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MATRIX 1/2019 (55) • Eginald Schlattner• KARL-MARKUS GAUSS. Brief an Eginald Schlattner (23. Dezember 2018)

Lieber Eginald Schlattner,

gestern fand sich in der Wiener „Presse“, und zwar in deren hochgeachteter Wochenendbeilage, ein formidabler Artikel über Sie, Ihr Lebenswerk und ganz besonders auch über das Buch, das Zsolnay offenbar leider nicht mehr machen wollte, für das nun aber der Pop-Verlag eingesprungen ist.
Ich kann mich dem Rezensenten und Porträtisten nur anschließen: Dieses Buch zeugt von der gleichen Gestaltungskraft wie die vor-
angegangenen, die so weite Verbreitung und so viele begeisterte Leser fanden. Mir ist es fast noch lieber, weil Sie darin zuwege bringen, was das Schwerste ist, nämlich ganz verschiedenartige Themen, Zugänge, Wissensgebiete und Erlebnisschichten miteinander zu verbinden und zu einem komplexen Ganzen zu vereinen. Man sollte das Buch natürlich wie jedes andere von Ihnen von der ersten bis zur letzten Seite lesen, es ist aber auch ein Vergnügen, das Buch gleichsam wie mit einer Daumenprobe irgendwo aufzumachen, auf eine bestimmte Stelle zu zeigen und dann die nächsten zehn oder zwanzig Seiten zu lesen. Man kann überall einsteigen in dieses Werk und wird stets gleich mitten hinein gezogen, und der Verfasser hat es auch nicht darauf abgesehen, uns mit seiner Bildung einzuschüchtern, sondern uns teilhaben zu lassen an seinem Wissen und seiner Weisheit.

Schöne Festtage,
Ihr KMGauß

Imre Török lebt an besonderem Ort Ein Weiler namens Ewigkeit. Von

Der Schriftsteller Imre Török zieht in einen Weiler mit besonderem Namen. Er wohnt nun dort, wo der Wind scharf bläst, und hat in dem ehemaligen Landwirt Anton König einen Bruder im Geiste gefunden. Wer weiß: vielleicht ja der Beginn eines Romans. Mehr–>

Lieferbare Titel von Imre Török:

Akazienskizze. Neue und alte Geschichten. Phantasieflüge. Prosa, 230 S., 14,0 × 20,0 cm; ISBN:  978-3-937139-69-2; 14,80€

Insel der Elefanten. Roman. (EPIK- Sammlung); 402 Seiten, 14,0 × 20,0 cm; ISBN:  978-3-937139-91-3; 19,90€

Arzu Alır: Wenn Satan sich zum Rosenzweig beugt. Gedichte. Mit einem Nachwort von Imre Török:. Aus dem Türkischen übersetzt von Achim Martin Wensien und überarbeitet von Imre Török:.(LYRIK) 120 S. ISBN: 978-3-937139-84-5; 14,00€.

Imre Török: Das Buch Luzius. Märchen und andere Wahrheiten.  Erzählungen. (EPIK Sammlung). 190 S. ISBN: 978-3-86356-026-3; 14,00€

Das Buch Luzius. Märchen und andere Wahrheiten.  Erzählungen. Illustrierte Ausgabe. Illustriert von Libuše Schmidt (EPIK Sammlung). 204 S. ISBN: 978-3-86356-059-1; 16,50€

Wanderer. Zwischenwelten. Mit 19 Zeichnungen von Libuše Schmidt. Prosa. Flexibler Einband mit Schutzumschlag, 334 Seiten; ISBN 978-3-86356-122-2; 21,90

Die Königin von Ägypten in Berlin. Illustrationen: Emir Roda Alır. Prosa. Flexibler Einband mit Schutzumschlag, 298 Seiten; ISBN 978-3-86356-150-5; 20,00

■ 11.12.2018: DLF, Deutschlandfunk. Rumäniendeutsche in Siebenbürgen

„Zwischen Ostern und Weihnachten haben die Siebenbürger-Sachsen sich grosso modo aus der Geschichte verabschiedet“, sagt Eginald Schlattner. Er ist Pfarrer und Schriftsteller in Siebenbürgen. Die Ereignisse des Jahres 1990 nennt er eine „ethnische Selbst-Säuberung“. mehr->

Eginald Schlattner: Wasserzeichen

ISBN: 978-3-86356-216-8, 628 Seiten, €[D]29,00

 

 

 

 

■ Donnerstag, 15. November 2018. ADZ

Eginald Schlattner zum Ehrendoktor ernannt. Akademische Feierstunde der Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg in der Johanniskirche Hermannstadt. Von: Klaus Philippi

Donnerstag, 15. November 2018

Freude und Nachdenklichkeit löste der Empfang der Ehrendoktorwürde der UBB bei dem Schriftsteller und Pfarrer Eginald Schlattner aus.
Foto: der Verfasser

Für die Dauer von zwei Stunden wurde am Montag, dem 12. November, die evangelische Johanniskirche am zentralen Astra-Park in Hermannstadt/Sibiu um die Mittagszeit zu einem Hörsaal höchster akademischer Identität umfunktioniert. Als Hommage an sein geistliches und schriftstellerisch eindrückliches Lebenswerk erhielt Eginald Norbert Schlattner, geboren am 13. September 1933 in Arad, seines Zeichens ausgebildeter Ingenieur für den Fachbereich Hydrologie, studierter Theologe und pensionierter Pfarrer im geistlichen Dienst der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumänien (EKR) die Ehrendoktorwürde der Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg/Cluj-Napoca (UBB). Der überaus vielschichtigen Biografie Schlattners und der im Vorfeld erfolgten Ankündigung der Urkundenverleihung durch die UBB ist es zuzuschreiben, dass zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Stadt, der Region und des Landes die Johanniskirche zu gegebener Uhrzeit aufsuchten. Pünktlich vor Veranstaltungsbeginn waren sämtliche Sitzplatzreihen des Kirchenraumes voll besetzt. Zu den wichtigsten aller zuhörenden Ehrengäste zählten der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest, Cord Meier-Klodt, der Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, Hans Erich Tischler, der Botschafter Rumäniens in der Bundeshauptstadt Berlin, Emil Hurezeanu, der Rektor der Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt (ULBS), Prof. Dr. Ing. Ioan Bondrea, und Dr. Paul-Jürgen Porr, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR). Vonseiten der EKR fanden sich zahlreiche Pfarrer in der Johanniskirche ein. Pressefotografen und Reporter aus Hermannstadt und aus anderen Städten Rumäniens waren gleichfalls am Ort des außergewöhnlichen Geschehens zugegen.

Einleitend bezeichnete Reinhart Guib, Bischof der EKR, Eginald Schlattner als einen „Siebenbürger Sachsen in Fleisch und Blut“, der als „Mann der Kirche“ und als „ökumenischer Europäer“ länderübergreifend als Gastgeber des „Rothberger Wallfahrtslokals“, das im Laufe vergangener Jahre zum „Segen vieler“ geworden ist, auf verdiente Art und Weise Bekanntheit erlangt hat. Die Tatsache, dass Schlattner als Autor der Roman-Trilogie „Der geköpfte Hahn“, „Rote Handschuhe“ und „Das Klavier im Nebel“ Zugang zur literarischen Weltbühne fand, wurde von allen Referenten der öffentlichen Veranstaltung erwähnt. Zu Ehren von Eginald Schlattner ergriff Prof. Dr. Rudolf Gräf, Prorektor der UBB, mehrfach das Wort, auch verlas er vom Rednerpult aus ein von Präsidentschaftsberater Sergiu Nistor verfasstes Glückwunschschreiben an den neu ernannten und in Rothberg/Roșia/Veresmart wohnhaften Träger der Ehrendoktorwürde. Als Laudatorin setzte Dr. Gabriella-Nóra Tar, Dozentin an der UBB, die Reihe der Grußworte und formvollendeten Ansprachen fort.

Den Text des in lateinischer Sprache verfassten Zeugnisses zur Verleihung der Ehrendoktorwürde an Eginald Norbert Schlattner gab der akademische Senatspräsident Univ.-Prof. Dr. Ioan Chirilă vonseiten der Fakultät für Orthodoxe Theologie an der UBB würdevoll wieder. Hervorzuheben ist ebenfalls der reife Auftritt eines jungen orthodoxen Männerchores aus Klausenburg, der für das musikalisch-geistliche Geleit der Veranstaltung mitverantwortete. An der von Wilhelm Sauer und Oskar Walcker gebauten Orgel der Johanniskirche bestritt Brita Falch Leutert, Kantorin der evangelischen Kirchengemeinde Hermannstadt, den kirchenmusikalischen Anteil protestantischer Prägung.

Eginald Schlattner nutzte die an ihn persönlich gerichtete Aufforderung zur Antwort auf die vorangegangenen Vorträge in vollen Zügen. Er bestätigte die von seinen Vorrednern wiederholt betonte Information, derzufolge er selber vom geistig schmerzhaften Rad der rumänischen Nachkriegsgeschichte teils heftig überrollt worden war. Trotzdem bemühte sich Schlattner nachdrücklich zu behaupten, dass es „keine Grenzsituation gibt, in der du nicht die infinitesimale Freiheit besitzt, selber für deine Taten zu verantworten.“ Ebenso gab der in rumänischer und deutscher Sprache versiert referierende Autor, Ingenieur und evangelisch ausgebildete Theologe Eginald Schlattner zu erkennen, dass es nach wie vor Aufgabe der Kirche sei, eine Versöhnung zwischen genau denjenigen Situationen zu erwirken, die zutiefst unversöhnbar erscheinen.

In der Johanniskirche entpuppte sich die Antwortrede des erfahrenen Gefängnis-Seelsorgers Schlattner als eine in weiten Teilen deckungsgleiche Neuauflage der Inhalte des Interview-Buches „Dumnezeu mă vrea aici. Radu Carp în dialog cu Eginald Schlattner“, das am Dienstag, dem 17. Juli 2018, im Erasmus-Büchercafé Hermannstadt vorgestellt worden war (siehe hierzu den Beitrag „Gott will mich hier – Zitate des Autors und Pfarrers Eginald Schlattner“ in der ADZ von Freitag, dem 20. Juli 2018). Mit entsprechend tiefgehender Deutlichkeit sprach Eginald Schlattner vor versammeltem Publikum etliche in Rumänien tagtäglich anzutreffende Unterschiede zwischen Orthodoxer und Evangelischer Kirche an. Abseits aller nicht miteinander vereinbaren theologischen Auslegungen der christlichen Lehre trage das ökumenische Gesamtbild beider Konfessionen auch eine spürbar weltliche Uneinigkeit in sich, die vor allem an den christlichen Hochfesten Weihnachten und Ostern regelmäßig und kontrovers zu erleben sei.

„Mein Problem ist nicht das, was ich sagen möchte, sondern all das, was ich nicht sagen kann, weil ich heute und hier keine Zeit dafür habe“, so Schlattner am Rednerpult der Johanniskirche und der UBB. Für einen Literaten und Theologen seines intellektuellen Formats mag die Zeit tatsächlich nicht ausgereicht haben. Jedoch bestehen in den Gedankenwelten orthodoxer wie evangelischer Herkunft ungebrochen klar vorgegebene Mauern zur Eingrenzung jeweils kollektiver Identitäten. Letztere durchleben aktuell einen regelrechten Wandel, der für beide genannten Kirchen ein und dieselbe Herausforderung darstellt. „Man nimmt das Anders-Sein der ‚Anderen‘ zur Kenntnis, lebt aber aneinander vorbei“, so eine von mehreren Behauptungen Schlattners, der sich weder der Orthodoxen noch der Evangelischen Kirche entziehen kann. Im selben Absatz schloss Ehrendoktor Eginald Norbert Schlattner mit der Paraphrase einiger zukunftsweisender Verse aus dem 21. Kapitel der Offenbarung des Johannes im Neuen Testament: „Das neue Jerusalem wird zwar Mauern haben, aber seine Tore werden Tag und Nacht offen bleiben“.

Höchstwahrscheinlich werden eventuell folgende Etappen gegenseitig vollendeter Akzeptanz im ökumenischen Sinne nicht in die Zeit des vorgerückten Lebensabends eines Eginald Schlattner fallen. Dem frisch gekürten Ehrendoktor der Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg wird es aus natürlichen Gründen wohl nicht mehr vergönnt sein, ausgiebig von den Früchten des eigenhändig gepflanzten kollektiven Lebensbaumes kosten zu können: „Wir sind alle auch für das Antlitz des ‚Anderen‘ verantwortlich.“

■ 21.10.2018: BUCHVORSTELLUNG MIT TATSACHEN UND RÄTSELN

Eine Buchpräsentation ist so spannend wie das Buch selber oder der Autor Anlass zu Kontroversen bietet. Im Bukarester Kulturhaus „Friedrich Schiller“ gab es in diesem Sinne eine Veranstaltung der besonderen Art, wo beides zutraf: die deutsch-amerikanische Autorin Rosa von Waldeck bot Raum für Spekulationen, ebenso ihr Reportagen-Buch „Athénée Palace. Wie Hitlers ‘Neue Ordnung’ nach Rumänien kam“. Nicht zuletzt: der 1942 in den USA erschienene Band ist nach wie vor hochaktuell und trotzdem erst 76 Jahre später in deutscher Übersetzung verfügbar. Tatsachen und Rätsel waren bei der Buchvorstellung gleichermaßen präsent. Es berichtet Reiner Wilhelm.

R. G. Waldeck: Athénée Palace. Hitlers „Neue Ordnung“ kommt nach Rumänien
Mit einem Nachwort des amerikanischen Diplomaten, Historikers und versierten Rumänien Kenners
Ernest H. Latham, Jr. Aus dem Amerikanischen von Dagmar Dusil und Dr. Gerlinde Roth. Pop Epik. ISBN: 978-3-86356-218-2, 472 Seiten, €[D]24,50

 

 

 

 

 

■ 31.8.2018: „Manchmal verlieben sich Menschen in Landschaften. Bei Marco Sagurna muss das so gewesen sein; der frühere Journalist (in Hannover) und Pressesprecher (in Oldenburg) hat jetzt seinen ersten Roman vorgelegt. ‚Warmia’, so der Titel, ist eine Liebeserklärung an Masuren und das Ermland. Dorthin führt die Geschichte, die fast eine Liebesgeschichte ist.“

(Hannoversche Allgemeine Zeitung, 31.8.2018, „Aus dem Ermland geschüttelt – Marco Sagurnas erster Roman“ von Ronald Meyer-Arlt)

 

■ 01.06.2018 Warmia – Roman von Marco Sagurna: Ab 21.08.2018 im POP Verlag

Marco Sagurna: „Warmia“

Pop Epik. ISBN: 978-3-86356-228-1, ca. 378 Seiten, €[D]23,50

Es ist eine Geschichte um Schmerz und Gewalt, Missbrauch und Macht, aber auch über Krieg und Vertreibung, Flucht und Terror. Es geht um Polen und Ostpreußen, um Religion und Geschichte, aber auch um Engel, starke Frauen und eine Tragödie.

Der bewegende, mitreißende Roman „Warmia“ von Marco Sagurna erscheint im Herbst 2018 im POP-Verlag, Ludwigsburg. Die Jury des Verlags unter dem Vorsitz des Schriftstellers Horst Samson hat Marco Sagurna für seinen Erstlingsroman mit dem Debütpreis des Pop Verlages ausgezeichnet.

Worum geht es in dem Roman? Künstlerin Tina hat gerade in ausgekochter Aktion ihren Lebenspartner Dietmar verlassen, an dessen Seite sie sich nur mehr als das „Trophy Wife“ fühlte. Es ist der richtige Moment, endlich ihren Halbbruder Adam kennenzulernen. Als sie ihn per E-Mail kontaktiert, ist sie mit ihrer Freundin, der polnischen Fotografin Paulina, gerade auf dem Weg nach Warmia, im ehemaligen Ostpreußen.

»Kann es sein, dass Du mein Bruder bist?« Journalist Adam sitzt in der zum Hotel umgebauten Burg Heilsberg vor seinem Klapprechner, als diese Frage auf dem Bildschirm aufpoppt. Er ist elektrisiert, ohnehin schon in innerer Aufruhr, denn nach schwerer Krankheit ist er entschlossen, neu durchzustarten. Wäre da nicht diese ominöse Frage in seinem Kopf gespeichert. Die lässt ihn nicht los. Kurzerhand beschließt er, sich auf die Spur seiner ostpreußischen Ahnen zu begeben, nach Warmia.

In „Warmia“ sehen sich Tina und Adam zum ersten Mal. Sie treffen aber auch    Generationskollegen, die Kriege, Besatzung und Knechtschaft satt haben. Mit einem spektakulären Kunst-Projekt von ihrem Hauptquartier auf Burg Rößel aus ziehen Paulina und ihre Freunde in den Kampf.

„Warmia“ erzählt einprägsam die Geschichte um eine plötzliche und aufreibende Liebe zwischen Schwester und Bruder.