Wendel Schäfer: Freigang der Käuze

Wendel Schäfer: Freigang der Käuze. Von Schelmen, Tröpfen, schrägen Vögeln. Illustration und Coverbild: Michael Schaffer. Reihe Epik Bd. 106; ISBN: 978-3-86356-278-6; 244 Seiten, €[D]19,50

„Bemerkenswerte Literatur verspricht keine Lösungen, sondern zeigt Verhältnisse und Verstrickungen auf, fasst den Geist ihrer Zeit, ohne im Gewand des Zeitheistigen aufzutreten. Auch wenn es wohl bis auf weiteres nur wenige bemerken werden, Schäfers Kurzprosa zählt zu dieser Literatur.  Und – Schäfers Prosa eignet ein Alleinstellungsmerkmal.“ Klaus Wiegerling

 

Die Protagonisten, Männer meist, weil Torheiten, Irrationalem und allerlei Abwegigkeit zugänglicher als Frauen. Es sind Antihelden, die aus der Zeit gefallen sind. Sie verdienen weniger Bewunderung als Mitleid. Sie wähnen sich unverstanden, zurückgesetzt, ja, diskriminiert. So suchen sie ihr ‚Heil‘ in der Flucht aus der Wirklichkeit und führen ein Innenleben mit vermeintlichem Komfort. Sie verwandeln sich, schlüpfen in seltsame, ja, waghalsige Rollen und vollführen groteske Seitensprünge. Sehr oft allerdings enden diese Eskapaden tödlich. Viele Texte sind Umkippgeschichten. Einmal angefangen, weiß der Leser nicht, worauf er sich da eingelassen hat.

Kritikerstimmen:

Nicht ins groteske Gestrüpp menschlicher Begehrlichkeiten führen diese Texte, sondern in den Dschungel absurder Monstrosität.
Ein literarisches Abenteuer – le- senswert.
SCRIPTUM

Die Prosa ist fassbar, greifbar, phantastisch, lebensnah, etwas verrückt, wie das Leben nun einmal sein kann. O poetes soyez fous. (A. Rimbaud) … Wendel Schäfer ist wie Wein zu Kanaan – unerschöpflich und gut.
Robert Schaus

Das Beste, was ich in letzter Zeit gelesen habe: meisterlich, perfekt. Hierüber sprechen wir auf gleicher Augenhöhe.
Katja Lange-Müller

In Zeiten der Redseligkeit sind Wendel Schäfers Kurzgeschichten in knapper, aber präziser Sprache Auskunft über Formen menschlicher Existenzen über eine mal surreale, mal tragische Welt, in der sich schräge und teilweise verstörende Gestalten versuchen zurechtzufinden. Es geht um skurrile, gemeine, bemitleidenswerte, verrückte und rätselhafte Menschen, vor allem auch um die unergründlichen Bereiche des menschlichen Daseins. Schäfers minimalistischer und konstruktiver Schreibstil besteht hier und da aus Brüchen im Sprachduktus und betont die satirische Kurzprosa umso mehr.
Nasanim Ates

Schäfers Kurzprosa beschreibt die ganz eigenen Welten skurriler Charaktere und liegt mit durchgehender Entrücktheit wohl recht quer zum literarischen Tagesgeschäft … Verschrobene anfänglich eher harmlose Aktionen führen durch unerwartete Mutation ganz neue, ungeahnte Ereignisse herbei. Diese sind oft terminal, zumindest katastrophal, dabei dunkel bis schwarz. – Unterhaltsam – und lehrreich.
Michael Schaffer

Den bei der Buchvorstellung im belgischen St. Vith hochgelobten Prosaband werden Sie vergeblich zwischen Bestsellern stapeln, und er ist alles andere als ein Urlaubsschmöker. Schäfer liefert das literarisch Feine, Geschliffene, das Wort für Wort Durchdachte und gehört damit nach den Worten seines Laudators Prof. Wiegerling zu einer Spezies von Autoren, die uns staunen lässt. Wir staunen über Vielfalt, verblüffende Einfälle und literarischen Artenreichtum.
Ernst Heimes

… überhaupt sind Schäfers Texte von wohltuender Knappheit, gerade in Zeiten bloßer Ge- schwätzigkeit.
Rainer Wedler

Wendel Schäfer weiß als Autor noch, wie Originale aussehen. Er vermag sich in sie hineinzu- versetzen, ja, mit zunehmender Lebenserfahrung findet er eine umso tiefere Freude an solch sanften Verrücktheiten. Wendel Schäfer beschreibt unnormale Menschen, welche eigene Ziele verfolgen. Das macht sie dem Leser interessant. Schäfer stellt das so fein ziseliert dar, dass wir Lesende rasch begreifen, wo- rum es dem einsamen Menschen geht. Ein feinsinniger und le- senswerter Blick zurück in die Vergangenheit.
Barbara Höhfeld

Es steckt Verführungslust in den grotesken, absurden, abenteuerli- chen, vielleicht auch spinnerten Texten … Ein vergnügliches Lesen auf den Innenlippen … eine Besonderheit schon diese sprachlichen Ausflüge in den Schmelztiegel überlieferter und neuester Wortmittel.
Elisabeth Alexander

Es sind eigenartige Typen und Charaktere, die Wendel Schäfer entwirft. Skurrile, ja, bizarre Ty- pen, die so gar nicht in die normale Welt passen. Der Autor versammelt Kurzprosa, die sich mit gängigen Kurzgeschichten nicht vergleichen lässt. Die Handlungen beschreibt der Autor mit einer Sprache, die nur einer beherrscht, dem es nicht darauf ankommt, möglichst viel zu schreiben, sondern Außerge- wöhnliches, Einprägsames und Unvergleichbares. Da wird kein Wort willkürlich gewählt, son- dern alle werden sie sorgfältig auf ihre Treffsicherheit und Bild- haftigkeit hin abgeklopft. Sprach-
liche Leckerbissen gibt es damit zuhauf.
Peter Lindemann

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