Grigore Cugler

Grigore Cugler Grigore Cugler (1903-1972), Nachkomme des österreichischen Architekten Karl von Kugler, war als Musiker, Grafiker und Schriftsteller ein Multitalent. Der Schriftsteller aus Roznov (Rumänien) beherrschte acht Sprachen, darunter Deutsch, Rumänisch, Spanisch, Französisch, Arabisch und schrieb seine Prosasatiren in mehreren dieser Sprache, vor allem rumänisch. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde er in Rumänien als Vertreter der Literaturavantgarde ebenso gefeiert wie Eugène Ionesco (damals: Ionescu) oder Tristan Tzara. In seiner Wahlheimat Peru war er bis zu seinem Tod ausschließlich als Musiker bekannt. Danach wurde das „verborgene Genie“ des Schriftstellers entdeckt, aber bis heute fehlt eine Sammelausgabe seiner literarischen Werke (ebenso seiner Kompositionen und Grafiken).

 

Lieferbare Titel von Grigore Cugler:

  • Apunake, eine andere Welt. Erzählungen. Aus dem Rumänischen übersetzt von Horst Fassel. Pop Epik, ISBN: 3-937139-08-7, 184 Seiten, €[D]21,80

Dass diese jetzt in deutscher Sprache erscheint, führt zurück zu Cuglers Anfängen, die von seiner Großmutter, der zweisprachigen (deutsch- und rumänischen) Dichterin Mathilde Kugler-Poni begutachtet wurden.
Mit der Figur seines Apunake hat Cugler sehr früh das Zerrbild des Diktators und Willkürherrschers geschaffen, ein sehr zeitgemäßes Thema in den deißiger und fünfziger Jahren. Der Humor und der Sprachwitz seiner Kurztexte täuscht nicht über die satirische Absicht hinweg, die bessere Welt des Geistes mit der einer politischen und gesellschaftlichen Orientierungslosigkeit zu konfrontieren. Cuglers Kompromisslosigkeit in politischer und ästhetischer Hinsicht und sein Desinteresse an persönlichen Erfolgen haben mit dazu beigetragen, dass sein Werk einem größeren  Publikum bislang unbekannt geblieben ist. Dies teilweise zu ändern, ist die Absicht der vorliegenden Auswahl.