GERHARD ORTINAU

GERHARD ORTINAU, geboren am 18. März 1953 in Borcea, im Kreis Calarasch/Rumänien, in der Baragansteppe, wohin seine Eltern deportiert waren. Aufgewachsen ist er in dem Banater Dorf Sackelhausen bei Temeswar. Zwischen 1972 und 1976 studierte er Germanistik und Romanistik an der West-Universität Temeswar. Er war Mitglied des Schriftstellerfreundeskreises „Aktionsgruppe Banat“, zu dem unter anderen auch Richard Wagner, Rolf Bossert, William Totok, Johann Lippet und Ernest Wichner gehörten und dem Herta Müller und Horst Samson nahestanden. 1976 leitete die Securitate einen „Operativen Vorgang“ gegen ihn ein. 1980 verließ er nach Arbeits- und Publikationsverbot Rumänien. Seitdem lebt er in Berlin. Werke: „Verteidigung des Kugelblitzes“, Erzählungen, Dacia-Verlag, Klausenburg/Rumänien, 1976; „Ein Pronomen ist verhaftet worden. Texte der Aktionsgruppe Banat“, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1992; „Das Land am Nebentisch“, (Anthologie, Herausgeber Ernest Wichner), Reclam Leipzig, 1993; „Ein leichter Tod“ Erzählung, in: Drucksache 16 des Berliner Ensembles (Herausgeber Heiner Müller), Berlin 1995; „Ein leichter Tod“, zwei Erzählungen, Oberbaum-Verlag, Berlin 1996; „Käfer. Eine deutsche Komödie“, Theaterstück, Henschel Schauspiel, publiziert in: Theater der Zeit Nr. 6/1997 (Uraufführung: 6. Juni 1999 am Theater der Stadt Heidelberg); „Käfer“, Hörspiel, Deutschlandradio 1999; „WehnerMonologe“, in: Sinn und Form 3/2000; „Die Nacht des schlaflosen Kellners“, Theaterstück, Henschel Schauspiel, 2001 (Uraufführung: 2002 am Staatstheater Oldenburg); „Wehner auf Öland“, Theatermonolog 2002, Henschel Schauspiel; „Am Rande von Irgendetwas“, frühe Gedichte & Texte 1970-1978, Herausgeber Ernest Wichner, hochroth Verlag, Berlin 2010. Ortinau erhielt mehrere Stipendien, unter anderem das Stipendium des Deutschen Literaturfonds und das Autorenstipendium des Berliner Senats. 2005 wurde er mit dem Würth-Literaturpreis (3. Preis) ausgezeichnet.