Ana Blandiana:  Der Wille des Menschen ist antastbar. Von der Allgegenwart der Manipulation.

Ana Blandiana Der Wille des Menschen ist antastbar. Von der Allgegenwart der Manipulation. Aus dem Rumänischen Übersetzt und mit einem Geleitwort von Georg Aescht.
Reihe Fragmentarium, Bd. 31, ISBN 978-3-86356-411-7, 632 Seiten,€[D] 33,00

Rumänien liegt in Europa, ist seit 2007 Mitglied der Europäischen Union, ist ein bedeutender Grenzposten der Nato vor der Ukraine – und ist vielen, nicht zuletzt Rumänen selbst, ein Rätsel geblieben. In diesem Buch wird das Rätsel in all seiner Widersprüchlichkeit ausbuchstabiert.
Georg Aescht

Unter Menschen wusste ich nie, ob man mich verfluchen oder küssen würde.
Zeitzeugin Ana Blandiana

Die Popularität des Schriftstellers ergibt sich aus der Begegnung seiner eigenen Einsamkeit mit der des Lesers. Andernfalls beschränkt sich alles auf eine einfache Form der Manipulation.
Ana Blandiana

In einer diktatorisch organisierten Gesellschaft gab und gibt es populäre Schriftsteller, die von den Lesern geliebt werden, weil sie ihnen das Gefühl der Freiheit in einer vollkommen unfreien Welt geben. Natürlich hat dies nichts zu tun mit dem Heimerfolg eines Bestsellerautors, der von Marketingregeln gesteuert wird. Der Schriftsteller in der Diktatur wird vielmehr geliebt, weil er das ausspricht, was seine Leser selbst zu äußern sich fürchten, auch wenn sie dies gern tun würden. Wenn jedoch die Diktatur verschwindet, verschwindet auch der Grund für die Kritik und gefährdet implizit den Erfolg dieses einstigen Superstars. Denn Freiheit bedeutet nicht nur das Verschwinden des Diktators, sondern auch die Freiheit, das Lesen einzustellen. Merkwürdigerweise sind das Wort und der Autor, der es zum Überleben gebraucht hat, am stärksten betroffen. Andererseits bedeutet beliebt zu sein nicht unbedingt, erfolgreich zu sein.
Ana Blandiana

Nina May, Das gibt’s doch gar nicht! Die Walachei ist nicht im Nirgendwo, sondern mitten unter uns

Nina May, Das gibt’s doch gar nicht! Die Walachei ist nicht im Nirgendwo, sondern mitten unter uns. Glossen, erste Staffel. Reihe Fragmentarium, Bd. 30 · ISBN 978-3-86356-405-6, 372 Seiten, €[D]24,90

„Wo bleiben deine Glossen?“, lautete der Begrüßungssatz meiner Mutter. „Hast lange nichts geschrieben!“ Kein „Gut schaust aus!“, kein „Wie läuft’s mit dem Hausbau?“ oder „Esst ihr auch Vitamine?“. Statt-
dessen will auch sie jede Woche lesen, wie man in welchem Kulturkreis Bananen schält oder was mein Ameisenhaufen in der Küche so treibt. Die wirklich wichtigen Dinge eben. Die, die man Verwandten und Freunden weitermailt und an die sich, zugegeben, auch die Leser stets erinnern, denen man auf Sachsentreffen und Überlandreisen begegnet: „Ach, Sie sind Nina May? Die Story mit dem erwürgten Zeh in der Damenstrumpfhose – wir haben uns totgelacht!“ Distanz.
Nina May

Glossen aus dem „Land der Geschichten“ – Debüt-Ritterschlag für Nina May

Im Pop Verlag, Ludwigsburg, erscheint in diesen Tagen eine Sammlung mit Glossen von Nina May unter dem Titel „Das gibt’s doch gar nicht! Die Walachei ist nicht im Nirgendwo, sondern mitten unter uns“. Der Verlag hat das überzeugende Buch mit seinem Debütpreis gewürdigt. Die Preisverleihung wird voraussichtlich während der Buchpräsentation, der „lansare“, Mitte September in Hermannstadt /Rumänien stattfinden. Wir werden Sie informieren.

Wussten Sie schon, dass Sie mit „Țăraning “ kräftig, gesund und beweglich bleiben, ohne jemals ein Fitnessstudio zu betreten (Auf ins Sportstudio!)? Dass es fast einem Schicksalsschlag gleichkommt, wenn der Mechaniker mitten im siebenbürgischen Outback nachdenklich „etwas Großes“ am kaputten Auto diagnostiziert und sich auf das Eigentliche nicht näher festlegen will (Glück und Pech)? Dass ihnen gelegentlich der „Wohnwagen“ aus der Hosentasche fallen kann, wenn Sie die Sünde eines Vokalverdrehers begehen? Rulotă versus ruletă in Der Wohnwagen aus der Hose. Wussten sie, wie eine Reparatur trotz allem gelingt, wenn drei Handwerker ohne Werkzeug und Leiter, aber fest in den Hosentaschen versenkten Händen anrücken, um nach längerem Diasgnosepalaver einen größeren Schaden zu beheben (Mangelgesellschaft)? Und welche uralten Sammler- und Jägerinstinkte man auspacken muss, um am übervollen Büffet nicht zu verhungern (Milieustudien am Büffet)?

Das alles und sehr, sehr viel mehr ist in Nina Mays Glossensammlung aus dem Pop Verlag nachzulesen. Von der humorvoll-ironischen Erzählhaltung her ist es – entfernt – eine Art Gregor von Rezzori’sches „Maghrebinien“, aber weder Land noch Leute entspringen der überbordenden Phantasie, sondern die „Wallachei“ Nina Mays ist Realität, die jeglichem Faktencheck standhält: Sie ist geographische Wirklichkeit und mental-kulturell bedingte  Verhaltensrealität in einem — angesiedelt im Zentrum des heutigen neuen Europa an seiner aufstrebenden Peripherie Rumänien.

Glossen sind eine journalistische Disziplin der Meinungsäußerung. Nina May äußert ihre Meinung zu den vielfältigsten Alltagsthemen. Sie kommentiert die Tücken der vermeintlich stabilen Normalität, die aber einer näheren Prüfung nicht standhalten kann.  Sie entdeckt Neues, wo alt Eingefahrenes scheinbar unverrückbar ist. Sie öffnet den Blick für manch Eigenartiges (Stempelsucht, Klopapier …) , aber auch für die unscheinbaren Details des Lebens, die indessen bei näherer Betrachtung zu einem essenziellen Lebensinhalt mutieren können: beispielsweise die aktiv unterstützte Geburt einer fingerkuppengroßen Wasserschildkröte.

In neun Kapiteln sieht man durch Nina Mays Kommentar-Brennglas Fazetten der Wirklichkeit, die man bisher entweder nicht kannte oder die man übersehen oder gar falsch verstanden hat:  Hurra – in Rumänien!, Kulturelle Kollisionen, Trautes Heim, Kuriose Arbeitswelt, Alltagswahnsinn, Alles, was recht ist, Sprachverwirrnisse, Über Stock und Stein, Geliebte Technik

Die Beschreibungsakuratesse einer wissenschaftlich geformten Physikerin und die Parlandoakkrobatik einer im besten Sinne erfrischend nicht-rumäniendeutschen Autorin, die in Rumänien lebt und die dortigen Realitäten in deutscher Sprache beschreibt; ferner: die unverformte Neugier eines geistig jung gebliebenen Menschen und die Wohlgesonnenheit einer durch und durch positiv eingestellten Autorin – sie bestechen in diesen griesgrämigen Zeiten jeden Leser. Nina May bekennt sich dazu: „Wer schreibt über solche Dinge? Das ist meine Nische! Die schillernde Buntheit des Lebens in Rumänien schildern, so, wie ich sie erlebe. Mal bewundernd, mal kritisierend, mal staunend, mal verblüfft. Aber immer zutiefst ehrlich – und mit einem liebevollen Augenzwinkern im Hintergrund.“

Für die deutschsprachige Literatur der Gegenwart in, aus und über Rumänien ist sie sehr wohl eine Bereicherung. Erstens: Durch den unverstellten Blick auf sattsam bekannte Realitäten an einer mitteleuropäischen Schnittstelle zum Balkan, die von den deutschen Natives des Landes noch nie so burlesk-pikaresk, kumorvoll-ironisch  wahrgenommen worden ist. Zweitens: Durch das erfrischend-sprühende Parlando eines deutschen Binnensprachlers, der sich innovativ und bemerkenswert vom zwar überaus korrekten, aber oftmals gestanzten und inselreduzierten Deutsch des deutschsprachigen Literaturkanons Rumäniens abhebt. Insofern ist auch die Frage beantwortet, ob Nina May zur deutschen Literatur dieses Landes zu zählen ist: Ja, sie ist es zweifellos, denn ihre Glossen transzendieren die rein journalistischen Schranken und ragen deutlich in die Ebene der literarischen Wirklichkeitsbewältigung hinein.

Warum Lebenshilfeseminare aufsuchen, Persönlichkeitscoaching frequntieren oder seichte Texte zur seelischen Betreuung lesen ? In Nina Mays Glossen finden Sie alles: Zuspruch, Orientierung, Bestätigung, Witz, Relativierung  und Verstand. Das Buch liest sich wie ein Instrumentenkasten dessen, wie im Leben Wichtiges von Unwichtigem zu trennen ist, wie tiefe Menschlichkeit auf- und Egomanie und Fremdheit abgebaut werden können, wie das Eigentliche vom Uneigentlichen zu scheiden ist.

Wer ohnehin Spaß am Lesen hat, aber auch derjenige, der die kultivierte Lebensfreude des Lesens (neu) entdecken will, kommt mit diesem Buch voll auf seine Kosten.

 Götz von Berg
Im Juli 2024

Lieferbare Titel von Nina May:

Dagmar Dusil(Hrsg.), Im Schnee der Erinnerungen. Hermannstadt: dokumentiert · erinnert · recherchiert

Dagmar Dusil (Hrsg.), Im Schnee der Erinnerungen. Hermannstadt: dokumentiert · erinnert · recherchiert. Reihe Fragmentarium, Bd. 29 · ISBN 978-3-86356-407-0, 444 Seiten, €[D]29,90

| Astrid Bartel | Dagmar Dusil | Theodora Eck | Martin Eichler | Anneli Ute Gabanyi | Louis Guermond | Jürgen Günster | Sigrid Haldenwang | Hannes Höchsmann | Herbert Horedt | Marianne Hügel | Emil Hurezeanu | Ioan-Cosmin Ignat | Konrad Klein |  Wolfgang (Wolfi) Klein | Gerhard Konnerth | Paul Niedermaier | Jürgen Schlezack | Anneliese Schuster | Ernst Gerhard Seidner | Hans Günther Seiwerth | Gert Theil | Beatrice Ungar | Joachim Wittstock | Helmut Wolff | Volker Wollmann | Monika Ziegler | Kurt Thomas Ziegler |

Das Erinnern hat seine eigenen Regeln, geht selektiv vor. Daher auch der Titel des vorliegenden Bandes: Im Schnee der Erinnerungen. Was verbinden wir mit Schnee? Reinheit, Wünsche, Erinnerungen, Kindheit. Doch Schnee hält nicht ewig, er schmilzt und taut, ist nicht mehr da, verändert seinen Aggregatzustand. Verhält es sich nicht auch mit ver- schütteten Erinnerungen so? Wie werden sie freigesetzt? Wann stürmen sie auf uns ein, wann nicht?
Es ist ein lebendiger Sammelband entstanden, der eine gewisse Eigen- dynamik entwickelt hat und den Blick hinter die Kulissen in die Ver- gangenheit der Protagonistin „Hermannstadt“ lenkt. Die Stadt – das ist unser weibliches Hermannstadt – ist das Bild einer Grande Dame, die bezaubert und nostalgisch stimmt. Das Stadtbild – ist vergänglichkeits- resistent neutral und hält den Besucher oder ehemaligen Bewohner auf Distanz. Der Stadtkern – die männliche Seite Hermannstadts ist uneinnehmbar, wehrhaft jeden Zentimeter verteidigend.

Die Industriegründungen erfolgten bei den Sachsen nicht – wie im übrigen Siebenbürgen – auf Initiative der Wiener und Budapester Hochfinanz, sondern sie resultierten oft aus kleineren und mittleren gewerblichen Betrieben. Diesen Sachverhalt verdeutlicht eine Statistik aus dem Jahr 1933, laut der von 124 sächsischen Unternehmen Siebenbürgens nur eines mehr als 1.000 Arbeiter beschäftigte, 17 lagen zwischen 100 und 1.000 und die übrigen unter 100 Beschäftigten. (Volker Wollmann – Dokumentiert)

Ich hatte ganz andere Probleme. Nach meiner Militärzeit wusste ich nicht so genau wohin mit meinem Leben. Die ganze Nachbarschaft wollte mir helfen. Dieter Göllner versuchte, mich beim Radio unterzubringen. Nae Ionescu, der Jazzgott Hermannstadts und unser Nachbar, wollte aus mir einen Sänger machen und Herr Lala aus der Voltairestraße einen Buchhalter. So wurde ich Buchhalter auf der Hohen Rinne im Hotel Casa Turiştilor. (Wolfi Klein – Erinnert)

Die einst im Sommer mit betörend duftenden Lindenbäumen bestandene Arzstraße, die von der Leschkircherstraße/str. Ștefan cel Mare bis zur Michaelisstraße/str. Călţun reicht, ist mit 516 Metern nicht die längste, aber die wohl schönste im Viertel. Einige der gediegenen, in einem lokalen Heimatschutzstil erbauten Einfamilienhäuser besitzen auch Mansarden. (Konrad Klein – Recherchiert)

Lieferbare Titel von Dagmar Dusil:

Dagmar Dusil (Hg.): Mit Erinnerungen gepflastert

Dagmar Dusil (Hg.): Mit Erinnerungen gepflastert. Eine Anthologie von Dagmar Dusil. Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Fragmentarium, Bd. 28. ISBN: 978-3-86356-367-7, 410 Seiten, €[D]25,00

| Emil Hurezeanu | Nora Iuga | Frieder Schuller | Monica Fronius | Hellmut Seiler|Heinz Acker | Jürgen Schlezack | Michael Astner | Hannes Elischer | Kurt H. Binder | Horst Samson | Jürgen Schuster | Marianne Hügel | Horst Fleischer | Jutta Caplat | Heini Höchsmann | Angela Baciu | Bernd Fabritius | Sieglinde Bottesch | Walter Johrend | Marianne Acker | Gerhard Dabi | Dagmar Dusil | Gerlinde Schuller | Dietfried Zink | Ingrid Loew | Peter Betsy | Erika Schunn | Monika Reiner | Rudi Klubitschko | Joachim Wittstock | Manfred Huber | Erika Schneider | Kurt Thomas Ziegler | Brigitte Hermann | Adrian Ernster |

Die Texte im vorliegenden Band berühren, informieren, beschreiben, blicken in ein Hermannstadt, das es heute so nicht mehr gibt. Sie sind zum Teil gut recherchiert und dokumentiert oder verlieren sich einfach in Erinnertem. Die Straßen sind die Adern der Stadt und schwemmen Erinnerungen und Erlebtes an oder weg, übergeben all dies der Stadt, und so werden es nicht mehr unsere Erinnerungen sein, sondern die der Stadt. Momentaufnahmen, die Bilder entstehen lassen.

Das letzte Haus war auch ein Einfamilienhaus und war das Eckhaus zum Philosophengang auf der linken Seite. Es trägt schwer an einer Erinnerung. Christel, die zweitälteste Tochter der Konrads, war Studentin in Klausenburg. Der politische Geheimdienst hatte sie unter Druck gesetzt. Er forderte von ihr, über ihre Kommilitonen und Freunde zu berichten. Sie eigerte sich.
Hannes Elischer, Die Walkmühlgasse

Wenn aber der laue Sommerwind das Laub der Linden im Garten von Fräulein Schullerus und das des uralten Nussbaumes im Hof von Tante Clara, unserer lieben Nachbarin, sanft streichelt, erreicht das geheimnisvolle Rauschen über Hunderte und Tausende Kilometer Entfernung unsere Seelen und erinnert uns an die Kinder, die wir einmal waren …
Adrian Ernster, Die Grabengasse

Lieferbare Titel von Dagmar Dusil:

Ilse Hehn: Diese Tage ohne Datum

Ilse HehnDiese Tage ohne Datum. Mit 45 bildnerischen Arbeiten der Autorin.Reihe Fragmentarium Bd. 27. 320 Seiten, ISBN 978-3-86356-353-0, €[D]23,00

Anstelle eines Vorworts: Eine Sprache aus Überzeugung, Nähe und Anmut

Das kennen wir: Die Corona-Pandemie zeigt erschreckend, statt sich herzlich und liebevoll zu umarmen, streckt man seine Faust aus, seine Ellenbogen und tritt einander fast vors Schienbein. Nehmen wir auch noch die Maske hinzu, sind wir … auf Abstand? Einander fremd geworden? Vereinsamt?
Wie erfreulich, wenn ein Buch seine Arme ausbreitet, die Maske abnimmt, keine Berührung scheut, sich dir nähert und ein echtes Angebot zur Aufnahme einer Beziehung ist.
Wovon rede ich? Von Ilse Hehns jüngstem Buch: „Diese Tage ohne Datum“. Es neigt sich uns entgegen, möchte angenommen, in seiner Bildsprache verstanden und in gewisser Weise auch genossen werden. Doch das alles geht nicht hektisch. Es brauchte seine Zeit. Lebenszeit, Erfahrungszeit, Wahrnehmungszeit. Und es braucht unsere Lust und Bereitschaft, Worte und Bilder zu wägen, so dass sie in unserem Inneren Gestalt annehmen.

Was bewegt diese bewegende Autorin dazu, uns in Lappland auf einen Hundeschlitten zu stellen und uns tagelang und abhängig von Tier und Natur durch die weite, eingefrorene Landschaft zu führen? Die sprachsatten Bilder lassen es erahnen: es geht darum, eine innere Heimat zu entdecken, ein Gefühl von Geborgensein in einer Natur, die nicht feindlich ist.
Ob die Bretagne ein heimeliger Ort? Ist sie nicht auch schroff, bedrohlich, menschenfeindlich? Nein, wenn man nicht nur allein unterwegs ist, und manchmal scheint es durch, dass Ilse Hehn nicht alleine reist. Ob die Autorin nun mit kulturhistorische Anmerkungen, in eine bildhafte Sprache eingetaucht, metaphorisch überhöht und mit kraftvollen Synästhesien bekleidet, sich uns herausfordernd nähert – wir sind eingeladen, intellektuell und emotional an dieser Reise durch Frankreich teilzuhaben.
Nach einem wunderbar zynischem Capri-Intermezzo und einem Spaziergang durch das bunte, tolerante Amsterdam reisen wir nach Schottland.
Kommt man dann dort im Zeichen der Distel und beim Klang der Bagpipes, mit dem passenden Getränk in der Hand und umwoben von Geschichte und Geschichten, zu einer entspannten Gelassenheit, einem Atemhauch von Genuss? Ja, man kommt. Auch als Leser.
Aufpassen! In Florenz – sachlich kommentiert die Autorin die Stadt als „ein Sarg aus pietra dura“, Pathos und pietätvolle Kniefälle sind nicht das Ihre – werden wir davor gewarnt, „Dantes verzinkter Lorbeer“ uns nicht auf den Kopf fallen zu lassen.
Und ach, Ägypten. Hier hat Ilse Hehn wahrlich ihr Herz an Geschichte und Architektur, an Götterwelt und Menschenelend verloren. So viele Worte und keines zu viel. Jedes gefüllt mit Bild und Vorstellung, mit Kommentar und Anmerkung. Ein Bekenntnis!
Ein literarisches Fundstück sind die Texte der Autorin über ihre ehemalige Heimat Rumänien. Textminiaturen von großer poetischer Kraft und eigenwillige Collagen vermitteln ein nuancenreiches Bild des postkommunistischen Rumänien. Hinter dem schönen Schein eines „neuen Frühlings“ wird die Ratlosigkeit und Enttäuschung angesichts der nicht eingelösten Erwartungen der 1989 von der kommunistischen Diktatur befreiten Menschen spürbar.
Umarmen wir Sizilien, jenes geschichtsträchtige Eiland, um uns bald darauf, über Norwegen und Samos, am Bodensee auszuruhen, Annette von Droste Hülshoff vorurteilsfrei zu begegnen, und gleichsam Kraft zu tanken für zwei weitere große Schritte. Einer führt uns zur ewigen Stadt, der Roma aeterna, deren Flair wir erliegen, die Sinne leibhaftig und lebhaft gesättigt. Und ja, die „bocca della verita“ wartet auf die Autorin, um das, was sie uns anbietet, auf Authentizität und sprachliche Überzeugungskraft zu prüfen. Ergebnis: Alles gut! Was heißt, das steinerne Ungeheuer beißt nicht zu.
Schließlich wartet Venedig auf uns. Wir kommen behutsam dieser rätselhaft schönen Stadt nahe. So wie die Autorin auch uns nahegekommen ist. Keine erzwungene Distanz sondern glaubhafte Nähe, keine Oberlehrer-Belehrungen, sondern kenntnisreiche Impulse. Keine Maske, wohl aber eine Sprache aus Überzeugung, Nähe und Anmut.

So gelingen Begegnungen, ja Berührungen in einer Zeit der Entfremdung. Man ist eingeladen, sich dem Horizont einer weit gereisten Autorin zu nähern.
Das ist ein Buch für unsere Zeit der Distanz, der Masken und der erzwungenen Berührungslosigkeit.
Lassen Sie sich berühren! Es tut gut.

Ulrich Steenberg, Januar 2022

 

Diese Tage ohne Datum – ein Gesamtkunstwerk, das die Vielfalt von Reiseerfahrungen in all ihren sinnlichen, gedanklichen und ästhetischen Facetten erfasst, und in welchem kongenial die bildende und die Sprachkünstlerin Ilse Hehn zu Wort kommt.
Was bei der aufmerksamen Lektüre auffällt, ist die stilistische Vielfalt der Texte, von Impressionen (Frankreich) über handfeste, geradezu spannende Handlung (Lappland), sprachlich unwahrscheinlich ausgefeilten wunderschönen Bildern vom Bodensee, Mont St. Michel, Venedig, Amsterdam (in seiner Knappheit ein kleines Kabinettstück), Capri (wunderbar die ironische Brechung im gesamten Kapitel) bis zu richtigen kleinen kulturhistorischen Exkursen (Ägypten, Rom, Schottland) und immer wieder dazwischen eingestreute lyrische Produkte. (Herbert Bockel)

Kritikerstimmen
Das jüngste Buch der Autorin Ilse Hehn ist ein eigenwilliges poetisches Reisetagebuch. Die Autorin reflektiert in Gedichten und Prosa feinsinnig die unterschwelligen Eigenheiten von Landschaften und Städten und stellt sie in den Zusammenhang der persönlichen Erlebnis- und Erfahrungswelt. Von besonderem Reiz sind die Rückblenden auf den südosteuropäischen Raum und die Jahre des Sozialismus, der Blick auf das heutige postkommunistische Rumänien sowie die Erlebnisfrische, mit der sie zu reisen und zu schildern versteht.
In die Texte beigestreut sind zahlreiche bildnerische Arbeiten von Ilse Hehn, die dem Buch einen zusätzlichen künstlerischen Reiz verleihen. (Ihre Windrose hat Wurzeln im Südosten, Franz Heinz)

Stilles Aufnehmen von Welt
Nicht die exotische Ferne fremder Kontinente lockt Ilse Hehn. Ihre Eindrücke, in Notaten festgehalten, die ein Mosaik bilden, sammelt die Reisende in den Schneeweiten Lapplands, in farbenflirrenden mediterranen Räumen, im Rom der Kirchen, Künste und Kontraste, in der archaisch-herben Landschaft der Bretagne, auf der griechischen Insel Samos, in Ägypten oder auch im sagen- und geschichtsträchtigen Schottland. Ihre in Prosa gefassten Impressionen finden sich, gestalterisch umgewan-
delt, oft auch in Gedichten wieder, die, eine Erfahrung, ein Erlebnis betonend, zum mitbestimmenden Teil des Textgefüges werden. Und sie finden sich wieder in den durch ihre Farbakzentuierung und Linienführung suggestiven Bildern der Künstlerin Ilse Hehn, die mit der Dichterin gemeinsam unterwegs war. (Eduard Schneider)

Lieferbare Titel von Ilse Hehn:

  • Anneliese Merkel:Käme ein Wort. Gedichte. Mit vier Arbeiten vonIlse Hehn.Pop Lyrik. ISBN: 978-3-86356-161-1, 72 Seiten, 14,50€
  • Roms Flair in flagranti. Epikreihe Bd. 109.142 Seiten, ISBN 978-3-86356-284-7, €[D]19,90
  • Diese Tage ohne Datum. Mit 45 bildnerischen Arbeiten der Autorin.Reihe Fragmentarium Bd. 27, 320 Seiten, ISBN 978-3-86356-353-0, €[D]23,00

Peter Frömmig: Sedimente der Zeit

 

Peter Frömmig: Sedimente der Zeit. Essays und Erzählungen. Reihe Fragmentarium Bd. 25, 361 Seiten, ISBN 978-3-86356-344-8, €[D]21,00

Sedimentgestein ist ein mehr oder weniger festes Material, das sich im Laufe geologischer Zeiträume abgelagert oder geschichtet hat. Dagegen erscheint ein Menschenleben geradezu kurz und verschwindend. Und doch will uns Peter Frömmig mit seinen „Sedimenten der Zeit“ teilhaben lassen an dem, was sich im Laufe seines Schriftstellerlebens in ihm und durch ihn abgesetzt und angesammelt hat, was ihm erinnerungswert und bezeichnend erscheint. Wie die Betrachtungen zu Autoren und Beispiele seiner ganz eigenen Bücherwelt. Die Erzählungen zu seinem schriftstellerischen und künstlerischen Werdegang stehen im Zentrum des Buches. Sie sind gleichermaßen eine Offenbarung als auch die Beschreibung einer Flucht aus beengten, spießigen und kleingeistigen Verhältnissen hinaus in die Weite, in die Ferne (USA), und damit aber auch immer ins Ungewisse, Ungesicherte. Hinein in eine bisweilen abenteuerliche Künstlerexistenz.
Peter Oehler

Lieferbare Titel von Peter Frömmig

– „Das Rumoren am Rande der Ereignisse. Erkundungen auf Nebenschauplätzen. Prosa-Miniaturen und kurze Geschichten. Mit einem Nachwort von Rainer Wochele. edition monrepos Band 5.ISBN 978-3-86356-066-9142 Seiten, €[D14,50

– „Das Haus, in dem die Wörter wohnen.“ Gedichte und Bilder für Kinder und Erwachsene. edition monrepos Band 13. 144 Seiten, ISBN 978-3-86356-143-7, €[D15,50

– „Die Wörter gehen ein und aus„. Gedichte und Bilder. Kids Samlung Bd. 3, 45 Seiten, ISBN 978-3-86356-245-8, €[D]9,90

Sedimente der Zeit. Essays und Erzählungen. Reihe Fragmentarium Bd. 25, 361 Seiten, ISBN 978-3-86356-344-8, €[D]21,00

 

Gerti Michaelis Rahr: Der Vorhang fiel

Gerti Michaelis Rahr, Der Vorhang fiel. Lebenswege einer Künstlerin durch drei Diktaturen. Zeitzeugin eines Jahrhunderts. Reihe Fragmentarium Bd. 24, 261 S,.ISBN 978-3-86356-348-6, €[D]19,90.

Oft waren es Zufälle oder eine Art von Fügung, welche mich führten, aber letztlich auch unbeschadet Elend, Schrecken und Erniedrigung überstehen ließen. Ebenso oft halfen mir Lebenswille und Mut, an den grauenvollen Tagen in Dresden oder Berlin der letzten Kriegswochen, an der Verschleppung ins sowjetische Internierungslager, an den Jahren hinter dem „Eisernen Vorhang“ in Ungarn nicht zu zerbrechen.
Stets half mir meine tiefe Liebe zur Heimat, worunter ich heute nicht mehr ein Nationalland allein verstehe.
Nachkommenden Generationen möge man nicht nur Geschichtszahlen über das vergangene 20. Jahrhundert vermitteln, sondern auch die hinter Zahlen und Fakten verborgenen menschlichen Tragödien dieser Epoche nahe bringen. Heute leben wir in Europa in Freiheit, und ich fühle mich befreit von den dunklen Seiten der Erinnerungen durch das geschriebene Wort.
Gerti Michaelis Rahr

Wer Gerti Michaelis Rahr heute fragt, wie sie ihren Lebensweg beschreiben würde, dem antwortet die 97-jährige: „Bunt!“
Was zweifellos stimmt, aber auch wie eine Untertreibung klingt. Denn die Farb- palette ihres Lebens, um im Bild zu bleiben, war so facettenreich wie die so vieler Menschen, die im Zweiten Weltkrieg und davor heranwuchsen. Gleichfalls war auch bei ihr die Kolorierung oft grau und pechschwarz. Dazu kamen die Klänge ihres Lebens. Der Applaus auf der Bühne als Tänzerin, die Detonationen der Fliegerbomben oder auch die berührende Stille der ungarischen Puszta im späteren Kommunismus.
„Ja, mein Leben war bunt“, wiederholt Gerti Michaelis Rahr, die heute im Allgäu lebt.
Auch in ihrem hohen Alter bewohnt sie selbständig eine Wohnung, wo sie dem Gast von ihrem ungewöhnlichen Werde- gang erzählt, der sie durch drei Diktaturen führte. Und über den sie heute sagt: „Der Kriegsausbruch am 1. September 1939 war die Ursache, dass sich mein ganzes Leben völlig anders entwickelt hat, als ich es wollte.“
Die vielen Jahre haben aus ihr einen nachdenklichen Menschen gemacht:
„Wer Hass sät, darf nicht in der aufkeimenden Saat Liebe erwarten.“
„Keine Schuld ist auslöschbar, aber das Verzeihen ist manchmal leichter als das Vergessen, denn Wunden heilen lang- samer, als sie geschlagen werden.“

Schwäbische Zeitung,
aus „Sehnsucht nach Freiheit.
Wie die 97-jährige Gerti Michaelis Rahr aus Leutkirch drei Diktaturen überlebte“, von Dirk Grupe.

Dies ist ein äußerst spannendes Buch von einer Frau, die sich aufgrund von politischen Unwägbarkeiten nicht unterkriegen ließ, sich selbst treu blieb, ihre Mitmenschlichkeit nicht verleugnete und sich nicht an Unrechts- regime anpasste, jedoch durch sie erfahren hat, wie inhuman Menschen sein können, wenn man ihnen Macht gibt.
Sehr empfehlenswert.

Helga König, Journalistin

Diese Lebenserinnerungen sind ein
authentisches Dokument der Zeitge- schichte, sie beinhalten historische Fakten und zutiefst persönliche Betrachtungen.
Rückblick auf ein langes Leben seit 1921, das auch und gerade gegenwärtig eindringlich bewusst macht, wie unmenschlich diktatorische Regime zu allen Zeiten sind.
Viel Trost und Mut spenden die gelebte Kunst, der Tanz und die Empathie, mit der eine lebensbejahende Frau selbst in düstersten Jahren ihren Mitmenschen begegnet, um Freude und Schönheit zu vermitteln.
Der aus künstlerischer Haltung genährte Widerstandsgeist wird trotz des erlittenen Schicksals in drei verschiedenen Diktaturen zum prägenden, ermutigenden Lebensinhalt.

Imre Török, Schriftsteller
(Sohn von Gerti Michaelis Rahr)

Lieferbare Titel von Gerti Michaelis Rahr:

  • Unverhofft. Reihe EPIK, Bd. 35. ISBN: 978-3-86356-021-8, 100 Seiten, €[D] 10,50 

Albert Bohn und Anton Sterbling (Hrsg.): Deportationen. Literarische Blick­winkel

Albert Bohn und Anton Sterbling (Hrsg.): Deportationen. Literarische Blick­winkel. Reihe Fragmentarium Bd. 23, 277 S,.ISBN 978-3-86356-333-2, €[D]21,00.

| Albert Bohn | Rolf Bossert| Helmuth Frauendorfer | Ilse Hehn | Johann Lippet | Traian Pop Traian | Horst Samson | Hellmut Seiler | Anton Sterbling | Richard Wagner | Balthasar Waitz |

Deportationen, insbesondere in die Sowjetunion im Januar 1945 und in die Bărăgan­steppe im Frühsommer 1951, bilden einschneidende Geschehnisse in der wechselhaften und leidvollen Geschichte der Deutschen aus Rumänien im 20. Jahrhundert. Zugleich handelt es sich um lange Zeit in der öffentlichen Diskussion und in der Literatur im kommunistischen Rumänien tabuisierte Themen. Diese Anthologie versammelt ältere und neuere literarische Arbeiten zum Problemkreis der Deportationen, die von ehema­ligen Mitgliedern der „Aktionsgruppe Banat“ wie auch Angehörigen ihres Freundes­kreises stammen. In dem Band sind mit Gedichten oder Prosatexten: Albert Bohn, Rolf Bossert, Helmuth Frauendorfer, Ilse Hehn, Johann Lippet, Traian Pop, Horst Samson, Hellmut Seiler, Anton Sterbling, Richard Wagner und Balthasar Waitz vertreten.

Lieferbare Titel von Anton Sterbling:

 

Matthias Buth: Der Himmel über Rösrath

 Matthias Buth: Der Himmel über Rösrath

Reihe Fragmentarium Bd. 21, 210 S,.ISBN 978-3-86356-318-9, €[D]19,50

Mit dem „Himmel über Rösrath“ meldet sich erneut der Lyriker Matthias Buth in seiner zweiten favorisierten Gattung zu Wort, dem literarischen Essay. Diese seit Michel de Montaigne immer wieder durch Künstler und Intellektuelle erstellte Symbiose aus Aufsatz, Erörterung und Dichtung wird ganz bewusst als Annäherung gewählt, um den Gegenständen, Menschen, Erfahrungen, Themen und Stimmen des gesamten Bandes gerecht werden zu können, also: Dichter und Dichterinnen und deren Werke, die jüngere Zeitgeschichte, das Reisen, das Erinnern und die vielfältigen Begegnungen und Gespräche, die der Autor immer wieder geführt hat und die in Rösrath einen Kulminationspunkt gefunden haben.
Torsten Voß

Lieferbare Titel von Matthias Buth:

„Gott weiß mich hier“. Radu Carp im Gespräch mit Eginald Schlattner

 „Gott weiß mich hier“. Radu Carp im Gespräch mit Eginald Schlattner

Aus dem Rumänischen übersetzt von Edith Konradt und überarbeitet von Eginald Schlattner.  Reihe Fragmentarium, Bd. 20, 239 S., ISBN 978-3-86356-311-0, €[D]19,50 

Das Interview wurde im Spätsommer 2017 in der Reha-Klinik von Dr. Petru Oprean in Schäßburg auf Rumänisch geführt, im Herbst 2017 auf dem Pfarrhof in Rothberg umgeschrieben und
im Januar 2018 abgeschlossen.

Pfarrer zu sein ist nicht irgendein Beruf, eine weltliche Angelegenheit von gut gemeisterter Routine, der zufolge du dich, wenn du auf dem Land leben willst, zwischen Agraringenieur und Pfarrer entscheidest. Pfarrer zu sein ist eine Berufung, die Rechenschaft vor Gott erfordert.
Ich wohne in einem Pfarrhaus, mit dessen Bau vor 1530 begonnen wurde und das heute von Gärten und einem Park umgeben ist, wo die Bäume mich kennen, der ich ohne Familie geblieben bin. Immer wieder werde ich gefragt, weshalb ich nicht ausgewandert bin wie über 90 Prozent meiner siebenbürgisch-sächsischen Landsleute. Als Pfarrer habe ich diesem Exodus mit Kümmernis im Herzen zugesehen. Stellen Sie sich vor, dass ich, nachdem ich erst 1978 ins Amt eingeführt worden war, in den Jahren 1990 bis 1991 plötzlich ohne Kirchengemeinde zurückblieb. Ich antworte mit einer Replik, die auch Credo ist: „Man verlasse den Ort des Leidens nicht, sondern handle so, dass die Leiden den Ort verlassen!“
Aber ich weiß auch das andere: dass Gott mich hier bei meinem Namen gerufen hat, mich hier kennt. Dass Gott mich hier weiß, ja, dass Gott mit mir an diesem Ort rechnet!
Und hier gibt es Menschen, die mir nahestehen, die mich brauchen. Und einige, die mich lieben. Von diesem Ort weiche ich nicht.
Eginald Schlattner

Gemeinsam mit Eginald Schlattner habe ich versucht herauszufinden, welche Bedeutung die Religion, der er jahrzehntelang mit Hingebung diente, heute noch hat. Wir haben auch die Beziehungen zwischen der evangelischen und den anderen christlichen Konfessionen erörtert und manche Leser werden erstaunt sein, wenn sie die enge Verbindung Eginald Schlattners zur Orthodoxie entdecken. Außerdem bekräftigt er 500 Jahre nach Luthers Reformation, dass alles, was er gepredigt habe, auch nach dem Verschwinden der letzten Siebenbürger Sachsen in Rumänien fortdauern werde. Es sei die Sprache, die den Bestand der Religion sichere. Eine überraschende Feststellung: Sollte die Sprache ein metaphysisches Vehikel und als solches bestimmt sein, die Religion über ihre Grenzen hinauszutragen? Auf diese Frage findet sich die Antwort im vorliegenden Buch.
Radu Carp

Lieferbare Titel von Eginald Schlattner:

Matthias Buth: Der Schnee stellt seine Leiter an die Ringmauer

Matthias Buth: Der Schnee stellt seine Leiter an die Ringmauer. Poetische Annäherungen an Rumänien und andere Welten. Mit einem Nachwort von Markus Bauer

Reihe Fragmentarium, Bd. 19. ISBN 978-3-86356-294-6, 180 Seiten, €[D]19,50

Rumänien mag durchaus in Schriften und Texten bundesdeutscher AutorInnen thematisiert werden (häufig in denen von ausgereisten SchriftstellerInnen der deutschen Minderheiten des Karpatenlandes) – dass ein deutscher Dichter aus dem Rheinland aber einen Band zusammenstellt, in dem die Annäherungen vor allem an Rumänien zum inneren Kern seines Dichtens wie des Reflektierens und politischen Denkens erhoben werden, hat in der Literatur der Bundesrepublik kein Beispiel. „Rumänien“ gewinnt hier den Status eines poetisch erfühlten und sprachlich erschlossenen Zustandes, der weit über eine bloß literarische Reminiszenz an ein Land hinaus geht.
Markus Bauer

„România ist ein Wort aus dem inneren Klang von Europa, es sucht die Klänge der anderen, um zu singen, zu trauern, zu beglücken. Und so sind Deutschland und Rumänien verwandt, Geschwister durch Musik und Geschichte.
(…)

„România ist ein Ovid-Land, durch das die Gedichte von Georg Trakl gegangen sind. ‚Wanderer tritt still herein; /Schmerz versteinerte die Schwelle. / Da erglänzt in reiner Helle/ Auf dem Tische Brod und Wein.‘ – so lässt er das Gedicht „Ein Winterabend“ ausklingen und spielt sich zugleich Hölderlins Elegie „Brod und Wein“ und seine Donau-Hymnen zu.“
Matthias Buth

 

Lieferbare Titel von Matthias Buth:

 

Adriana Carcu, Richard Wayne: Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild

Adriana Carcu, Richard Wayne: Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Sigrid Kuhn [Interviews, Festivalchroniken] und Renate Sandu [Jazzweise]. Die POP-Verlag-Fragmentariumreihe, Bd. 16; ISBN: 978-3-86356-289-2; 226 Seiten, €[D]19,90

Im Raum herrscht eine Stille, als hätte die Show schon längst begonnen. In sich gekehrt füllt Nils Petter den Raum zwischen uns und lässt uns das diaphane Fluidum namens Pneuma fühlen. Sein Klang hat, obwohl vom Toningenieur übernommen (the man who makes me sound, wie er später sagen wird), eine intime Eigenart, die Wärme der Stimme, die sich an Nahestehende richtet. Hinter den geschlossenen Lidern scheint Nils Petter Molvaer das Innere seiner eigenen Welt zu erforschen, auf der Suche nach den Tönen, die sich – jetzt und hier – am besten ergänzen, um sie dann in einem einmaligen Akt zum Leben zu erwecken.

Betrachtest du dich als eine Vertreterin des nordischen Jazz?

Natürlich bin ich ein Teil davon. Das hat weniger mit den Fjorden zu tun und mit den Bergen, als vielmehr mit der Tatsache, dass wir eine kleine Gemeinschaft sind, in der jeder jeden kennt, in deren Rahmen wir uns treffen und interagieren. Wir haben schon vor vielen Jahren die Grenzen der Genres überschritten, und seitdem ist dieses Gemisch jenseits eines Genres so intensiv geworden, dass es mit Sicherheit uns alle beeinflusst hat. Eine anderer Aspekt ist der, dass Skandinavien eine spezifische musikalische Tradition hat, ich kenne aber nur die norwegische näher. Und es gibt natürlich einige sehr wichtige Leute, wie Jan Garbarek oder Jon Christensen, die die grundlegende Arbeit geleistet haben. Jan war der erste, der die afro-amerikanische Musik mit norwegischen Elementen versetzt hat. Leute wie die beiden sind eine Quelle der Inspiration.
(Sidsel Endresen)

Unsere Musik ist mit Sicherheit eine Jazzform der Gegenwart, die durch eine spezifische Herangehensweise an die Kammermusik und an die Mu- sik der Liedermacher charakterisiert wird, mit lyrischer Betonung auf der Melodie. Wir haben verschiedenartige Beziehungen zur Welt des Pop und zur Welt der klassischen Musik der Gegenwart, wo der Fokus eher auf der Textur und dem Klang liegt als auf der traditionellen Kompositionsstruktur. Eigentlich geht es im Allgemeinen um die Reichhaltigkeit des vordergründig Einfachen: die Dinge durch einen Kanal von vereinfachten Themen zu filtern, die kindisch erscheinen, und die Komplexität und den Reichtum, der sich darin befindet, zu erforschen, statt alles zu spielen, was du kannst, und alles zu zeigen, was du weißt. Wir begeben uns in Richtung dieses Ursprungs, der sehr viel Ruhe enthält, wir konzentrieren uns auf einfache Melodien und gehen davon aus.
(Tord Gustavsen)

Lieferbare Titel von Adriana Carcu:

  • GOLDEN. Aus dem Rumänischen übersetzt von Renate Sandu. Illustration: Doru Păcurar. Pop Epik, ISBN: 978-3-86356-206-9, 246 Seiten, €[D]18,50
  • Adriana Carcu, Richard Wayne: Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Sigrid Kuhn [Interviews, Festivalchroniken] und Renate Sandu [Jazzweise]. Die POP-Verlag-Fragmentariumreihe, Bd. 16; ISBN: 978-3-86356-289-2; 226 Seiten, €[D]19,90

Dagmar Dusil: So is(s)t Hermannstadt.

Dagmar Dusil: So is(s)t Hermannstadt. Die POP-Verlag-Fragmentariumreihe, Bd. 15. ISBN: 978-3-86356-282-3,186 Seiten, €[D]13,80

Wie Hermannstadt isst und schmeckt, ist das Anliegen dieses Buches. Wie hat Hermannstadt in früheren Zeiten geschmeckt? Nostalgisch, bürgerlich. Wie schmeckt Hermannstadt heute? Modern, neu, interessant. Wie hat Hermannstadt nach dem Zweiten Weltkrieg und in der Zeit bis zur Revolution 1989 geschmeckt? Sparsam, karg, nach Not. Schmeckt Hermannstadt siebenbürgisch-sächsisch, rumänisch, ungarisch? Oder nach einem Gemisch aus allen dreien?

Wie ist Hermannstadt und wie isst Hermannstadt? Und die Antwort lautet: Einmalig und schmackhaft, vielfältig und europäisch. Lokal und international, einfach und raffiniert. Der Tradition verhaftet und doch modern.

Hermannstadt ist nicht nur eine warme Stadt der Herzen sondern auch eine Stadt mit Geschmack und das im wahrsten Sinne des Wortes. Hermannstadt hält für jeden Gaumen und jeden Geldbeutel etwas bereit.

Die in diesem Buch aufgeführten Essen sind eine Hommage an unsere wunderbaren Mütter, die in schweren Zeiten Schmackhaftes auf den Tisch zauberten.

Lieferbare Titel von  Dagmar Dusil:

Dagmar Dusil: Looking Back Through the Kitchen Window

Dagmar Dusil:  Looking Back Through the Kitchen Window. Die POP-Verlag-Fragmentariumreihe, Bd. 14. ISBN: 978-3-86356-279-3, 260 Seiten, €[D]16,50

This is a book on my travel from East to West. It is also an imaginary trip back to my childhood, as well as a culinary trip, as it is accompanied by memories and happenings related to the taste and scents of certain foods. This trip took me to the faraway city of my childhood, „beyond the forests“, into a mysterious land that once bore the sign of immutability.

Dagmar Dusil’s Looking Back Through the Kitchen Window is an altogether winning book, which we should keep handy and be able to pick up one recipe or another to match the spirit of the moment and of conviviality, to savour our revisiting other times and places. The recipies and memories here come from Austrian-Hungarian and Transylvanian-Romanian traditions intwined; added to the mix are the author’s particular family traditions, bringing in some features of Czech and Italian cuisine. The very first recipe in the book is that of … mămăliga, with its variant polenta! Ioana Ieronim (Observatorul Cultural)

The cookbook that Dagmar Dusil offers us is an interesting, even thrilling story, it follows the journey of a family from Eastern to Western Europe and back, from the prosperous West to the childhood lived in a Transylvania flooded with history, scents and sentiments. Anni Lorei Mainka (Deutsche Welle)

Dagmar Dusil chose to tell us about the exceptional beauty of life in a once fairytale-like city of several ethnic groups… Her story, with its lyrical touches and underlying tensions of the time under control, succeeds to summon moments of charm and grace and a zone of tranquillity against the background noise of the communist era. Dusil’s narrative focuses on her family’s private life and on their kitchen with its German-Romanian-Hungarian- Austrian and other recipes. Flori Balanescu (Preface to the Romanian edition)

Lieferbare Titel von  Dagmar Dusil:

Kaperfahrten

Kaperfahrten: Neue Geschichten von Mensch zu Mensch, auf Raubzügen literarischer Art zehn Jahre lang in der Eifel erbeutet, erfunden, notiert, von 2009 bis 2018 ins Bordbuch eingetragen. KOGGE-Literarurforum Himmerod. Herausgegeben von Małgorzata Płoszewska und Bernd Kebelmann. Die POP-Verlag-Fragmentariumreihe, Bd. 13. ISBN: 978-3-86356-259-5, 410 Seiten, €[D]19,80

| Uta Abel | Elke Barker | Pilar Baumeister | Mark Behrens | Irma Britze-Shiolashvili | Ute Dietl | Marina D’Oro | Dagmar Dusil | Margarete Franz | Eric Giebel | Jan Maria Greven | Harald Gröhler | Friedrich Grotjahn | Sigrun Hilland | Hugo Ernst Käufer | Bernd Kebelmann | René Klammer | Susanne Konrad | Heinz Wolfgang Krapf | Erika Kronabitter | Horst Landau | Elmy Lang | Marc Mandel | Gerty Mohr | Marcus Neuert | Elke Oertgen-Twiehaus | Małgorzata Płoszewska | Heide Rieck | Annelise von Rudloff-Miglo | Stephan Reimund Senge | Tarja Sohmer | Friedrich-Wilhelm Steffen | Piotr Szczepański | Gabriela Szubstarska | Ursula Teicher-Maier | Iris Welker-Sturm | Myron Wojtowytsch | Barbara Zeizinger |

Wohl kaum jemand wird auf die Frage, welchen Beruf er oder sie ausübe, antworten: „Ich bin Dichter!“ da könnte jemand schließen: „Der ist nicht ganz dicht!“
[…]
Gottes Geist, so erfahre ich es oft, schenkt Fantasie, die Grenzen in Frage stellt und darüber hinwegfliegt. Der Mensch ersinnt Gedichte und Geschichten in jedweder Form, er siedelt sie im bisher unüblichen, ungewohnten Gelände an und entfaltet sie, er spielt und probiert und umtänzelt und singt Wirklichkeiten, die noch niemand bisher auf diese Weise instrumentiert hat. (Stephan Reimund Senge, „Vom Dichtersein“)

Die KOGGE im POP-Verlag:

• Charlotte Ueckert und Manfred Chobot (Hrsg.) • Der Jaguar im Spiegel. Ein KOGGE Lesebuch. Mit einem Vorwort von Uli Rothfuss. (FRAGMENTARIUM- Sammlung); 342 S., ISBN: 978-3-937139-93-7. €[D] 18,–.

• MATRIX 32_2/2013 • 60 Jahre Die KOGGE in Minden • 146 Seiten mit und über Die KOGGE • 210 S., ISSN: 1861-8006. €[D] 10,–.

Chronik der KOGGE
1924: DIE KOGGE wird in Bremen gegründet als Freundeskreis niederdeutscher Autoren: Ludwig Bäte, Hans Leip, Wilhelm Scharrelmann, Hans Franck, Manfred Hausmann, August Hinrichs, Hans Friedrich Blunck u.a.
1933-1945: Das NS-Regime erzwingt die Vereinigung aller Schriftstellerver- bände in der von Goebbels 1933 befohlenen Reichsschrifttumskammer (RSK). Kogge-Mitglied Hans Friedrich Blunck wird deren erster Präsident. DIE KOGGE löst sich daraufhin 1934 selbst auf.
1953: In der Hansestadt Minden wird DIE KOGGE neu gegründet. Sie nimmt erstmals Autoren aus den Nieder- landen, Belgien u. a. westeuropäischen Staaten auf.
1964: Die verstärkte Mitgliedschaft von Autoren anderer Länder führt zur Umbenennung der KOGGE in „West- europäische Autorenvereinigung“.
1971: Beginnt das KOGGE-Literatur- forum Himmerod; es wird ohne Unter- brechung bis heute durchgeführt.
1973: Zahlreiche Autoren aus weiteren europäischen Ländern (Bulgarien, Italien, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Ungarn, Schweden, Russ- land) sind beigetreten. Dies führt zur Namensgebung „Europäische Autoren- vereinigung DIE KOGGE e.V.“, mit Sitz in Minden/Westfalen.
2016: Beginnt der Wechsel der KOGGE-Jahrestreffen zwischen Min- den und Stein bei Nürnberg

Dagmar Dusil: Auf leisen Sohlen. Annäherungen an Katzendorf.

Dagmar Dusil: Auf leisen Sohlen. Annäherungen an Katzendorf. Die POP-Verlag-Fragmentariumreihe, Bd. 10. ISBN: 978-3-86356-262-5, 286 Seiten, €[D]18,50

 

 

 

 

In meinem Dorfschreiberjahr fand ich in Katzendorf und der näheren und weiteren Umgebung Überbleibsel aus der k. u. k. Monarchie, Spuren zweier Weltkriege, Überreste aus dem Kommunismus, Neureiche in protzigen Häusern.
Besucher kamen und gingen. Lauschten und überzeugten sich von einem neuen Siebenbürgen. Kirchenburgen begeisterten, Ruinen polarisierten, der Entdeckergeist wurde geweckt. Das Siebenbürgen in der direkten Begegnung berührte.
Der Sprechgesang Katzendorfs klingt bei mir noch nach. Im Gesagten liegt viel Ungesagtes. Phantasie und Wirklichkeit sind austauschbar. Seelenwund verschwindet das siebenbürgische Dorf mit seinen Bewohnern in den Nebeln der Zeit.

„Rebi konnte nur überleben, indem sie in ihrer eignen Phantasiewelt lebte. Das Gefundene und Erfundene erhellten ihr Leben. Die Leiden gab es oder auch nicht. Und ihr Verbündeter war Gott, auf ihn vertraute sie, er würde bestrafen und richten, was sie nicht konnte. Sie betete innig zu diesem Gott, erzählte sie, und haderte nicht mit dem Schicksal. Wenn es nur mehr zu essen gebe. Die Nahrung fehlte, der Hunger quälte sie. Mit dem Stock sah ich sie manchmal nach Essensresten in den Mülltonnen suchen.
Ihr Weltbild flocht sie wie die Schilfmatten in ineinander gewebten Mustern, stabil und fest. Es nützte sich mit der Zeit ab, doch es war unzerstörbar.“

Lieferbare Titel von  Dagmar Dusil:

 

Dieter Göltenboth: An Abbruchkanten

Dieter Göltenboth: An Abbruchkanten. ISBN 3-937139-02-8. 160 Seiten, 1.Auflage, 2004. Fragmentarium Reihe, 17,80€[D] / 19,00 €[A] / 31,00 sFr.

Über Dieter Göltenboth:

Nicht nur Gedichte und Gedankenfrag­mente, die von Mythologie, Literatur und eigenen Gedanken getragen sind, spiegeln diese Zeit in Afrika wieder. Auch viele seiner darstellerischen Arbeiten auf Papier, Materi­albilder und Installationen, beispielsweise „Stelle des Feuers“ und „Erde-Zeichen­Erde“, befassen sich mit den Eindrücken. „Die Installationen des Pfarrersohnes bekla­gen den Niedergang durch technisch-wirt­schaftliche Ausbeutung und sind doch durchpulst von einer christlichen Symbolik der Hoffnung“, erklärt Susanne Kohn, eine Freundin der Familie. […] Ich habe schon als 17-lähriger nach ver­schiedenen Möglichkeiten gesucht, um mich auszudrücken“, sagt Göltenboth. So habe er zeitgleich mit dem Malen und Schreiben begonnen. Nachdem er sich für ein Studium an der Kunstakademie entschieden hatte, habe er im Darstellerischen einen Schwer­punkt entwickelt Menschen mit einem star­ken Bezug zur Literatur hätten ihn nun ermutigt. seine Gedichte zu veröffentlichen.

Red. Stuttgarter Zeitung Nr. 21 Freitag, 10. September 2004 (Ostafrika -Erlebnisse auf Bildern und in Worten festgehalten)*

Zuhause nur im Wort

Zuhause-_PEN_1 Zuhause-_PEN_2 Exil PEN: Zuhause nur im Wort. Eine Anthologie der Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Exil Deutschsprachiger Länder. Mit einem Vorwort von Wolfgang Schlott.

Eine Anthologie der Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Exil Deutschsprachiger Länder. Mit einem Vorwort von Wolfgang Schlott. Fragmentarium Reihe, 266 Seiten, € [D]15,00.ISBN: 978-3-937139-64-7

Horst Samson & Anton Sterbling (Hrsg.): Die Sprache, die auf das Nichts folgt, die kennen wir nicht. Sätze und Texte für Richard Wagner.

978-3-86356-174-1_A 978-3-86356-174-1_BHorst Samson & Anton Sterbling (Hrsg.): Die Sprache, die auf das Nichts folgt, die kennen wir nicht. Sätze und Texte für Richard Wagner. Mit Grafiken und Malereien von Walter Andreas Kirchner

Fragmentarium Reihe. 320 Seiten, ISBN: 978-3-86356-174-1,  €[D] 23,00

• Ilse Hehn  • Werner Kremm • Johann Lippet • Traian Pop Traian • Horst Samson • Hellmut Seiler • Gerhard Ortinau • Anton Sterbling • Gerhardt Csejka • Wolfgang Dahmen • Walter Engel • Rudolf Herbert • Ingo Langner • Peter Motzan • Stefan Sienerth •

Lieferbare Titel von Horst Samson:

Lieferbare Titel von Anton Sterbling:

 

 

Jürgen Israel: „Katzendorfer Tagebuch“

978-3-86356-132-1_AJürgen Israel: „Katzendorfer Tagebuch„. Mit einem Vorwort von Dr. Bernd Fabritius und
einem Nachwort von Frieder Schuller.

Fragmentarium; 194 Seiten, €[D]16,50
ISBN 978-3-86356-132-1

 

Lieferbare Titel von Jürgen Israel:

„Von Tiflis nach Tbilissi. Reise an den Ursprung einer Sehn-Sucht“

9783937139661_AB„Von Tiflis nach Tbilissi. Reise an den Ursprung einer Sehn-Sucht“

Essays, Reportagen und Geschichte(n).

Fragmentarium; FRAGMENTARIUM; 250 Seiten,  ISBN:  978-3-937139-66-1; 16,90€

Karl Wolffs neuestes Buch „Von Tiflis nach Tbilissi. Reise zum Ursprung einer Sehnsucht“ ist im Pop-Verlag soeben erschienen. Wolff stellt sein Georgienbuch erstmalig am 4. März 2009 in Münster in der Stadtbücherei vor und liest mit anderen Autoren des Ludwigsburger Verlags auf der Leipziger Buchmesse.

In 83 Kapiteln öffnet sich die pralle, sinnliche Welt Georgiens und nimmt den Leser Seite um Seite mit auf eine Reise in das nach dem russisch-georgischen Augustkrieg schon fast wieder vergessene europäische Land im Südkaukasus. Wie es den Nachfahren Medeas, die dem Argonauten Jason zum Goldenen Vlies verhalf, heute geht und dem an den georgisch-
en Berg Kazbeg gefesselten Prometheus, erfuhr der von Land und Leuten verzauberte Autor, der als erster deutscher Schriftsteller als „Musa-Stipendiat“ des Ministerium für Bildung und Wissenschaft Georgiens drei Monate im Jahr 2007 das Land bereisten konnte, aus erster Hand. Das Ergebnis ist ein facettenreiches Kaleidoskop sprachlich geschliffener Texte aus dem Lande der „Rosenrevolutionäre“, ein authentisches, bestürzend aktuelles Probleme, Potentiale und Perspektiven. Ein Fragmentarium, ein Reisebericht der offenen Form , der virtuos mit Sprache und Textsorten spielt, der Ökonomisierung der Kultur den Kampf ansagt.
Karl Wolff hat viele georgische Frauen und Männer mit Rang und Namen und viele, die unter der Armutsgrenze leben müssen, kennengelernt. Er hat Freundschaften geschlossen, in ihrer Mitte gelebt und mit ihnen gegessen, getrunken und Hochzeit gefeiert, das Land in allen Richtungen der Windrose bereist. Mit Blick fürs Detail und analytischer Kenntnis für das Wesentliche der Geschichte, Kultur, Literatur, Psychologie, Philosophie und Religion ist „Von Tiflis nach Tbilissi “ ein Lesevergnügen, bei dem subtiler Humor und sarkastischer Spott über das allzu Menschliche nicht zu kurz kommen.
Das Buch „Von Tiflis nach Tbilissi“ leistet mehr als ein Reiseführer. Es weckt nicht nur die Sehnsucht, in dieses Land zu reisen und seine beachtlichen Sehenswürdigkeiten und Schönheit persönlich in Augenschein zu nehmen. Es zeigt Georgien von innen und seinen unschätzbaren Beitrag zur Kultur- und Mentalitätsgeschichte der Menschheit. Wolffs Gedicht-
band „ex oriente luxus. Infinitives aus Russland“ wird gegenwärtig in Moskau ins Russische übersetzt, das Georgienbuch in Tbilissi ins Georgische. Eine Liebeserklärung an Georgien, 250 Seiten lang. Drei aktuelle Kapitel hat Wolff, der gebürtige Schlesier und Republikflücht-
ling aus der DDR, bekennender Russlandfan, nach seinem Solidaritätsbesuch in Georgien und der Buchvorstellung in Tiflis im Goetheinstitut im September 2008 hinzugefügt: Einen Report über ein Flüchtlingslager, ein Gedicht über den verhängnisvollen langen Schatten Stalins im russisch-georgischen Verhältnis, und drei Reaktionen berühmter georgischer Schriftsteller, wie sie den Krieg erlebten. Bessik Adeischwili, der Nestor der georgischen Übersetzer, ein namhafter Dichter und Germanist, hat das Nachwort zum Buch geschrieben. Er zollt dem Autor „das höchste Lob“ und urteilt: „Karl Wolff hat ein wunderschönes Buch geschrieben.“

„Die Sehnsucht, die ist mir so leicht“. Schreiben im Exil.

978-3-86356-131-4_AHeidrun Hamersky, Ilse Hehn, Wolfgang Schlott (Hrsg.): „Die Sehnsucht, die ist mir so leicht“ Schreiben im Exil

Fragmentarium; 282 Seiten, 19,90 €
ISBN 978-3-86356-131-4

Shahla Aghapour | Ali  Akondoh | Johanna Anderka | Halina Barań | Artur Becker | Hans  Bergel | Henrike Brădiceanu-Persem | Petra Curescu | Wolfgang David Dmitri Dragilew | Dagmar Dusil | Uwe Erwin Engelmann |  Vadim Fadin | Peter Finkelgruen | Heidrun Hamersky | Ilse Hehn | Steliana Huhulescu | Kira Iorgoveanu-Mantsu Ursula Jetter | Greta Ionkis | Katharina Kilzer | Heinrich Kirschbaum | Viktoria Korb | Grigory Kroshin | Karel Kukal-Beyeler | Tatjana Kuschtewskaja | Johann Lavundi | Jiří Loewy | Alexei Makushinsky | Timo Meškank | Ngô Nguyen Dung | Ruxandra Niculescu | Annemarie Podlipny-Hehn | Mina Polianski
Traian Pop Traian | Eugen Popin | Horst Samson | Boris Samyatin | Boris Schapiro | Dieter Schlesak
Wolfgang Schlott | Frieder Schuller | Hellmut Seiler | Ljubiša Simić | Herbert Somplatzki | Ursula Teicher-Maier | Radovan Vlahović | Jaroslav Vejvoda (Marek) | Balthasar Waitz | Helîm Yûsiv

Die Entstehung des Exil-P.E.N. deutschsprachiger Länder im International P.E.N. geht in der informellen Gründungsphase auf eine nach 1948 aus kommunistischen Staaten geflüchtete Gruppe von Schriftstellern und Journalisten zurück. Es war eine Organisation von Autoren aus Ostmitteleuropa und der Iberischen Halbinsel, die sich in London herausbildete. Aufgrund der Bemühungen der polnischen Schriftstellerin Maria Kuncewiczowa wie auch dem Engagement von Autoren aus Ungarn, der Tschechoslowakei und den baltischen  Ländern entstand das Centre for Writers in Exile, das im Juni 1951 in Lausanne ins Leben gerufen wurde. Dieses Zentrum diente als Vorbild für den zunächst losen Zusammenschluss der aus osteuropäischen Staaten geflüchteten Autoren, die in der Bundesrepublik Deutschland vor allem nach 1956 aus Ungarn und nach 1968 aus der Tschechoslowakei Asyl suchten. Seit den 1980er Jahren wurden auch Schriftstellerinnen und Schriftsteller in den Exil-P.E.N.-Club, dem Vorläufer des Exil-P.E.N. deutschsprachiger Länder,  aufgenommen, die wegen antisemitischer Ausschreitungen und nationalistisch motivierter Verfolgungen ihre Heimat in mittelasiatischen Sowjetrepubliken und in Russland verlassen mussten. Hinzu kamen nach 1990 aus politischen Gründen verfolgte Autoren aus dem Iran, Syrien, Vietnam, Togo, Kuba wie auch eine Gruppe von Schriftsteller/innen, die aufgrund nationalistischer Diskriminierungen ihre angestammten Lebensräume in Südosteuropa aufgeben mussten.
Gegenwärtig gehören dem Exil-P.E.N. deutschsprachiger Länder 90 Mitglieder an.

(vgl. Dorothée Bores, Sven Hanuschek (Hrsg.). HANDBUCH PEN. GESCHICHTE UND GEGENWART DER DEUTSCHSPRACHIGEN ZENTREN. Berlin/Boston 2014, S. 448-480)

Gudrun Wolff & Karl Wolff: Die Reise ins Morgen-Land. Tatarstan zwischen Moskau und Singapur.

Gudrun Wolff 978-3-86356-144-4_B978-3-86356-144-4_A& Karl Wolff: Die Reise ins Morgen-Land. Tatarstan
zwischen Moskau und Singapur.

Essays, Reportagen und Geschichte(n).

„Tatarstan rühmt man für Realismus, Pragmatismus und Ideenreichtum im Rahmen seiner Möglichkeiten, gerade weil man das Unmögliche möchte. Es steht für uns daher symbolisch und perspektivisch auch für einen neuen Realismus im Bezug auf Russland, prüfend, kritisch, offen, die Dinge beim Namen nennend. Wieder einmal sind wir in der glücklichen Lage russlanderfahrener Pioniere. Wir wollen Subjektives und Objektives, Beobachtungen und Erfahrungen, eigene und fremde, zu einem farbenfrohen Bild einer Reise zusammenstellen. Eine Reise in ein Land, das schon heute ins Morgen aufgebrochen ist? Das wäre dann im doppelten Sinn eine Reise ins Morgen-Land.“

Fragmentarium; 241 Seiten, 16,50 €
ISBN 978-3-86356-138-3

Rodica Draghincescu: „Schreibenleben“

Rodica Draghincescu: 51iYPPns5sL„Schreibenleben.“ (FRAGMENTARIUM Sammlung) Literaturkommentar in ungewöhnlicher Form: Interviews mit Kulturpersönlichkeiten.

Jean-Baptiste Joly , Yves Bonnefoy, Michel Butor, Maurice Couquiaud, Volker Demuth, Kurt Drawert, Gérard Blua, Yves di Manno, Guy Goffette, Jean Orizet, Gérard Truilhé, Rüdiger Fischer, Petra Nagenkögel, Serge Pey, Sandrine Rotil-Tiefenbach, Aleš Šteger, Arne Rautenberg, Magda Cârneci,
Cristina Castello, Zsuzsanna Gahse, Olga Martynova,
Eginald Schlattner, Dieter Schlesak,  320 Seiten, ISBN: 3-937139-03-6. €[D] 23,60

 

 

Lieferbare Titel von Rodica Draghincescu:

„Schreibenleben.“  320 Seiten, ISBN: 3-937139-03-6. €[D] 23,60

Kurt Sigel: Babbel Cartoons/ Babbel Texte

Sigel_Babbel_1Sigel_Babbel_2Kurt Sigel: Babbel Cartoons/ Babbel Texte. Mit Bemerkungen von Herbert Heckmann
und anderen Autoren. Mit 50 Cartoons von Kurt Sigel.94 Seiten. Fragmentarium Reihe. ISBN: 978-3-86356-037-9. 14,00€

 

 

 

Lieferbare Titel von Kurt Sigel:

Glückloses Glück. Erotische Erzählungen und andere Prosa mit Liebesversen und Zeichnungen des Autors.  (EPIK Sammlung). 308 S. ISBN: 978-3-86356-016-4, Preis: 17,80 €.

Babbel Cartoons/ Babbel Texte. Mit Bemerkungen von Herbert Heckmann
und anderen Autoren. Mit 50 Cartoons von Kurt Sigel.94 Seiten. Fragmentarium Reihe. ISBN: 978-3-86356-037-9. 14,00€

Zuhause nur im Wort. Eine Anthologie der Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Exil Deutschsprachiger Länder.

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Zuhause nur im Wort. Eine Anthologie der Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Exil Deutschsprachiger Länder. Mit einem Vorwort von Wolfgang Schlott.

Johanna Anderka, Dan Dănilă, Vadim Fadin,
Blanka Frisch-Béji, Ilse Hehn, Traian Pop Traian, Irina Raschkowskaja, Horst Samson, Boris Schapiro, Hellmut Seiler, Theodor Vasilache, Artur Becker, Boris Chasanov,
Margot Ehrich, Julius Eschka, Ludek Frýbort,
Kay Hoff, Viktoria Korb, Franz F. Kuruc, Dezsö Monoszlóy, István Rudolf Romhányi, Jan Schneider, Herbert Somplatzki, Urszula Usakowska-Wolff, Jaroslav Vejvoda, Alena Wagnerová, Waldemar Weber, Boris Zamyatin, Ingmar Brantsch, Konstantin Hermann, Heribert Korfmacher, Karl-Heinz Lambertz, Hans Lindemann, Karel Mácha, Ivan Pfaff, Bernd Rill, Helmut S. Ruppert, Dušan Šimko, Hans Lindemann,

Über den Exil-P.E.N.

Der Exil-P.E.N., wie der Kurzname des Zentrums der Schriftsteller im Exil Deutschsprachiger Länder lautet, wurde 1948 vom spanischen Schriftsteller Salvador de Madariaga y Rojo (1886-1978) gegründet, der 1936 seine Heimat verlassen musste, um der Verfolgung durch die Franco-Diktatur zu entgehen. Am Anfang war der Exil-P.E.N., seit 1956 Mitglied des Internationalen P.E.N., ein loser Zusammenschluss, dem sich von Jahr zu Jahr immer mehr Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus der Tschechoslowakei, Polen, Rumänien, Bulgarien und den anderen Ostblockstaaten anschlossen. Die eigentliche Geburtsstunde des Exil-P.E.N. erfolgte im Dezember 1956: Nachdem sowjetische Panzer den Ungarischen Volksaufstand niedergewalzt hatten, mussten viele ungarische Schriftstellerinnen und Schriftsteller in den Westen fliehen, um sich der Verhaftung zu entziehen. Als der ungarische Schriftsteller Julius Hay (1900-1975) nach dreieinhalb Jahren 1960 aus der Haft entlassen wurde und 1965 in die Schweiz emigrierte, ist er zum Präsidenten des Exil-P.E.N. gewählt worden. Nachdem die sowjetische Militärintervention 1968 dem Prager Frühling ein gewaltsames Ende bereitete, traten dem Club zahlreiche neue Mitglieder bei, sodass ihre Zahl 150 erreichte. Zu den Flüchtlingen aus Prag gehörten u.a. der Satiriker Gabriel Laub (1928-1998), langjähriger Präsident und bis zu seinem Tod Ehrenpräsident unserer Vereinigung, ferner der Historiker und Publizist Dr. Rudolf Ströbinger (1931-2005), auch er unser langjähriger Präsident, sowie der bedeutende Publizist Jiří Loewy (1930-2004).
Hat nach dem Zusammenbruch kommunistischer Regime in Europa ein Exil-P.E.N.-Club in den deutschsprachigen Ländern noch eine Existenzberechtigung? Diese Frage muss eindeutig bejaht werden solange es auf der Welt noch Diktaturen und autoritär regierte Staaten gibt, in denen Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Publizistinnen und Publizisten, die sich für Freiheit, Toleranz und Demokratie einsetzen, verfolgt werden. So hatten wir seit 1990 zunehmend Schriftstellerinnen und Schriftsteller aufgenommen, die wegen antisemitischer und nationalistischer Ausschreitungen ihre Heimat in den ehemaligen mittelasiatischen Sow-jetrepubliken, aber auch in Russland, verlassen mussten. Hinzu kamen auch Verfolgte aus Vietnam, Kuba und dem Iran.
Darüber hinaus kann jede in den deutschsprachigen Ländern geborene Schriftstellerin und Publizistin sowie jeder Schriftsteller und Publizist, welche(r) sich für die Freiheit des Wortes und gegen Menschenrechtsverletzungen einsetzt, Mitglied des Exil-P.E.N. werden. Für die heute im deutschen Sprachraum lebenden Schriftstellerinnen und Schriftsteller ist der Exil-P.E.N. ein mit 125 Mitgliedern recht überschaubarer Kreis, was die gegenseitige Kommunikation untereinander begünstigt. Obwohl der Exil-P.E.N. zahlenmäßig recht klein ist, wurde er 1978 von der Londoner P.E.N.-Zentrale beauftragt, den Weltkongress des Internationalen P.E.N.- Zentrums im Hamburg auszurichten. Und am 40. Gründungstag des Exil-P.E.N. im Jahr 1996 bedankte sich der damalige tschechische Staatspräsident Václav Havel für die Hilfe, die er von unserer Vereinigung in der Vergangenheit bekommen hatte. Zum 40. sowie zum 45. Jahrestag der Gründung des Exil-P.E.N. waren Anthologien mit Texten unserer Mitglieder erschienen: Exil in der Literatur. Literatur im Exil (1996) und Feuer, das ewig brennt (2001). Die vorliegende Anthologie mit dem Titel Zuhause nur im Wort ist ein Beitrag zum 50. Jahrestag des Exil-P.E.N.-Clubs, den wir 2006 begingen.

Hans Lindemann

Benedikt Dyrlich: IN DER FALLE.

Umschlag.indd Umschlag.inddBenedikt Dyrlich:

IN DER FALLE. Leben und Poesie vor und nach der Wende. Mit 20 Grafiken von Ines Arnemann und einem Vorwort von Dietrich Scholze. (FRAGMENTARIUM Sammlung). 162 S. ISBN: 978-3-86356-083-6. Preis: 17,80 Euro

 

Lieferbare Titel von Benedikt Dyrlich:

Anton Sterbling: „Grenzgänge, Heimat, Wanderungen“

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Anton Sterbling: „Grenzgänge, Heimat, Wanderungen
Narrative über das zerbrochene. Sinnmuster der Vergangenheit

Reihe FRAGMENTARIUM, Bd.17

ISBN 978-3-86356-054-6

170 Seiten, €[D]14,80

Lieferbare Titel von Anton Sterbling:

 

 

 

 

Lieferbare Titel von Anton Strebling:

„Grenzgänge, Heimat, Wanderungen“ . Narrative über das zerbrochene. Sinnmuster der Vergangenheit. ISBN 978-3-86356-054-6, 170 Seiten, €[D]14,80