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Smartphone-Storys

Smartphone-Storys. Erkundungen eines Phänomens. Eine Anthologie der Literaturgruppe POSEIDON. Herausgegeben von PH Gruner und Andreas Roß. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik . Bd. 144; ISBN 978-3-86356-385-1; 199 Seiten, €[D]18,50

Mit Beiträgen von:
| PH Gruner | Fritz Deppert | Iris Welker-Sturm | Ewart Reder | Tom Wolff |
| Stefan Benz | Barbara Zeizinger | Marina D’Oro | Andreas Roß | Gerty Mohr | Alex Dreppec | Elena Feder | Marc Mandel | Tamara Krappmann | Frank Schuster | Eberhard Malwitz | Thomas Fuhlbrügge | Sorosh Masudi | ChatGPT |

Das Smartphone als zentrales digitales Werkzeug der zivilisatorischen Moderne ist zum schier Selbstverständlichen in der Grundausstattung des Lebens geworden. Es hat die Qualität von Identität angenommen. Das flache Wunderdings liegt den meisten Menschen permanent in der Hand, beim Essen wie Besteck neben dem Teller und oft auch auf dem Magen. Es ist so wichtig geworden, dass eine literarische Auseinandersetzung geradezu überfällig ist. Hier sind sie, die Smartphone-Storys.

Die Literaturgruppe POSEIDON wurde aus der Taufe gehoben im Sommer 2005 von den Freunden PH Gruner und Wigand Lange (1946-2021). Ihr Vorhaben: In Südhessen beheimatete Autoren sollten weniger über- als miteinander sprechen. So bringt POSEIDON seit rund 20 Jahren Lyriker, Essayisten, Erzähler, Romanciers, Dramatiker, Feuilletonisten und Satiriker an ei- nen Tisch. POSEIDON ist keine Sezession, kein Club, kein Verein, POSEIDON ist Ideenbörse und Platt- form für Austausch, Debatte und gemeinsame Aktion.
Die Gruppe hat Lesungen auch an ungewöhnlichen Orten umgesetzt, zum Beispiel in Eisenbahnwaggons, in einem Schleichkatzenkäfig im Zoo, inmitten einer großen Expressionismus-Ausstellung, bei der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, in alternativen Klein- kunsttheatern, Kulturzentren und bei interdisziplinären Projekten mit Künstlerverbänden.
POSEIDON-Anthologien gibt es in Buchform, als Hörbuch oder im Kunstkatalog:
• „Zug um Zug“, 2009, „StadtLand- Kuss“, 2011
• „ … in Wort & Bild“, Kunstkatalog, 2012
• „z.B. Darmstadt“, Hörbuch, 2013
• „CO-RO-NA. 19 Autorenbeiträge zu COVID-19. 19 Reaktionen auf eine Pandemie“, 2020

Hellmut Seiler, An Verse geheftet. 77 Gedichte und Inter­mezzi samt einem Epilog.

Hellmut Seiler, An Verse geheftet. 77 Gedichte und Inter­mezzi samt einem Epilog. Reihe Lyrik Bd. 15, 102 S., ISBN 978-3-937139-32-6, €[D] 12,60.

„Man sollte innehalten und sich diese Sätze …auf der Zunge zergehen lassen, was ihr semantisches Aroma, ihr Bedeutungsraum, erst noch entfalten will. (…) Weil auch ein Rezensent (…) gern seinen Spaß hat und mit Lust zuschaut, wo die Wörter, wenn man sie nur läßt, sich fast wie von selbst neue Bedeutungen, neue Kontexte erspielen.“
Dr. Franz Josef Görtz, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Hellmut Seilers Gedichte zeichnen sich durch große sprachliche Präzision, hohes Formbewusstsein, auch klanglicher Art, und ihren pointierten, teils scharfzüngigen Wortwitz aus, der sehr geschickt mit Ironie und manchmal auch mit Sarkasmus poetischen Mehrwert, poetische Mehrdeutigkeit gegen sprachliche Klischees auffährt. Auffällig in H. S.’s Gedichten ist auch sein Sinn, seine Vorliebe für das Skurrile, Groteske, Surreale, und es verwundert daher nicht, daß seine Gedichte immer wieder das Korsett von Kausalität, binärem Denken oder auch grammatischer Wohlgeformtheit durchbrechen (…)“
Jürgen Nendza, Aachener Nachrichten

Lieferbare Titel von Hellmut Seiler:

Betrachtung der Zeit. Lyrikanthologie zum 75. Jahrestag der KünstlerGilde Esslingen

Betrachtung der Zeit. Lyrikanthologie zum 75. Jahrestag der KünstlerGilde Esslingen. Mit sieben Zeichnungen von Udo Beylich

Esslinger Reihe 2023-1 . Hrsg.: Eva Beylich, Rainer Goldhahn und Martin Kirchhoff.

| Andreas Gryphius | Nikolaus Lenau | Johanna Anderka | Rose Ausländer | Belá Bayer | Werner Bergengruen | Jörg Bernig | Eva Beylich | Udo Beylich | Horst Bienek | Gaby G. Blattl | Johannes Bobrowski | Therese Chromik | Māris Čaklais | Hanns Cibulka | Karl Corino | Sonja Crone | Dagmar Dusil | Benedikt Dyrlich |
| Rumania Ebert | Günther Eich | Gisela Flak | Rainer Goldhahn | Jiří Gruša | Aldona Gustas | Ursula Haas | Margit Hanselmann | Hanno Hartwig | Peter Härtling | Ilse Hehn | Bodo Heimann | Zbigniew Herbert | Karl Dedecius | Max Herrmann-Neiße | Kurt Heynicke | Franz Hodjak | Dieter Hoffmann | Peter Huchel | Ursula Jetter | Bernd Kebelmann | Josef Kempf | Martin Kirchhoff, | Ursula Kozioł | Willy Kramp | Hildegard Kubitschek | Reiner Kunze | Johanna Klara Kuppe | Elke Langstein-Jäger | Eva Mārtuža | Zenta Maurina | Anneliese Merkel | Inge Methfessel | Josef Michaelis | Agnes Miegel | Josef Mühlberger | Dagmar Nick | Hannelore Nussbaum | Erich Pawlu | Heinz Piontek | Traian Pop Traian | Jānis Rainis | Gerhard Riedel | Ingeborg Rinner | Susanne S. Schick | Dietmar Scholz | Jenny Schon | Heinrich Schröter | Renata Schumann | Hellmut Seiler | Tina Stroheker | Susi Csilla Szabó | Monika Taubitz | Ilse Tielsch | Helga Unger | Siegfried Von Vegesack | Wolfgang Weyrauch | Hermann Wischnat | Heinz Zeckel | Imants Ziedonis | Ana-Maya Brumar | Andreea Ciocanea | Andreea Theodora Iancu | Zuzanna Madurska |
| Amalia Maj | Paula Pastare |

ISBN: 978-3-86356-383-7, Reihe Epik Bd. 139. Hrsg. der Reihe: Traian Pop, 128S. €[D] 16,50

Wir lieben Lyrik. In der KünstlerGilde gibt es eine eigene Sparte Literatur neben ihren Schwestern Musik und Bildende Kunst. Diese KünstlerGilde besteht nun seit 75 Jahren seit 1948. Da lag es nahe, einige Dichterinnen und Dichter aus diesen 75 Jahren auszuwählen. Darunter sind berühmte Namen aus dem In- und Ausland, viele, die mit dem Andreas-Gryphius-Preis oder dem Nikolaus Lenau-Preis ausgezeichnet wurden. Zu ihnen haben wir Mitglieder aus unserer Zeit gesellt.
Am Anfang des Bandes finden wir die Namenspatrone unserer Preise. Den guten Schluss bringen Jugendliche aus unseren östlichen Nachbarländern, die den neu gegründeten Jugendförderpreis der KünstlerGilde Esslingen erhielten.
Wir forderten unsere Literaten auf, drei selbstgewählte Texte einzusenden, aus denen wir uns für ein Gedicht entschieden. Bei fremdsprachigen Gedichten fügten wir eine Übertragung ins Deutsche bei.
Wir hoffen, die richtige Auswahl an Texten getroffen zu haben, die Sie ansprechen, Sie nachdenklich machen oder auch erheitern. Wir sehen die Anthologie als Betrachtung der Zeit (Titel eines Gedichts von Andreas Gryphius).
Einen herzlichen Dank an alle, die uns ihre Beiträge zur Verfügung gestellt haben.
Ein besonderer Dank gebührt Traian Pop, der diese Anthologie ermöglicht hat.
Eva Beylich . Rainer Goldhahn . Martin Kirchhoff

Nicolae Breban, Frohe Botschaft. Roman. Zwei Bände

  Nicolae Breban, Frohe Botschaft. Roman. Zwei Bände. Aus dem Rumänischen von Georg Aescht.Originaltitel: Bunavestire, Junimea Verlag . Iaşi 1977. (Die Übersetzung erfolgt nach der 2011 im Curtea Veche Publishing House Bukarest erschienenen Ausgabe letzter Hand.). Reihe Epik Bd. 139. Hrsg. der Reihe: Traian Pop

ISBN erster Band: 978-3-86356-400-1, 550S. €[D] 27,00
ISBN zweiter Band: 978-3-86356-401-8, 382S. €[D] 22,00
ISBN erster und zweiter Band: 978-3-86356-402-5, 932S. €[D]49,00

Der berühmte „Prager Frühling“, der nach den Worten des Europa- abgeordneten Daniel Cohn-Bendit, „ob es einem nun passt oder nicht“, die Welt verändert, läutet eine Epoche der Liberalisierung ein, die auch in Rumänien greift. Das Land hat als einziges Mitglied des Warschauer Paktes die Teilnahme an dem von der Sowjetunion geführten Einmarsch in die Tschechoslowakei 1968 verweigert. Nicolae Breban wird stellvertretendes Mitglied des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei und Chefredakteur der Zeitschrift România literară. Er schreibt die Drehbücher für die Filme Răutăciosul adolescent und Printre colinele verzi. Bei letzterem, der für das Internationale Filmfestival in Cannes nominiert wird, führt er auch Regie. Von Paris aus nimmt er (1971, Juli-Thesen) in Le Monde zum Zeichen des Protests gegen die beginnende Personaldiktatur von Ceauşescu seinen Abschied. Dumitru Ţepeneag – der einzige Bürger Rumäniens (nach König Mihai I.), dem die Staatsangehörigkeit durch Präsidialdekret entzogen worden ist – schreibt in seinem Tagebuch Un român la Paris über diesen radikalen Bruch Brebans mit dem System Ceauşescu: „22. September 1971. Endlich hat Le Monde auch den Artikel über Breban veröffentlicht: «Craignant un retour au dogmatisme, le rédacteur en chef de la revue La Roumanie littéraire donne sa démission» (…)“. Nach 1989 kehrt er aus dem Pariser Exil zurück.

In seinem Roman „Frohe Botschaft“, der zu den zehn besten rumänischen Romanen des 20. Jahrhunderts gehört, gelingt Nicolae Breban ein Spektrum des flirrenden Zwielichts, das auch lange nach dem Ende des Kommunismus die Sicht auf die Zeitgeschichte des ,Ostens‘ behindert.

Kritikerstimmen:

„In der rumänischen Literatur- landschaft, bevölkert von zahlreichen „Nischen“-Schriftstellern,
die besonders, ja, ganz besonders auf unvorhersehbare Mode- und Markttrends achten und denen es lediglich um die unmittelbare Wirkung ihrer Bücher zu tun ist, stellt Nicolae Breban eine sperrige Gestalt dar. Er erweist sich als einsamer Reiter, der die Wahnvorstellung von großer Literatur unverwandt im Blick behält.
Breban gehört der äußerst seltenen Gattung derer an, die im Banne einer noblen Besessenheit gegen alles Lächerliche und Zweifelhafte ankämpfen und einem unwandelbaren künstleri- schen Ideal folgen: vorzudringen in den unbekannten Bereich menschlichen Seins.“
Eugen Negrici

Auf der letzten Seite nimmt der Autor mit warmen Worten Abschied von Grobei. Er ist der kleine Mann, der groß geworden ist, der es vermocht hat, groß zu werden: „Ein wahrscheinlich verrückter kleiner Mann, ein Besessener, der niemandem Böses getan hat. Eine komisch bemalte Holzpuppe, die vor unseren traurigen Augen Purzelbäume schlug.“ Vor allem jedoch ein Mensch, der „sich mit seinem ganzen lebendigen Leib an seine Idee ge- klammert hat, bis zur Verschmelzung, zum Aufstöhnen, zum Erglühen“. Die „Frohe Botschaft“ rührt einen selbst beim Wiederlesen 45 Jahre nach dem Erscheinen weiterhin an. Es ist Seite für Seite ein lebendiges Buch, ein zutiefst aktuelles Buch. Ein Buch, zu dem man schwer Zugang findet, vom dem sich zu trennen jedoch noch schwerer fällt. Gewiss eines der Meisterwerke der rumänischen Literatur.“
Bogdan Crețu

QR-Johann Lippet _biographie. ein muster

QR-Code. Hier können Sie die Hörfassung einige Texte von Johann Lippet poem „biographie. ein muster“ sowie Aufnahmen von Interviews herunterladen. Ebenso finden Sie hier weitere Bilder Video und Sound Aufnahmen, die aus aktuellen Lesungen stammen und laufend erneuert werden.

Klára Hůrková, Gehege mit Magnolien

 Klára Hůrková, Gehege mit Magnolien. Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten der Autorin. Reihe Lyrik Bd. 183.  96 Seiten, ISBN 978-3-86356-377-6. €[D]18,50; Ihr Warenkorb ist leer. 

Klára Hůrková wurde 1962 in Prag, Tschechische Republik, geboren. Sie studierte Philosophie an der Karlsuniversität in Prag. Seit 1989 lebt sie im Ausland, seit 1991 in Aachen. An der RWTH Aachen studierte sie Anglistik (Literaturwissenschaft), Kunstgeschichte und Philosophie und promovierte über die Theaterstücke von Tom Stoppard und Václav Havel. Zur Zeit arbeitet sie als Weiterbildungslehrerin für Englisch und Kunst in Aachen und betätigt sich außerdem als Schriftstellerin, Übersetzerin, Herausgeberin und Künstlerin. Klára Hůrková hat bisher vierzehn Gedichtsammlungen veröffentlicht, zuletzt auf Deutsch Licht in der Manteltasche (chiliverlag, Verl, 2020). Außerdem hat sie drei deutsch-tschechische Anthologien der Gegenwartslyrik mit eigenen Übersetzungen herausgegeben: Schlüsselsammlung – Sbírka klíčů (2007), Über den Dächern das Licht – Nad střechami světlo (2014), Klare Begegnungen – Jasná setkání (2018) und die tschechische Übersetzung von Ludwig Steinherrs Gedichten, Stránky světla – Die Seiten des Lichts (2022), alle in Prag erschienen.

Lieferbare Titel von Klára Hůrková, Gehege mit Magnolien. Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten der Autorin. Reihe Lyrik Bd. 183.  96 Seiten, ISBN 978-3-86356-377-6. €[D]18,50;

Rainer Wedler: was sind wir mehr als Buchstaben

 Rainer Wedler: was sind wir mehr als Buchstaben. Gedichte. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Reihe Lyrik Bd. 181.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-374-5. €[D]18,50; Ihr Warenkorb ist leer. 

Wedlers Gedichte sind von Neugier auf alle Realien des Lebens wie von poetischer Experimenturlust geprägt.
Jürgen Engler

Schwarz-Weiß-Fotografie kann in ihrer Formensprache so eindringlich sein, dass man beginnt, die Bilder mit den Augen Zeile für Zeile abzutasten, damit einem kein Detail, keine Korres-
pondenz der Formen und Linien entgeht: So aufmerksam schaut man nicht auf die eigene Umgebung, solches können die eigenen Augen nicht sehen.
Carsten Sternberg

Lieferbare Titel von Rainer Wedler

Poesie/poésie Zeitgenössische Dichtung aus Frankreich und Deutschland. ISBN: 3-937139-00-1. 168 Seiten; 14,00Eur[D]   CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek:
Blua, Gérard und Stefanescu, Sergiu : Poesie/ poésie. Zeitgenössische
Dichtung aus Frankreich und Deutschland. Mit einem Vorwort von Sergiu
Stefanescu.
Autoren: Alfonsi, Josiane; Blua, Gérard; Broussard, Yves; Demuth, Volker;
Draghincescu, Rodica; Dürrson, Werner; Fels, Gilbert; Kaouah, Abdel-
madjid; Kotarski, Carmen; Lovichi, Jacques; Migozzi, Marcel; Montmaneix,
François;   Oliver, José F. A. ; Özdemir, Hasan; Sayer, Walle; Schneider,
Klaus F.; Seiler, Hellmut; Sorrente, Dominique; Stephan, Susanne; Temple,
Frédéric  Jacques;  Tixier, Jean-Max; Ughetto, André; Villain, Jean-Claude;
Rainer Wedler.

Übersetzer: David, Eric; Lawitschka, Valérie; Fischer, Rüdiger.
Ludwigsburg: Pop, 2004

»Ungesagtes der Sinne unterschlagen verwischt / ohne Wohnrecht Offensichtliches verschlüsselt / meine Texte sind nicht gesichert« (J. Alfonsi); »enthaarte Tiere die Blicke leer / darin siehst du plötzlich dich fortgeschoben« (V. Demuth); »und denke / bin ich denn wirklich« (W. Dürrson); »das Instrument demonstriert, exakt diesem Auge, daß hier dubiose Grenzen bestehen / Problem, das es / es? ich! / bislang nicht sah« (G. Fels); »ich hatte die Sprache geöffnet / nicht den Mund« (C. Kotarski); »nur während ich an dich / dachte liebte ich dich / das wort war nur zwischen / den lippen« (H. Özdemir); »geschichten die ich / heimlich hinuntersteige aus den farben / und hellen fenstern in den stummfilm« (J. F. A. Oliver); »zeile um zeile / abgelagertes / ich« (K. F. Schneider); »Heute sing ich, morgen tanz ich, nie ohne euch, aber / Bin ich’s nun oder ist es wirklich ein anderer?«
(H. Seiler); »Der allerchristlichste König ist, wie ich, / bald traurig, bald fröhlich« (S. Stephan); »zu wem / soll ich noch sprechen / die Nahen scheinen nah nur« (R. Wedler). Die zitierten Verse sollen einen Eindruck vermitteln von der Vielfalt der Stimmen und der Originalität der von uns verlegten Lyriker und zugleich Anreiz sein, der literarischen Qualität zum Durchbruch zu verhelfen.

Zwischenstation Algier. Roman, EPIK- Sammlung, 86 Seiten, ISBN: 3-937139-11-7; 12,80€

deichgraf meiner selbst, Gedichte, mit Illustrationen von Ferdinand Wedler,ISBN: 978-3-937139-34-3, 12,50€

Die Leihfrist, Roman, (EPIK- Sammlung); 128 Seiten,  ISBN: 978-3-937139-81-4, 12,00€

Unter der Hitze des Ziegeldachs, Gedichte mit Zeichnun- gen von Ferdinand Wedler, (LYRIK- Sammlung); 136 Seiten,  ISBN:  978-3-86356-010-2, 12,00€.

Seegang. Mit zwölf Zeichnungen von Ferdinand Wedler. (EPIK Sammlung). 116 S. ISBN: 978-3-86356-030-0, Preis: 12,00€

Es gibt keine Spur, Prosastücke, 2013. (EPIK Sammlung). 330 S. ISBN: 978-3-86356-052-2, 17,80€

Auch die Brombeeren haben keine Bedeutung mehr. Roman. Mit Illustrationen von Maximilian Wedler. Pop Epik. 131 Seiten, ISBN 978-3-86356-076-8, 12,99€

Nock, Roman,Pop Epik, 168 Seiten, ISBN 978-3-86356-119-2, 15,50€

einen Fremden grüßt man nicht, Gedichte 2011 – 2016, Pop Lyrik, 142 Seiten, ISBN:978-3-86356-176-5, m15,50€

Stiftorgel, Kurze Texte, 2014-2017. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Pop Epik. 208 Seiten, ISBN 978-3-86356-190-1, 23,00 €

Das Jahr Null ist das Jahr Zwölf. Warum Hitler meinen Vater
nur einmal getroffen hat. Roman. Die POP-Verlag-Epikreihe, Bd. 101. 141 Seiten, ISBN 978-3-86356-249-6. €[D]15,50

vor dem Fenster tanzt ein frecher Gedanke. Gedichte. Mit 22 Bildern von Carsten Sternberg. Reihe Lyrik Bd. 143.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-298-4. €[D]16,50

was sind wir mehr als Buchstaben. Gedichte. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Reihe Lyrik Bd. 181.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-374-5. €[D]18,50;

Awarische Prosa

Awarische Prosa. Märchen,  Erzählungen, Novellen und
Miniaturen. Konzeption und Übersetzungen aus dem Awarischen von Steffi Chotiwari-Jünger und Patimat Sagitowa. Kaukasische Bibliothek Band 17 (Georgien).
Reihe Epik Bd.127, 183 Seiten, ISBN 978-3-86356-171-0, € [D21,00

 

Die awarische Sprache ist eine von circa 40 Sprachen im Nordkaukasus (staatlich zu Russland gehörend), von denen etwa 22 über eine eigene nationale Literatur verfügen.
Die Awaren (etwa 1 Million Angehörige) stellen ungefähr 29,2 % (850 000, 2010) der Bevölkerung der Teilrepublik Dagestan dar, jedoch leben Awaren auch außerhalb Dagestans in Russland. Daneben sind 53 000 Awaren in Aserbaidschan und ebenso viele in der Türkei zu Hause.
Die awarische Sprache gehört zur nordostkaukasischen Gruppe und besitzt zehn Dialekte in zwei Hauptgruppen: Südawarisch und Nordawarisch. Sie ist keine indogermanische Sprache und somit nicht ansatzweise mit dem Russischen verwandt.
Im deutschsprachigen Raum verbindet man mit dem Ausdruck Awaren ganz bestimmte historische Ereignisse. Sie waren im Mittelalter Machthaber eines riesengroßen Reiches, wobei Awaren die herrschende Schicht des Reiches benannte. Nach den Eroberungskriegen Karls des Grossen verloren sie zu Beginn des 9. Jahrhunderts an Bedeutung. Die Frage, ob das Kaukasusvolk in der russischen Teilrepublik Dagestan Verwandte oder Nachfahren dieser historischen Awaren sind, ist sehr umstritten. Die Eigenbezeichnung der kaukasischen Awaren ist Maġarulal. in der russischen Teilrepublik Dagestan Verwandte oder Nachfahren dieser historischen Awaren sind, ist sehr umstritten. Die Eigenbezeichnung der kaukasischen Awaren ist Maġarulal.

Traian Pop Traian: Posledni sněh / Der letzte Schnee

Traian Pop Traian: Posledni sněh / Der letzte Schnee

Basnje / serbsce-němsce. Gedichte / sorbisch-deutsch. Grafiki / Grafiken: Božena Nawka-Kunysz. Wudawaćel / Herausgeber: Benedikt Dyrlich

Serbske přebasnjenja z němčiny / Sorbische Nachdichtungen aus dem Deutschen: Benedikt Dyrlich [B. D.] und Dorothea Šołćina/Scholze [D. Š.]. Němske přebasnjenja z rumunšćiny / Deutsche Übersetzungen aus dem Rumänischen von Horst Fassel [H. F.], Edith Konradt [E. K.], Johann Lippet [J. L.], und Dieter Schlesak [D. S.]

Wjacore serbske přenjesenja złožuja so na rumunsko-němsku ediciju Absolute Macht, Ludwigsburg 2018. Etliche sorbische Übertragungen stützen sich auf die rumänisch-deutsche Edition Absolute Macht, Ludwigsburg 2018.

Zběrka bu spěchowana wot Załožby za serbski lud, kotraž dóstawa lětne přiražki Zwjazka, Swobodneho stata Sakskeje a Kraja Braniborskeje. Diese Veröffentlichung wurde gefördert von der Stiftung für das sorbische Volk, die jährliche Zuwendungen des Bundes, des Freistaates Sachsen und des Landes Brandenburg erhält.

Reihe Lyrik . Band 176,  153 Seiten, €[D]18,50
ISBN 978-3-86356-365-3

Basnik a rebel, nakładnik a wupućowar, diskjokej a dźiwadźelnik, wudawaćel a redaktor.
Z tutymi a dalšimi wopřijećemi hodźi so Traian Pop Traian jadriwje charakterizować. Ja sam pak rady swojemu přećelej a koleze z gildy pisacych z wutroby přidam: Traian słuša ze swojim 18. decembra 2002 załoženym nakładnistwom, kotremuž Pop Verlag rěkaja, sobu k naj- płódnišim spěchowarjam noweje wuchodno- a južnoeuropskeje literatury w Němskej a w tutym wobłuku mjeztym tež k spušćomnym wudawaćelam serbskeho pismowstwa.

Dichter und Rebell, Verleger und Auswanderer, Musiker und Theatermann, Herausgeber und Redakteur. Mit diesen und weiteren Etiketten lässt sich Traian Pop Traian markig charakterisieren. Ich selbst füge indes meinem Freund und Kollegen aus der Dichtergilde von Herzen hinzu: Traian zählt mit seinem am 18 Dezember 2002 gegründeten Pop-Verlag zu den produktivsten Förderern neuer ost- und südeuropäischer Literatur in Deutschland und in diesem Rahmen auch zu einem nachhaltigen Herausgeber des sorbischen Schrifttums.
Benedikt Dyrlich

Lieferbare Titel von Traian Pop Traian:

Klaus Martens: Hirnkübel

Klaus Martens: Hirnkübel. Reihe Lyrik Bd. 175 . 87 S., 978-3-86356-362-2, €[D] 16,50

Diese erhöhte Aufmerksamkeit für innere, häufig fast unsichtbare Zusammenhänge ist es, was Klaus Martens Gedichte im Innersten verbinden und sie so zu einem sinnvollen Ganzen fügen: einer melancholischen, aber doch nicht hoffnungslosen Hommage an den nach bestem Wissen und Gewissen geführten Lebenskampf, wie Thomas Mann es einmal formulierte.
Stefanie Golisch

„Es spricht für den Lyriker Martens, dass er sich nicht in einen Schublade stecken lässt und er andererseits nicht meint, zu allem etwas sagen zu müssen. Mit Worten kämpft er allenthalben gegen Flachheit und Abstumpfung. Er trotzt der Selbstvergessenheit und deren Waffen … Ein Höhlenforscher ist dieser Martens, der weiß, dass man lange graben muss, um das Ich und seine Empfindungs- werkzeuge wieder freizulegen. Wie heißt es in einem der schönsten Gedichte („Speleologe“)? „Doch irgendwann / wird Licht hineingetragen, wird Verstecktes / aus dir heraus gegraben, gedreht und unter- sucht, / geflickt oder so belassen, wie es ist, dort drinnen, / in der Spelunke, wo du geborgen warst.“
Christoph Schreiner

Edith Ottschofski: saumselige annäherung

Edith Ottschofski: saumselige annäherung

Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten von Ilse Hehn

Reihe Lyrik Bd. 172

Kartoniert mit Schutzumschlag (bedruckt)

ISBN: 978-3-86356-352-3, 110 Seiten, €(D)16,50

Die Alltagssprache, die eher für die Prosa geeignet ist, erweckt das Interesse des Publikums. Man hat den Eindruck, dass jedes Gedicht auf einem Bildschirm wie ein Film abläuft, die Szenen laufen mit. Neugierde und Erwartung wachsen. Der Leser will sehen, der Leser will verstehen, der Leser hat keine Zeit mehr für’s Verstecken-Spielen. Das ist das Geheimnis der gegenwärtigen Poesie, das Edith Ottschofski wunderbar beherrscht… Doch der Dichter hat auch in diesem Fall seine Geheimnisse. Letzten Endes verrät jedes Gedicht seine Botschaft. Diese zu entschlüsseln, bleibt dem Leser überlassen.
Ich empfehle allen Poesieliebhabern die Gedichte der Edith Ottschofski, sie sind tatsächlich ein Leckerbissen!
Nora Iuga

Die Überschriften: montagslitera- tur trendy, abends in der tram, schwarm, à la bonne heure, andere zeiten verweisen meist auf hapti- sche Eindrücke und kognitive Operationen, die das lyrische Ich beim Beobachten von Menschen im großstädtischen Verkehr sam- melt. Egal, ob es ein Schwarm von weiblichen Teenagern in der Stra- ßen- oder der S-Bahn ist, ob es elegant gekleidete Möchtegern Snobs oder Obdachlose sind, das beobachtende, objektivierende Au- ge erfasst Bewegungen und auf- fällige Laute, fügt sie in eindrucks- starke Bilder, wertet nur selten, lässt den Wahrnehmungsstrom mit geschickt ausgewählten Verben fließen.
Wolfgang Schlott

Lieferbare Titel von Edith Ottschofski:

  • „Luftwurzeln“. Roman. Reihe Epik. 276 Seiten, €(D)16,90
    ISBN 978-3-86356-137-6
  • im wohlklang unverhohlen.Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten von Ilse Hehn. Reihe Lyrik. ISBN: 978-3-86356-198-7, 144 Seiten, €(D)16,50
  • saumselige annäherung. Gedichte. Mit bildnerischen Arbeiten von Ilse Hehn. Reihe Lyrik Bd. 172, Kartoniert mit Schutzumschlag (bedruckt), ISBN: 978-3-86356-352-3, 144 Seiten, €(D)16,50

Anton Sterbling: Ende einer Pandemie und weitere Erzählungen

Anton SterblingEnde einer Pandemie und weitere Erzählungen

Kartoniert mit Schutzumschlag (bedruckt).  Reihe Epik Bd. 131; ISBN: 978-3-86356-357-8; 183 Seiten, €[D]16,50

 

 

 

 

 

Der Band umfasst vier Erzählungen. »Ende einer Pandemie« handelt vom trügerischen Ende der mit entsprechenden bedrückenden kollektiven Erfahrungen einhergehenden merkwürdigen Heimsuchungen, die ohne befreienden Ausgang bleiben. »Der Aktivist« vermittelt Einblicke in das durch einen schweren Unfall gebrochene Leben eines politischen Aktivisten, der aus einer Aussiedlerfamilie stammt, und bringt uns dessen Denk- und Erfahrungswelt wie auch dessen spätere Erinnerungen und Einsichten näher. Die Erzählung »Dorina« geht der merkwürdigen Geschichte einer jungen Frau nach, die unbedingt von einem einsamen Bergbauernhof, aus den Händen ihres gewalttätigen Mannes und seiner drei Brüder, in die Freiheit des Liebesglücks entführt werden wollte. Auch so etwas geht selten gut aus. »Im Zug an der Grenze oder Undine geht wieder« nimmt den Leser auf eine bizarre Grenzfahrt in einer angehaltenen Zeit, ohne weitere Erklärungen und Perspektiven mit. Die in diesem Band vorgelegten Erzählungen können jeweils für sich gelesen werden, sie sind allerdings erneut über einige hintergründige Motive und Figurationen mit bestimmten Erzählsträngen und imaginären Bezugspunkten der ersten beiden Erzählbände »Klimadelirium« und »Die versunkene Republik« verknüpft.

»Das Staunen der Rezensentin ist groß: Womit ein Erzähler vom „Balkan“, der eigentlich emeritierter Soziologie-Professor ist, aufwarten kann – unglaublich! Und was die Melonengasse in einem banatschwäbischen Dorf an gespenstischen Familiengeschichten birgt, ist so verrückt wie die Realität selbst. Anton Sterbling hat Letztere gut beobachtet und in Fiktion gegossen. Den Band voller Skurrilitäten widmet er seinen „Freunden der ehemaligen Aktionsgruppe Banat“ – überpünktlich zum 50. Jubiläum der Gruppe im März 2022.«

Dr. Ingeborg Szöllösi in Allgemeinen Deutschen Zeitung und Banater Post

»„Das Anliegen dieser Erzählungen ist die künstlerische Erfindung des eher Unwahrscheinliche, aber doch nicht ganz Unmöglichen“, schreibt der Autor in seinem Vorwort. Das trifft recht gut den Tenor des gesamten Bandes, dessen Titelgeschichte schon gleich mit dem ersten Satz sprachlich sehr an Franz Kafka erinnert. (…) Sie könnte täuschen über die brillante Intelligenz dieses Autors, ebenso wie die scheinbare Naivität des Ich-Erzählers. Diese sachliche Sprache erzeugt Distanz, bewirkt aber auch so etwas wie Objektivität.«

Widmar Puhl in Bawülon 1/2021 (41)

Lieferbare Titel von Anton Sterbling:

Peter Frömmig: Sedimente der Zeit

 

Peter Frömmig: Sedimente der Zeit. Essays und Erzählungen. Reihe Fragmentarium Bd. 25, 361 Seiten, ISBN 978-3-86356-344-8, €[D]21,00

Sedimentgestein ist ein mehr oder weniger festes Material, das sich im Laufe geologischer Zeiträume abgelagert oder geschichtet hat. Dagegen erscheint ein Menschenleben geradezu kurz und verschwindend. Und doch will uns Peter Frömmig mit seinen „Sedimenten der Zeit“ teilhaben lassen an dem, was sich im Laufe seines Schriftstellerlebens in ihm und durch ihn abgesetzt und angesammelt hat, was ihm erinnerungswert und bezeichnend erscheint. Wie die Betrachtungen zu Autoren und Beispiele seiner ganz eigenen Bücherwelt. Die Erzählungen zu seinem schriftstellerischen und künstlerischen Werdegang stehen im Zentrum des Buches. Sie sind gleichermaßen eine Offenbarung als auch die Beschreibung einer Flucht aus beengten, spießigen und kleingeistigen Verhältnissen hinaus in die Weite, in die Ferne (USA), und damit aber auch immer ins Ungewisse, Ungesicherte. Hinein in eine bisweilen abenteuerliche Künstlerexistenz.
Peter Oehler

Lieferbare Titel von Peter Frömmig

– „Das Rumoren am Rande der Ereignisse. Erkundungen auf Nebenschauplätzen. Prosa-Miniaturen und kurze Geschichten. Mit einem Nachwort von Rainer Wochele. edition monrepos Band 5.ISBN 978-3-86356-066-9142 Seiten, €[D14,50

– „Das Haus, in dem die Wörter wohnen.“ Gedichte und Bilder für Kinder und Erwachsene. edition monrepos Band 13. 144 Seiten, ISBN 978-3-86356-143-7, €[D15,50

– „Die Wörter gehen ein und aus„. Gedichte und Bilder. Kids Samlung Bd. 3, 45 Seiten, ISBN 978-3-86356-245-8, €[D]9,90

Sedimente der Zeit. Essays und Erzählungen. Reihe Fragmentarium Bd. 25, 361 Seiten, ISBN 978-3-86356-344-8, €[D]21,00

 

Helmuth Frauendorfer, Abendweg

Helmuth Frauendorfer, Abendweg. Roman. Reihe Epik Bd. 126. 332 S., ISBN  978-3-86356-336-3, €[D]21,50

Eine Urne versinkt im schmalen Grab. Zwei Frauen in Schwarz, sie trauern nicht wirklich. Eine Obduktion kann nicht mehr stattfinden. Ein ganz normales Leben geführt zu haben – davon war Helen ein Leben lang überzeugt. Als Deutsche in einem Dorf im rumänischen Banat aufgewachsen, erlebt sie als Kind mit ihrer Familie die durch das kommunistische Regime angeordnete Deportation in die Bărăgan-Steppe. Später, als Studentin, nimmt sie in der Stadt Temeswar an Veranstaltungen mit regimekritischen deutschsprachigen Schriftstellern teil. Als Zwanzigjährige heiratet sie einen Westberliner und kommt in die geteilte Stadt. Ein bisschen aufregend war es schon, ihr Leben, aber für die damaligen Umstände, findet sie, war es auch normal. Sie ist überzeugt, es sei dennoch ein ganz normales Familienleben, wie es jeder sucht – auch in Zeiten von Totalitarismus, auch in Zeiten politischer Umwälzungen. Doch dann reihen sich Merkwürdigkeiten an Merkwürdigkeiten. Rund um den Leipziger Abendweg
am Cosbudener See werden Schichten eines Lebens sichtbar. Und Helen erkennt langsam, dass sie als Spielball von Geheimdiensten und Politik instrumentalisiert wurde.

Der 1959 im rumänischen Banat geborene, 1987 in die Bundesrepublik gejagte deutsche Schriftsteller Helmuth Frauendorfer erzählt in seinem Roman „Abendweg“ das Leben der Banater Schwäbin Helen. Ihr Leben liest sich wie ein zeitgeschichtliches Dokument der verheerenden Auswirkungen von Totalitarismus und Diktatur bis in die privatesten Details – nicht nur im vergangenen, sondern auch im 21. Jahrhundert.

Als Angehöriger des Jahrgangs 1959 ist Helmuth Frauendor­fer der jüngste inmitten jener Generation von SchriftstellerIn­nen, die in den letzten Jahren Rumänien verlassen haben, verlassen mußten, weil ihnen das Leben schwer und das Arbeiten unmöglich gemacht wurde. Herta Müller gehört zu diesem Kreis, ihr Ehemann Richard Wagner, aber auch Gerhard Csejka, der Literaturkritiker und Übersetzer, Johann Lippet, Klaus Hensel, Werner Söllner und William Totok. Sie alle gehören einer Generation an, der es als erster möglich war, sich frei mit Literatur auseinanderzusetzen, damals in den sechziger Jahren in Rumänien, die noch geprägt waren von relativer Liberalität, als es in der Region, in der sie lebte, noch deutsche Schulen, Radiosendungen in deutscher Sprache, deutsche Zeitungen und ein deutsches Theater (in Temeswar) gab. Die Biografien dieser Autoren sind vergleichbar: meist kamen sie aus Dörfern, gingen später in die weltläufigeren Städte, studierten, schrieben, diskutierten gemeinsam, waren Lehrer, Literaturredak­teure, Übersetzer, Dramaturgen – bis sich die Zeiten änderten, immer repressiver wuren: Zensur, Schreibverbot, gelegentlich Angst ums eigene Leben, Druck, der stärker wurde, schließlich Weggehen.

Ingulf Radtke, Nachwort zu: Helmuth Frauendorfer, Landschaft der Maulwürfe. Gedichte, Frankfurt am Main 1990

Lieferbare Titel von Helmuth Frauendorfer:

Abendweg. Roman. Reihe Epik Bd. 126. 332 S., ISBN  978-3-86356-336-3, €[D]21,50

Dieter Schlesak: Das Narbenwahre und die Kunst der Rückkehr

Dieter Schlesak: Das Narbenwahre und die Kunst der Rückkehr. Roman. Reihe Epik Bd. 127, 503 Seiten, ISBN: 978-3-86356-346-2, €[D] 29,00

„Also das Einzige, was noch möglich ist heute nach all dem Wahnsinn, sind Irrenromane!“, stellt der Erzähler apodiktisch fest. Nach dem Tod seiner Mutter, der ihn völlig aus der Bahn geworfen hat, hält er sich als „Freigänger“ in einer psychiatrischen Anstalt auf, wo er in einem manischen Schreibprozess versucht, dem zersplitterten Bewusstsein seiner selbst auf den Grund zu gehen, indem er seine ihm mittlerweile abhandengekommene Lebenswelt in den Zeilen auf dem Bildschirm des Laptops „wirklich“, also Text werden lässt: „Und jede schöne alte Erinnerung samt den Gedanken dazu mit ihrer Langsamkeit ist jetzt nur noch im Buch geborgen und zusammengeführt. Was suchst du da? Erleuchtung? Berührung? Dass das Wirkliche identisch sei mit dem Geschriebenen?“ Der abgespaltene Teil seines Ich, das früher am Leben teilhatte, darüber hinaus aber auch die Gegenwart des Erzählers in der Anstalt mitbestimmt, nennt er Michael Terplan: „Und dann sagte mir Terplan, es sei schon so, ich solle nicht erschrecken, er sei ja ich, wenn er da sei, aber es sehe ihn niemand, nur ich, nun ja, er sei einfach ein Gespenst meiner Erinnerung … mein wichtigstes Gespenst … aus der Zeit, als es mich noch gab.“

Um Gespenster jedoch handelt es sich in den hier evozierten Erinnerungen keineswegs, es gibt da keine Spukgestalten, sondern nur die Stimmen all der Toten, die Terplan als nahe Verwandte und Freunde auf seinem Lebensweg begleitet haben und ihm nun wieder – voraussichtlich zum letzten Mal – im wahrsten Sinne des Wortes durch den Kopf geistern: „Praeterita mutare nemo potest … Aber vielleicht stimmt der Spruch gar nicht: Was vergangen ist, kann auch heute noch verändert werden, denn sie sind da, und wenn sie nicht tot sind, kann auch die Vergangenheit nicht vergangen sein. Auch deshalb bin ich von diesem Experiment fasziniert, die Vergangenheit darf, wie die Zukunft, nicht vergangen sein.“ Und so bricht er, vom Klinikpersonal argwöhnisch beäugt, Tag für Tag unverdrossen auf, um sich im Zuge seiner gedanklichen Rückkehr des gesamten biografischen Ballastes zu entledigen und frei zu werden für das „Offene“, das er in den Gesprächen mit den Toten sucht und bei seinem eigenen Tod zu erreichen hofft: „Das wäre ein Entkommen aus der eigenen schmerzlichen Biografie; wenn der quälende Berg von Erinnerung, Tradition, Vaterordnung samt Begrifflichkeit und bis hin zu den Kriegen und Ideologien verlassen ist, gibt es den offenen neuen Augenblick, das Unbetretene.“

Der Wahnsinn, der dem Erzähler zusetzt, bezeichnet nämlich nicht allein seine persönliche Verfassung als Patient in einer Nervenheilanstalt, sondern ist vielmehr und hauptsächlich symptomatisch für das ganz reale Geschehen während des 20. Jahrhunderts, das auch sein Leben geprägt und mit den Katastrophen der beiden Weltkriege, der zwei Diktaturen sowie der systematischen physischen und psychischen Auslöschung von Millionen Menschen bis in Terplans alltägliches Umfeld und seine Familie hineingereicht und auch ihn von Kindertagen an für das weitere Leben geschädigt hat.

Zwangsläufig greift der Autor bei diesem Experiment der geistigen Befreiung und gleichzeitigen Öffnung für Übersinnliches, ja letztlich für das Numinosum, auch auf eine ganze Reihe autobiografisch geprägter Szenen zurück, die seinen Lesern aus den Romanen Vaterlandstage und TranssylWAHNien bekannt sein dürften, doch werden sie hier in einem völlig anderen Kontext, also auch mit einer völlig anderen Zielsetzung neu zusammengefügt: „Zähl die Jahre. Jetzt sind sie da. Die Kuckucksuhr mit dem Holzkuckuck, der schlug viertelstundenweise den Tod an, verneigte sich davor, bunt.“ Denn im Exitus letalis erkennt der Erzähler nun die einzige Möglichkeit einer „Heimkehr“ – „auch wenn es keiner glauben will“. Und resümiert angesichts der bevorstehenden Elektroschocks, die ihn seines Gedächtnisses berauben werden, nicht nur voller Angst vor den Schmerzen, sondern auch voller Zuversicht auf das baldige Verschmelzen im Tod mit dem EINEN: „Was bleibt? Zeit ist reine Illusion; es gibt sie nicht, nur unser Älterwerden, das aber lässt sich nicht so einfach berechnen … Jahre … Unsinn … Nichts mehr kann mir passieren, es ist ja schon passiert.“ Was aber tatsächlich bleibt, hat der Dichter Dieter Schlesak gestiftet: seinen nun posthum veröffentlichten Roman „Das Narbenwahre und die Kunst der Rückkehr“.

Lieferbare Titel von Dieter Schlesak:

  • Poesie/poésie Zeitgenössische Dichtung aus Frankreich und Deutschland ISBN: 3-937139-00-1. 168 Seiten:14,5 × 20,5 cm. 14,00Eur[D] / 15,00 Eur[A] / 24,40 sFr.
  • Rodica Draghincescu: Schreibenleben. (FRAGMENTARIUM Sammlung) Literaturkommentar in ungewöhnlicher Form: Interviews mit Kulturpersönlichkeiten.  Format 14,0 x 20 cm, ca. 320 Seiten, ISBN: 3-937139-03-6. Preis: 23,60 Euro.
  • Romaniţa Constantinescu, (Hrsg.), Im kalten Schatten der Erinnerung. Eine Anthologie zeitgenössischer Prosa aus Rumänien.  (EPIK- Sammlung); 332 Seiten, ISBN: 978-3-937139-76-0, €[D] 20,00
  • Nichita Stănescu: Elf Elegien. Gedichte, (LYRIK Sammlung) 75 Seiten, 20,0 × 14,0 cm; ISBN: 3-937139-06-0; Preis: 12,70 Euro.
  • Namen Los, Liebes- und Todesgedichte. (LYRIK- Sammlung); 119 Seiten, 20,0 × 14,0 cm; ISBN: 978-3-937139-30-3, €[D]14,20
  • Vlad. Dracula – Korrektur. Roman. (EPIK- Sammlung); 200 Seiten, 20,0 × 14,0 cm; ISBN: 978-3-937139-36-2, €[D]16,20
  • VLAD, DER TODESFÜRST. Die Dracula-Korrektur. 2., neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Roman. (EPIK- Sammlung); 206 Seiten, 14,0 × 20,0 cm; ISBN:  978-3-937139-57-9. €[D]16,20.
  • DER TOD UND DER TEUFEL. Materialien zu „VLAD, DER TODESFÜRST. Die Dracula-Korrektur“ (FRAGMENTARIUM- Sammlung); 232 Seiten, 14,0 × 20,0 cm;  ISBN: 978-3-937139-75-3;  €[D]16,00
  • Heimleuchten, (LYRIK- Sammlung); 120 Seiten, 14,0 × 20,0 cm; ISBN:  978-3-937139-77-7. €[D]14,40.*Eine Vorzugsausgabe ist erschienen. (Ludwigsburg: Pop, 2009 ISBN: 978-3-937139-78-4). Die Exemplare, von 1 bis 60 nummeriert, wurden auf Munken Print Cream 115g/qm 1,8-faches Volumen Papier gedruckt (Umschlag: 250g/qm SoporSet, Schutzumschlag: 160g/qm SoporSet), und vom Autor einzeln signiert.
  • Heimleuchten, (LYRIK- Sammlung); 120 Seiten, Vorzugsausgabe. Die Exemplare, von 1 bis 60 nummeriert, sind auf Munken Print Cream 115g/qm 1,8-faches Volumen Papier gedruckt (Umschlag: 250g/qm SoporSet, Schutzumschlag: 160g/qm SoporSet), und vom Autor einzeln signiert.; ISBN:  978-3-937139-78-4. € [D] 30,00
  •  Jürgen Egyptien, George Guţu, Wolfgang Schlott, Maria Irod (Hrsg.) SPRACHHEIMAT. Zum Werk von Dieter Schlesak in Zeiten von Diktatur und Exil. ISBN: 978-3-937139-85-2. 29,90 Euro.
  • Licht Blicke. (Lyrik- Sammlung) 115 S. ISBN: ISBN: 978-3-86356-044-7, € [D] 14,80– € [AT] 15,– SFr [CH] 22,–
  • Horst Samson (Hrsg.):  Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien. Eine literarische Begegnung. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Wolfgang Schlott. (UNIVERSITAS Sammlung) 373 S. ISBN:  978-3-86356-051-5, € [D] 25,– € [AT] 25,– SFr [CH] 35,–
  • TRANSSYLWAHNIEN. Roman. Die POP-Verlag-Epikreihe; Bd. 54. 348 Seiten, ISBN 978-3-86356-090-4; €[D]18,20
  • “EIN BUCHSTAB BLEIBT Auf grünem Zweig”. Tagebuchgedichte und ein Essay. Die POP-Verlag-Lyrikreihe; Bd. 73; ISBN 978-3-86356-101-7; 154 Seiten; €[D]17,80
  • LYRIKARCHÄOLOGIE. Gedichte und Gedanken. Reihe Lyrik Bd. 152, 226 Seiten, ISBN: 978-3-86356-313-4, €[D]19,90
  • Das Narbenwahre und die Kunst der Rückkehr. Roman. Reihe Epik Bd. 127, 503 Seiten, ISBN: 978-3-86356-346-2, €[D] 29,00

 

 

Tian He: Taschen voller Wind

Tian He: Taschen voller Wind. 99 Gedichte. 

Mit acht Bildern von Anna Mgaloblischwili. Nachwort: Dato Barbakadse. Übersetzung / Nachdichtung: Theo Breuer. Reihe Lyrik Band 169, 160 Seiten, ISBN 978-3-86356-345-5, € [D]19,90

Taschen voller Wind ist die erste in deutscher Sprache zugängliche Gedichtsammlung des aus der Provinz Hubei stammenden chinesischen Autors Tian He (*1960), der in seinem Land etliche (darunter auch preisgekrönte) Gedichtbücher veröffentlicht hat. Die nach uralten Konnotationsverfahren verfassten Gedichte Tian Hes offenbaren den Dialog mit klassischer chinesischer Tradition, sind Muster einer eigentümlichen Meditation, zeigen sie doch die programmatische Entfernung von lärmintensiven urbanen Themen, die zugleich jedoch einen distanzierenden Hintergrund für die rurale Lyrik bilden. Tian He ist kein monologischer Dichter. Er ist vielmehr erzählender Lyriker, und in seiner poetischen Welt tummeln sich Gestalten, die zwar in China leben, deren oft trauriges Schicksal wir jedoch an vielen Orten des Erdballs finden – einsame, durch die alltägliche schwere Arbeit ermüdete Menschen. Zum einen sind Tian Hes Gedichte von sozialer Spannung gekennzeichnet, zum anderen handelt es sich um ‚beschauliche‘ – von modernistischer Beunruhigung weit entfernte – konfuzianistische Poesie. Das von Theo Breuer auf der Basis englischer Interlinearversionen ins Deutsche übertragene Gedichtbuch Taschen voller Wind ist eine wortschwingende Nachdichtung, die die mitteleuropäischen Leser leichtfüßig in eine Welt entführt, von der sie vielleicht glaubten, dass es sie heute gar nicht mehr gibt. Die Sammlung ist mit acht Bildern der georgischen Künstlerin Anna Mgaloblischwili angereichert, die dem Buch zusätzlichen Charme verleihen.

Lieferbare Titel von Tian He:

Taschen voller Wind. 99 Gedichte. Mit acht Bildern von Anna Mgaloblischwili. Nachwort: Dato Barbakadse. Reihe Lyrik Band 169, 160 Seiten, ISBN 978-3-86356-345-5, € [D]19,90

Irena Habalik: Male dein Schweigen

Irena Habalik: Male dein Schweigen

Reihe Lyrik, Band 156, 130 Seiten, ISBN 978-3-86356-325-7, € [D]16,50

Lieferbare Titel von Irena Habalik:

Male dein Schweigen. Reihe Lyrik Band 156, 130 Seiten, ISBN 978-3-86356-325-7, € [D]16,50

Es ist klar, dass hier neue poetologische Aspekte zur Darstellung gelangen. Viele Texte wirken grotesk, surreal, verspielt, humoristisch oder ironisch, auch aphoristisch, mit auf den Kopf gestellten Sprichwörtern garniert. Die persönlichen und gesellschaftlichen Widersprüche und Schwächen, die in verschiedenen Varianten in diesen Gedichten zum Vorschein kommen, verdeutlichen auch den destabilisierenden Zustand der Gegenwart mit seinen gesellschaftlichen und politischen Unordnungen. Die Gedichte von Irena Habalik sind eigentlich auch allegorische Bilder, die Entfremdung von Mensch und Sein zu verdeutlichen versuchen. Es ist leider noch nicht „aller Tage Engel“, wie in einem Gedicht zu lesen ist.

Mit den Augen von Morgen. Armenische Lyrik der Gegenwart

Mit den Augen von Morgen. Armenische Lyrik der Gegenwart. Eine Anthologie von Bettina Wöhrmann. Umschlagzeichnungen: Elżbieta Suchcicka  Kaukasische Bibliothek Band 32 (Armenien). Reihe Lyrik Bd.166, ISBN: 978-3-86356-342-4; 411 Seiten, €[D] 25,50

| Vardan Hakobyan | Arevshat Avagyan |
| Razmik Davoyan | Henrik Edoyan |
| Hovhannes Grigoryan | Davit Hovhannes |
| Edvard Militonyan | Hrachya Sarukhan |
| Sevak Aramazd | Gohar Galstyan |
| Edvard Harents | Andranik Karapetyan |
| Khachik Manukyan | Hakob Movses |
| Ruzanna Voskanyan |

Ines Hagemeyer: Fragen im Schlepptau

Ines Hagemeyer: Fragen im Schlepptau. Gedichte. Mit 10 Grafiken von Władysław Gałczyński. Reihe Lyrik Band 16, 168 Seiten, ISBN 978-3-86356-292-2; €[D]16,50

Lieferbare Titel von Ines Hagemeyer:

Bewohnte Stille.
Mit einem Nachwort von Alfons Knauth und Tusche-Zeichnungen von PAPI. Reihe Lyrik Bd. 13, 119 Seiten, ISBN 978-3-937139-31-3, €[D]14,20

aus dem Gefährt das dir Träume auflädt. Gedichte. Mit 14 TuscheZeich nungen von PAPI, 86 Seiten, Reihe Lyrik Bd. 41, ISBN 978-3-86356-003-4, €[D]14,00

handverlesen. Gedichte. Mit 15 Tuschezeichnungen von PAPI, 92 Seiten, ISBN 978-3-86356-113-0, €[D]15,00

Fragen im Schlepptau. Gedichte. Mit 10 Grafiken von Władysław Gałczyński. Reihe Lyrik Band 16, 168 Seiten, ISBN 978-3-86356-292-2; €[D]16,50

Adrian Sângeorzan: Maskierte Welt / Lume mascată

Adrian Sângeorzan: Maskierte Welt / Lume mascată

Gedichte. (Dt./Rum.) Aus dem Rumänischen übersetzt von Georg Aescht. Illustration: Sorin Bijan, Reihe Lyrik Bd. 159, 190 Seiten,  ISBN 978-3-86356-327-1; €[D]17,50

Der Dichter kann lediglich aus seinen Versen verborgene Nester bauen, die nur jene entdecken, die nach Worten und nach keimenden Samenkörnern suchen.

(…)

An meinem Fenster fährt gerade ein Auto vorüber, in dem nur der Fahrer sitzt. Er trägt Maske und hält die Fenster geschlossen, obwohl die Frühlingssonne wärmt. Draußen un- ter der Dachrinne desselben Hauses spielt sich etwas eigentlich weit Schrecklicheres ab. Ein riesenhafter Rabe hat den Augenblick genutzt und sich aus dem Nest eines Drosselpaares eines der nackten Jungen geschnappt, die mit aufgesperrten Schnäbeln die Fütterung erwarten. Der Rabe verschlingt es im Flug, während ihn der Singvogel, der mir die Brotkrumen fast aus der Hand frisst, besinnungslos angreift.
Um uns her, weit weg oder in der Nähe, findet beinahe ununterbrochen ein unsichtbares Massaker statt.
Viren, Bakterien, Insekten, Vögel, Menschen und unerfüllte Träume werden ständig von den Raben der Gier und des Hungers geraubt und vertilgt.

(…)

Ich glaube, wir werden noch lange Masken tragen, selbst wenn sie nicht mehr nötig sind! Der Mas- kenzwang ist in Amerika vielerorts aufgehoben worden, aber die Leute laufen immer noch maskiert herum.
Ich entsinne mich, wie sehr ich mich vor Jahren wunderte, wenn ich Menschen auf Flughäfen oder ganze Reisegruppen mit Schutzmasken sah, welche die alten Städte Europas oder die neuen Amerikas besichtigten.
Anfangs dachte ich, sie trügen sie wegen einer möglichen Pollen- oder Pflanzenallergie oder als Schutz gegen den Staub einer allzu alten oder allzu neuen Geschichte. Die Masken erschienen eher wie ein Schutzschirm gegen die Umgebung. Nun sind wir soweit, dass wir sie alle tragen, als Teil einer Pflicht- uniform. Ich hatte mich daran gewöhnt, an Blicken und Stimmen Menschen zu erkennen, die aus einem anderen Territorium kamen. Jenem der Angst.
Wenn wir nicht aufpassen, könnte die Maske zum Zubehör unserer Alltagskleidung werden. Zur Klei- dungsroutine wie die Krawatte für Männer oder hochhackige Schuhe für Frauen.

Adrian Sângeorzan

Lieferbare Titel von Adrian Sângeorzan:

 

  • Maskierte Welt / Lume mascată. Gedichte. (Dt./Rum.) Illustration: Sorin Bijan, Reihe Lyrik Bd. 159, 190 Seiten,
    ISBN 978-3-86356-327-1; €[D]17,50
  • Maskierte Welt. Gedichte. Illustration: Sorin Bijan, Reihe Lyrik Bd. 159D, 95 Seiten,  ISBN 978-3-86356-341-7; €[D]15,50

 

 

György Mandics: Auf der Suche nach der Muttererde

  György MandicsAuf der Suche nach der Muttererde

Aus dem Ungarischen nachgedichtet von Peter Gehrisch. Gedichte. Reihe Lyrik Band 161, 141 Seiten, ISBN 978-3-86356-328-8; €[D]16,50.

 

Über das Dao zu sprechen, ist möglich
doch nicht als dauerhaft bleibendes Dao,
einen Namen zu nennen ist möglich,
doch nicht als dauerhaft bleibenden Namen
Laozi

Was kann ich zum Abschied noch sagen? Daß die Erfüllung weder Konsens noch Endstation ist? Noch Ruhe noch Traum? Nicht Zenit noch Nadir, weil das alles für nichtig erklärt werden kann? Schließlich wißt ihr davon. Desgleichen, daß der Weg ohne Aussicht, ihn zu beenden, sich als Spirale ununterbrochen nach oben bewegt.
György Mandics

Lieferbare Titel von György Mandics

Eginald Schlattner: Drachenköpfe

 

Eginald Schlattner: Drachenköpfe

Roman. ISBN: 978-3-86356-308-0, Reihe Epik Bd. 116, 189 S., €[D]19,50

„Ich spürte das Mühlrad in meinem Kopf. Verwirrt fragte ich mich: Was nun? Womit beginnen? Was sagen? Was nicht? Viele Jahre waren vergangen, seit ich ohne Abschied und ohne Ausrede das Drachenhaus in Kronstadt verlassen hatte.
Wo sie, Anita Mirjam, mich aufgenommen hatte, aufgelesen von der Straße, und wo wir in zwei Dachstübchen nebeneinander gehaust hatten, jeder beschirmt vom Drachenkopf eines Wasserspeiers, Klingsors Lindwürmern, die hoch über der Schwarzgasse im Grünspan aufleuchteten.“ Eginald Schlattner

In Transsylvanien ist nicht nur der allseits bekannte Dracula als historisch-reale, vor allem aber als mythisch-fiktionale Gestalt beheimatet, sondern auch der mittelalterliche Sänger und Zauberer Klingsor. Hält er sich in Kronstadt auf, dann erglühen die Drachenköpfe an den Dachtraufen seines Hauses in der verwinkelten Altstadt, gemeinhin „Drachenhaus“ genannt. Angeregt von Iris Wolffs gleichnamiger Erzählung, die nach dem Ende der kommunistischen Diktatur 1989 angesiedelt ist, erinnert sich Eginald Schlattner in seinem neuen Roman an die alles andere als friedvollen frühen 1960er-Jahre, als auch er kurzfristig im Drachenhaus Unterschlupf findet. Und selbst wenn sich der Zauberer Klingsor zu dieser Zeit nicht in der siebenbürgischen Stadt im Karpatenbogen aufhält, die Dachtraufen also nicht erglühen, geschieht immer wieder nie Dagewesenes, treten immer wieder Figuren in Erscheinung, deren Verhaltens- und Handlungsweisen nicht selten drachenhafte Züge offenbaren.

Wenn die jüdische Harfenspielerin Svetlana, aufgewühlt durch die Lektüre von Elie Wiesels „Die Nacht zu begraben, Elischa“, zum ersten Mal über ihre Internierung in den Konzentrationslagern Theresienstadt und Buchenwald berichtet, wenn die bessarabische Bojarin Anastasia, die jahrelang einen deutschen SS-Offizier als ihre vermeintlich schwer kranke Mutter versteckt gehalten hat, ihn nach seinem Tod unerkannt zu begraben versucht oder wenn der Securitate-Major Blau nach der Erkundung eines unterirdischen Geheimgangs, der von der Stadtmauer zum Drachenhaus führt, plötzlich aus dem Untergrund im Lesezirkel der Hausbewohner auftaucht, verdichten sich die Geschehnisse zu einer greifbaren Vergegenwärtigung jener düsteren, beklemmenden Zeit.

Obwohl einige der Gestalten den treuen Lesern Eginald Schlattners bereits aus seinen vorherigen Büchern bekannt sein dürften, etwa die engere Familie oder der Vernehmungsoffizier vom Geheimdienst nebst seiner eigenwilligen Nichte, gewinnt der Autor ihnen überraschend neue Facetten ab, indem er sie in einem gewandelten Kontext agieren lässt, nämlich in einer unerfüllten, weil einseitigen Liebesbeziehung zwischen der Pfarrerstochter Anita Mirjam und dem Ich-Erzähler, die nach einem tragischen Unfall der jungen Frau, der sie an den Rollstuhl fesselt, in der Mahnung und Erkenntnis gipfelt: „Du bist für das Antlitz des anderen verantwortlich.“

Eginald Schlattner bietet hier erneut ein ebenso lebendiges wie berührendes transsylvanisches Panorama und Panoptikum.

Lieferbare Titel von Eginald Schlattner:

 

 

Barbara Zeizinger: Bevor das Herz schlägt

Barbara Zeizinger: Bevor das Herz schlägt. Roman

Reihe Epik Bd.120
280 Seiten, ISBN 978-3-86356-329-5, €[D] 19,50

„Schon als Kind hat Eva den Blick auf die Gleise geliebt. Auch jetzt steht sie in Weinheim wieder am Fenster ihres ehemaligen Zimmers. Immer noch ist die Straße nur einseitig bebaut, so kann sie über die Grünfläche mit den wenigen Büschen auf der anderen Seite weit in die Ebene nach Westen schauen. Dorthin, wo sich abends ein rötlicher Streifen erstreckte, und sie als Jugendliche ihre Gedanken fliegen ließ, während sie zusah, wie das Blau der Dämmerung in Dunkelheit über-
ging und der Himmel allmählich mit Sternen übersät war.“

»Toni war plötzlich weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Einfach weg.«
Der Roman erzählt von drei Protagonisten: Eva, einer Erzieherin und alleinerziehenden Mutter der fünfjährigen Toni, ihrem Freund Julian, einem Architekten, und dem Herzchirurgen Konrad, der Tonis Vater ist. Alle drei haben sich in ihrem Leben eingerichtet, kommen scheinbar gut zurecht. Als jedoch Toni bei einem Ausflug mit Julian spurlos verschwindet und die Polizei fieberhaft nach ihr sucht, werden sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und müssen erkennen, inwieweit verdrängte Probleme ihr Handeln bestimmen und was die Essenz ihres Lebens ist.
Die Gegenwart spielt 2018 in Darmstadt an einem Tag. Die Vergangenheit erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte in Weinheim, Mannheim und Köln.
Mit psychologischem Feingefühl erzählt die Autorin vom Leben dieser drei Menschen, von ihren Hoffnungen, Wünschen und Niederlagen.

Lieferbare Titel von Barbara Zeizinger:

Weitwinkel nah“. Gedichte. Pop Lyrik. 75 Seiten, 12,99 €
ISBN 978-3-86356-057-7

Am weißen Kanal“. Roman. Pop Epik. 218 Seiten, 15,50 €
ISBN 978-3-86356-094-2

„Wenn ich geblieben wäre“. Gedichte. Pop Lyrik. 84 Seiten, 14,00 €
ISBN: 978-3-86356-179-6

– Er nannte mich Klárinka. Roman.Pop Epik. 302 Seiten, 19,90 €
ISBN: 978-3-86356-242-7

Ewart Reder: Die hinteren Kapitel der Berührung

Ewart Reder: Die hinteren Kapitel der Berührung. Gedichte

Reihe Lyrik Bd. 158. Kartoniert mit Schutzumschlag,  201 Seiten, ISBN: 978-3-86356-326-4, €[D]18,50

Reder folgt der Spur seines Themas, den engen Beziehungen zu Menschen, Landschaften, Städten, getrieben von der Neugier aufs Fremde.
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Bei Ewart Reder können wir sehen, dass Poesie das Gegenteil von Sterben ist.

Marica Bodrožić

Der Band präsentiert Ewart Reders Gedichte aus den letzten zehn Jahren. Ein vielseitiger Autor – unter anderem mit Romanen, Essays, Reportagen stark beachtet – setzt seine Anfänge fort und damit den Anfang von Literatur: den Vers, die worthaltige Atemphase, das Sprechen in Bildern und Anklängen, die direkte und schutzlose Mitteilung. Gegliedert in Kapitel ruft das Buch Erinnerungen auf, blickt über Gewässer, hängt Liebeserfahrungen nach, unterhält sich mit Räumen, reagiert auf Bildende Kunst, Beobachtungen, Nachrichten und vieles mehr.
Der Titel deutet es an: Lesende tasten hier zurück ins Leben, aus der eingeübten Hygienedistanz wieder heraus, haben Berührung mit der Welt und das fühlt sich gut an. Ein Buch zur rechten Zeit also. Poesie als achtsame Begleiterin auf einem Weg, den noch niemand kennt, auf dem gute Worte und Berührungen mehr bedeuten werden als vorher.

Das ist Magie: Da sind die Sinne am Werk, es spült und weht und rollt, man sieht die Bilder nicht nur, man hört sie.

Margot Ehrich

Ewart Reder hat ein Gleichgewichtsgespür, das kaum zwischen dem, was er schreibt, und dem, was sich selbst schreibt, unterscheidet. Einige Gedichte sind wie das Meer, das unsere nackten Füße umspült, um sich im nächsten Moment zurückzuziehen. Wie der Sand, der zwischen den Fingern hindurchrieselt. Es gibt ein Ringen zwischen dem Autor und dem Schweigen. Manchmal gewinnt er. Manchmal das Schweigen. Es ist ein Weg, die Hilflosigkeit angesichts von Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit anzuerkennen.
T. T. Pop

Lieferbare Titel von Ewart Reder:

Regine Kress-Fricke / Jean Kirsten: Hommage à Martha & Rudolf von Laban

Regine Kress-Fricke / Jean Kirsten: Hommage à Martha & Rudolf von Laban
Reihe Lyrik Band 160, ISBN 978-3-86356-310-3, 62 Seiten, €[D]15,90.

Tänzer ist jener Mensch, der klaren Verstand, tiefes Empfin- den und starkes Wollen zu einem harmonischen, ausgegli- chenen und in den Wechsel- beziehungen seiner Teile den- noch beweglichen Ganzen be- wußt zu verwerten trachtet.
Rudolf von Laban

In der Kunst zeigt der Tänzer Mensch nicht sein Tänzertum, sondern das Kunstwerk, das Symbol des Lebens. Er selbst tritt völlig zurück und wählt Maske, Kleidung, Umraum nach dem inneren Gesetz des dargestellten Kunstwerks.
Rudolf von Laban
(Aus dem Buch Die Welt des Tänzers, 1922.)

Der Anlass, Gedichte zu Rudolf und Martha zu verfassen, ergab sich 2013 anlässlich des 100jährigen Jubiläums auf dem Monte Verità. Der Ausblick auf dem „Berg der Wahrheit“ muss mich ähnlich ergriffen haben wie einst den Tänzer und Schöpfer der „Labanotation“.
Erst durch die Bekanntschaft mit dem Künstler Jean Kirsten, der ebenfalls an den Jubiläums-Veranstaltungen zur 100. Wiederkehr der Eröffnung der ersten Laban-Sommerschule auf dem Berg teilnahm, entwickelte sich bei mir der Wunsch, mit ihm zusammen ein Buch zu machen. Er hatte dort „Platonische Körper“ und Arbeiten zur Zeichensprache der Tanzschrift „Labanotation“ ausgestellt. Mit den Jahren zeigte sich, dass Jean Kirsten DER Künstler ist, der sich intensiv mit der Arbeit Rudolf von Labans auseinandergesetzt hat.
Regine Kress-Fricke

Lieferbare Titel von Regine Kress-Fricke:

Eginald Schlattner: Wasserzeichen. Ersonnene Chronik. 2. Auflage 2020.

Eginald Schlattner: Wasserzeichen.  Ersonnene Chronik. 2. Auflage 2020. ISBN: 978-3-86356-216-8, Reihe Epik Bd. 87, 628 S., €[D]29,00

Eine kurze Darbietung zu WASSERZEICHEN, mein letztes Buch, so und anders. Selbst wenn es bereits Gewusstes enthält, betrachte man es als ein abschließendes Gedächtnisprotokoll.

Die Erlebnisse der letzten zwei Jahre am Deutschen Lyzeum in Kronstadt/Stalinstadt und der Sommer danach aus der Zeit im Niemandsland -zwischen Bakkalaureat/Matura und wie weiter, was nun? – spielen eine zentrale Rolle in diesem Buch – verfremdet und doch durchscheinend, eben Wasserzeichen. Die Bemühungen um eine „versöhnte Vergangenheit“ sind mit ein beunruhigendes Anliegen.

Jedoch: Ist ein Buch gedruckt, angehört es nicht mehr dem Verfasser.

Es ist in die Hände der Welt gelegt. Und verwandelt sich im Guten, im Unguten durch die, die es Lesen, wächst auf alle Fälle über sich hinaus.

Doch nachdem es heißt, der Heilige Geist Gottes hat sein Wohlgefallen an gelungenen kulturellen Schöpfungen, sage ich:

Gott befohlen.

Zu mir ein Wort:

Für mich stand das vergangene Jahr unter dem Zeichen von ‚fallen‘, war gezeichnet von „Missfällen“:

Arbeitsunfall in der Kirche beim Friedensgebet. Und dann weiter: Nach dem Hinfall unselige Fälle und Vorfälle noch und noch. Auch ein Todesfall.

Nun also: Ausfälle ja!

Aber kein Wegfall: Jeden Sonntag halte ich Gottesdienst, allerdings vor den Menschenkindern aus den Lehmhütten beim Bach. Evangelische Deutsche sind wir noch vier Greise zu begraben. Selbst die Toten sterben aus.

Dazwischen wahrlich das Ganze metphysisch überhöht von Glücksfällen.

Und wie wir es glauben wollen: Alles in allem kein Unfall! Sondern eine Kette von Fügungen. Denkbar auch als Weg Gottes da hinaus, um nachzudenken, was am Ende der Biographie als Sündenfall benannt werden sollte und vielleicht in letzter Stunde wiedergutgemacht werden kann. Über dem Portal meiner Kirche (1225) steht in Marmorlettern: Weise mir, Herr, DEINEN Weg.“

Leider Rückfall vor einem Monat, unerträgliche Schmerzen. Es geschah eines Abends wie aus heiterem Himmel, wahrlich ein Überfall. Ich tappe neuerlich mit dem Gestell zwischen Bett, Bad, Büro meines Weges.

Traumziel bleibt, wieder mit dem flotten Krückstock, wie im Sommer, hochgestimmt dahinzuwallen, so zB von der Küche bis zur Kirche, unbegleitet!

Ansonsten beschirmt Tag und Nacht die Haustochter Carmen Bianca Trandafir mit viel Lachen und in Liebe. Die sich vor sieben Jahren, spitalsreif geschlagen, aus der Lehmhütte vom Bach eines Nachts auf den Pfarrhof gerettet hat, wissend um die offene Tür hier. Ich sagte: „Bleib!“

Nach 12 Jahren ist es soweit:

Am 16 März 2018 um 17:30 stellt Frau Dr. Edith Konradt das Buch vor: Wasserzeichen. Leipziger Buchmesse, Stand Rumänien.

Selbst Manuskripte haben ihre Schicksale. Befragt im Interview über die Anfänge 2006 konnte ich mit einer Erinnerung aufwarten, die stimmig ist, aber nicht stimmen muss.

Man vergesse nicht: Als Gemeindepfarrer, beginnend mit 1978 und seit 1991 landesweit als Gefängnisseelsorger, geschieht alles Schreiben zwischendurch.

Schon die Abfolge der Titel: Die 7 Sommer meiner Mutter, Die Stacheln der Kastanie – ersonnene Chronik, Bruchstriche und schließlich WASSERZEICHEN erweisen die vielerlei Konversionen des Textes. Die Widmung ist durchgehend: MIR.

Im Nachspann ist zu lesen:

Aufgeschrieben zwischen 2006 und 2017 im orthodoxen Nonnenkloster Sfântu Spiridon am Walde und auf dem evangelischen Pfarrhof in Rothberg bei Hermannstadt in Rumänien.

Ad maiorem Gloriam Dei!

Danksagung gilt Frau Dr. Edith Konradt, Geretsried, die in dem verwickelten Text ein „inneres Gesetz“ aufgespürt hat.

Ebenso möchte ich Dank sagen Frau Heidemarie Tamar Ambros, Chemnitz, für die standhafte Begleitung der Niederschrift von den Anfängen her.

Welches das Proprium gegenüber der restlichen siebenbürgischen Literatur sein könnte?

Denkbar, dass es die erlebte Innenansicht eines orthodoxen Nonnenklosters in Rumänien ist.

Und vielleicht die Frage nach Leiden, die man anderen zugefügt hat und wo sich der Ort einer Wiedergutmachung finden ließe, wenn es von Angesicht zu Angesicht zu spät ist.

Zwei verschiedene Versionen hat der Hausverlag Paul Zsolnay, Wien abgelehnt. Jedesmal mit der Begründung, die Niederschrift reiche nicht heran an die drei Romane zwischen 1998 bis 2005: Der geköpfte Hahn, Rote Handschuhe, Das Klavier im Nebel. Man sei darauf bedacht, dass mein „guter Ruf“ als Autor nicht beschädigt werde.

Die Agentur Altas, Bern, an der Spitze die erlesene Dame Katharina Altas, hat geschlagene drei Jahre rastlos versucht, für das Manuskript einen Verlag zu gewinnen.

Post festum haben sich gleich drei Verlage gemeldet.

Darunter der vielstimmige Verlag POP, Inhaber Traian Pop, beheimatet in Rumänien, zu Hause in Deutschland.

Es ist ein letztes Wort am Ende meiner Biografie. Das letzte Wort.

Ob und wie es gehört wird?

Zwei Damen befinden, die den Inhalt am Stück kennen, und jedes Teilstück dazu!

Frau Edith Konradt: „Die Fülle von springlebendigen Gestalten und oft haarsträubenden historischen Gegebenheiten, verdichtet sich zum breiten Zeitgemälde.“

Frau Tamar Ambros: „Langwierig, aber nicht langweilig. Und Wasserzeichen kann den übrigen Büchern ‚das Wasser reichen‘.“

Auf der Himmelsleiter der Geltungen, gewiss, wünsche ich meinen Büchern einen würdigen Platz. Aber auf den obersten Sprossen der Skala gilt für mich, den Geistlichen, als triftig ungleich anderes.

Denn: Meiner Seele Seligkeit hängt nicht von den Büchern ab.

Klappentexte

Eginald Schlattners „Wasserzeichen“ bewegen sich zwischen den literarischen Genres und setzen zwei Erzählebenen sowohl gegeneinander als auch parallel. Auf der ersten, die in einem rumänischen Nonnenkloster angesiedelt ist, geht der Autor an „gottdurchlässiger“ Stelle der ihn lebenslang bedrängenden Frage von Schuld und Vergebung nach. Wobei er gleichzeitig ein ebenso einprägsames wie skurriles Bild vom orthodoxen Klosterleben entwirft. Aus dieser Gegenwart blickt er zurück auf die Gymnasialjahre in Kronstadt, damals Stalinstadt, und die Menschen, die ihm am nächsten gestanden sind. Die Fülle von springlebendigen Gestalten und oft haarsträubenden historischen Gegebenheiten, die in Form einer Romanhandlung Revue passieren, verdichtet sich zum breiten Zeitgemälde der stalinistischen Willkürherrschaft in Rumänien, die als nachhaltige Bedrohung zum Greifen nahe heraufbeschworen wird.

Eginald Schlattner, geb. 1933 in Arad/Rumänien, evangelischer Pfarrer und Schriftsteller deutscher Sprache. Betreut seit 1991 als Gefängnisseelsorger Straftäter verschiedener Konfession in den Haftanstalten des Landes.

Verurteilt in den 50er Jahren als Student in einem politischen Prozess, arbeitete er nach der Entlassung als Ziegelbrenner, bei einer Staatsfarm, an einem Bahnbau, ehe er 1969 das Studium der Hydrologie abschließen durfte. Vier Jahre später sagte er dem Ingenieurberuf ab und studierte Theologie. Nach dem blutigen Ende der Diktatur 1989 erschienen zwischen 1998 und 2005 im Zsolnay Verlag, Wien, die Romane: Der geköpfte Hahn, Rote Handschuhe, Das Klavier im Nebel. Vielfach Übersetzungen, darunter in die Kontinentalsprachen spanisch, portugiesisch, russisch, Neue Auflagen, Verfilmungen.

Rote Handschuhe, das die zwei Jahre Zellenhaft bei der Securitate in Stalinstadt thematisiert, heute Kronstadt/Brasov, figuriert unter den hundert besten in deutscher Sprache geschriebenen Büchern 1999-2001 (Goetheinstitut, Internationes).

Weitere Publikationen: Mein Nachbar, der König und Odem (Schiller Verlag, Hermannstadt/Sibiu, 2013). Zuletzt Wassserzeichen (Traian Pop Verlag, Ludwigsburg, 2018).

Eginald Schlattner lebt auf dem Pfarrhof in Rothberg/Rosia – Siebenbürgen.

Zu seiner literarischen Produktion äußerte Sigrid Löffler, LITERATUREN: „Offensichtlich ist die Geschichte der Siebenbürger Sachsen zu Ende. Aber dieses Ende ist in den Romanen von Eginald Schlatter exemplarisch aufgehoben, im Hegelschen Sinne.“ Der Verfasser selbst befindet: „Meiner Seele Seligkeit hängt nicht von den Büchern ab. Sondern dass ich Pfarrer bin, als Erstes und als Letztes und manchmal durch und durch. Somit der Imperativ: Verlasse den Ort des Leidens nicht, sondern handle so, dass die Leiden den Ort verlassen.“

Klappentext

Von Nonnen und Narren, Ikonen und Namen – eine siebenbürgische Bilderwand, durchscheinend wie Wasserzeichen. (perlentaucher.de)
Von Nonnen und Narren, Ikonen und Namen – eine siebenbürgische Bilderwand, durchscheinend wie Wasserzeichen.
Sigrid Löffler äußerte 2001 beim Poetenfest in Erlangen: „Offensichtlich ist die Geschichte der Siebenbürger Sachsen zu Ende. Aber dieses Ende ist in den Romanen von Eginald Schlatter exemplarisch aufgehoben, im Hegel’schen Sinne.“
Denis Scheck in einem Brief, Dezember 2016: „… nach dem, was ich von Eginald Schlattner kenne, darf man von Weltliteratur sprechen.“
Der Verfasser selbst befindet: „Meiner Seele Seligkeit hängt nicht von den Büchern ab. Sondern dass ich Pfarrer bin, als Erstes und als Letztes und manchmal durch und durch. Somit der Imperativ: Verlasse den Ort des Leidens nicht, sondern handle so, dass die Leiden den Ort verlassen.“

Eginald Schlattners „Wasserzeichen“ bewegen sich zwischen den literarischen Genres und setzen zwei Erzählebenen sowohl gegen-einander als auch parallel.
Auf der ersten, die in einem rumänischen Nonnenkloster
angesiedelt ist, geht der Autor an „gottdurchlässiger“ Stelle der ihn lebenslang bedrängenden Frage von Schuld und Vergebung nach. Wobei er
gleichzeitig ein ebenso
einprägsames wie skurriles Bild vom orthodoxen Klosterleben entwirft. Aus dieser Gegenwart blickt er zurück auf die Gymnasialjahre in Kronstadt, damals Stalinstadt, und die Menschen, die ihm am nächsten gestanden sind. Die Fülle von springlebendigen Gestalten und oft haarsträubenden historischen Gegebenheiten, die in Form einer Romanhandlung Revue passieren, verdichtet sich zum breiten Zeitgemälde der
stalinistischen Willkürherrschaft in Rumänien, die als nachhaltige Bedrohung zum Greifen nahe heraufbeschworen wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.2018

Rezensent Elmar Schenkel entdeckt ein Vielerlei in Eginald Schlattners „Lebensroman“. Ob es um das Verhältnis des Autors zum Glauben geht, zur russischen Orthodoxie, zum Klosterleben, um seine Erinnerungen an den Nationalsozialismus, dann den Sozialismus in Rumänien, oder um das Hadern mit sich selbst, um die Siebenbürger Landschaft oder das eigene Liebensleben, immer trifft der Rezensent auf Unkonventionelles, auch sprachlich, wenn der Autor poetische Wendungen vollzieht. Schlattners poetisches und historisches Bild Siebenbürgens bleibt Schenkel im Gedächtnis. Eine Lebensbeichte, meint er, die als Vertiefung und Erläuterung von Schlattners Romanen gelesen werden kann.

Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

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Franz Heinz: Endzeit

 Franz Heinz: Endzeit. Roman.

Reihe Epik Bd. 112, 264 Seiten, ISBN: 978-3-86356-304-2, €[D]19,50

Endzeit geht im Kern auf den Maler Franz Ferch (1900–1981) zurück. Dieser hatte sich am Ufer der Marosch – die im siebenbürgischen Hochland entspringt und in Ungarn in die Theiß mündet – ein Haus mit Zimmer und Küche gebaut und dort, umgeben von Wassermüllern und Sandaushebern, sein umfassendes künstlerisches Werk gestaltet. Ferch erlebte beide Weltkriege und siedelte 1979 in die Bundesrepublik Deutschland aus. Seine Arbeiten spiegeln das Banat und die gewaltsamen Veränderungen, die das 20. Jahrhundert auch in Südosteuropa hinterlassen hat.
Obwohl die im Roman geschilderten Begebenheiten und Entwicklungen – wie auch die beschriebene Uferlandschaft – einen realen Hintergrund haben, sind diese nicht vordergründig als Biografie des Malers Franz Ferch zu verstehen. Allerdings tauchen Ereignisse, Schicksale und Verwerfungen auf, die bis ins Einzelne der erlebten Wirklichkeit nachgebildet sind. (Red.)

Franz Ferch wollte ein Banater Chronist seiner Zeit sein und ist es wie kein Zweiter geworden. Sein Werk illustriert die Endzeit der deutschen Siedlungen im Banat – beginnend mit den gesellschaftlichen Erneuerungs- bestrebungen nach dem Ersten Weltkrieg und bis hin zur Preisgabe einer Heimat, die nicht mehr als solche empfunden wurde.

„Ich habe 500 bis 600 Bilder gemalt, die in aller Welt verstreut sind. Wo sie sind, das weiß ich nicht“, resümierte der Künstler. Zahlreiche seiner Bilder befinden sich in den Archiven der Banater Museen, andere sind in den Wirren der Kriegs- und Nachkriegs- jahre verloren gegangen. Viele sind im Besitz der heute in Deutschland und Österreich lebenden Banater Schwaben – wie Ikonen behütet als Angebinde der besonderen Art.
Franz Heinz

Den bekennenden Banater Schwaben und reisefreudigen Europäer, den heimatverbundenen und weltläufigen Schriftsteller und Herausgeber, den Essayisten und Kunstkritiker Franz Heinz gilt es zu würdigen, sein Lebenswerk in den Blick zu nehmen. (…) Man sieht es ihm nicht an und erst recht nicht seiner Arbeit. Er ist wie eh und je präsent in der Öffentlichkeit, publiziert literarische Texte, Be- trachtungen über Literatur und Kunst, essayistische Erinnerungsberichte und setzt mit seinen Vorträgen Akzente bei wissenschaftlichen und kulturellen Tagungen. (…) Er schreibt und schreibt. Und er hat immer Reisepläne, ist häufig unterwegs. Aber alles ohne Hast, sondern mit der ihm eigenen Gelassenheit und Gründlichkeit.

Walter Engel

Lieferbare Titel von  Franz Heinz:

  • Endzeit. Roman. Reihe Epik Bd. 112, 264 Seiten, ISBN: 978-3-86356-304-2, €[D]19,50

Harald Gröhler: Astreines Alibi. Kriminalroman

Harald Gröhler: Astreines Alibi. Kriminalroman

Reihe Epik Bd. 114, 264 Seiten, ISBN: 978-3-86356-306-6, €[D]19,50

Geschichten lesen und sie gleich wieder vergessen? Von der Art sind Harald Gröhlers neue Stories nicht. Eine der Geschichten: Die Flüchtlinge … nähern sich. Und was ist nun los? Hier zeigen sich die Einheimischen von einer verflucht neuen Seite. Keine Frage, das meiste fällt da peinlich aus. Jede der acht Stories hat aber auch autobiografische Züge.
Allen acht Geschichten liegen illegale Vorgänge zugrunde. Oder mindestens ein skurriler Vorgang. Gröhler sagt: Eine einfache Wahrheit ist heute nicht zu haben.
Immer wieder beschäftigt sich der Autor Gröhler mit Personen, die sich als ungezähmt, unangepasst, als aufsässig zeigen; mit Personen, die sich von etwas freimachen wollen; mit Menschen, die versuchen, eine Decke über sich zu durchstoßen. Und oft ist kein Mann, sondern eine Frau die treibende Kraft. Die Frauen haben nicht selten den aktiveren Part.
Der Autor Gröhler rollt den Zusammenhang der Generationen auf; er beschäftigt sich damit, wie sich die Generationen heute abstoßen. Wahrheitsfindung, Gedächtnis, Geschlechtlichkeit, Grenzerfahrung, das sind Gröhlers Themen. Er sagt: „Ich habe die Literatur als etwas kennengelernt, das allen Systemen, die sie einfangen möchten, Widerstand leistet.“
Manchmal spielen sich Gröhlers Stories in historisch bedeutsamen Örtlichkeiten ab. In dem Dom zu Naumburg; in der Wiener Hofburg; dem Ilmtal Goethes vor Weimar (Weltkulturerbe). Zum Teil haben die Geschichten auch eine kindliche oder zumindest knapp jugendliche Perspektive. Was Gröhler fasziniert, sind die Übergänge von der Kindheit zur Jetztzeit. Es ist nicht zu viel gesagt, dass hier jemand die Visionen seiner Jugend zu verbinden sucht mit dem Realismus und der Nüchternheit des Erwachsenendaseins.

Lieferbare Titel von Harald Gröhler:

Frieder Schuller: Ossis Stein

Frieder Schuller: Ossis Stein. Zwei Theaterstücke. Reihe Theater Bd. 3; ISBN: 978-3-86356-305-9; 175 Seiten, €[D]16,50

„Ossis Stein oder Der werfe das erste Buch“ erlebte 2012 am Radu-Stanca-Nationaltheater in Hermannstadt/ Sibiu seine Uraufführung.
In der Heimatstadt des 1926 geborenen Oskar Pastior, der im Freundeskreis „Ossi“ genannt wurde und von der Securitate den Decknamen „Otto Stein“ erhielt. Frieder Schuller kannte Oskar Pastior in den Jahren nach dessen Rückkehr von der Zwangsarbeit in der Sowjetunion, als der Dichter sein Brot als Rundfunkreporter verdiente. Frieder Schuller lernte aber auch die Durch- triebenheit der Securitate-Mitarbeiter kennen.
Das heikle Sujet um Widerstand, Erpressbarkeit, Würde, Not, Kompromiss, Verstrickung und Mitläufertum in einem totalitären Regime mit vergifteten Tentakeln versetzte der Autor in ein Skript, in das die Lyriksprache von Pastior und auch Gedichte von ihm einflossen.
„Ich bin Schriftsteller, außerhalb meiner Gedichte existiere ich nicht“, verkündet Ossi. Eine verzweifelte Ausflucht?!
Die Darstellung des Spannungsfeldes zwischen dem Streben, Literatur zu schreiben, und den Kompromissen, die eingegangen wurden, um veröffentlichen zu dürfen, ist gelungen.
Das Drama erlebt seinen Höhepunkt und das Ende mit der Vergewaltigung der Poesie durch den in Offiziersuniform gekleideten Genossen Dan, während der Dichter mundtot gemacht wird:
Handlanger Paul presst ihm eine Zeitung auf den Mund.
Geworfen wird kein Stein auf Ossi in der Inszenierung in Hermannstadt. Gezeigt wird der Stolperweg eines genialen Dichters und Menschen in Grenzsituationen.
Hannelore Baier

Lieferbare Titel von Frieder Schuller:

Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien“, 2013, Eine literarische Begegnung. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Wolfgang Schlott. Horst Samson (Hrsg.), Ingmar Brantsch,Hans Bergel, Walter Engel,Ilse Hehn, Franz Heinz, Klaus Hensel, Franz Hodjak, Johann Lippet, Dieter Schlesak, Olivia Spiridon, Horst Samson, Peter Motzan, Gerhard Ortinau, Friedrich Schuller, Hellmut Seiler, Balthasar Waitz:  Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien.  (UNIVERSITAS Sammlung) 373 S. ISBN:  978-3-86356-051-5, € [D] 25,– € [AT] 25,– SFr [CH] 35,-

Ossis Stein. Zwei Theaterstücke. Reihe Theater Bd. 3; ISBN: 978-3-86356-305-9; 175 Seiten, €[D]16,50

 

Klaus Martens: 75 Gedichte. Bei den Stachelbeergärten.

Klaus Martens: 75 Gedichte. Bei den Stachelbeergärten.  Reihe Lyrik Bd. 147. 93 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-287-8, €[D] 14,50

Umschlagbild: Stachelbeeren, Eva Martens 2019
Autorenfoto: Foto © Konstantin Martens

Dieser 18. Gedichtband von Klaus Martens ist ein weiterer Höhepunkt seiner Arbeit aus seiner reifen Lebens- und Schaffensphase. In seinem Bestreben aus der Alltäglichkeit in oft alltäglicher Sprache mythische Dimensionen des Lebens zu erfassen, bietet das vorliegende Buch, das zu seinem 75. Geburtstag erschien, imponierende und perfekte Texte, die den Leser ergreifen.

Die ersten vierundsechzig der hier veröffentlichten Gedichte erschienen zum 75 Geburtstag des Autors in einer Sonderausgabe: Stachelbeergärten. ISBN 978-3-86356-281-6; €[D]49,50. Diese Exemplare, nummeriert von 1 bis 75, sind auf Caribic sandbraun 120g/qm 1,3-faches Volumen Papier gedruckt (Umschlag: 250g/ qm SoporSet, Schutzumschlag: 250g/qm SoporSet), wurden vom Autor einzeln signiert.

 

(Wir haben) mit Martens einen erstklassigen Lyriker, jemand der eine sichere, eigene Sprache hat.  Ein Schatz.
Frank Milautzcki

Es spricht für den Lyriker Martens, dass er sich nicht in einen Schublade stecken lässt und er andererseits nicht meint, zu allem etwas sagen zu müssen. Mit Worten kämpft er allenthalben gegen Flachheit und Abstumpf- ung. Er trotzt der Selbstvergessen- heit und deren Waffen . . .
Ein Höhlenforscher ist dieser Martens, der weiß, dass man lange graben muss, um das Ich und seine Empfindungswerkzeuge wieder freizulegen. Wie heißt es in einem der schönsten Gedichte („Speleo- loge“)? „Doch irgendwann / wird Licht hineingetragen, wird Ver- stecktes / aus dir heraus gegraben, gedreht und untersucht, / geflickt oder so belassen, wie es ist, dort drinnen, / in der Spelunke, wo du geborgen warst.
Christoph Schreiner

Zwischen literarischem Liebes- und Prokrustes-Bett ist das Leben des Dichters nicht einfach. Klaus Martens scheint die Vorteile und Nachteile von leben, um zu schreiben, und schreiben, um zu (über)leben, sehr wohl zu kennen. Er bewegt sich zwischen höchster Detailgenauigkeit und Karikatur, ohne sich für eine der zwei Optionen zu entscheiden. Dadurch entsteht ein raffiniert geschliffener Spiegel unser Welt, in dem sich jeder von uns wiedererkennen kann.
Traian Pop Traian

Lieferbare Titel von Klaus Martens:

Wendel Schäfer: Freigang der Käuze

Wendel Schäfer: Freigang der Käuze. Von Schelmen, Tröpfen, schrägen Vögeln. Illustration und Coverbild: Michael Schaffer. Reihe Epik Bd. 106; ISBN: 978-3-86356-278-6; 244 Seiten, €[D]19,50

„Bemerkenswerte Literatur verspricht keine Lösungen, sondern zeigt Verhältnisse und Verstrickungen auf, fasst den Geist ihrer Zeit, ohne im Gewand des Zeitheistigen aufzutreten. Auch wenn es wohl bis auf weiteres nur wenige bemerken werden, Schäfers Kurzprosa zählt zu dieser Literatur.  Und – Schäfers Prosa eignet ein Alleinstellungsmerkmal.“ Klaus Wiegerling

 

Die Protagonisten, Männer meist, weil Torheiten, Irrationalem und allerlei Abwegigkeit zugänglicher als Frauen. Es sind Antihelden, die aus der Zeit gefallen sind. Sie verdienen weniger Bewunderung als Mitleid. Sie wähnen sich unverstanden, zurückgesetzt, ja, diskriminiert. So suchen sie ihr ‚Heil‘ in der Flucht aus der Wirklichkeit und führen ein Innenleben mit vermeintlichem Komfort. Sie verwandeln sich, schlüpfen in seltsame, ja, waghalsige Rollen und vollführen groteske Seitensprünge. Sehr oft allerdings enden diese Eskapaden tödlich. Viele Texte sind Umkippgeschichten. Einmal angefangen, weiß der Leser nicht, worauf er sich da eingelassen hat.

Kritikerstimmen:

Nicht ins groteske Gestrüpp menschlicher Begehrlichkeiten führen diese Texte, sondern in den Dschungel absurder Monstrosität.
Ein literarisches Abenteuer – le- senswert.
SCRIPTUM

Die Prosa ist fassbar, greifbar, phantastisch, lebensnah, etwas verrückt, wie das Leben nun einmal sein kann. O poetes soyez fous. (A. Rimbaud) … Wendel Schäfer ist wie Wein zu Kanaan – unerschöpflich und gut.
Robert Schaus

Das Beste, was ich in letzter Zeit gelesen habe: meisterlich, perfekt. Hierüber sprechen wir auf gleicher Augenhöhe.
Katja Lange-Müller

In Zeiten der Redseligkeit sind Wendel Schäfers Kurzgeschichten in knapper, aber präziser Sprache Auskunft über Formen menschlicher Existenzen über eine mal surreale, mal tragische Welt, in der sich schräge und teilweise verstörende Gestalten versuchen zurechtzufinden. Es geht um skurrile, gemeine, bemitleidenswerte, verrückte und rätselhafte Menschen, vor allem auch um die unergründlichen Bereiche des menschlichen Daseins. Schäfers minimalistischer und konstruktiver Schreibstil besteht hier und da aus Brüchen im Sprachduktus und betont die satirische Kurzprosa umso mehr.
Nasanim Ates

Schäfers Kurzprosa beschreibt die ganz eigenen Welten skurriler Charaktere und liegt mit durchgehender Entrücktheit wohl recht quer zum literarischen Tagesgeschäft … Verschrobene anfänglich eher harmlose Aktionen führen durch unerwartete Mutation ganz neue, ungeahnte Ereignisse herbei. Diese sind oft terminal, zumindest katastrophal, dabei dunkel bis schwarz. – Unterhaltsam – und lehrreich.
Michael Schaffer

Den bei der Buchvorstellung im belgischen St. Vith hochgelobten Prosaband werden Sie vergeblich zwischen Bestsellern stapeln, und er ist alles andere als ein Urlaubsschmöker. Schäfer liefert das literarisch Feine, Geschliffene, das Wort für Wort Durchdachte und gehört damit nach den Worten seines Laudators Prof. Wiegerling zu einer Spezies von Autoren, die uns staunen lässt. Wir staunen über Vielfalt, verblüffende Einfälle und literarischen Artenreichtum.
Ernst Heimes

… überhaupt sind Schäfers Texte von wohltuender Knappheit, gerade in Zeiten bloßer Ge- schwätzigkeit.
Rainer Wedler

Wendel Schäfer weiß als Autor noch, wie Originale aussehen. Er vermag sich in sie hineinzu- versetzen, ja, mit zunehmender Lebenserfahrung findet er eine umso tiefere Freude an solch sanften Verrücktheiten. Wendel Schäfer beschreibt unnormale Menschen, welche eigene Ziele verfolgen. Das macht sie dem Leser interessant. Schäfer stellt das so fein ziseliert dar, dass wir Lesende rasch begreifen, wo- rum es dem einsamen Menschen geht. Ein feinsinniger und le- senswerter Blick zurück in die Vergangenheit.
Barbara Höhfeld

Es steckt Verführungslust in den grotesken, absurden, abenteuerli- chen, vielleicht auch spinnerten Texten … Ein vergnügliches Lesen auf den Innenlippen … eine Besonderheit schon diese sprachlichen Ausflüge in den Schmelztiegel überlieferter und neuester Wortmittel.
Elisabeth Alexander

Es sind eigenartige Typen und Charaktere, die Wendel Schäfer entwirft. Skurrile, ja, bizarre Ty- pen, die so gar nicht in die normale Welt passen. Der Autor versammelt Kurzprosa, die sich mit gängigen Kurzgeschichten nicht vergleichen lässt. Die Handlungen beschreibt der Autor mit einer Sprache, die nur einer beherrscht, dem es nicht darauf ankommt, möglichst viel zu schreiben, sondern Außerge- wöhnliches, Einprägsames und Unvergleichbares. Da wird kein Wort willkürlich gewählt, son- dern alle werden sie sorgfältig auf ihre Treffsicherheit und Bild- haftigkeit hin abgeklopft. Sprach-
liche Leckerbissen gibt es damit zuhauf.
Peter Lindemann

Lieferbare Titel von Wendel Schäfer:

Carl von Bülow: Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–71

Carl von Bülow: Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–71. Gefunden, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Manfred Wolff. Reihe Historiae Bd.2, Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt), 6 Bilder, 231 Seiten, ISBN 978-3-86356-297-7, €[D]19,50

 

Sie als Buchhandels- bzw. Medienvertreter können jederzeit ein Ansichts- oder Rezensionsexemplar bei uns bestellen. Möchten Sie eine Lesung organisieren? Gerne nehmen wir Ihre Anfrage entgegen: t.pop@pop-verlag.com. Selbstverständlich können Sie sich diesbezüglich auch direkt bei Manfred Wolff melden: manfredwolffma@web.de.

Einen sehr denkwürdigen und lesenswerten Schatz hat der Pop Verlag gefunden: Carl von Bülow, Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–1871. Die Briefe des mecklenburgischen Oberleutnants aus dem deutsch-französischen Krieg zeichnen sich als eine besondere Quelle aus. Sie sind keine Erinnerungen, die ja oft Lücken aufweisen oder heroisierend ergänzt werden. Carl von Bülow schreibt nahezu täglich an seine Frau und berichtet, was er in diesem Krieg erlebt, mit wem er zusammentrifft, in welchen Orten er sich aufhält, wie er Landschaften und Wetter wahrnimmt. Sein Leibkoch kommt ebenso zur Sprache wie der Großherzog. Humor und Empathie durchziehen die Briefe.

Wenn sich in diesem Sommer der deutsch-französische Krieg zum 150. Male jährt, werden in den Briefen Carl von Bülows nicht die politischen Entscheidungen und die strategischen Überlegungen des Feldzugs analysiert. Der Leser nimmt teil an einem Kriegstheater, wie es heute nicht mehr möglich ist, und dem immer wiederkehrenden Wunsch des Autors, dass doch endlich wieder Frieden herrsche.

Carl von Bülow wurde am 22. Mai 1841 zu Toddin bei Hagenow geboren. Er besuchte das Gymnasium in Schwerin und trat 1859 in den mecklenburgisch-schwerinschen Militärdienst. 1860 wurde er Sekondeleutnant, nahm 1866 am Feldzug in Süddeutschland teil und wurde 1867 zum Premierleutnant befördert. 1871 erfolgte seine Beförderung zum Hauptmann. 1870–1871 beteiligte er sich am deutsch-französischen Krieg. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse und dem mecklenburgischen Verdienstkreuz sowie dem Roten Adlerorden vierter Klasse ausgezeichnet. Carl von Bülow verstarb am 4. Januar 1883 in Schwerin.

Manfred Wolff wurde am 9. Januar 1941 in Braunschweig geboren; wuchs in Schöningen auf, studierte Alte Sprachen, Geschichte, Philosophie und Pädagogik in Freiburg und Göttingen und arbeitete danach in der Erwachsenenbildung. Mitübersetzer von: Janusz Tazbir, Polen an den Wendepunkten der Geschichte (Gabriele Schäfer Verlag) und Anna Mieszkowska, Die Mutter der Holocaust-Kinder. Irena Sendler und die geretteten Kinder aus dem Warschauer Ghetto (DVA). Im Pop Verlag veröffentlichte er Übersetzungen polnischer Lyrik sowie seinen Gedichtband Gespräche mit niemand (2009). Er lebt in Berlin.

 

Lieferbare Titel von Carl von Bülow:

– Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–71. Gefunden, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Manfred Wolff. Reihe Historiae Bd.2, Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt), 4 Bilder, 231 Seiten, ISBN 978-3-86356-297-7, €[D]19,50

Lieferbare Titel von Manfred Wolff:

  • Jan Goczol: Die abgewandte Seite des Mondes, Aus dem Polnischen übersetzt von Urszula Usakowska-Wolff und Manfred Wolff und mit einem Nachwort versehen von Urszula Usakowska-Wolff. Reihe Lyrik Bd. 24, 122 Seiten, ISBN: 978-3-937139-48-7. €[D]18,80, 2008
  • Gespräche mit niemand. Gedichte. Mit einem Nachwort von Mario Wirz. Reihe Lyrik Bd. 27, 90 Seiten. ISBN: 978-3-937139-59-3 €[D]12,80
  • Carl von Bülow: Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–71. Gefunden, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Manfred Wolff. Reihe Historiae Bd.2, Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt), 4 Bilder, 231 Seiten, ISBN 978-3-86356-297-7, €[D]19,50

Matthias Buth: Der Schnee stellt seine Leiter an die Ringmauer

Matthias Buth: Der Schnee stellt seine Leiter an die Ringmauer. Poetische Annäherungen an Rumänien und andere Welten. Mit einem Nachwort von Markus Bauer

Reihe Fragmentarium, Bd. 19. ISBN 978-3-86356-294-6, 180 Seiten, €[D]19,50

Rumänien mag durchaus in Schriften und Texten bundesdeutscher AutorInnen thematisiert werden (häufig in denen von ausgereisten SchriftstellerInnen der deutschen Minderheiten des Karpatenlandes) – dass ein deutscher Dichter aus dem Rheinland aber einen Band zusammenstellt, in dem die Annäherungen vor allem an Rumänien zum inneren Kern seines Dichtens wie des Reflektierens und politischen Denkens erhoben werden, hat in der Literatur der Bundesrepublik kein Beispiel. „Rumänien“ gewinnt hier den Status eines poetisch erfühlten und sprachlich erschlossenen Zustandes, der weit über eine bloß literarische Reminiszenz an ein Land hinaus geht.
Markus Bauer

„România ist ein Wort aus dem inneren Klang von Europa, es sucht die Klänge der anderen, um zu singen, zu trauern, zu beglücken. Und so sind Deutschland und Rumänien verwandt, Geschwister durch Musik und Geschichte.
(…)

„România ist ein Ovid-Land, durch das die Gedichte von Georg Trakl gegangen sind. ‚Wanderer tritt still herein; /Schmerz versteinerte die Schwelle. / Da erglänzt in reiner Helle/ Auf dem Tische Brod und Wein.‘ – so lässt er das Gedicht „Ein Winterabend“ ausklingen und spielt sich zugleich Hölderlins Elegie „Brod und Wein“ und seine Donau-Hymnen zu.“
Matthias Buth

 

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Peter Gehrisch: Das Märchen hebt an, guten Abend

Peter Gehrisch: Das Märchen hebt an, guten Abend! In den Schutzräumen der Phantasie. Zwölf Tintinnabula. Reihe Epik Bd. 110; ISBN: 978-3-86356-296-0; 234 Seiten, €[D]20,50

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Steliana Huhulescu: (OHN)MACHT

Steliana Huhulescu: (OHN)MACHT Roman. Epikreihe Bd. 106. 862 Seiten, ISBN 978-3-86356-272-4, €[D]29,00, €[A]30,80

Wenn ich noch länger hier hocke, werde ich noch tollwütig, sprach sie zu sich selbst und wedelte heftig mit einer zerfledderten Zeitung vor dem geröteten Gesicht. Echt, mich trifft noch der Schlag, wer weiß, in meinem Alter ist alles möglich … Einmal macht es bums! Und fertig. Das war es. Platsch! Fällst auf den Boden, weich wie ein Kuhfladen. Was soll ich noch ausziehen, bin ja schon fast nackt …

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Adriana Carcu, Richard Wayne: Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild

Adriana Carcu, Richard Wayne: Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Sigrid Kuhn [Interviews, Festivalchroniken] und Renate Sandu [Jazzweise]. Die POP-Verlag-Fragmentariumreihe, Bd. 16; ISBN: 978-3-86356-289-2; 226 Seiten, €[D]19,90

Im Raum herrscht eine Stille, als hätte die Show schon längst begonnen. In sich gekehrt füllt Nils Petter den Raum zwischen uns und lässt uns das diaphane Fluidum namens Pneuma fühlen. Sein Klang hat, obwohl vom Toningenieur übernommen (the man who makes me sound, wie er später sagen wird), eine intime Eigenart, die Wärme der Stimme, die sich an Nahestehende richtet. Hinter den geschlossenen Lidern scheint Nils Petter Molvaer das Innere seiner eigenen Welt zu erforschen, auf der Suche nach den Tönen, die sich – jetzt und hier – am besten ergänzen, um sie dann in einem einmaligen Akt zum Leben zu erwecken.

Betrachtest du dich als eine Vertreterin des nordischen Jazz?

Natürlich bin ich ein Teil davon. Das hat weniger mit den Fjorden zu tun und mit den Bergen, als vielmehr mit der Tatsache, dass wir eine kleine Gemeinschaft sind, in der jeder jeden kennt, in deren Rahmen wir uns treffen und interagieren. Wir haben schon vor vielen Jahren die Grenzen der Genres überschritten, und seitdem ist dieses Gemisch jenseits eines Genres so intensiv geworden, dass es mit Sicherheit uns alle beeinflusst hat. Eine anderer Aspekt ist der, dass Skandinavien eine spezifische musikalische Tradition hat, ich kenne aber nur die norwegische näher. Und es gibt natürlich einige sehr wichtige Leute, wie Jan Garbarek oder Jon Christensen, die die grundlegende Arbeit geleistet haben. Jan war der erste, der die afro-amerikanische Musik mit norwegischen Elementen versetzt hat. Leute wie die beiden sind eine Quelle der Inspiration.
(Sidsel Endresen)

Unsere Musik ist mit Sicherheit eine Jazzform der Gegenwart, die durch eine spezifische Herangehensweise an die Kammermusik und an die Mu- sik der Liedermacher charakterisiert wird, mit lyrischer Betonung auf der Melodie. Wir haben verschiedenartige Beziehungen zur Welt des Pop und zur Welt der klassischen Musik der Gegenwart, wo der Fokus eher auf der Textur und dem Klang liegt als auf der traditionellen Kompositionsstruktur. Eigentlich geht es im Allgemeinen um die Reichhaltigkeit des vordergründig Einfachen: die Dinge durch einen Kanal von vereinfachten Themen zu filtern, die kindisch erscheinen, und die Komplexität und den Reichtum, der sich darin befindet, zu erforschen, statt alles zu spielen, was du kannst, und alles zu zeigen, was du weißt. Wir begeben uns in Richtung dieses Ursprungs, der sehr viel Ruhe enthält, wir konzentrieren uns auf einfache Melodien und gehen davon aus.
(Tord Gustavsen)

Lieferbare Titel von Adriana Carcu:

  • GOLDEN. Aus dem Rumänischen übersetzt von Renate Sandu. Illustration: Doru Păcurar. Pop Epik, ISBN: 978-3-86356-206-9, 246 Seiten, €[D]18,50
  • Adriana Carcu, Richard Wayne: Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Sigrid Kuhn [Interviews, Festivalchroniken] und Renate Sandu [Jazzweise]. Die POP-Verlag-Fragmentariumreihe, Bd. 16; ISBN: 978-3-86356-289-2; 226 Seiten, €[D]19,90

Hadaa Sendoo: Mongolischer blauer Fleck

Hadaa Sendoo: Mongolischer blauer Fleck. Gedichte und Bilder. Aus englischen Fassungen ins Deutsche übertragen und mit einem Nachwort versehen von Jürgen Jankofsky. Lyrikreihe Bd. 141; ISBN 978-3-86356-286-1; 90 Seiten, €[D]18,50

 

 

Lieferbare Titel von Hadaa Sendoo:

– Sich zuhause fühlen. Ins Deutsche übertragen von Astrid Nischkauer und Andreas Weiland. Mit einem Vorwort von Richard Berengarten und ein Gespräch mit Maya Gogoladse. Lyrik Reihe. Band 118. ISBN: 978-3-86356-233-5, 108 Seiten, €(D)16,50

 

Admiel Kosman: Aus dem Zwischen des Hohelieds

Admiel Kosman: Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. Die POP-Verlag-LYRIKREIHE Bd. 132. ISBN 978-3-86356-271-7, 116 Seiten, €[D]12,80

In Israel ist Admiel Kosman ein bekannter Dichter. Acht Gedicht- bände wurden von israelischen Verlagshäusern veröffentlicht. Mehrere Literaturpreise – der Bernstein-Preis, der Brenner-Preis, der Preis des Premierministers für Literatur – sind ihm für sein Werk verliehen worden. Israelische Zeitschriften drucken seine Ge-
dichte, bringen Interviews. Anders in Deutschland. Im ›Land der Dichter und Denker‹ sind nur vereinzelt Gedichte Admiel Kosmans publiziert worden. Mit dem vorliegenden Band wird zum ersten Mal das Wagnis unternommen, Admiel Kosmans Gedichte Lesern im deutschen Sprachraum zugänglich zu machen.

 

Das Hohelied stellt die ideale sexuelle Begegnung im dialogischen Zwischen vor, aber auch die missglückte, die verpasste, die durch Begierde des Ego bestimmte und die von beiden Partnern gesuchte, auch erfolglos gesuchte. Das gleiche Spektrum ist in Kosmans Gedichten reflektiert. Neben den idealen Begegnungen gegenseitiger mitempfindender Zuwendung gehören auch vorwiegend durch Triebe bestimmte Handlungen in das Spektrum menschlichen Sexuallebens. Selbst Zwang und Gewalt sind nicht ausgeschlossen. Die ›nicht so heiligen Begegnungen‹ sind vergleichbar mit den kleinen Füchsen aus dem Hohelied, die den Weinberg (eine Metapher aus der orientalischen Sexualsymbolik, vergleichbar mit dem Garten) zu beschädigen drohen. Auf den moralischen Zeigefinger wird verzichtet. Stattdessen werden in Kosmans Gedichten, dialogisch oder reflektierend, Triebhandlungen mit Witz und Charme geschildert. (Edith Lutz)

Lieferbare Titel von Admiel Kosman:

– Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. Die POP-Verlag-LYRIKREIHE Bd. 132. ISBN978-3-86356-271-7, 116 Seiten, €[D]12,80

Lieferbare Titel von Edith Lutz:

– Einer aus Wiesendorf. Roman, 207 Seiten, ISBN: 978-3-86356-268-7, €[D]16,50

Aus dem Zwischen des Hohelieds, Gedichte von Admiel Kosman in der Übertragung von Edith Lutz. ISBN: 978-3-86356-271-1

Lieferbare Titel von Theo Breuer:

  • nicht weniger nicht mehr. ›Gedichte‹.  Reihe Lyrik Bd. 151, 133 Seiten, ISBN 978-3-86356-317-2. 2021 €[D]14,50.

Herausgabe

Matrix  

Einzeltitel

  • Hinter die dunkle Tür. Vierzeiler 2013 – 2015.  Vorwort und Gespräch mit Hans Bender von Theo Breuer. 137 Seiten. Lyrik Bd. 125. ISBN 978-3-86356-257-1. 2019. €[D]14,90. 

Übertragung 

  • Admiel Kosman:  Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. 116 Seiten. Lyrik Bd. 132. 2019. ISBN 978-3-86356-271-7. €[D]12,80.

 

Lam Quang My – Aufnahmen

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Hier können Sie die musikalische Hörfassung von „So streicht das Leben dahin…“ herunterladen. Ebenso finden Sie hier Aufnahmen weiterer Texte, die aus aktuellen Lesungen stammen und laufend erneuert werden.

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Wir trauen um Dieter Schlesak!

Wir trauen um Dieter Schlesak!

Dieter Schlesak hat diese Welt, die er so geliebt und deswegen unentwegt mit ihr gehadert hat, am 29. März 2019 verlassen. Uns bleibt nur, sein Werk weiterhin zu begleiten und zu verbreiten. Es ist eine Herkules-Aufgabe, aber wir finden sie zwingend notwendig, da er nicht nur vieles hinterlassen, sondern uns zeit seines Lebens so viel Lesens- und Bedenkenswertes geschenkt hat: Vaterlandstage, Capesius der Auschwitzapotheker und TranssylWAHNien, um nur drei seiner besten Romane zu nennen, sowie unzählige Gedichte und Essays (die von uns geplante Werkausgabe wird mehr als 23 Bände haben).
Dieter Schlesak, 1934 in Schäßburg/Siebenbürgen geboren, ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren von Lyrik, Romanen, Essays über Literatur, Grenzphänomene und Religion sowie von Reiseberichten. Er machte sich auch einen Namen als Übersetzer und Herausgeber, unter anderen Gefährliche Serpentinen – Rumänische Lyrik der Gegenwart, „Edition Druckhaus neunzehnhundert achtundneunzig“. 1968 erschien sein erster Gedichtband Grenzstreifen im Bukarester Literaturverlag. 1969 emigrierte er nach Deutschland, der Kulturschock und das Ost-West-Trauma beherrschten von da an Schlesaks Schreiben. Zu seinen wichtigsten Büchern zählen u. a.: Weiße Gegend. Fühlt die Gewalt in diesem Traum (1981), Vaterlandstage und die Kunst des Verschwindens (1986), Aufbäumen (1990), Wenn die Dinge aus dem Namen fallen (1991), Stehendes Ich in laufender Zeit (1994), So nah, so fremd (1995), Eine transsylvanische Reise (2004), Der neue Michelangelo (drei Bände, 1989–1991), Der Verweser (2002), Romans Netz (2004), Capesius, der Auschwitzapotheker (2006, u. a. ins Englische, Italienische, Spanische, Portugiesische, Hebräische übersetzt), Herbst Zeit Lose (2006), Vlad. Die Dracula-Korrektur (2007), Namen Los (2007), Heimleuchten (2009), Licht Blicke (2012), TranssylWAHNien (2014).
Schlesak erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u. a. Andreas-Gryphius-Preis (1980), Nikolaus-Lenau-Preis (1993), Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung (2001), Umberto-Saba-Preis (2006), Maria-Ensle-Preis der Kunststiftung Baden-Württemberg (2007), Ehrendoktorwürde der Universität Bukarest (2005). Sein Nachlass befindet sich im Deutschen Literaturarchiv in Marbach.
Lieber Dieter, seit ich erfahren habe, dass ich dich nie wieder anrufen kann, stöbere ich in den Texten, die du mir zur Veröffentlichung überlassen hast – um dich auf diesem Weg zu erreichen und dir nahe zu sein. Deswegen sei hier für alle, die dich im Laufe deines Lebens gelesen und geschätzt und geliebt haben, eines deiner Gedichte zum Trost beigefügt.

Traian Pop
Pop-Verlag, Ludwigsburg, 31. 3. 2019

Dieter Schlesak

ES GEHT ZU ENDE, WAS BISHER WAR,
und die Stimmen sind fern wie morgens um fünf,
wir werden uns nie mehr wiedersehn,
wir werden vergessen

Man sieht’s an der Luft, an den Augen der Leute,
überall rollen sie die Erinnerungen ein,
heut sah ich Fotos der Siebzigerjahre, da waren
wir jung und alles schien offen,
du stiegst in den fahrenden Zug,
der kam nie an
und fuhr ab nur zum Schein

Alt sind unsere Gefühle geworden.
Und oft ist es kalt und du spürst nur Gewohnheit,
als wäre über den Augen ein Schleier,
und wir gehen mit Abwesendem um

In allem spür ich schon das Vergessen
und die Leute sehn mich gar nicht mehr an;
so denk ich: Vielleicht bin ich plötzlich gestorben
und hab’s nicht bemerkt, bin unsichtbar geworden
Es ist nicht nur die Liebe, die jetzt vergeht,
es ist nicht nur Eiszeit der Sinne, es liegt
ein Stillstand um uns in der Luft, der uns Angst macht
und uns den Atem verschlägt

Denn es geht zu Ende, was bisher war,
und die Stimmen sind fern wie morgens um fünf,
wir werden uns nicht mehr wiedersehn,
wir werden vergessen, am Leben zu sein

Johann Lippet: Franz, Franzi, Francisc

Johann Lippet: Franz, Franzi, Francisc. Romanfragment. (Nebst Arbeitsnotizen und Annotationen).

Die POP-Verlag-Epikreihe, Bd. 100, 176 Seiten, ISBN: 978-3-86356-246-5; € [D]16,90

Johann Lippet ist der Chronist des Alltagslebens der Banater Schwaben in der Banater Heide. Sein genauer und kenntnisreicher Blick auf diesen Landstrich, auf die Dörfer und Menschen, ihren Alltag und ihre Erlebnisse in geschichtsträchtigen Vernetzungen mit und in ihren dörflichen Gemeinschaften werden virtuos und im sprachlich authentischen Kolorit erzählt, dokumentarisch verlässlich beschrieben und exemplarisch am Beispiel seiner Heimatgemeinde Wiseschdia literarisch reizvoll verortet. In seinen Romanen, Erzählungen und auch in Gedichten entwirft Johann Lippet meisterhaft ein weitläufiges, unvergleichliches Panorama des banatschwäbischen Dorfes, erzählt facettenreich und in feinsinnig entwickelten Geschichten aus dem einfachen und dennoch in seinen existentiellen Widersprüchlichkeiten und Tragödien komplizierten Leben der Menschen in einer immer brüchiger werdenden Idylle gefangen, einer bäuerlich geprägten Heimat, die sich – dem Untergang geweiht – unter ihren Füßen dramatisch aufzulösen beginnt. (Horst Samson)

Das war’s, der Roman bleibt Fragment, weil es mir allmählich gegen den Strich geht, den Protagonisten, wie im Plot vorgesehen, siebzehnjährig eines sinn- losen Todes sterben zu lassen, ich aber auch nicht wüßte, wie die Geschichte plausibel anders enden zu lassen.
Bei Veröffentlichungen von unvollendet gebliebenen Romanen aus Nachlässen wird in Nachworten über den weiteren Verlauf der Handlung und deren Ausgang spekuliert, geben Arbeitsnotizen des Autors keinen Aufschluß darüber. Um Spekulationen zum weiteren Handlungsverlauf meines Fragment gebliebenen Romans vorzubeugen, habe ich mich entschlossen, meine Notizen und Annotationen im Nachstehenden zu veröffentlichen.
Die Frage, wen ein Romanfragment mit Arbeitsnotizen als Anhang in- teressieren sollte, ist natürlich berechtigt, aber wenn die Behauptung stimmt, daß Leser an Biographien über Autoren ein größeres Interesse hätten als an deren Werken, könnte es ja auch sein, daß diese Veröffentlichung auf ein größeres Interesse stößt als ein fertiggestellter Roman.

Lieferbare Titel von Johann Lippet

  • Migrant auf Lebzeiten, Roman (EPIK- Sammlung) 226 Seiten, ISBN:  978-3-937139-56-2 €[D]15,90
  • Dorfchronik, ein Roman, (EPIK- Sammlung) 789 Seiten, ISBN:  978-3-937139-99-9 €[D]25,90
  • Der Altenpfleger, Zwei Erzählungen. (EPIK- Sammlung) 259 Seiten, ISBN:  978-3-86356-012-6 €[D] 13,20,
  • Tuchfühlung im Papierkorb. Ein Gedichtbuch. (Lyrik- Sammlung) 168 Seiten, ISBN:  978-3-86356-034-8 €[D] 17,20
  • BAWÜLON – Süddeutsche MATRIX für Literatur und Kunst, Nr. 4/2011 (4). 114 Seiten, ISSN: 2192-3809; €[D] 7,00 Johann Lippet 60 Johann Fischart • Renarius Flabellarius (Fischart-Fan, id est Rainer Wedler) • Hellmut Seiler • Johann Lippet *„Wir werden wie im Märchen sterben“, Aktionsgruppe Banat * Dieter Scherr • Safiye Can • Norbert Sternmut •     Ferdinand Wedler • Carsten Piper • Uli Rothfuss • Rainer Wedler • Henning Schönenberger • Barbara Zeizinger u.a.
  • Bruchstücke aus erster und zweiter Hand. Roman. (Epik- Sammlung) 251 S. ISBN:  978-3-86356-050-8 €[D] 15,00
  • Horst Samson (Hrsg.):  Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien. Eine literarische Begegnung. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Wolfgang Schlott. (UNIVERSITAS Sammlung) 373 S. ISBN:  978-3-86356-051-5, € [D] 25.00
  • Kopfzeile, Fußzeile.Gedichte&Variationen. Pop Lyrik. 70 Seiten, ISBN 978-3-86356-140-6, 13,80€
  • Wegkreuze. Beobachtete, gehörte, gelesene und andere Geschichten. ISBN: 978-3-86356-180-2, 102 Seiten, 13,80€
  • Franz, Franzi, Francisc. Romanfragment. (Nebst Arbeitsnotizen und Annotationen). Die POP-Verlag-Epikreihe, Bd. 100, 176 Seiten, ISBN: 978-3-86356-246-5; € [D]16,90