Petru Ilieşu: Rumänien. Postskriptum

Petru Ilieşu: Rumänien. Postskriptum / România Post Scriptum. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Freie Übertragung aus dem Rumänischen von William Totok. Reihe Lyrik Bd. 153, 190 Seiten, ISBN: 978-3-86356-315-8, €[D]19,50

Petru Ilieşu (eigentlich Petru Nicolae Ilieş), *12. September 1951 in der westrumänischen Stadt Temeswar/Timişoara. In seiner Heimatstadt besuchte er auch das Gymnasium und studierte Philologie an der Temeswarer Universität. In den Siebzigerjahren war Ilieşu Leiter einer experimentellen Theatergruppe des Temeswarer Studentenkulturhauses und veröffentlichte literarische Texte in verschiedenen Zeitschriften. Seinen ersten Gedichtband, „Pastell H.“ veröffentlichte er 1976. Danach publizierte er weitere Gedichtbände, Übersetzungen sowie Sachbücher. Die rumänische Geheimpolizei Securitate betrachtete ihn als Regimegegner. Aus diesem Grund wurde er überwacht, verhört und drangsaliert. Nach der Revolution von 1989 gründete er die Stiftung „Temeswar `89“ („Fundaţia Timişoara `89“), die obdachlose und sozial benachteiligte Personen unterstützt. Für seine literarische Tätigkeit wurde er 1996, 2008 und 2017 mit Preisen des Rumänischen Schriftstellerverbandes ausgezeichnet.

Lieferbare Titel von Petru Ilieşu:

  • Rumänien. Postskriptum / România Post Scriptum. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Freie Übertragung aus dem Rumänischen von William Totok. Reihe Lyrik Bd. 153, 190 Seiten, ISBN: 978-3-86356-315-8, €[D]19,50

Lieferbare Titel von William Totok:

 

 

Ana Blandiana: Mein Vaterland A4 / Patria mea A4

Ana BlandianaMein Vaterland A4 / Patria mea A4. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Maria Herlo, Katharina Kilzer und Horst Samson. Reihe Lyrik Bd. 154. 155 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-300-4, €[D] 19,90

Dem vorliegenden Band Ana Blandianas scheint ein besonderes Schicksal eigen zu sein. Ihre Schreibart ist ein Akt des Widerstands gegen die Sinnlosigkeit der Welt, die uns umgibt, und gegen jene Kräfte, die das Individuum systematisch zerstören. Auf diesen Seiten behauptet die große Dichterin ihre Identität in der Dichtkunst, die authentische, mit ihrem eigenen Schicksal besiegelte Hingabe an die Poesie, aber auch an die Wahrheit und Gerechtigkeit.
Mein Vaterland A4, 2010 im Verlag Humanitas Bukarest veröffentlicht, wurde bereits ins Polnische, Spanische, Italienische, Englische, Bulgarische, Französische und Hebräische übersetzt.
Wir freuen uns ganz außergewöhnlich über das Privileg, dieses Buch nun auch dem deutschen Lesern vorlegen zu können.

Lieferbare Titel von Ana Blandiana:

Geschlossene Kirchen & Biserici închise. Gedichte. Nach einer Auswahl und mit einem Nachwort von Katharina Kilzer (Hrsg.). Übersetzungen aus dem Rumänischen von Maria Herlo, Katharina Kilzer und Horst Samson. Deutsch-Rumänisch. Orpheus Reihe Band 9. ISBN 978-3-86356-185-7; 210 Seiten, €[D]18,50

BAWÜLON 4/2017 (28)

–  MATRIX 1/2020 (59) • Anna Blandiana • Sie könnte die nächste Nobelpreisträgerin sein

  •  Mein Vaterland A4 / Patria mea A4. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Maria Herlo, Katharina Kilzer und Horst Samson. Reihe Lyrik Bd. 154. 155 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-300-4, €[D] 19,90
  • Herr der Mühle. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Hans Bergel], Horst Fassel, Maria Herlo, Franz Hodjak,Katharina Kilzer, Rolf-Frieder Marmont, Ruxandra Niculescu,
    Dieter Roth, Horst Samson, Dieter Schlesak, Bettina Schuller, und Joachim Wittstock.
  • Reihe Lyrik Bd. 154 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-217-5, €[D] 19,10
  • Variationen über ein gegebenes Thema / Variațiuni pe o temă dată Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Aus dem Rumänischen und mit einem Nachwort von Ruxandra Niculescu. Reihe Lyrik Bd. 170. 149 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-364-6, €[D] 18,50

 

„Gott weiß mich hier“. Radu Carp im Gespräch mit Eginald Schlattner

 „Gott weiß mich hier“. Radu Carp im Gespräch mit Eginald Schlattner

Aus dem Rumänischen übersetzt von Edith Konradt und überarbeitet von Eginald Schlattner.  Reihe Fragmentarium, Bd. 20, 239 S., ISBN 978-3-86356-311-0, €[D]19,50 

Das Interview wurde im Spätsommer 2017 in der Reha-Klinik von Dr. Petru Oprean in Schäßburg auf Rumänisch geführt, im Herbst 2017 auf dem Pfarrhof in Rothberg umgeschrieben und
im Januar 2018 abgeschlossen.

Pfarrer zu sein ist nicht irgendein Beruf, eine weltliche Angelegenheit von gut gemeisterter Routine, der zufolge du dich, wenn du auf dem Land leben willst, zwischen Agraringenieur und Pfarrer entscheidest. Pfarrer zu sein ist eine Berufung, die Rechenschaft vor Gott erfordert.
Ich wohne in einem Pfarrhaus, mit dessen Bau vor 1530 begonnen wurde und das heute von Gärten und einem Park umgeben ist, wo die Bäume mich kennen, der ich ohne Familie geblieben bin. Immer wieder werde ich gefragt, weshalb ich nicht ausgewandert bin wie über 90 Prozent meiner siebenbürgisch-sächsischen Landsleute. Als Pfarrer habe ich diesem Exodus mit Kümmernis im Herzen zugesehen. Stellen Sie sich vor, dass ich, nachdem ich erst 1978 ins Amt eingeführt worden war, in den Jahren 1990 bis 1991 plötzlich ohne Kirchengemeinde zurückblieb. Ich antworte mit einer Replik, die auch Credo ist: „Man verlasse den Ort des Leidens nicht, sondern handle so, dass die Leiden den Ort verlassen!“
Aber ich weiß auch das andere: dass Gott mich hier bei meinem Namen gerufen hat, mich hier kennt. Dass Gott mich hier weiß, ja, dass Gott mit mir an diesem Ort rechnet!
Und hier gibt es Menschen, die mir nahestehen, die mich brauchen. Und einige, die mich lieben. Von diesem Ort weiche ich nicht.
Eginald Schlattner

Gemeinsam mit Eginald Schlattner habe ich versucht herauszufinden, welche Bedeutung die Religion, der er jahrzehntelang mit Hingebung diente, heute noch hat. Wir haben auch die Beziehungen zwischen der evangelischen und den anderen christlichen Konfessionen erörtert und manche Leser werden erstaunt sein, wenn sie die enge Verbindung Eginald Schlattners zur Orthodoxie entdecken. Außerdem bekräftigt er 500 Jahre nach Luthers Reformation, dass alles, was er gepredigt habe, auch nach dem Verschwinden der letzten Siebenbürger Sachsen in Rumänien fortdauern werde. Es sei die Sprache, die den Bestand der Religion sichere. Eine überraschende Feststellung: Sollte die Sprache ein metaphysisches Vehikel und als solches bestimmt sein, die Religion über ihre Grenzen hinauszutragen? Auf diese Frage findet sich die Antwort im vorliegenden Buch.
Radu Carp

Lieferbare Titel von Eginald Schlattner:

Achim Amme: Der Amme. Poet

 

 

 

 

 

 

 

 

Achim Amme: Der Amme. Poet

Frühe Verse und Tagebuchaufzeichnungen

Lyrik Bd. 150, 357 Seiten, ISBN: 978-3-86356-314-1, €[D]19,90

Autorenfoto: © Rosa-Frank.com

„Mich entdeckend, mich versteckend
in der Welt der Poesie
Wunden schlagend, Wunden leckend
in Mundharmonie“

Unveröffentlichtes aus vier Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts. Was hat Bestand, was kann entstaubt, was kann getrost in die Tonne getreten werden.

Beim Öffnen eines alten Computers ließ sich auf den Tag genau feststellen, wann die Gedichte geschrieben wurden. Warum also nicht jedem Gedicht einen Tagebucheintrag zuordnen, vier Jahrzehnte Lyrikproduktion in einen persönlichen wie zeitgeschichtlichen Rahmen stellen?

Kriterium für die Zuordnung? Allein die größtmögliche zeitliche Nähe zur Entstehung der Gedichte. Es geht nicht um Reflektionen über das Schreiben oder um Interpretationshilfen für den Leser.

Es geht zum einen um die klare Gegenüberstellung von Versform und Prosa (also gerade nicht um ein romantisches Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik), zum anderen um das gedanklich-geistige Fluidum, in dem die Gedichte entstanden sind.

Ein in den 90er Jahren entstandener Sonettenkranz (ital. und engl. corona) beschließt das Werk –
aus gegebenem Anlass.

„Endlich mal Lyrik, die man verstehen kann, ohne dabei ins Banale oder Peinliche abzugleiten! Ammes Gedichte aus 40 Jahren, die hier in einer treffenden Auswahl präsentiert werden, gelingt es, mit Witz und Wortakrobatik im Heiteren das Politische und im Politischen das Heitere zu enttarnen, wie einst Ringelnatz, Wedekind, Rühmkorf oder Gernhardt. Mal albern, mal ironisch, mal nachdenklich, mal privat, mal hintergründig, aber immer geistreich. Man kann dem Buch nur viele Leser wünschen!“

Dr. Rainer Gerlach, Literaturwissenschaftler

Pressestimmen:

Auf der literarischen Website „Marthas Bücher“ wird „Der Amme. Poet“ mit Beispielen vorgestellt.

Vollständige Rezension der Rasteder Rundschau: RR_S36_Amme

„Amme hat in dem Buch Tagebuch-Aufzeichnungen und frühe Verse veröffentlicht. Über mehr als drei Jahrzehnte, von 1967 bis 1999 reichen die Texte. Dazwischen zitiert er Sätze von Herta Müller, Peter Sloterdijk, John Lennon, Joachim Meyerhoff und anderen. Natürlich ist es das Leben, das ihn zum Texten trieb. (…) Deutschland hat ihn zum Texten bewegt und Stubenhocker, die anderen das Leben schwer machen. Der ‚Sturm und Drang‘- Dichter Gottfried August Bürger taucht auf, dazu Georg Christoph Lichtenberg, zwei Göttinger Legenden.“
© Peter Krüger-Lenz, Göttinger Tageblatt

Im „Badische(n) Tagblatt“ hieß es unter der Überschrift „Vademecum für alle Lebenslagen“: Achim Ammes neuer Gedichtband verknüpft grazile Verskunst mit persönlichen Tagebucheintragungen. (…) Ob die Gedichte nun vom ‚Kauderwelsch der Liebe‘, von Fremdenfeindlichkeit oder der Unverständlichkeit nicht unbeträchtlicher Teile der Gegenwartslyrik reden: Nicht jeder Vers weckt sofort Genieverdacht. Doch viele – die meisten – sind immerhin geistreich und originell, dabei amüsant zu lesen.
© Hans-Dieter Fronz

Die „Cellesche Zeitung“ schrieb unter der Überschrift „Gedichte aus 40 Jahren auf 350 Seiten“: „Dabei zeigt der Lyriker sehr oft seinen Hang zum Komischen und Skurrillen mit starker poetischer Kraft.“
© Jürgen Poestges

Martin Münzberger schrieb in der „Wilhelmshavener Zeitung“ über : „… die kurzweilige Sammlung mit Versen und Tagebuchaufzeichnungen. Wer Autoren wie Robert Gernhardt oder Joachim Ringelnatz auf Grund ihres ausgeprägten Hintersinns mag, wird auch an Achim Amme … Gefallen finden.“

Petra Haase von den „Lübecker Nachrichten“ schrieb unter der Überschrift „Verse voller Witz und Tiefe“: „Achim Amme ist ein Poet. In bester Tradition, seine Gedichte erinnern an den Humor von Busch, Ringelnatz und Robert Gernhardt. (Er) macht sich auf 357 Seiten seinen meist munteren Reim auf die Welt, oft mit Hintersinn, aber nicht verkopft, zeitgeistig, aber nicht vergeistigt. Und vor allem geizt der Ringelnatz-Preisträger nicht mit Humor. (…) Zugeordnet sind den Gedichten Tagebuchaufzeichnungen. Sie korrespondieren nicht inhaltlich mit den Versen, sondern sind zeitnah entstanden. So wird das Lesen auch zu einer Zeitreise, man fühlt die jeweilige Betriebstemperatur der Bundesrepublik in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.“
Online heißt es dort: „Politisch. Lustig. Gut.“

Die „Cuxhavener Nachrichten“ betonten: „Dass die Traditionslinie Busch-Ringelnatz-Gernhardt nicht ganz abgerissen ist, ist vor allem älteren Autoren wie Achim Amme zu verdanken, der bereits 1986 Publikumssieger beim Joachim-Ringelnatz-Preis der Stadt Cuxhaven war. Seine Lyrik zeichnet sich oftmals durch hintergründige Ironie und zupackende Satire aus, die gleichermaßen Gehirn wie Lachmuskeln anregen. Allerdings wäre es verfehlt, wenn man ihm ausschließlich das Etikett des Humoristen anheften würde. Dazu ist seine Dichtung, die auch ernste zeit- und gesellschaftskritische Töne anschlägt sowie das Zusammen- beziehungsweise Auseinanderleben der Geschlechter mitunter scharfzüngig aufspießt, zu vielschichtig.“
Text: © Axel Kutsch

 

 

Lieferbare Titel von Achim Amme:

  • Der Amme. Poet. Frühe Verse und Tagebuchaufzeichnungen. Lyrik Bd. 150, 357 Seiten, ISBN: 978-3-86356-314-1, €[D]19,50

Eginald Schlattner: Wasserzeichen. Ersonnene Chronik. 2. Auflage 2020.

Eginald Schlattner: Wasserzeichen.  Ersonnene Chronik. 2. Auflage 2020. ISBN: 978-3-86356-216-8, Reihe Epik Bd. 87, 628 S., €[D]29,00

Eine kurze Darbietung zu WASSERZEICHEN, mein letztes Buch, so und anders. Selbst wenn es bereits Gewusstes enthält, betrachte man es als ein abschließendes Gedächtnisprotokoll.

Die Erlebnisse der letzten zwei Jahre am Deutschen Lyzeum in Kronstadt/Stalinstadt und der Sommer danach aus der Zeit im Niemandsland -zwischen Bakkalaureat/Matura und wie weiter, was nun? – spielen eine zentrale Rolle in diesem Buch – verfremdet und doch durchscheinend, eben Wasserzeichen. Die Bemühungen um eine „versöhnte Vergangenheit“ sind mit ein beunruhigendes Anliegen.

Jedoch: Ist ein Buch gedruckt, angehört es nicht mehr dem Verfasser.

Es ist in die Hände der Welt gelegt. Und verwandelt sich im Guten, im Unguten durch die, die es Lesen, wächst auf alle Fälle über sich hinaus.

Doch nachdem es heißt, der Heilige Geist Gottes hat sein Wohlgefallen an gelungenen kulturellen Schöpfungen, sage ich:

Gott befohlen.

Zu mir ein Wort:

Für mich stand das vergangene Jahr unter dem Zeichen von ‚fallen‘, war gezeichnet von „Missfällen“:

Arbeitsunfall in der Kirche beim Friedensgebet. Und dann weiter: Nach dem Hinfall unselige Fälle und Vorfälle noch und noch. Auch ein Todesfall.

Nun also: Ausfälle ja!

Aber kein Wegfall: Jeden Sonntag halte ich Gottesdienst, allerdings vor den Menschenkindern aus den Lehmhütten beim Bach. Evangelische Deutsche sind wir noch vier Greise zu begraben. Selbst die Toten sterben aus.

Dazwischen wahrlich das Ganze metphysisch überhöht von Glücksfällen.

Und wie wir es glauben wollen: Alles in allem kein Unfall! Sondern eine Kette von Fügungen. Denkbar auch als Weg Gottes da hinaus, um nachzudenken, was am Ende der Biographie als Sündenfall benannt werden sollte und vielleicht in letzter Stunde wiedergutgemacht werden kann. Über dem Portal meiner Kirche (1225) steht in Marmorlettern: Weise mir, Herr, DEINEN Weg.“

Leider Rückfall vor einem Monat, unerträgliche Schmerzen. Es geschah eines Abends wie aus heiterem Himmel, wahrlich ein Überfall. Ich tappe neuerlich mit dem Gestell zwischen Bett, Bad, Büro meines Weges.

Traumziel bleibt, wieder mit dem flotten Krückstock, wie im Sommer, hochgestimmt dahinzuwallen, so zB von der Küche bis zur Kirche, unbegleitet!

Ansonsten beschirmt Tag und Nacht die Haustochter Carmen Bianca Trandafir mit viel Lachen und in Liebe. Die sich vor sieben Jahren, spitalsreif geschlagen, aus der Lehmhütte vom Bach eines Nachts auf den Pfarrhof gerettet hat, wissend um die offene Tür hier. Ich sagte: „Bleib!“

Nach 12 Jahren ist es soweit:

Am 16 März 2018 um 17:30 stellt Frau Dr. Edith Konradt das Buch vor: Wasserzeichen. Leipziger Buchmesse, Stand Rumänien.

Selbst Manuskripte haben ihre Schicksale. Befragt im Interview über die Anfänge 2006 konnte ich mit einer Erinnerung aufwarten, die stimmig ist, aber nicht stimmen muss.

Man vergesse nicht: Als Gemeindepfarrer, beginnend mit 1978 und seit 1991 landesweit als Gefängnisseelsorger, geschieht alles Schreiben zwischendurch.

Schon die Abfolge der Titel: Die 7 Sommer meiner Mutter, Die Stacheln der Kastanie – ersonnene Chronik, Bruchstriche und schließlich WASSERZEICHEN erweisen die vielerlei Konversionen des Textes. Die Widmung ist durchgehend: MIR.

Im Nachspann ist zu lesen:

Aufgeschrieben zwischen 2006 und 2017 im orthodoxen Nonnenkloster Sfântu Spiridon am Walde und auf dem evangelischen Pfarrhof in Rothberg bei Hermannstadt in Rumänien.

Ad maiorem Gloriam Dei!

Danksagung gilt Frau Dr. Edith Konradt, Geretsried, die in dem verwickelten Text ein „inneres Gesetz“ aufgespürt hat.

Ebenso möchte ich Dank sagen Frau Heidemarie Tamar Ambros, Chemnitz, für die standhafte Begleitung der Niederschrift von den Anfängen her.

Welches das Proprium gegenüber der restlichen siebenbürgischen Literatur sein könnte?

Denkbar, dass es die erlebte Innenansicht eines orthodoxen Nonnenklosters in Rumänien ist.

Und vielleicht die Frage nach Leiden, die man anderen zugefügt hat und wo sich der Ort einer Wiedergutmachung finden ließe, wenn es von Angesicht zu Angesicht zu spät ist.

Zwei verschiedene Versionen hat der Hausverlag Paul Zsolnay, Wien abgelehnt. Jedesmal mit der Begründung, die Niederschrift reiche nicht heran an die drei Romane zwischen 1998 bis 2005: Der geköpfte Hahn, Rote Handschuhe, Das Klavier im Nebel. Man sei darauf bedacht, dass mein „guter Ruf“ als Autor nicht beschädigt werde.

Die Agentur Altas, Bern, an der Spitze die erlesene Dame Katharina Altas, hat geschlagene drei Jahre rastlos versucht, für das Manuskript einen Verlag zu gewinnen.

Post festum haben sich gleich drei Verlage gemeldet.

Darunter der vielstimmige Verlag POP, Inhaber Traian Pop, beheimatet in Rumänien, zu Hause in Deutschland.

Es ist ein letztes Wort am Ende meiner Biografie. Das letzte Wort.

Ob und wie es gehört wird?

Zwei Damen befinden, die den Inhalt am Stück kennen, und jedes Teilstück dazu!

Frau Edith Konradt: „Die Fülle von springlebendigen Gestalten und oft haarsträubenden historischen Gegebenheiten, verdichtet sich zum breiten Zeitgemälde.“

Frau Tamar Ambros: „Langwierig, aber nicht langweilig. Und Wasserzeichen kann den übrigen Büchern ‚das Wasser reichen‘.“

Auf der Himmelsleiter der Geltungen, gewiss, wünsche ich meinen Büchern einen würdigen Platz. Aber auf den obersten Sprossen der Skala gilt für mich, den Geistlichen, als triftig ungleich anderes.

Denn: Meiner Seele Seligkeit hängt nicht von den Büchern ab.

Klappentexte

Eginald Schlattners „Wasserzeichen“ bewegen sich zwischen den literarischen Genres und setzen zwei Erzählebenen sowohl gegeneinander als auch parallel. Auf der ersten, die in einem rumänischen Nonnenkloster angesiedelt ist, geht der Autor an „gottdurchlässiger“ Stelle der ihn lebenslang bedrängenden Frage von Schuld und Vergebung nach. Wobei er gleichzeitig ein ebenso einprägsames wie skurriles Bild vom orthodoxen Klosterleben entwirft. Aus dieser Gegenwart blickt er zurück auf die Gymnasialjahre in Kronstadt, damals Stalinstadt, und die Menschen, die ihm am nächsten gestanden sind. Die Fülle von springlebendigen Gestalten und oft haarsträubenden historischen Gegebenheiten, die in Form einer Romanhandlung Revue passieren, verdichtet sich zum breiten Zeitgemälde der stalinistischen Willkürherrschaft in Rumänien, die als nachhaltige Bedrohung zum Greifen nahe heraufbeschworen wird.

Eginald Schlattner, geb. 1933 in Arad/Rumänien, evangelischer Pfarrer und Schriftsteller deutscher Sprache. Betreut seit 1991 als Gefängnisseelsorger Straftäter verschiedener Konfession in den Haftanstalten des Landes.

Verurteilt in den 50er Jahren als Student in einem politischen Prozess, arbeitete er nach der Entlassung als Ziegelbrenner, bei einer Staatsfarm, an einem Bahnbau, ehe er 1969 das Studium der Hydrologie abschließen durfte. Vier Jahre später sagte er dem Ingenieurberuf ab und studierte Theologie. Nach dem blutigen Ende der Diktatur 1989 erschienen zwischen 1998 und 2005 im Zsolnay Verlag, Wien, die Romane: Der geköpfte Hahn, Rote Handschuhe, Das Klavier im Nebel. Vielfach Übersetzungen, darunter in die Kontinentalsprachen spanisch, portugiesisch, russisch, Neue Auflagen, Verfilmungen.

Rote Handschuhe, das die zwei Jahre Zellenhaft bei der Securitate in Stalinstadt thematisiert, heute Kronstadt/Brasov, figuriert unter den hundert besten in deutscher Sprache geschriebenen Büchern 1999-2001 (Goetheinstitut, Internationes).

Weitere Publikationen: Mein Nachbar, der König und Odem (Schiller Verlag, Hermannstadt/Sibiu, 2013). Zuletzt Wassserzeichen (Traian Pop Verlag, Ludwigsburg, 2018).

Eginald Schlattner lebt auf dem Pfarrhof in Rothberg/Rosia – Siebenbürgen.

Zu seiner literarischen Produktion äußerte Sigrid Löffler, LITERATUREN: „Offensichtlich ist die Geschichte der Siebenbürger Sachsen zu Ende. Aber dieses Ende ist in den Romanen von Eginald Schlatter exemplarisch aufgehoben, im Hegelschen Sinne.“ Der Verfasser selbst befindet: „Meiner Seele Seligkeit hängt nicht von den Büchern ab. Sondern dass ich Pfarrer bin, als Erstes und als Letztes und manchmal durch und durch. Somit der Imperativ: Verlasse den Ort des Leidens nicht, sondern handle so, dass die Leiden den Ort verlassen.“

Klappentext

Von Nonnen und Narren, Ikonen und Namen – eine siebenbürgische Bilderwand, durchscheinend wie Wasserzeichen. (perlentaucher.de)
Von Nonnen und Narren, Ikonen und Namen – eine siebenbürgische Bilderwand, durchscheinend wie Wasserzeichen.
Sigrid Löffler äußerte 2001 beim Poetenfest in Erlangen: „Offensichtlich ist die Geschichte der Siebenbürger Sachsen zu Ende. Aber dieses Ende ist in den Romanen von Eginald Schlatter exemplarisch aufgehoben, im Hegel’schen Sinne.“
Denis Scheck in einem Brief, Dezember 2016: „… nach dem, was ich von Eginald Schlattner kenne, darf man von Weltliteratur sprechen.“
Der Verfasser selbst befindet: „Meiner Seele Seligkeit hängt nicht von den Büchern ab. Sondern dass ich Pfarrer bin, als Erstes und als Letztes und manchmal durch und durch. Somit der Imperativ: Verlasse den Ort des Leidens nicht, sondern handle so, dass die Leiden den Ort verlassen.“

Eginald Schlattners „Wasserzeichen“ bewegen sich zwischen den literarischen Genres und setzen zwei Erzählebenen sowohl gegen-einander als auch parallel.
Auf der ersten, die in einem rumänischen Nonnenkloster
angesiedelt ist, geht der Autor an „gottdurchlässiger“ Stelle der ihn lebenslang bedrängenden Frage von Schuld und Vergebung nach. Wobei er
gleichzeitig ein ebenso
einprägsames wie skurriles Bild vom orthodoxen Klosterleben entwirft. Aus dieser Gegenwart blickt er zurück auf die Gymnasialjahre in Kronstadt, damals Stalinstadt, und die Menschen, die ihm am nächsten gestanden sind. Die Fülle von springlebendigen Gestalten und oft haarsträubenden historischen Gegebenheiten, die in Form einer Romanhandlung Revue passieren, verdichtet sich zum breiten Zeitgemälde der
stalinistischen Willkürherrschaft in Rumänien, die als nachhaltige Bedrohung zum Greifen nahe heraufbeschworen wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.2018

Rezensent Elmar Schenkel entdeckt ein Vielerlei in Eginald Schlattners „Lebensroman“. Ob es um das Verhältnis des Autors zum Glauben geht, zur russischen Orthodoxie, zum Klosterleben, um seine Erinnerungen an den Nationalsozialismus, dann den Sozialismus in Rumänien, oder um das Hadern mit sich selbst, um die Siebenbürger Landschaft oder das eigene Liebensleben, immer trifft der Rezensent auf Unkonventionelles, auch sprachlich, wenn der Autor poetische Wendungen vollzieht. Schlattners poetisches und historisches Bild Siebenbürgens bleibt Schenkel im Gedächtnis. Eine Lebensbeichte, meint er, die als Vertiefung und Erläuterung von Schlattners Romanen gelesen werden kann.

Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Lieferbare Titel von Eginald Schlattner:

 

 

Franz Heinz: Endzeit

 Franz Heinz: Endzeit. Roman.

Reihe Epik Bd. 112, 264 Seiten, ISBN: 978-3-86356-304-2, €[D]19,50

Endzeit geht im Kern auf den Maler Franz Ferch (1900–1981) zurück. Dieser hatte sich am Ufer der Marosch – die im siebenbürgischen Hochland entspringt und in Ungarn in die Theiß mündet – ein Haus mit Zimmer und Küche gebaut und dort, umgeben von Wassermüllern und Sandaushebern, sein umfassendes künstlerisches Werk gestaltet. Ferch erlebte beide Weltkriege und siedelte 1979 in die Bundesrepublik Deutschland aus. Seine Arbeiten spiegeln das Banat und die gewaltsamen Veränderungen, die das 20. Jahrhundert auch in Südosteuropa hinterlassen hat.
Obwohl die im Roman geschilderten Begebenheiten und Entwicklungen – wie auch die beschriebene Uferlandschaft – einen realen Hintergrund haben, sind diese nicht vordergründig als Biografie des Malers Franz Ferch zu verstehen. Allerdings tauchen Ereignisse, Schicksale und Verwerfungen auf, die bis ins Einzelne der erlebten Wirklichkeit nachgebildet sind. (Red.)

Franz Ferch wollte ein Banater Chronist seiner Zeit sein und ist es wie kein Zweiter geworden. Sein Werk illustriert die Endzeit der deutschen Siedlungen im Banat – beginnend mit den gesellschaftlichen Erneuerungs- bestrebungen nach dem Ersten Weltkrieg und bis hin zur Preisgabe einer Heimat, die nicht mehr als solche empfunden wurde.

„Ich habe 500 bis 600 Bilder gemalt, die in aller Welt verstreut sind. Wo sie sind, das weiß ich nicht“, resümierte der Künstler. Zahlreiche seiner Bilder befinden sich in den Archiven der Banater Museen, andere sind in den Wirren der Kriegs- und Nachkriegs- jahre verloren gegangen. Viele sind im Besitz der heute in Deutschland und Österreich lebenden Banater Schwaben – wie Ikonen behütet als Angebinde der besonderen Art.
Franz Heinz

Den bekennenden Banater Schwaben und reisefreudigen Europäer, den heimatverbundenen und weltläufigen Schriftsteller und Herausgeber, den Essayisten und Kunstkritiker Franz Heinz gilt es zu würdigen, sein Lebenswerk in den Blick zu nehmen. (…) Man sieht es ihm nicht an und erst recht nicht seiner Arbeit. Er ist wie eh und je präsent in der Öffentlichkeit, publiziert literarische Texte, Be- trachtungen über Literatur und Kunst, essayistische Erinnerungsberichte und setzt mit seinen Vorträgen Akzente bei wissenschaftlichen und kulturellen Tagungen. (…) Er schreibt und schreibt. Und er hat immer Reisepläne, ist häufig unterwegs. Aber alles ohne Hast, sondern mit der ihm eigenen Gelassenheit und Gründlichkeit.

Walter Engel

Lieferbare Titel von  Franz Heinz:

  • Endzeit. Roman. Reihe Epik Bd. 112, 264 Seiten, ISBN: 978-3-86356-304-2, €[D]19,50

Harald Gröhler: Astreines Alibi. Kriminalroman

Harald Gröhler: Astreines Alibi. Kriminalroman

Reihe Epik Bd. 114, 264 Seiten, ISBN: 978-3-86356-306-6, €[D]19,50

Geschichten lesen und sie gleich wieder vergessen? Von der Art sind Harald Gröhlers neue Stories nicht. Eine der Geschichten: Die Flüchtlinge … nähern sich. Und was ist nun los? Hier zeigen sich die Einheimischen von einer verflucht neuen Seite. Keine Frage, das meiste fällt da peinlich aus. Jede der acht Stories hat aber auch autobiografische Züge.
Allen acht Geschichten liegen illegale Vorgänge zugrunde. Oder mindestens ein skurriler Vorgang. Gröhler sagt: Eine einfache Wahrheit ist heute nicht zu haben.
Immer wieder beschäftigt sich der Autor Gröhler mit Personen, die sich als ungezähmt, unangepasst, als aufsässig zeigen; mit Personen, die sich von etwas freimachen wollen; mit Menschen, die versuchen, eine Decke über sich zu durchstoßen. Und oft ist kein Mann, sondern eine Frau die treibende Kraft. Die Frauen haben nicht selten den aktiveren Part.
Der Autor Gröhler rollt den Zusammenhang der Generationen auf; er beschäftigt sich damit, wie sich die Generationen heute abstoßen. Wahrheitsfindung, Gedächtnis, Geschlechtlichkeit, Grenzerfahrung, das sind Gröhlers Themen. Er sagt: „Ich habe die Literatur als etwas kennengelernt, das allen Systemen, die sie einfangen möchten, Widerstand leistet.“
Manchmal spielen sich Gröhlers Stories in historisch bedeutsamen Örtlichkeiten ab. In dem Dom zu Naumburg; in der Wiener Hofburg; dem Ilmtal Goethes vor Weimar (Weltkulturerbe). Zum Teil haben die Geschichten auch eine kindliche oder zumindest knapp jugendliche Perspektive. Was Gröhler fasziniert, sind die Übergänge von der Kindheit zur Jetztzeit. Es ist nicht zu viel gesagt, dass hier jemand die Visionen seiner Jugend zu verbinden sucht mit dem Realismus und der Nüchternheit des Erwachsenendaseins.

Lieferbare Titel von Harald Gröhler:

Wolfgang Schlott: Kriminelles und Abwegiges

Wolfgang Schlott: Kriminelles und Abwegiges
Skurrile Erzählungen

Ihr Warenkorb

Reihe Epik Bd. 111; ISBN: 978-3-86356-302-8; 195 Seiten, €[D]16,50

Die Erzählungen bilden einen Ausschnitt aus den vergangenen zwanzig Jahren meines literarischen Schaffens. Sie verbinden das Genre des Kriminalromans mit grotesken Visionen und skurrilen Inspirationen. Dabei bedienen sie sich abwegiger und merkwürdiger Ereignisse, indem sie aus der Perspektive komischer Zeitgenossen und kauziger Persönlichkeiten ihre Welt auf den Kopf stellen oder selbst Opfer ihrer merkwürdigen Handlungen werden. Ihre Erzähler schlüpfen dabei in unterschiedliche Rollen und verletzen bewusst liebgewonnene Tabus. Alle Sujets stammen aus dem gegenwärtigen und einstigen zweigeteilten Deutschland wie auch der Tschechoslowakei nach dem „Prager Frühling“.
Übereinstimmungen mit noch lebenden Persönlichkeiten sind rein zufällig. Ihre Konturen verblassen, je länger sich Leser/innen während des Erzählvorgangs mit den Personen der Handlung identifizieren.
Wolfgang Schlott

In der hier vorliegenden Sammlung von Erzählungen wendet Wolfgang Schlott virtuos unterschiedliche Erzähltechniken an, die von der Ich-Perspektive, dem Kommentar, einer Art Drehbuch im Stile eines Tatort-Krimis in der ARD bis hin zu skurrilen Elementen reichen. Überhaupt das Skurrile: Was im wissenschaftlichen Betrieb ‚abwegig‘ wäre, ist in einer Erzählung wie etwa „Märtyrer gesucht“ bis zum Lächerlichen überzeichnet, weil deren Quellen manipuliert sind (oder sein könnten) und die handelnden Personen als Sekte ‚kriminell‘ agieren. Dieser ‚gegenstandslosen‘ Wissenschaft entspricht der sich ‚auflösende‘ Erzähler inmitten einer Konstellation aus Verlogenheit, Anmaßung und Fake-News. (…) Für Wolfgang Schlott ist Erzählen ein Grenzgang zwischen starker Imagination, Verzauberung und Entzauberung, Austesten der Handlungsmöglichkeiten, bitterem Ernst und Schalk, Einsicht in die Vergeblichkeit und dem Reiz am steten Neubeginn. Erzählen ist für ihn Beruhigung durch das Schreiben selbst: nämlich eine Spur zu legen, die bleibt.
Frank Eckart

Lieferbare Titel von Wolfgang Schlott:

Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien, 2013, Eine literarische Begegnung. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Wolfgang Schlott. Horst Samson (Hrsg.), Ingmar Brantsch,Hans Bergel, Walter Engel,Ilse Hehn, Franz Heinz, Klaus Hensel, Franz Hodjak, Johann Lippet, Dieter Schlesak, Olivia Spiridon, Horst Samson, Peter Motzan, Gerhard Ortinau, Friedrich Schuller, Hellmut Seiler, Balthasar Waitz:  Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien.  (UNIVERSITAS Sammlung) 373 S. ISBN:  978-3-86356-051-5, € [D] 25,– € [AT] 25,– SFr [CH] 35,-

– Heidrun Hamersky, Ilse Hehn, Wolfgang Schlott (Hrsg.): „Die Sehnsucht, die ist mir so leicht“ Schreiben im Exil. Fragmentarium; 282 Seiten, 19,90 €
ISBN 978-3-86356-131-4

Kriminelles und Abwegiges. Skurrile Erzählungen. Reihe Epik Bd. 111; ISBN: 978-3-86356-302-8; 195 Seiten, €[D]16,50

 

Frieder Schuller: Ossis Stein

Frieder Schuller: Ossis Stein. Zwei Theaterstücke. Reihe Theater Bd. 3; ISBN: 978-3-86356-305-9; 175 Seiten, €[D]16,50

„Ossis Stein oder Der werfe das erste Buch“ erlebte 2012 am Radu-Stanca-Nationaltheater in Hermannstadt/ Sibiu seine Uraufführung.
In der Heimatstadt des 1926 geborenen Oskar Pastior, der im Freundeskreis „Ossi“ genannt wurde und von der Securitate den Decknamen „Otto Stein“ erhielt. Frieder Schuller kannte Oskar Pastior in den Jahren nach dessen Rückkehr von der Zwangsarbeit in der Sowjetunion, als der Dichter sein Brot als Rundfunkreporter verdiente. Frieder Schuller lernte aber auch die Durch- triebenheit der Securitate-Mitarbeiter kennen.
Das heikle Sujet um Widerstand, Erpressbarkeit, Würde, Not, Kompromiss, Verstrickung und Mitläufertum in einem totalitären Regime mit vergifteten Tentakeln versetzte der Autor in ein Skript, in das die Lyriksprache von Pastior und auch Gedichte von ihm einflossen.
„Ich bin Schriftsteller, außerhalb meiner Gedichte existiere ich nicht“, verkündet Ossi. Eine verzweifelte Ausflucht?!
Die Darstellung des Spannungsfeldes zwischen dem Streben, Literatur zu schreiben, und den Kompromissen, die eingegangen wurden, um veröffentlichen zu dürfen, ist gelungen.
Das Drama erlebt seinen Höhepunkt und das Ende mit der Vergewaltigung der Poesie durch den in Offiziersuniform gekleideten Genossen Dan, während der Dichter mundtot gemacht wird:
Handlanger Paul presst ihm eine Zeitung auf den Mund.
Geworfen wird kein Stein auf Ossi in der Inszenierung in Hermannstadt. Gezeigt wird der Stolperweg eines genialen Dichters und Menschen in Grenzsituationen.
Hannelore Baier

Lieferbare Titel von Frieder Schuller:

Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien“, 2013, Eine literarische Begegnung. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Wolfgang Schlott. Horst Samson (Hrsg.), Ingmar Brantsch,Hans Bergel, Walter Engel,Ilse Hehn, Franz Heinz, Klaus Hensel, Franz Hodjak, Johann Lippet, Dieter Schlesak, Olivia Spiridon, Horst Samson, Peter Motzan, Gerhard Ortinau, Friedrich Schuller, Hellmut Seiler, Balthasar Waitz:  Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien.  (UNIVERSITAS Sammlung) 373 S. ISBN:  978-3-86356-051-5, € [D] 25,– € [AT] 25,– SFr [CH] 35,-

Ossis Stein. Zwei Theaterstücke. Reihe Theater Bd. 3; ISBN: 978-3-86356-305-9; 175 Seiten, €[D]16,50

 

Klaus Martens: 75 Gedichte. Bei den Stachelbeergärten.

Klaus Martens: 75 Gedichte. Bei den Stachelbeergärten.  Reihe Lyrik Bd. 147. 93 S., Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt). 978-3-86356-287-8, €[D] 14,50

Umschlagbild: Stachelbeeren, Eva Martens 2019
Autorenfoto: Foto © Konstantin Martens

Dieser 18. Gedichtband von Klaus Martens ist ein weiterer Höhepunkt seiner Arbeit aus seiner reifen Lebens- und Schaffensphase. In seinem Bestreben aus der Alltäglichkeit in oft alltäglicher Sprache mythische Dimensionen des Lebens zu erfassen, bietet das vorliegende Buch, das zu seinem 75. Geburtstag erschien, imponierende und perfekte Texte, die den Leser ergreifen.

Die ersten vierundsechzig der hier veröffentlichten Gedichte erschienen zum 75 Geburtstag des Autors in einer Sonderausgabe: Stachelbeergärten. ISBN 978-3-86356-281-6; €[D]49,50. Diese Exemplare, nummeriert von 1 bis 75, sind auf Caribic sandbraun 120g/qm 1,3-faches Volumen Papier gedruckt (Umschlag: 250g/ qm SoporSet, Schutzumschlag: 250g/qm SoporSet), wurden vom Autor einzeln signiert.

 

(Wir haben) mit Martens einen erstklassigen Lyriker, jemand der eine sichere, eigene Sprache hat.  Ein Schatz.
Frank Milautzcki

Es spricht für den Lyriker Martens, dass er sich nicht in einen Schublade stecken lässt und er andererseits nicht meint, zu allem etwas sagen zu müssen. Mit Worten kämpft er allenthalben gegen Flachheit und Abstumpf- ung. Er trotzt der Selbstvergessen- heit und deren Waffen . . .
Ein Höhlenforscher ist dieser Martens, der weiß, dass man lange graben muss, um das Ich und seine Empfindungswerkzeuge wieder freizulegen. Wie heißt es in einem der schönsten Gedichte („Speleo- loge“)? „Doch irgendwann / wird Licht hineingetragen, wird Ver- stecktes / aus dir heraus gegraben, gedreht und untersucht, / geflickt oder so belassen, wie es ist, dort drinnen, / in der Spelunke, wo du geborgen warst.
Christoph Schreiner

Zwischen literarischem Liebes- und Prokrustes-Bett ist das Leben des Dichters nicht einfach. Klaus Martens scheint die Vorteile und Nachteile von leben, um zu schreiben, und schreiben, um zu (über)leben, sehr wohl zu kennen. Er bewegt sich zwischen höchster Detailgenauigkeit und Karikatur, ohne sich für eine der zwei Optionen zu entscheiden. Dadurch entsteht ein raffiniert geschliffener Spiegel unser Welt, in dem sich jeder von uns wiedererkennen kann.
Traian Pop Traian

Lieferbare Titel von Klaus Martens:

Wendel Schäfer: Freigang der Käuze

Wendel Schäfer: Freigang der Käuze. Von Schelmen, Tröpfen, schrägen Vögeln. Illustration und Coverbild: Michael Schaffer. Reihe Epik Bd. 106; ISBN: 978-3-86356-278-6; 244 Seiten, €[D]19,50

„Bemerkenswerte Literatur verspricht keine Lösungen, sondern zeigt Verhältnisse und Verstrickungen auf, fasst den Geist ihrer Zeit, ohne im Gewand des Zeitheistigen aufzutreten. Auch wenn es wohl bis auf weiteres nur wenige bemerken werden, Schäfers Kurzprosa zählt zu dieser Literatur.  Und – Schäfers Prosa eignet ein Alleinstellungsmerkmal.“ Klaus Wiegerling

 

Die Protagonisten, Männer meist, weil Torheiten, Irrationalem und allerlei Abwegigkeit zugänglicher als Frauen. Es sind Antihelden, die aus der Zeit gefallen sind. Sie verdienen weniger Bewunderung als Mitleid. Sie wähnen sich unverstanden, zurückgesetzt, ja, diskriminiert. So suchen sie ihr ‚Heil‘ in der Flucht aus der Wirklichkeit und führen ein Innenleben mit vermeintlichem Komfort. Sie verwandeln sich, schlüpfen in seltsame, ja, waghalsige Rollen und vollführen groteske Seitensprünge. Sehr oft allerdings enden diese Eskapaden tödlich. Viele Texte sind Umkippgeschichten. Einmal angefangen, weiß der Leser nicht, worauf er sich da eingelassen hat.

Kritikerstimmen:

Nicht ins groteske Gestrüpp menschlicher Begehrlichkeiten führen diese Texte, sondern in den Dschungel absurder Monstrosität.
Ein literarisches Abenteuer – le- senswert.
SCRIPTUM

Die Prosa ist fassbar, greifbar, phantastisch, lebensnah, etwas verrückt, wie das Leben nun einmal sein kann. O poetes soyez fous. (A. Rimbaud) … Wendel Schäfer ist wie Wein zu Kanaan – unerschöpflich und gut.
Robert Schaus

Das Beste, was ich in letzter Zeit gelesen habe: meisterlich, perfekt. Hierüber sprechen wir auf gleicher Augenhöhe.
Katja Lange-Müller

In Zeiten der Redseligkeit sind Wendel Schäfers Kurzgeschichten in knapper, aber präziser Sprache Auskunft über Formen menschlicher Existenzen über eine mal surreale, mal tragische Welt, in der sich schräge und teilweise verstörende Gestalten versuchen zurechtzufinden. Es geht um skurrile, gemeine, bemitleidenswerte, verrückte und rätselhafte Menschen, vor allem auch um die unergründlichen Bereiche des menschlichen Daseins. Schäfers minimalistischer und konstruktiver Schreibstil besteht hier und da aus Brüchen im Sprachduktus und betont die satirische Kurzprosa umso mehr.
Nasanim Ates

Schäfers Kurzprosa beschreibt die ganz eigenen Welten skurriler Charaktere und liegt mit durchgehender Entrücktheit wohl recht quer zum literarischen Tagesgeschäft … Verschrobene anfänglich eher harmlose Aktionen führen durch unerwartete Mutation ganz neue, ungeahnte Ereignisse herbei. Diese sind oft terminal, zumindest katastrophal, dabei dunkel bis schwarz. – Unterhaltsam – und lehrreich.
Michael Schaffer

Den bei der Buchvorstellung im belgischen St. Vith hochgelobten Prosaband werden Sie vergeblich zwischen Bestsellern stapeln, und er ist alles andere als ein Urlaubsschmöker. Schäfer liefert das literarisch Feine, Geschliffene, das Wort für Wort Durchdachte und gehört damit nach den Worten seines Laudators Prof. Wiegerling zu einer Spezies von Autoren, die uns staunen lässt. Wir staunen über Vielfalt, verblüffende Einfälle und literarischen Artenreichtum.
Ernst Heimes

… überhaupt sind Schäfers Texte von wohltuender Knappheit, gerade in Zeiten bloßer Ge- schwätzigkeit.
Rainer Wedler

Wendel Schäfer weiß als Autor noch, wie Originale aussehen. Er vermag sich in sie hineinzu- versetzen, ja, mit zunehmender Lebenserfahrung findet er eine umso tiefere Freude an solch sanften Verrücktheiten. Wendel Schäfer beschreibt unnormale Menschen, welche eigene Ziele verfolgen. Das macht sie dem Leser interessant. Schäfer stellt das so fein ziseliert dar, dass wir Lesende rasch begreifen, wo- rum es dem einsamen Menschen geht. Ein feinsinniger und le- senswerter Blick zurück in die Vergangenheit.
Barbara Höhfeld

Es steckt Verführungslust in den grotesken, absurden, abenteuerli- chen, vielleicht auch spinnerten Texten … Ein vergnügliches Lesen auf den Innenlippen … eine Besonderheit schon diese sprachlichen Ausflüge in den Schmelztiegel überlieferter und neuester Wortmittel.
Elisabeth Alexander

Es sind eigenartige Typen und Charaktere, die Wendel Schäfer entwirft. Skurrile, ja, bizarre Ty- pen, die so gar nicht in die normale Welt passen. Der Autor versammelt Kurzprosa, die sich mit gängigen Kurzgeschichten nicht vergleichen lässt. Die Handlungen beschreibt der Autor mit einer Sprache, die nur einer beherrscht, dem es nicht darauf ankommt, möglichst viel zu schreiben, sondern Außerge- wöhnliches, Einprägsames und Unvergleichbares. Da wird kein Wort willkürlich gewählt, son- dern alle werden sie sorgfältig auf ihre Treffsicherheit und Bild- haftigkeit hin abgeklopft. Sprach-
liche Leckerbissen gibt es damit zuhauf.
Peter Lindemann

Lieferbare Titel von Wendel Schäfer:

Anton Sterbling: Klimadelirium und andere furchtbare Erzählungen

Anton Sterbling: Klimadelirium und andere furchtbare Erzählungen. Reihe Epik Bd. 113; ISBN: 978-3-86356-303-5; 244 Seiten, €[D]16,90

Ein Mönch, der nach einem Pakt mit dem Teufel ewig lebt, der jahrhundertelang durch die schwermütige Geschichte des Balkans irrt und zugleich weit in eine bizarre Zukunft der Welt blickt. Ein Amerikaheimkehrer und Großbauer, der mit dem kommunistischen Regime zum Kutscher wird und dessen jahrzehntelang verwirrte Nachbarin, die beide plötzlich unter einen Mordverdacht geraten. Ein leitender Angestellter einer internatio­nalen Versicherung, der seine Securitateakten erhält und in große Verwirrungen gerät. Ein Junior-Professor und eine polnische Studentin, die sich an einem Nacktbadestrand zwei sehr unterschiedliche Geschichten aus der Vergangenheit und Gegenwart erzählen. Schließlich ein Professor der frühneuzeitlichen Literatur, den der Begriff „Klimadeli­rium“ intellektuell herausfordert und zugleich aus den gewohnten Lebensbahnen bringt. Fünf Erzählungen, die über einige Motive und einzelne Gestalten locker miteinander verstrickt sind und die alle irgendwie mit dem Balkan und vor allem mit denkwürdigen Fragen des menschlichen Lebens zu tun haben.

Lieferbare Titel von Anton Sterbling:

 

Wjatscheslaw Kuprijanow: Der Bär tanzt

Wjatscheslaw Kuprijanow: Der Bär tanzt . 57 Seiten. Reihe Lyrik Bd.38
ISBN 978-3-937139-96-8; €[D]10,00.

Lieferbare Bücher von Wjatscheslaw Kuprijanow:

– Der Bär tanzt . 57 Seiten. Reihe Lyrik Bd.38
ISBN 978-3-937139-96-8; €[D]10,00.

Ihre Thierische Majestät, Roman, Aus dem Russischen übersetzt von Peter Steger. Reihe Epik Bd.28. ISBN 978-3-86356-008-9; €[D]16,00

– Verboten. Reihe Lyrik Bd.51
ISBN 978-3-86356-031-7; €[D]16,50.

– Wilder Westen. Reihe Lyrik Bd.66
ISBN 978-3-86356-065-2; €[D]17,50.

Hard Rock. Für Udo Lindenberg. Freie und andere Verse. Aus dem Russischen übersetzt von Peter Steger. Reihe Lyrik Bd.75. 119 Seiten, ISBN 978-3-86356-103-1, €(D]15,50

Dinu Flamand: Zwischenfrost / Frigul intermediar

Dinu Flamand: Zwischenfrost / Frigul intermediar. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Aus dem Rumänischen von Edith Konradt. Reihe Lyrik Bd. 144, 273 S., ISBN 978-3-86356-299-1, €[D]19,50 

 

 

 

„draußen ist die Welt mit ihrem Gleißen eine Nähe,
die sich ständig entfernt,
und weil sie alles enthält, von dem wir glauben,
dass es als Welt in der Welt vorhanden sein müsste,
hat niemand mehr in ihr Platz,
am allerwenigsten ein blinder Passagier des Schicksals …“

„… und du begreifst,
dass du nie irgendwohin fortgegangen
und nie irgendwo angekommen bist,
denn das Exil ist eine Verlängerung
des ständigen Zögerns
mit etwas lächerlich Schmerzhaftem
als ultimative Botschaft – ein Kind,
das vor dir auf dem Weg Grimassen schneidet
und dir ins unbekannte Dorf voraushüpft

es gibt kein anderes Dorf,
in dem du länger wohnen könntest,
als du bisher dir selbst fern warst“
Dinu Flamand

„Schreiben, also die Poesie leben, ist eine seltsame Erfahrung, die Intensität offenbart – ein anderes Wort für Gefühl. Manchmal ist das Material schlecht und verhöhnt das Kriterium der Vielfalt, das unserer Epoche so lieb und teuer ist. Aber die Intensität sollte immer maximal sein, unerträglich, eine Spitze im Diagramm des Flachreliefs unseres Lebens … Und jedes Mal, wenn sie groß ist, wird es eine heftige Offenbarung, eine halluzinatorische Klarheit. Schreiben schließt unser Inneres mit ein, die Essenz unseres Seins beginnt mit dem Inneren. Aber die Annäherung – durch oder für einen Text – ist eine Art unerwartetes Geschenk von außen, von einer privilegierten Position aus. Man sieht sich selbst den Text führen und sieht, wie man durch ihn geführt wird … Man arbeitet nicht im direkten Einklang mit der Realität. Unsere Intelligenz und unsere Seele elaborieren intensiv jene Momente der Synthese von Erfahrungen und Möglichkeiten, um auf eine Frage zu antworten: Wie soll man leben auf der Welt? Der Poesie muss eine dichterische Erkenntnis vorausgehen. Um dorthin zu gelangen, ist die Erfahrung eines Lebens nicht genug … Heutzutage käuen alle Ziegen poetisches Heu wider. Und in der mechanischen Wiedergabe von Gemeinplätzen begreift man die Poe­sie wie einen verschwommenen Spiegel, der die Welt einfängt, reduziert auf ihren ornamentalen Aspekt. Eigentlich empfängt man
die Poesie niemals wie ein Objekt, man geht auf sie zu, man sucht und provoziert sie. In Momenten von seltener und scheuer Schönheit zeigt sie sich, manchmal, unter einem funkelnden Symbol. Solch ein Spatz näherte sich dem Dichter Vladimir Holan auf einer Bahn­station, als er sein Bündel öffnete, um den Proviant herauszuholen. Und der Dichter verstand, dass dieser Vogel ein Botschafter des Todes ist.“
Dinu Flamand im Interview mit Levure littéraire (2015)

„Jedes Gedicht bleibt, wenn es wahrhaftig ist, ein Mysterium“, hielt Pierre Jean Jouve fest … Ja, liebe Leser, Sie müssen auch mit der Lyrik von Dinu Flamand so verfahren wie mit jeder echten Poesie (also jener, die ohne Zierrat die Komplexität des Lebens umarmt): Sie müssen auf sie zugehen, sie willkommen heißen, in sie eindringen und sich in ihr verlieren, wenn Sie ihren Botschaften auf die Spur kommen wollen … Sie präsentiert unentwegt, gleich einem Mal auf der Stirn, die Wunden und Narben, die das Leben uns hinterlässt, weil wir es schuldhaft zu sehr lieben und zu sehr wünschen, dass es die Versprechen einlöst, die es uns in der Kindheit gab, als es uns die ganze Welt als Geschenk verhieß … Dinu Flamand ist sehr wohl bewusst, dass dichten auch bedeutet, „das Mark des Schreis aufzusaugen“. Um welchen Schrei es dabei geht? Jenen von Edvard Munch sicherlich, den metaphysischen Angstschrei angesichts der unbarmherzigen Gewalt der Fakten: der Fakten der Existenz, der Fakten der Geschichte … Das alles wird begleitet von der Sehnsucht und dem Schönheitsempfinden angesichts des vollkommenen Glücks, mit dem die Sonne wärmt und die Ähren wachsen. Diese Übereinstimmung kann nicht aufgelöst werden, sie ist ontologisch … Tatsache ist, dass wir unmögliche Wesen sind – eine Unmöglichkeit, der wir uns Tag für Tag ausgesetzt sehen: Wir leben mit dem Tod in uns, mit der Zeit, die uns zermahlt, so wie wir auch zwischen den Motten leben, „die Löcher in die Landschaft fressen“. Ich kenne kein anderes Bild, das diese Wahrheit präziser und radikaler wiedergeben würde, als eines von denen, die unser Dichter dafür gefunden hat: Wir leben „mit dem aufgewickelten Bandwurm der Zeit in den Eingeweiden“.
Jean-Pierre Siméon

Lieferbare Titel von Dinu Flamand: Zwischenfrost / Frigul intermediar. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Aus dem Rumänischen von Edith Konradt. Reihe Lyrik Bd. 144, 273 S., ISBN 978-3-86356-299-1, €[D]19,50 

Ioona Rauschan: Abhauen

Ioona Rauschan: Abhauen, Roman. Reihe Epik; 336 Seiten, ISBN:  978-3-937139-52-4, €[D]19,20

ADZ, Zwischen den Welten: Ioona Rauschan. Eine Temeswarer Persönlichkeit im fernen Deutschland. Von: Robert Tari

Es ist eine Irrfahrt auf der Suche nach einer Person, die man nie kannte. Man wird unweigerlich zum Detektiv, indem man Indizien sammelt und Zeugen befragt. Dabei klammert man sich an jedes einzelne Wort von Menschen, die vielleicht die Antworten kennen. Eine Antwort gibt es nie.

Stattdessen entsteht unweigerlich eine Collage, bestehend aus unterschiedlichen Auffassungen über eine Person, die jeder scheinbar anders kannte. Irgendwo überschneiden sich die Bilder, doch gleichzeitig gehen sie an anderer Stelle auseinander. Es beweist nur, wie komplex ein Menschenleben sein kann, und wie wenig wir manchmal den anderen kennen.

Ioona Rauschan starb am siebten Februar 2010 in einem Krankenhaus in Düsseldorf. Sie war schon länger krank gewesen, im Sommer 2009 diagnostizierten Ärzte bei ihr Lungenkrebs. Es war der letzte Kampf, den sie austragen musste. Zehn Monate später begab sich ein junger Mann nach Düsseldorf, um einer Gedenkveranstaltung beizuwohnen, die Ioona Rauschan gewidmet war.

Ihre Freunde in Deutschland hatten für einen Abend das Filmkunstkino Black Box gemietet und zeigten eine Auswahl ihrer Dokumentarfilme. Ioona Rauschan war freiberufliche Regisseurin gewesen, hat über 20 Filme gedreht. In den letzten zwei Jahren ihres Lebens leitete sie zusammen mit dem Freiberufler Sasha Sonnwald ein kleines Medienunternehmen, das sie „Working Headquarters“ tauften. Es war ein intimer Abend unter Freunden und Bekannten. Hier wurde einer Künstlerin gedacht, in einem der wichtigsten Kulturzentren Deutschlands. Fremde waren kaum anwesend. Eine kleine Annonce in der Zeitung hatte die Veranstaltung angekündigt. Im kulturellen Alltag Düsseldorfs ging jener traurige Abend unter. So hart kann das deutsche Kulturgeschäft sein.

In der Heimat gefeiert

Nur Wochen später schaute es in ihrer Heimatstadt Temeswar anders aus. Eine Woche lang wurde Ioona Rauschan gedacht. Nicht nur ihre Filme wurden vorgestellt, sondern auch ihre anderen künstlerischen Tätigkeiten. Als „Uomo universale“ wurde sie beschrieben, als eine echte Temeswarer Persönlichkeit.
Als Künstlerin war sie vielfältig gewesen: sie schrieb, sie malte, sie sang, sie produzierte Filme und früher sogar Puppenspiele. Sie hatte Kunst gelebt. Auf ihrer offiziellen Internetseite schrieb Rauschan: „Worte, Bilder und Klänge sind für mich die Elementarteilchen der Kommunikation und ein Medium ist die Zeitraumwarte, von der aus ich ihr flüchtiges Spiel erspähen kann.“

1994 produzierte Ioona Rauschan ihren ersten Dokumentarfilm in Deutschland: „Porträt eines Künstlers als reifer Mann“. Die Produktion hatte sie selbst finanziert. Ein Beweis für ihre Entschlossenheit und Bereitwilligkeit. Enge Freunde haben sie anders nie gekannt.

Mit dem Film hatte sie einen entscheidenden Schritt in eine neue Karriere getan. Nach Deutschland kam sie 1988. In Rumänien arbeitete sie in den 1980er Jahren am Puppentheater Merlin. „Als Ioona zum Theater kam, löste sie einen Sturm aus“, beschrieb eine ehemalige Puppenspielerin Rauschans Einfluss auf das Theater. Sie hätte die Schauspieler wachgerüttelt und sie aus ihrem lethargischen Alltag herausgeholt. Dabei scheute sich Rauschan nicht davor, ihre Meinung offen zu sagen und ihren Standpunkt zu vertreten.

Sie sorgte auch durch ihre Kreativität für frischen Wind im verstaubten Puppentheater. 1986 durfte Rauschan auf dem Regiestuhl Platz nehmen und inszenierte das Kinderstück „Mowgli – Das Dschungelkind“, eine freie Adaption nach Rudyard Kiplings Erzählung „Mowgli“ aus der „Dschungelbuch“-Sammlung. In dem Stück nahm auch eine 19-jährige Schülerin teil, die Rauschan zufällig entdeckte und unbedingt für die Rolle des Dschungelkindes in ihrem Stück haben wollte. Heute ist Éva Labadi-Megyes die Intendantin des Puppentheaters Merlin und eine erfolgreiche Puppen- und Schauspielerin. „Ich konnte damals das Wort şobolan (dt. „Ratte“) nicht richtig aussprechen, wegen meines ungarischen Akzentes“, erinnert sich Labadi-Megyes. „Ich betonte immer das „SCHO“ und sagte SCHO-bolan. Ioona setzte sich dann mit mir hin und half mir, meinen Sprachfehler zu korrigieren.“

Im November 2010 setzte sie Ioona Rauschans Stück „Mowgli – Das Dschungelkind“ neu auf. Das moderne Bühnenbild wurde von Vlad Trif erstellt, ein enger Freund der verstorbenen Künstlerin. Viele Freunde Rauschans beteiligten sich an der Gedenkwoche, in der eine Ausstellung organisiert und die rumänische Fassung ihres einzigen Romans vorgestellt wurde.

Der treibende Motor war ihr Stiefbruder Radu Dimeca gewesen. Er gründete nur wenige Monate nach dem Ableben seiner Schwester einen Kulturverein in Temeswar. Die Hauptaufgabe: Das Andenken Ioona Rauschans zu bewahren und ihre Werke auch in ihrer Heimatstadt Temeswar bekannt zu machen. „Ioona leistete überall einen Beitrag. Egal wo sie war, sie machte immer auf sich aufmerksam“, beschreibt Dimeca seine Schwester.

Abhauen…

Im Mittelpunkt der Gedenkwoche stand Ioona Rauschans Roman „Abhauen“. Das Buch schildert die Erlebnisse von sechs Menschen an einem Februarsonntag im Jahr 2000, kurz nach der Millenniumswende, die sich mit ihrer eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen. Ironischerweise starb Rauschan genau ein Jahr nachdem ihr Roman erschien: an einem Sonntag im Februar. Fast prophetisch erscheint der Roman Rauschans. „Das Buch zeigt nicht, wie schwer es ist zu sterben. Es zeigt, wie schwer es ist zu leben, sobald man verstanden hat, was es bedeutet zu sterben“,  meint die Übersetzerin des Buches, Raluca Ciortan. Auch sie beteiligte sich intensiv an den Vorbereitungen für die Gedenkveranstaltungen. Für Ciortan weise das Buch autobiografische Züge auf. Eine Einschätzung, die sie mit vielen Lesern teilt, die Rauschan persönlich kannten. „Als Ioona einmal darauf angesprochen wurde, hat es sie rasend gemacht“,  meint Monika Boll, eine enge Freundin Rauschans aus Düsseldorf.

Auf der Leipziger Buchmesse wurde ihr Roman übersehen. Das Buch veröffentlichte sie beim Pop Verlag aus Stuttgart. Der Geschäftsführer Traian Pop druckt rumäniendeutsche und rumänische Schriftsteller. „Sie war darüber sehr enttäuscht, wie es auf der Messe lief,“ meint Sasha Sonnwald. Bei der Lesung nahmen nur eine Handvoll Leute teil. Darunter der rumäniendeutsche Schriftsteller Ingmar Brantsch. Rauschan hoffte, auf sich aufmerksam machen zu können, auf einer der größten Buchmessen Deutschlands.

Im Sommer 2009 hatte sie bereits ihr nächstes Buch begonnen. Schauplatz der Handlung sollte unter anderem ihre Heimatstadt Temeswar werden. „Ich glaube, dass sie Temeswar vermisst hat“, vermutet Radu Dimeca. Anders als seine Schwester und seine Eltern ist Dimeca nicht nach Deutschland ausgewandert. Heute ist er ein erfolgreicher Unternehmer.

Die Erinnerung wahren

Der Verein selbst bemüht sich weiterhin, die Erinnerung Rauschans zu bewahren. Zum zweiten Todestag der Künstlerin wird im Puppentheater „Merlin“ ein Gedenkabend veranstaltet. Neben Auszügen aus dem Stück „Mowgli – Das Dschungelkind“ soll auch das Stück „Giovannino ohne Furcht“ aufgeführt werden. „Wir haben für 2012 mehrere Veranstaltungen geplant, die Ioonas künstlerische Vielseitigkeit hervorheben sollen“, sagt Radu Dimeca.

Lesungen, Filmvorführungen und eine Ausstellung sind für das Frühjahr geplant. Raluca Ciortan arbeitet an einer Sammlung von Kurzgeschichten, die Rauschan in den 1970er und 1980er Jahren schrieb.

Viele kulturelle Persönlichkeiten aus Temeswar haben Ioona Rauschan gut gekannt. Der Direktor von TVR Timişoara, Lucian Ionică, hatte einen Science-Fiction Roman geschrieben. Rauschan schrieb die erste Kritik dazu. Die Leiterin des rumänischen Kulturinstituts aus Bukarest, Brînduşa Armanca, ging mit Rauschan zusammen zur Schule. Beide arbeiteten zusammen an der Schülerzeitung für die unter anderem auch Florin Călinescu schrieb. Sie arbeitete für die Literaturzeitschrift „Orizont“, die vom Rumänischen Schriftstellerverband betreut wird.

In ihrer Freizeit malte die vielseitige Künstlerin. Sie hinterließ insgesamt 40 Bilder. Aus Interesse besuchte sie die Volkshochschule in Temeswar. In Deutschland unterrichtete sie an der Volkshochschule unter anderem „Storyboard“. Darunter versteht man die Visualisierung eines Konzeptes oder einer Idee. In Filmen werden meistens Storyboards verwendet, um den szenischen Verlauf darzustellen.

Wenn Freunde und Bekannte Ioona Rauschan beschreiben, gibt es oft Abweichungen. Besonders zwischen ihren Freunden aus Deutschland und denen aus Rumänien. Manche glauben, dass ein Riss entstanden ist. Eine Künstlerin, die sich ihrer Umwelt anpasste. Gleichzeitig reflektieren oft viele nur ihr eigenes Leben durch die Erinnerung an Ioona Rauschan.

Lieferbare Titel von  Ioona Rauschan:

Abhauen, Roman. Reihe Epik; 336 Seiten, ISBN:  978-3-937139-52-4, €[D]19,20 Euro

Manfred Wolff: Gespräche mit niemand

Manfred Wolff: Gespräche mit niemand. Gedichte. Mit einem Nachwort von Mario Wirz. Reihe Lyrik Bd. 27, 90 Seiten. ISBN: 978-3-937139-59-3 €[D]12,80

Manfred Wolff: „Gespräche mit niemand“

Manfred Wolff legt mit seinem ersten Gedichtband „Gespräche mit niemand“ ein vielseitiges Buch vor. Er spannt einen Bogen von religiöser Mystik bis zum frivolen Chanson.

In den „Gesprächen mit niemand“ spürt Wolff dem Geheimnis des Allgegenwärtigen nach, das ihm in dem Freiheitserlebnis der jüdischen Theologie ebenso wie im menschlichen Miteinander, in der Schönheit der Natur wie in den Spuren des Alltags begegnet, wo er zu aktuellen Fragen Stellung bezieht. Dabei lotet er aus: was kann ich wissen, was kann ich tun, was kann ich träumen?

Die „Kaschubischen Oden“, die in zahlreichen Urlauben in der Kaschubei (Polen) entstanden sind, zeichnen ein Bild der Landschaft, der Sorgen dieses oft vergessenen Volkes und reflektieren die Geschichte der Kaschuben.

Das „Liederbuch für Ursula“ ist ein Kranz von Chansons. Teils melancholisch und besinnlich, teils frivol und kess loten sie Gedanken und Gefühle einer Frau in den besten Jahren aus.

Manfred Wolff wurde 1941 in Braunschweig geboren, studierte klassische Philologie und Philosophie, lebt seit 2006 in Berlin. Er übersetzt zusammen mit seiner Frau aus dem Polnischen, zuletzt Jan Goczol: „Die abgewandte Seite des Mondes“, POP Verlag (LYRIK-Sammlung) 2008 und Anna Mieszkowska: „Die Mutter der Holocaust-Kinder. Irena Sendler und die geretteten Kinder aus dem Warschauer Ghetto“, DVA 2006.

Manfred Wolff: Gespräche mit niemand. Gedichte. Mit einem Nachwort von Mario Wirz, POP Verlag  Ludwigsburg, 2008, ISBN 978-3-937139-59-3, 89 S., 12,80 €

Lieferbare Titel von Manfred Wolff:

  • Jan Goczol: Die abgewandte Seite des Mondes, Aus dem Polnischen übersetzt von Urszula Usakowska-Wolff und Manfred Wolff und mit einem Nachwort versehen von Urszula Usakowska-Wolff. Reihe Lyrik Bd. 24, 122 Seiten, ISBN: 978-3-937139-48-7. €[D]18,80, 2008
  • Gespräche mit niemand. Gedichte. Mit einem Nachwort von Mario Wirz. Reihe Lyrik Bd. 27, 90 Seiten. ISBN: 978-3-937139-59-3 €[D]12,80
  • Carl von Bülow: Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–71. Gefunden, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Manfred Wolff. Reihe Historiae Bd.2, Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt), 4 Bilder, 231 Seiten, ISBN 978-3-86356-297-7, €[D]19,50

 

Carl von Bülow: Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–71

Carl von Bülow: Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–71. Gefunden, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Manfred Wolff. Reihe Historiae Bd.2, Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt), 6 Bilder, 231 Seiten, ISBN 978-3-86356-297-7, €[D]19,50

 

Sie als Buchhandels- bzw. Medienvertreter können jederzeit ein Ansichts- oder Rezensionsexemplar bei uns bestellen. Möchten Sie eine Lesung organisieren? Gerne nehmen wir Ihre Anfrage entgegen: t.pop@pop-verlag.com. Selbstverständlich können Sie sich diesbezüglich auch direkt bei Manfred Wolff melden: manfredwolffma@web.de.

Einen sehr denkwürdigen und lesenswerten Schatz hat der Pop Verlag gefunden: Carl von Bülow, Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–1871. Die Briefe des mecklenburgischen Oberleutnants aus dem deutsch-französischen Krieg zeichnen sich als eine besondere Quelle aus. Sie sind keine Erinnerungen, die ja oft Lücken aufweisen oder heroisierend ergänzt werden. Carl von Bülow schreibt nahezu täglich an seine Frau und berichtet, was er in diesem Krieg erlebt, mit wem er zusammentrifft, in welchen Orten er sich aufhält, wie er Landschaften und Wetter wahrnimmt. Sein Leibkoch kommt ebenso zur Sprache wie der Großherzog. Humor und Empathie durchziehen die Briefe.

Wenn sich in diesem Sommer der deutsch-französische Krieg zum 150. Male jährt, werden in den Briefen Carl von Bülows nicht die politischen Entscheidungen und die strategischen Überlegungen des Feldzugs analysiert. Der Leser nimmt teil an einem Kriegstheater, wie es heute nicht mehr möglich ist, und dem immer wiederkehrenden Wunsch des Autors, dass doch endlich wieder Frieden herrsche.

Carl von Bülow wurde am 22. Mai 1841 zu Toddin bei Hagenow geboren. Er besuchte das Gymnasium in Schwerin und trat 1859 in den mecklenburgisch-schwerinschen Militärdienst. 1860 wurde er Sekondeleutnant, nahm 1866 am Feldzug in Süddeutschland teil und wurde 1867 zum Premierleutnant befördert. 1871 erfolgte seine Beförderung zum Hauptmann. 1870–1871 beteiligte er sich am deutsch-französischen Krieg. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse und dem mecklenburgischen Verdienstkreuz sowie dem Roten Adlerorden vierter Klasse ausgezeichnet. Carl von Bülow verstarb am 4. Januar 1883 in Schwerin.

Manfred Wolff wurde am 9. Januar 1941 in Braunschweig geboren; wuchs in Schöningen auf, studierte Alte Sprachen, Geschichte, Philosophie und Pädagogik in Freiburg und Göttingen und arbeitete danach in der Erwachsenenbildung. Mitübersetzer von: Janusz Tazbir, Polen an den Wendepunkten der Geschichte (Gabriele Schäfer Verlag) und Anna Mieszkowska, Die Mutter der Holocaust-Kinder. Irena Sendler und die geretteten Kinder aus dem Warschauer Ghetto (DVA). Im Pop Verlag veröffentlichte er Übersetzungen polnischer Lyrik sowie seinen Gedichtband Gespräche mit niemand (2009). Er lebt in Berlin.

 

Lieferbare Titel von Carl von Bülow:

– Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–71. Gefunden, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Manfred Wolff. Reihe Historiae Bd.2, Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt), 4 Bilder, 231 Seiten, ISBN 978-3-86356-297-7, €[D]19,50

Lieferbare Titel von Manfred Wolff:

  • Jan Goczol: Die abgewandte Seite des Mondes, Aus dem Polnischen übersetzt von Urszula Usakowska-Wolff und Manfred Wolff und mit einem Nachwort versehen von Urszula Usakowska-Wolff. Reihe Lyrik Bd. 24, 122 Seiten, ISBN: 978-3-937139-48-7. €[D]18,80, 2008
  • Gespräche mit niemand. Gedichte. Mit einem Nachwort von Mario Wirz. Reihe Lyrik Bd. 27, 90 Seiten. ISBN: 978-3-937139-59-3 €[D]12,80
  • Carl von Bülow: Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–71. Gefunden, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Manfred Wolff. Reihe Historiae Bd.2, Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt), 4 Bilder, 231 Seiten, ISBN 978-3-86356-297-7, €[D]19,50

Zärtlichkeit, Routine

Emil Hurezeanu: Zärtlichkeit, Routine / Tandrețe, rutină. Gedichte eines Knauserers 1979 – 2019 / Poemele unui parcimonios 1979 – 2019. Deutsch / Rumänisch. Aus dem Rumänischen von Georg Aescht. 342 Seiten, ISBN 978-3-86356-203-8, Reihe Lyrik Bd. 145,  €(D)25,50

 

Es gehört nicht geringer Mut dazu, dass ein Mann, der, wie in seiner Kurzbiographie zu lesen ist, über Jahrzehnte in den medialen und politischen Feuern des ausgehen- den 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts gestanden und seinen Mann gestanden hat, nach so langer und ereignisreicher Zeit seine lyrische Vergangenheit aufleben lässt. Emil Hurezeanu war in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern in Rumänien, zumal in Siebenbürgen, eine poetische Präsenz ohnegleichen, wie ihm heute noch berufene Stimmen der ru- mänischen literarischen Öffentlichkeit nachrufen. Dann ließ er die Poesie ruhen, weil die Zeitläufte ihn nicht ruhen ließen.
Dass er sich dennoch oder erst recht zu seinen Versen von einst bekennt, dass dieses Bekenntnis jetzt sogar in deutscher Sprache zum Buch wird, zeigt zum einen, dass es in seinem Denken und Empfinden eine Konstante gibt, die jenseits aller heftigen Verwerfungen im öffentlichen und persönlichen Leben Bestand hat. Zum andern aber ist hier zu lesen, dass er begriffen hat und den Leser begreifen lassen will: Das Schreiben damals war Überleben in seiner prekär schönstmöglichen und schwer durchzusetzenden Form, und weil es schön und schwer war, hat es seine Gültigkeit über Jahre und Jahrzehnte bewahrt.

(…)

Das authentische, einerseits verknappte, andererseits aber gerade dadurch explizite Sprechen vom Unermesslichen und Unergründlichen, wie es sich in der Gesellschaft – sei sie sozialistisch oder wie auch immer geartet – und im Leben des einzelnen, des vereinzelten Menschen äußert, auftut, wie es droht und lockt, das macht Emil Hurezeanus Gedichte zum Erlebnis. Hier steht, was ein jeder schon einmal gedacht haben dürfte, in einer Sprache, die nicht ein jeder hat, die er aber von Emil Hurezeanu lernen kann, ob auf Rumänisch oder auf Deutsch.
Georg Aescht

Lieferbare Titel von Emil Hurezeanu:

Matthias Buth: Der Schnee stellt seine Leiter an die Ringmauer

Matthias Buth: Der Schnee stellt seine Leiter an die Ringmauer. Poetische Annäherungen an Rumänien und andere Welten. Mit einem Nachwort von Markus Bauer

Reihe Fragmentarium, Bd. 19. ISBN 978-3-86356-294-6, 180 Seiten, €[D]19,50

Rumänien mag durchaus in Schriften und Texten bundesdeutscher AutorInnen thematisiert werden (häufig in denen von ausgereisten SchriftstellerInnen der deutschen Minderheiten des Karpatenlandes) – dass ein deutscher Dichter aus dem Rheinland aber einen Band zusammenstellt, in dem die Annäherungen vor allem an Rumänien zum inneren Kern seines Dichtens wie des Reflektierens und politischen Denkens erhoben werden, hat in der Literatur der Bundesrepublik kein Beispiel. „Rumänien“ gewinnt hier den Status eines poetisch erfühlten und sprachlich erschlossenen Zustandes, der weit über eine bloß literarische Reminiszenz an ein Land hinaus geht.
Markus Bauer

„România ist ein Wort aus dem inneren Klang von Europa, es sucht die Klänge der anderen, um zu singen, zu trauern, zu beglücken. Und so sind Deutschland und Rumänien verwandt, Geschwister durch Musik und Geschichte.
(…)

„România ist ein Ovid-Land, durch das die Gedichte von Georg Trakl gegangen sind. ‚Wanderer tritt still herein; /Schmerz versteinerte die Schwelle. / Da erglänzt in reiner Helle/ Auf dem Tische Brod und Wein.‘ – so lässt er das Gedicht „Ein Winterabend“ ausklingen und spielt sich zugleich Hölderlins Elegie „Brod und Wein“ und seine Donau-Hymnen zu.“
Matthias Buth

 

Lieferbare Titel von Matthias Buth:

 

Rainer Wedler: vor dem Fenster tanzt ein frecher Gedanke

Rainer Wedler: vor dem Fenster tanzt ein frecher Gedanke. Gedichte. Mit 22 Bildern von  Carsten Sternberg. Reihe Lyrik Bd. 143.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-298-4. €[D]16,50; Ihr Warenkorb ist leer. 

 

 

 

Wedlers Gedichte sind von Neugier auf alle Realien des Lebens wie von poetischer Experimenturlust geprägt.
Jürgen Engler

Schwarz-Weiß-Fotografie kann in ihrer Formensprache so eindringlich sein, dass man beginnt, die Bilder mit den Augen Zeile für Zeile abzutasten, damit einem kein Detail, keine Korres-
pondenz der Formen und Linien entgeht: So aufmerksam schaut man nicht auf die eigene Umgebung, solches können die eigenen Augen nicht sehen.
Carsten Sternberg

Lieferbare Titel von Rainer Wedler

Poesie/poésie Zeitgenössische Dichtung aus Frankreich und Deutschland. ISBN: 3-937139-00-1. 168 Seiten; 14,00Eur[D]   CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek:
Blua, Gérard und Stefanescu, Sergiu : Poesie/ poésie. Zeitgenössische
Dichtung aus Frankreich und Deutschland. Mit einem Vorwort von Sergiu
Stefanescu.
Autoren: Alfonsi, Josiane; Blua, Gérard; Broussard, Yves; Demuth, Volker;
Draghincescu, Rodica; Dürrson, Werner; Fels, Gilbert; Kaouah, Abdel-
madjid; Kotarski, Carmen; Lovichi, Jacques; Migozzi, Marcel; Montmaneix,
François;   Oliver, José F. A. ; Özdemir, Hasan; Sayer, Walle; Schneider,
Klaus F.; Seiler, Hellmut; Sorrente, Dominique; Stephan, Susanne; Temple,
Frédéric  Jacques;  Tixier, Jean-Max; Ughetto, André; Villain, Jean-Claude;
Rainer Wedler.

Übersetzer: David, Eric; Lawitschka, Valérie; Fischer, Rüdiger.
Ludwigsburg: Pop, 2004

»Ungesagtes der Sinne unterschlagen verwischt / ohne Wohnrecht Offensichtliches verschlüsselt / meine Texte sind nicht gesichert« (J. Alfonsi); »enthaarte Tiere die Blicke leer / darin siehst du plötzlich dich fortgeschoben« (V. Demuth); »und denke / bin ich denn wirklich« (W. Dürrson); »das Instrument demonstriert, exakt diesem Auge, daß hier dubiose Grenzen bestehen / Problem, das es / es? ich! / bislang nicht sah« (G. Fels); »ich hatte die Sprache geöffnet / nicht den Mund« (C. Kotarski); »nur während ich an dich / dachte liebte ich dich / das wort war nur zwischen / den lippen« (H. Özdemir); »geschichten die ich / heimlich hinuntersteige aus den farben / und hellen fenstern in den stummfilm« (J. F. A. Oliver); »zeile um zeile / abgelagertes / ich« (K. F. Schneider); »Heute sing ich, morgen tanz ich, nie ohne euch, aber / Bin ich’s nun oder ist es wirklich ein anderer?«
(H. Seiler); »Der allerchristlichste König ist, wie ich, / bald traurig, bald fröhlich« (S. Stephan); »zu wem / soll ich noch sprechen / die Nahen scheinen nah nur« (R. Wedler). Die zitierten Verse sollen einen Eindruck vermitteln von der Vielfalt der Stimmen und der Originalität der von uns verlegten Lyriker und zugleich Anreiz sein, der literarischen Qualität zum Durchbruch zu verhelfen.

Zwischenstation Algier. Roman, EPIK- Sammlung, 86 Seiten, ISBN: 3-937139-11-7; 12,80€

deichgraf meiner selbst, Gedichte, mit Illustrationen von Ferdinand Wedler,ISBN: 978-3-937139-34-3, 12,50€

Die Leihfrist, Roman, (EPIK- Sammlung); 128 Seiten,  ISBN: 978-3-937139-81-4, 12,00€

Unter der Hitze des Ziegeldachs, Gedichte mit Zeichnun- gen von Ferdinand Wedler, (LYRIK- Sammlung); 136 Seiten,  ISBN:  978-3-86356-010-2, 12,00€.

Seegang. Mit zwölf Zeichnungen von Ferdinand Wedler. (EPIK Sammlung). 116 S. ISBN: 978-3-86356-030-0, Preis: 12,00€

Es gibt keine Spur, Prosastücke, 2013. (EPIK Sammlung). 330 S. ISBN: 978-3-86356-052-2, 17,80€

Auch die Brombeeren haben keine Bedeutung mehr. Roman. Mit Illustrationen von Maximilian Wedler. Pop Epik. 131 Seiten, ISBN 978-3-86356-076-8, 12,99€

Nock, Roman,Pop Epik, 168 Seiten, ISBN 978-3-86356-119-2, 15,50€

einen Fremden grüßt man nicht, Gedichte 2011 – 2016, Pop Lyrik, 142 Seiten, ISBN:978-3-86356-176-5, m15,50€

Stiftorgel, Kurze Texte, 2014-2017. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Pop Epik. 208 Seiten, ISBN 978-3-86356-190-1, 23,00 €

Das Jahr Null ist das Jahr Zwölf. Warum Hitler meinen Vater
nur einmal getroffen hat. Roman. Die POP-Verlag-Epikreihe, Bd. 101. 141 Seiten, ISBN 978-3-86356-249-6. €[D]15,50

vor dem Fenster tanzt ein frecher Gedanke. Gedichte. Mit 22 Bildern von Carsten Sternberg. Reihe Lyrik Bd. 143.  145 Seiten, ISBN 978-3-86356-298-4. €[D]16,50

Ioan‑Aurel Pop, Ioan Bolovan: Geschichte Siebenbürgens

Ioan‑Aurel Pop, Ioan Bolovan: Geschichte Siebenbürgens

Reihe Historiae Bd.1

Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedrukt), 333 Bilder, 521 Seiten, ISBN 978-3-86356-293-9, €[D]33,50

Siebenbürgen ist heute ein Teil Rumäniens und Europas, vor allem aber ist es die gastfreundliche Heimat all seiner Bewohner. Zum ersten Mal in der Geschichte gibt es jetzt die realen Prämissen dafür, dass all seine Bewohner gleichberechtigt sind, sich gleichwertig und hier zu Hause fühlen. Das Land ist nicht mehr das Siebenbürgen von einst, aber überall gibt es die Spuren der Geschichte. In der Vergangenheit haben sowohl die Rumänen als auch die Ungarn, die Deutschen, die Juden und andere hier Leid oder Glück erfahren, oft zu verschiedenen Zeitpunkten. Weder das Leid noch das Glück sollten in Vergessenheit geraten. Die Erinnerungen an die Vergangenheit stellen ein unschätzbares Kulturgut dar und ihre Bewahrung ist eine Aufgabe der zivilisierten Völker. Die siebenbürgische Entität ist ein Erbe der Vergangenheit, aber wir haben sie auch heute überall vor Augen. Siebenbürgen ist der einzige Ort in Europa, wo eine byzantinische Kirche neben einer romanischen, einer gotischen und einer barocken steht und alle zusammen in der Nachbarschaft einer Synagoge! Ebenso ist es der einzige Ort, wo der orthodoxe Kultus neben dem griechisch-katholischen, dem römisch-katholischen, dem calvinistischen, dem lutherischen oder dem unitarischen zelebriert wird. Das sagt mehr über ein friedliches Zusammenleben aus als über Konflikte, und die Botschaft der vorliegenden Arbeit ist eine großmütige: Man sollte die Vergangenheit nicht um des Entsetzens und der Rache willen kennenlernen wollen, sondern dem gegenseitigen Verständnis und der Entspannung zuliebe.

Die Autoren

Lieferbare Titel von Ioan‑Aurel Pop und Ioan Bolovan:

Ioan‑Aurel Pop,  Ioan Bolovan: Geschichte Siebenbürgens. Reihe Historiae Bd.1. Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedrukt), 333 Bilder, 521 Seiten, ISBN 978-3-86356-293-9, €[D]33,50

Ilse Hehn: Roms Flair in flagranti

Ilse Hehn: Roms Flair in flagranti. Epikreihe Bd. 109.142 Seiten, ISBN 978-3-86356-284-7, €[D]19,90

Rom mit aller Inbrunst lieben, seine lichtüberfluteten Plätze und spru- delnden Brunnenkaskaden ins Visier nehmen, in seinen Museen die rö- mischen Skulpturen mit kontrast- geladenen Blicken erfassen, in den unzähligen Basiliken und Kirchen die ornamentale Pracht bewundernd und kritisch abbilden, die römischen, mittelalterlichen und neuzeitlichen Epochen aus kunsthistorischer und kunstkritischer Sicht präsentieren, mit oft frivolen Schnappschüssen auch das touristische Treiben in der faszinierenden Stadt am Tiber lebendig darstellen – mit diesen Ansprüchen ist der Künstlerin und Schriftstellerin Ilse Hehn etwas gelungen, was in den meisten illustrierten Rom-Baedekern fehlt, die gelungene Mischung aus seriöser kunstgeschichtlicher Betrachtung  wie auch  frecher, manchmal sogar schnoddriger Bewertung der Kontraste zwischen katholischem Prunk, weltlichem Glanz und dem überall sichtbaren Elend auf den Straßen Roms. Kein Wunder, dass die Leser/innen und aufmerksamen Betrachter  dieses Text-Bild-Bandes auf zweifache Weise in flagranti erwischt werden: bei ihren wechselnden Blicken auf prachtvolle Skulpturen, übermächtige Ruinen, marmorne Treppen und den Abfall der Geschichte. Ein Buch also, das ästhetisch aufgeladenen Genuss mit scharfsinnigen Kommentaren verbindet.
Wolfgang Schlott

Lieferbare Titel von Ilse Hehn:

  • Anneliese Merkel:Käme ein Wort. Gedichte. Mit vier Arbeiten vonIlse Hehn.Pop Lyrik. ISBN: 978-3-86356-161-1, 72 Seiten, 14,50€
  • Roms Flair in flagranti. Epikreihe Bd. 109.142 Seiten, ISBN 978-3-86356-284-7, €[D]19,90

Peter Gehrisch: Das Märchen hebt an, guten Abend

Peter Gehrisch: Das Märchen hebt an, guten Abend! In den Schutzräumen der Phantasie. Zwölf Tintinnabula. Reihe Epik Bd. 110; ISBN: 978-3-86356-296-0; 234 Seiten, €[D]20,50

Lieferbare Titel von Peter Gehrisch:

Steliana Huhulescu: (OHN)MACHT

Steliana Huhulescu: (OHN)MACHT Roman. Epikreihe Bd. 106. 862 Seiten, ISBN 978-3-86356-272-4, €[D]29,00, €[A]30,80

Wenn ich noch länger hier hocke, werde ich noch tollwütig, sprach sie zu sich selbst und wedelte heftig mit einer zerfledderten Zeitung vor dem geröteten Gesicht. Echt, mich trifft noch der Schlag, wer weiß, in meinem Alter ist alles möglich … Einmal macht es bums! Und fertig. Das war es. Platsch! Fällst auf den Boden, weich wie ein Kuhfladen. Was soll ich noch ausziehen, bin ja schon fast nackt …

Lieferbare Titel von Steliana Huhulescu:

 

Norbert Sternmut: Winterdienst

Norbert Sternmut: Winterdienst. Trauma. Prosa und Gedichte. edition monrepos Band 18, ISBN 978-3-86356-291-5,  255 Seiten, €[D]19,50

(…) Cedric der Erste der kam aus Verwahrlosung Gewalterfahrung in Kiste gesperrt will herrschen um seine Hilflosigkeit zu bewältigen sehr eifersüchtig ich sage ich zwing dich nicht du zwingst mich nicht ich bin der Bezugsbetreuer dazu kommen wir noch später findet die neue Zuordnung statt Cedric will jemand für sich
Benjamin kommt aus einer Familie mit Drogenhintergrund Gewalterfahrung in schlechter Wohnsituation Geschwister in anderen Einrichtungen
Mesut bald vierzehn kam aus der Psychiatrie Vater schwer gewütet sexuelle Übergriffe Gewalterfahrung Geschwister in anderen Einrichtungen Mutter geflohen vermutlich mehrere Täter Sprachprobleme
sieben Kinder sie kommen sie werden alle kennen lernen wenn sie Fragen haben es wird sich ergeben
Patrick rennt durch die Glastür der Küche fügt sich tiefe Schnittwunden am Handgelenk zu plötzlich ist er ausgerastet vielleicht hat er das Glas nicht gesehen komplett durchgebrochen das Blut spritzt auf den Boden in die Scherben (…)

Lieferbare Titel von Norbert Sternmut:

Fadenwürde, ISBN: 978-3-937139-67-8; €[D]14,30

Nachtlichter, ISBN:978-3-937139-87-6; €[D]14,30

Spiegelschrift,  ISBN: 978-3-86356-007-2; €[D]14,00

Schattenpalaver, ISBN: 978-3-86356-032-4; €[D]14,50

Zeitschrunden, ISBN: 978-3-86356-045-4; €[D]14,80

Nachbrenner, ISBN: 978-3-86356-81-2; €[D]14,99

Sonnwend, ISBN: 978-3-86356-092-8; €[D]15,99

Atemecho. Gedichte und Bilder. ISBN 978-3-86356-110-9; €[D]19,90

Totentango. Gedichte und Bilder. edition monrepos Band 14, ISBN 978-3-86356-145-1, 172 Seiten, €[D]19,90

StrahlensatzGedichte. edition monrepos Band 17, ISBN 978-3-86356-199-4, 150 Seiten, €[D]18,00

Winterdienst. Trauma. Prosa und Gedichte. edition monrepos Band 18. 255 Seiten, ISBN 978-3-86356-291-5, €[D]18,00

Viorel Marineasa: Werkzeuge, Waffen, Instrumente

Viorel MarineasaWerkzeuge, Waffen, InstrumenteKurzprosa.Aus dem Rumänischen übersetzt von Georg Aescht [Dikasterialpalast], Maria Herlo [Der Onkel / Werkzeuge, Waffen, Instrumente], Werner Kremm und Sigrid Kuhn [Ein Einknicken in den 1920ern, Vorher und nachher]. Epik, ISBN 978-3-86356-273-1, 552 Seiten , €[D]24,50

Viorel Marineasa: Schelm, Schlitzohr, Spieler. Einer, der dem Volk aufs Maul schaut, die Puppen tanzen, Funken glühen läßt. Einer, der Wörter verrückt, Sätze explodieren, Sprachen ineinanderfließen läßt. Die Zeilen strömen machtprachtvoll dahin, gabeln sich zum turbulenten Delta, durch das ich mir – Blicke nach links, nach rechts, nach vorn, nach hinten, nach oben, nach unten werfend – den einen (oder andren …) Weg winden will, bevor es mich, mir nichts, dir nichts, ins offene Wortmeer spült. Das ist Literatur, die sich, beherzt, forsch, kompromißlos, in mich hineinwühlt, mich atmen, schweben und weben, sich von nichts und niemandem aufhalten läßt, Literatur, die ich fühle, die ich höre, die ich rieche, die ich schmecke, die ich sehe, die ich spüre. Ich treffe auf Menschen aus Fleisch und Blut und Herz und Schmerz, Menschen, die auf eine Art und Weise erfunden wurden, daß sie wie von der Straße aufgelesen wirken, Menschen, die flüstern, gacksen, lallen, murmeln, rufen, schreien, stöhnen, Menschen, die sich, einmal in ihrem Erzählelement, einen – 43mal in den Details dieses gut 500 Seiten starken Buchs steckenden – Teufel scheren um Grammatik, Syntax und sonstige Nichtigkeiten, Menschen, die es sich hier bei mir im Wohnzimmer bequem machen, mir mord– und wortreich burleske, deftige, kuriose Geschichten (durch die Kafka, Kundera, Kiš zu geistern scheinen) von Leben und Liebe und Tod erzählen, mich unweigerlich mitziehen, das Unkraut zu jagen, und ich griene, grinse, schmunzle, lächle, lache mich kaputt – wobei mir das Lachen, klar, wortwährend im Halse stecken bleibt.
Werkzeuge, Waffen, Instrumente – das sind menschlichallzumenschliche Geschichten, angesiedelt im rumänisch, deutsch, ungarisch, serbokroatisch durchhauchten mitteleuropäischen Kosmos Banat und gemacht aus dem Lehm des echten – so wunderbar paradoxen – Lebens.
THEO BREUER

 

Lieferbare Titel von Viorel Marineasa:

– Dikasterialpalast. Aus dem Rumänischen übersetzt von Georg Aescht. Pop Epik, ISBN: 978-3-86356-192-5, 154 Seiten, €[D]16,50

  • Werkzeuge, Waffen, InstrumenteKurzprosa.Aus dem Rumänischen übersetzt von Georg Aescht [Dikasterialpalast], Maria Herlo [Der Onkel / Werkzeuge, Waffen, Instrumente], Werner Kremm und Sigrid Kuhn [Ein Einknicken in den 1920ern, Vorher und nachher]. Epik, ISBN 978-3-86356-273-1, 552 Seiten , €[D]24,50

 

Abschluss 1

Uwe Delkus, Nicole Fischer, Johanna Furch, Doreen Gareis, Johanna Gerhard, Lydia Liesegang, Mareike Niekerken, Uta Reichardt, Uli Rothfuss (Hrsg. und Nachwort):

Abschluss 1. Texte von Studierenden zum Studienabschluss des Studiengangs Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus an der Akademie Faber-Castell. Edition Akademie Faber-Castell, „nova lit(terae)“ Reihe, Bd.1. 116 Seiten, ISBN 978-3-86356-290-8,  €[D]12,80

… einer Momentaufnahme der Sichtweisen auf eine Welt, die im Moment aus ihren Fugen zu geraten scheint, in der auf viele Entwicklungen vielleicht am besten künstlerisch, literarisch reagiert werden kann. (Uli Rothfuss)

Ute Hamann-Auer: „und weiter leben“

Ute Hamann-Auer: „und weiter leben“, Roman,337 Seiten, Die POP-Verlag-Epikreihe, Bd. 104
ISBN: 978-3-86356-270-0,  €[D]20,50

Paare, Mütter, Väter, Kinder: Der Roman erzählt aus der wechselnden Perspektive seiner Figuren, was geschieht, wenn in ihren Alltag der Tod oder eine schwere Erkrankung einbricht. Eine Antwort erzwingt, keinen weiter leben lässt wie bisher. Ein kleiner Junge, ein alter Mann, ein Ehepartner: wie ist ihre Antwort? Wie leben sie weiter? Und was trägt sie?

Lieferbare Titel von Ute Hamann-Auer: Ute Hamann-Auer: „und weiter leben“, Roman,337 Seiten, Die POP-Verlag-Epikreihe, Bd. 104
ISBN: 978-3-86356-270-0,  €[D]20,50

Widmar Puhl: Suleikas rebellische Kinder – Gedichte (200 Jahre West-östlicher Divan)

Widmar Puhl:Suleikas rebellische Kinder – Gedichte
(200 Jahre West-östlicher Divan).
Lyrikreihe Bd. 133; ISBN 978-3-86356-275-5; 235 Seiten, €[D]16,50

Der Stuttgarter Lyriker Widmar Puhl wagt mit seinen neuen Gedichten eine Entgegnung auf Goethes Divan. Es ist eine zeitgemäße Fortsetzung und Erweiterung des Dialogs zwischen den Kulturen, die offensichtlich manchmal in einer Art Hassliebe miteinander verbunden sind. Puhl eröffnet mit seinen Gedichten erneut das Gespräch zwischen Ost und West, auch dem Ost und West in den Köpfen, er spannt einen weiten Bogen, durch Jahrhunderte und über Ländergrenzen hinweg. Und das ist nichts weniger als ein Neuansatz. Ein Vierteljahrhundert lang hat Widmar Puhl an seinem Divan gearbeitet. Entstanden ist ein lyrisches Werk, in das verschiedenste Formen und Stile Eingang fanden, angetrieben von dem Mut, angesichts der allgegenwärtigen, durch Angst und Vorurteile hervorgerufenen Lähmung und Ermattung die Stimme zu erheben und Stellung zu beziehen, für das offene Wort und für den Dialog.

Vor uns liegt ein Buch, das vieles bezeugt: dass es sich lohnt, den Gegensätzen in der Welt offen, neugierig und lustvoll zu begegnen, dass es zur Menschenwürde und zum Menschenschicksal gehört, jederzeit eigenwillig und kritisch zu bleiben. Nicht zuletzt aber erzählt es uns auch von der Faszination eines leidenschaftlich Reisenden für die Kultur und die Geheimnisse des Nahen Ostens.

Da ich zwei Lesungen aus dem Gedichtband „Suleikas rebellische Kinder“ wegen Corona absagen musste, würde ich gern Interessenten per Video einen kleinen Ausgleich geben. Leider gibt es für meinen altersschwachen Laptop keine vernünftige Schneide-Software mehr, so dass ich nichts bearbeiten kann. Daher kann ich nur ungleiche Happen anbieten. Google setzt dafür eine lächerliche Grenze von 100 MB. Deshalb geht das bei einem kurzen 6-Minuten Video mit 560 MB nicht. Eine halbstündige Lesung ist schon kurz, geht aber gar nicht. Wieso wird Literatur dermaßen eingeschränkt und Musik wie üblich nicht? Jedes blödsinnige Filmchen und jeder Porno geht, nicht aber Literatur. Ich fordere dringend Abhilfe von Google durch angemessene Streaming-Kapazitäten bis zur Länge eines Sinfoniekonzertes. Das ist eine Frage des Respektes und ein lebenswichtiger Beitrag für soziales und kulturelles Miteinander, gerade jetzt!
Inzwischen sind zwei Videos über insgesamt 30 Minuten bei Youtube zu sehen / hören. Da gibt es zwar viel Mist, aber eben auch sehr viel Gutes. Versucht es einfach mal (aber bitte mit Kopfhörer):
Widmar Puhl Youtube – Google-Suche

Lieferbare Titel von Widmar Puhl:

– Suleikas rebellische Kinder – Gedichte. (200 Jahre West-östlicher Divan). Lyrikreihe Bd. 133; ISBN 978-3-86356-275-5; 235 Seiten, €[D]16,50

Horst Samson: Das Meer im Rausch

Horst Samson: Das Meer im Rausch. Gedichte und Bilder. Lyrikreihe Bd. 140; ISBN 978-3-86356-285-4; 175 Seiten, €[D]19,90

Lieferbare Titel von Horst Samson:

Adriana Carcu, Richard Wayne: Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild

Adriana Carcu, Richard Wayne: Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Sigrid Kuhn [Interviews, Festivalchroniken] und Renate Sandu [Jazzweise]. Die POP-Verlag-Fragmentariumreihe, Bd. 16; ISBN: 978-3-86356-289-2; 226 Seiten, €[D]19,90

Im Raum herrscht eine Stille, als hätte die Show schon längst begonnen. In sich gekehrt füllt Nils Petter den Raum zwischen uns und lässt uns das diaphane Fluidum namens Pneuma fühlen. Sein Klang hat, obwohl vom Toningenieur übernommen (the man who makes me sound, wie er später sagen wird), eine intime Eigenart, die Wärme der Stimme, die sich an Nahestehende richtet. Hinter den geschlossenen Lidern scheint Nils Petter Molvaer das Innere seiner eigenen Welt zu erforschen, auf der Suche nach den Tönen, die sich – jetzt und hier – am besten ergänzen, um sie dann in einem einmaligen Akt zum Leben zu erwecken.

Betrachtest du dich als eine Vertreterin des nordischen Jazz?

Natürlich bin ich ein Teil davon. Das hat weniger mit den Fjorden zu tun und mit den Bergen, als vielmehr mit der Tatsache, dass wir eine kleine Gemeinschaft sind, in der jeder jeden kennt, in deren Rahmen wir uns treffen und interagieren. Wir haben schon vor vielen Jahren die Grenzen der Genres überschritten, und seitdem ist dieses Gemisch jenseits eines Genres so intensiv geworden, dass es mit Sicherheit uns alle beeinflusst hat. Eine anderer Aspekt ist der, dass Skandinavien eine spezifische musikalische Tradition hat, ich kenne aber nur die norwegische näher. Und es gibt natürlich einige sehr wichtige Leute, wie Jan Garbarek oder Jon Christensen, die die grundlegende Arbeit geleistet haben. Jan war der erste, der die afro-amerikanische Musik mit norwegischen Elementen versetzt hat. Leute wie die beiden sind eine Quelle der Inspiration.
(Sidsel Endresen)

Unsere Musik ist mit Sicherheit eine Jazzform der Gegenwart, die durch eine spezifische Herangehensweise an die Kammermusik und an die Mu- sik der Liedermacher charakterisiert wird, mit lyrischer Betonung auf der Melodie. Wir haben verschiedenartige Beziehungen zur Welt des Pop und zur Welt der klassischen Musik der Gegenwart, wo der Fokus eher auf der Textur und dem Klang liegt als auf der traditionellen Kompositionsstruktur. Eigentlich geht es im Allgemeinen um die Reichhaltigkeit des vordergründig Einfachen: die Dinge durch einen Kanal von vereinfachten Themen zu filtern, die kindisch erscheinen, und die Komplexität und den Reichtum, der sich darin befindet, zu erforschen, statt alles zu spielen, was du kannst, und alles zu zeigen, was du weißt. Wir begeben uns in Richtung dieses Ursprungs, der sehr viel Ruhe enthält, wir konzentrieren uns auf einfache Melodien und gehen davon aus.
(Tord Gustavsen)

Lieferbare Titel von Adriana Carcu:

  • GOLDEN. Aus dem Rumänischen übersetzt von Renate Sandu. Illustration: Doru Păcurar. Pop Epik, ISBN: 978-3-86356-206-9, 246 Seiten, €[D]18,50
  • Adriana Carcu, Richard Wayne: Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild. Übersetzungen aus dem Rumänischen von Sigrid Kuhn [Interviews, Festivalchroniken] und Renate Sandu [Jazzweise]. Die POP-Verlag-Fragmentariumreihe, Bd. 16; ISBN: 978-3-86356-289-2; 226 Seiten, €[D]19,90

Anton Sterbling: Entrückung in den Kopfstand

Anton Sterbling: Entrückung in den Kopfstand. Gedichte und Texte 1968 bis 2019. Lyrikreihe Bd. 141; ISBN 978-3-86356-283-0; 141 Seiten, €[D]15,00

 

 

 

 

Lieferbare Titel von Anton Sterbling:

 

Hadaa Sendoo: Mongolischer blauer Fleck

Hadaa Sendoo: Mongolischer blauer Fleck. Gedichte und Bilder. Aus englischen Fassungen ins Deutsche übertragen und mit einem Nachwort versehen von Jürgen Jankofsky. Lyrikreihe Bd. 141; ISBN 978-3-86356-286-1; 90 Seiten, €[D]18,50

 

 

Lieferbare Titel von Hadaa Sendoo:

– Sich zuhause fühlen. Ins Deutsche übertragen von Astrid Nischkauer und Andreas Weiland. Mit einem Vorwort von Richard Berengarten und ein Gespräch mit Maya Gogoladse. Lyrik Reihe. Band 118. ISBN: 978-3-86356-233-5, 108 Seiten, €(D)16,50

 

Dagmar Dusil: So is(s)t Hermannstadt.

Dagmar Dusil: So is(s)t Hermannstadt. Die POP-Verlag-Fragmentariumreihe, Bd. 15. ISBN: 978-3-86356-282-3,186 Seiten, €[D]13,80

Wie Hermannstadt isst und schmeckt, ist das Anliegen dieses Buches. Wie hat Hermannstadt in früheren Zeiten geschmeckt? Nostalgisch, bürgerlich. Wie schmeckt Hermannstadt heute? Modern, neu, interessant. Wie hat Hermannstadt nach dem Zweiten Weltkrieg und in der Zeit bis zur Revolution 1989 geschmeckt? Sparsam, karg, nach Not. Schmeckt Hermannstadt siebenbürgisch-sächsisch, rumänisch, ungarisch? Oder nach einem Gemisch aus allen dreien?

Wie ist Hermannstadt und wie isst Hermannstadt? Und die Antwort lautet: Einmalig und schmackhaft, vielfältig und europäisch. Lokal und international, einfach und raffiniert. Der Tradition verhaftet und doch modern.

Hermannstadt ist nicht nur eine warme Stadt der Herzen sondern auch eine Stadt mit Geschmack und das im wahrsten Sinne des Wortes. Hermannstadt hält für jeden Gaumen und jeden Geldbeutel etwas bereit.

Die in diesem Buch aufgeführten Essen sind eine Hommage an unsere wunderbaren Mütter, die in schweren Zeiten Schmackhaftes auf den Tisch zauberten.

Lieferbare Titel von  Dagmar Dusil:

Klaus Martens: Stachelbeergärten

Klaus Martens:   Stachelbeergärten.  Gedichte.  Die POP-Verlag-LYRIKREIHE Bd. 137. 105 S., 978-3-86356-281-6, €[D] 49,50

Die Exemplare, von 1 bis 75 nummeriert, sind auf Caribic sandbraun 120g/qm 1,3-faches Volumen Papier gedruckt (Umschlag: 250g/qm SoporSet, Schutzumschlag: 250g/qm SoporSet), und vom Autor einzeln signiert.

* Die Sonderausgabe des Romans erschien anlässlich des 75. Geburtstags des Schriftstellers.

(Wir haben) mit Martens einen erstklassigen Lyriker, jemand der eine sichere, eigene Sprache hat. . Ein Schatz.
Frank Milautzcki

Es spricht für den Lyriker Martens, dass er sich nicht in einen Schublade stecken lässt und er andererseits nicht meint, zu allem etwas sagen zu müssen. Mit Worten kämpft er allenthalben gegen Flachheit und Abstumpf- ung. Er trotzt der Selbstvergessen- heit und deren Waffen . . .
Ein Höhlenforscher ist dieser Martens, der weiß, dass man lange graben muss, um das Ich und seine Empfindungswerkzeuge wieder freizulegen. Wie heißt es in einem der schönsten Gedichte („Speleo- loge“)? „Doch irgendwann / wird Licht hineingetragen, wird Ver- stecktes / aus dir heraus gegraben, gedreht und untersucht, / geflickt oder so belassen, wie es ist, dort drinnen, / in der Spelunke, wo du geborgen warst.
Christoph Schreiner

Zwischen literarischem Liebes- und Prokrustes-Bett ist das Leben des Dichters nicht einfach. Klaus Martens scheint die Vorteile und Nachteile von leben, um zu schreiben, und schreiben, um zu (über)leben, sehr wohl zu kennen. Er bewegt sich zwischen höchster Detailgenauigkeit und Karikatur, ohne sich für eine der zwei Optionen zu entscheiden. Dadurch entsteht ein raffiniert geschliffener Spiegel unser Welt, in dem sich jeder von uns wiedererkennen kann.
Traian Pop Traian

Lieferbare Titel von Klaus Martens:

  • Siebenachtel Leben„,  Gedichte. Pop Lyrik. 106 Seiten, 12,99 €, ISBN 978-3-86356-063-8
  • A Restatement of Dreams„, Some poems. Gedichte in englischer Sprache. Pop Lyrik. 64 Seiten, 12,99 €. ISBN 978-3-86356-078-2
  • Bei den Vogelinseln„, 55 Gedichte. Pop Lyrik. 72 Seiten, 13,80€, ISBN 978-3-86356-102-4
  • Anderswo, nicht hier“, Gedichte. Mit 15 Grafiken von Eva Wieting. Pop Lyrik. 114 Seiten, 15,50€ ISBN 978-3-86356-120-8
  • „Muschuschu“. Einige Gedichte. Mit fünf Farbtafeln von Eva Wieting (Glasierte Keramik, Details). Pop Lyrik, 92 S., 978-3-86356-133-8, 14,50€
  • „Atemholen Neue und Ältere Gedichte 1984-2015, Orpheus Reihe Band 2, 268 Seiten, 19,90 €
    ISBN 978-3-86356-141-3
  • Thomas Lux: „Lobotomobil“. Ausgewählte Gedichte. Englisch – Deutsch. Herausgegeben und übersetzt von Klaus Martens. Orpheus Reihe Band 1 268 Seiten, 19,90 €. ISBN 978-3-86356-134-5
  • „Stillwasser“.  Gedichte. Pop Lyrik, 100 S., 978-3-86356-209-0, €[D]16,50
  • Stachelbeergärten. Gedichte. Die POP-Verlag-LYRIKREIHE Bd. 137. 105 S., 978-3-86356-281-6, €[D] 49,50

Marco Sagurna: MINIMAL

Marco Sagurna: MINIMAL Gedichte. Die POP-Verlag-LYRIKREIHE Bd. 124. ISBN 978-3-86356-256-4, 86 Seiten, €[D]12,80 –> Dieser Titel ist nicht mehr lieferbar

„Was beim Durchblättern sofort ins Auge sticht, sind ‚Emoji-Gedichte‘, die Sagurna großzügig über die Sammlung gestreut hat. Gedichte aus Emojis? Gut möglich, dass wir es hier mit einer Weltpremiere zu tun haben. Man ist von ferne erinnert an die deutschen Lautgedichte von Hugo Ball, aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts – nur eben mit den ulkigen kleinen Piktogrammen und Ideogrammen. Ein Spaß, sicher nicht mehr. Aber die deutsche Lyrik war immer schon ein weites Feld. Und sie kann auch kurzweilig sein.

Immer zum Beispiel bei dem großen deutschen Dichter Hans Magnus Enzensberger. Der hat in seinem ganz aktuellen Buch auch noch einmal Grundsätzliches zu der Gattung formuliert: »Weit verbreitet ist auch die Vorstellung, G.e seien schwierig. An dieser Mystifikation sind ihre Urheber nicht ganz unschuldig. Tatsache ist jedoch, dass Texte dieser Gattung meistens leichter verständlicher sind als Parteiprogramme, Allgemeine Geschäftsbedingungen oder Gebrauchsanleitungen.

Im übrigen irren Menschen, die behaupten, G.e seien ihnen fremd. Personen, die keinerlei Texte auswendig können, sind extrem selten. Weithin bekannte G.e sind beispielsweise das Vaterunser, Hänschen klein, die Nationalhymne, I Can Get No Satisfaction, diverse Abzählverse und je nach Geburtsdatum, zahllose Schlagertexte, bekannt aus Film, Funk und Fernsehen. Erwähnung verdienen einige andere Eigentümlichkeiten dieser Textsorte. Zum einen gibt es schlechterdings nichts, von dem ihre Verfasser, die Dichter, nicht sängen und sagten. In diesem Sinn sind G.e im Gegensatz zu den meisten Prosaformen, Allesfresser. Im allgemeinen zeichnen sie sich ferner durch Kürze aus. G.e in Romanlänge sind eher die Ausnahme. Das mindert den Zeitaufwand, der zu ihrer Lektüre erforderlich ist.«

Schöner kann man s nicht formulieren. Sagurnas Gedichte entbehren nicht einer gewissen Lakonie. Das ist im Übrigen auch ein wesentliches Merkmal von Lyrik: Auf einmal bleibt ganz viel weiß.“

OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG⎜Dirk Dasenbrock

Texte sind wichtig wie Menschen. Von Anfang an. Schon im Bauch der Mutter, wenn sie mit Dir spricht. Und das Sprechen geht weiter. Mit Dir. Hinein in die Welt.
Die Welt spricht zu Dir. Du sprichst zur Welt. Du verstehst. Du verstehst nicht. Die Welt versteht. Die Welt versteht nicht. Die Welt und Du. Miteinander. Ihr sprecht.
Sprechen ist Text. Text ist Sprechen. Mit Deinen Menschen das Erlebte, es spricht. Du begegnest. Es begegnet. Dir. Wie Deine Menschen. Dir. Wie Du Deinen Menschen.
Und wie mit Deinen Menschen, sprichst Du mit Deinem Text. Und wie Deine Menschen, spricht Dein Text mit Dir. Dein Text ist Dein Erleben. Das Du aufschreibst. Du bist das Er- leben. Du bist der Text. Dein Text schreibt Dich.
Von Anfang an. (Marco Sagurna)

Nachdem die Kritik sein Roman-Debüt ‚WARMIA‘ im vergangenen Jahr würdigte als „Liebeserklärung“ (Hannoversche Allgemeine), „epochales Gemälde“ (Norddeutscher Rundfunk), dessen „Geschichten zweier Alltagsfluchten“ ((Neue Presse Hannover) durch Zeit und Raum „mäandern und zerfließen“ (Oldenburgische Volkszeitung), hier nun Marco Sagurnas kühnes Lyrik-Debüt. Poesie, die spricht, in Buchstabenwörtern wie in Emoji.

Theo Breuer: Winterbienen im Urftland

Theo Breuer: Winterbienen im Urftland. Empfundene / erfundene Welten in Norbert Scheuers Gedichten und Geschichten. Lesezeichen Reihe. Bd. 5. ISBN: 978-3-86356-277-9, 128 Seiten, €[D]12,80

Bei aller grundsätzlichen sprachlichen Sparsamkeit und rhetorischen Reduktion evozieren die Wörter der Fauna, die Wörter der Flora, die Fachwörter, all die herrlichen Wörter überhaupt, die die Romane durchziehen wie die Kraniche die Lüfte, wenn sie wegfliegen (um Jahr für Jahr zurückzukehren …) – es ist ein einziges poetisches Wörterplauschen und -rauschen: Binse und Pfeilkraut, Äsche und Nymphe, Weihrauch und Myrrhe … –, wieder und wieder Sprachstrudel, die mich hineinziehen in den sich durchs Urftland schlängelnden Fluß der Geschichten von sogenannten Außenseitern, Illusionisten, Käuzen, Phantasten, Taugenichtsen, Träumern, Verlierern, Versagern, Zauseln.

 

Lieferbare Titel von Theo Breuer:

  • nicht weniger nicht mehr. ›Gedichte‹.  Reihe Lyrik Bd. 151, 133 Seiten, ISBN 978-3-86356-317-2. 2021 €[D]14,50.

Herausgabe

Matrix  

Einzeltitel

  • Hinter die dunkle Tür. Vierzeiler 2013 – 2015.  Vorwort und Gespräch mit Hans Bender von Theo Breuer. 137 Seiten. Lyrik Bd. 125. ISBN 978-3-86356-257-1. 2019. €[D]14,90. 

Übertragung 

  • Admiel Kosman:  Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. 116 Seiten. Lyrik Bd. 132. 2019. ISBN 978-3-86356-271-7. €[D]12,80.

 

 

Admiel Kosman: Aus dem Zwischen des Hohelieds

Admiel Kosman: Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. Die POP-Verlag-LYRIKREIHE Bd. 132. ISBN 978-3-86356-271-7, 116 Seiten, €[D]12,80

In Israel ist Admiel Kosman ein bekannter Dichter. Acht Gedicht- bände wurden von israelischen Verlagshäusern veröffentlicht. Mehrere Literaturpreise – der Bernstein-Preis, der Brenner-Preis, der Preis des Premierministers für Literatur – sind ihm für sein Werk verliehen worden. Israelische Zeitschriften drucken seine Ge-
dichte, bringen Interviews. Anders in Deutschland. Im ›Land der Dichter und Denker‹ sind nur vereinzelt Gedichte Admiel Kosmans publiziert worden. Mit dem vorliegenden Band wird zum ersten Mal das Wagnis unternommen, Admiel Kosmans Gedichte Lesern im deutschen Sprachraum zugänglich zu machen.

 

Das Hohelied stellt die ideale sexuelle Begegnung im dialogischen Zwischen vor, aber auch die missglückte, die verpasste, die durch Begierde des Ego bestimmte und die von beiden Partnern gesuchte, auch erfolglos gesuchte. Das gleiche Spektrum ist in Kosmans Gedichten reflektiert. Neben den idealen Begegnungen gegenseitiger mitempfindender Zuwendung gehören auch vorwiegend durch Triebe bestimmte Handlungen in das Spektrum menschlichen Sexuallebens. Selbst Zwang und Gewalt sind nicht ausgeschlossen. Die ›nicht so heiligen Begegnungen‹ sind vergleichbar mit den kleinen Füchsen aus dem Hohelied, die den Weinberg (eine Metapher aus der orientalischen Sexualsymbolik, vergleichbar mit dem Garten) zu beschädigen drohen. Auf den moralischen Zeigefinger wird verzichtet. Stattdessen werden in Kosmans Gedichten, dialogisch oder reflektierend, Triebhandlungen mit Witz und Charme geschildert. (Edith Lutz)

Lieferbare Titel von Admiel Kosman:

– Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. Die POP-Verlag-LYRIKREIHE Bd. 132. ISBN978-3-86356-271-7, 116 Seiten, €[D]12,80

Lieferbare Titel von Edith Lutz:

– Einer aus Wiesendorf. Roman, 207 Seiten, ISBN: 978-3-86356-268-7, €[D]16,50

Aus dem Zwischen des Hohelieds, Gedichte von Admiel Kosman in der Übertragung von Edith Lutz. ISBN: 978-3-86356-271-1

Lieferbare Titel von Theo Breuer:

  • nicht weniger nicht mehr. ›Gedichte‹.  Reihe Lyrik Bd. 151, 133 Seiten, ISBN 978-3-86356-317-2. 2021 €[D]14,50.

Herausgabe

Matrix  

Einzeltitel

  • Hinter die dunkle Tür. Vierzeiler 2013 – 2015.  Vorwort und Gespräch mit Hans Bender von Theo Breuer. 137 Seiten. Lyrik Bd. 125. ISBN 978-3-86356-257-1. 2019. €[D]14,90. 

Übertragung 

  • Admiel Kosman:  Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. 116 Seiten. Lyrik Bd. 132. 2019. ISBN 978-3-86356-271-7. €[D]12,80.

 

Charlotte Ueckert: NACH ALPHABET GESAMMELT

Charlotte Ueckert:

NACH ALPHABET GESAMMELT aus vierzig Jahren. Mit einem Nachwort von Uli Rothfuss. Lyrikreihe Bd. 131; ISBN 978-3-86356-267-0; 158 Seiten, €[D]16,50

 

 

 

Lieferbare Titel von Charlotte Ueckert:

– Charlotte Ueckert und Manfred Chobot (Hrsg.), Der Jaguar im Spiegel. Ein KOGGE Lesebuch.Mit einem Vorwort von Uli Rothfuss. (FRAGMENTARIUM- Sammlung); 342 Seiten,  ISBN: 978-3-937139-93-7. Preis: 18,00 €

–  Nach Italien. Liebesgeschichten von anfangs und später. 204 S. ISBN: ISBN: 978-3-86356-028-7, € [D] 14,80

Kalosh Çeliku: Das boheme Mädchen gibt meinen Büchern die Brust

Kalosh Çeliku: Das boheme Mädchen gibt meinen Büchern die Brust. Gesammelte Gedichte. Aus dem Albanischen von Arbër Çeliku. Herausgegeben von Uli Rothfuss. Lyrikreihe Bd. 53; ISBN 978-3-86356-035-5; 86 Seiten, €[D]14,80

 

 

Lieferbare Titel von Kalosh Çeliku: Das boheme Mädchen gibt meinen Büchern die Brust. Gesammelte Gedichte. Aus dem Albanischen von Arbër Çeliku. Lyrikreihe Bd. 53; ISBN 978-3-86356-035-5; 86 Seiten, €[D]14,80

Lâm Quang Mỹ: So streicht das Leben dahin…

Lâm Quang Mỹ: „So streicht das Leben dahin…“. Gedichte, vietnamesisch / deutsch. Ins Deutsche übertragen von Peter Gehrisch. Lyrikreihe Bd. 134; 160 Seiten; Im Buch befindet sich ein QR-Code. Über diesen können Sie die vietnamesisch-musikalische Hörfassung von „So streicht das Leben dahin…“ herunterladen. Ebenso finden Sie hier Aufnahmen weiterer Texte, die aus aktuellen Lesungen stammen und laufend erneuert werden. ISBN: 978-3-86356-274-8; €[D]17,50

Der Titel des Bandes „So streicht das Leben dahin…“ assoziiert uns ein sentimentales Lied. Denn der Autor ist nicht nur als Künstler der Feder bekannt, sondern auch als Interpret seiner eigenen Gedichte in Form des Gesangs. Er macht das wundervoll. Er singt nicht nur vor dem Publikum mit Empathie, sondern mit jedem Gedicht erzeugt er eine besondere Aura. (…)
Die Kunst mit dieser Gabe, wenn man sie vermittelt bekommen hat, besteht darin, andere zu erreichen. Aber sie ist es, die den Sinn herausbringt, sie erregt die Aufmerk- samkeit, zeigt die andere Seite der Natur und erlaubt die Blütenpracht der Poesie zu versammeln. So entsteht die tiefe Me- ditation über das, was uns umgibt: den Baum, den Nebel, den Fluss, den Rauch, die Blüte. Aber sie erlaubt auch in die mys- tische Landschaft einzudringen, wie sie Leśmian beschrieb, das Ganze der Mensch- heit, der Landschaft, des Kosmos nur in einem Quäntchen zu sehen. (Jan Zdzisław Brudnicki)

Lieferbare Titel von Lâm Quang Mỹ:

  • „So streicht das Leben dahin…“. Gedichte, vietnamesisch / deutsch. Ins Deutsche übertragen von Peter Gehrisch. Lyrikreihe Bd. 134; 160 Seiten; Im Buch befindet sich ein QR-Code. Über diesen können Sie die vietnamesisch-musikalische Hörfassung von „So streicht das Leben dahin…“ herunterladen. Ebenso finden Sie hier Aufnahmen weiterer Texte, die aus aktuellen Lesungen stammen und laufend erneuert werden. ISBN: 978-3-86356-274-8; €[D]17,50

Lam Quang My – Aufnahmen

QR-Code.

Hier können Sie die musikalische Hörfassung von „So streicht das Leben dahin…“ herunterladen. Ebenso finden Sie hier Aufnahmen weiterer Texte, die aus aktuellen Lesungen stammen und laufend erneuert werden.

1