Reihe Lyrik Bd. 154. 155 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-300-4, €[D] 19,90
  • Herr der Mühle. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Hans Bergel], Horst Fassel, Maria Herlo, Franz Hodjak,Katharina Kilzer, Rolf-Frieder Marmont, Ruxandra Niculescu,
    Dieter Roth, Horst Samson, Dieter Schlesak, Bettina Schuller, und Joachim Wittstock.
  • Reihe Lyrik Bd. 154 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-217-5, €[D] 19,10
  • Variationen über ein gegebenes Thema / Variațiuni pe o temă dată Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Aus dem Rumänischen und mit einem Nachwort von Ruxandra Niculescu. Reihe Lyrik Bd. 170. 149 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-364-6, €[D] 18,50