
Dinu Flamand, geboren am 24. Juni 1947 in Susenii Bârgăului, einem kleinen Dorf im Norden Transsilvaniens/Rumänien. Philologie-Studium an der Universität in Cluj-Napoca und Mitbegründer der literarischen Zeitschrift Echinox. Danach in Bukarest als Journalist und Literaturkritiker für verschiedene Zeitschriften und Verlage tätig, ab Anfang der 70er-Jahre publiziert er die Lyrikbände Apeiron (1971), Poezii (Gedichte, 1974), Altoiuri (Pfröpflinge, 1976), Stare de asediu (Belagerungszustand, 1983), Viață de probă (Leben auf Probe, 1998), Dincolo/De l’autre côté (Auf der anderen Seite, zweisprachige Ausgabe, 2000), Migrația pietrelor (Die Migration der Steine, Anthologie, 2000), Tags (2002), Grădini/Jardins (Gärten, zweisprachige Ausgabe, 2005), Frigul intermediar (Zwischenfrost, 2006), Opera poetică (Das lyrische Werk, zwei Bände, 2007), Umbre și faleze (Schatten und Klippen, 2010), Biopoeme (Anthologie, 1970–2010, 2010), Stive de tăcere (Gestapeltes Schweigen, 2011), Veghea și somnul, un an de sonete (Wachen und schlafen, ein Sonett-Jahr, 2016), Primăvara la Praga (Frühling in Prag, 2017), Descos și țes (Aufgetrennt und verwebt, Anthologie, 1971–2017, zwei Bände, 2018), Om cu vâslă pe umăr (Mensch mit geschultertem Ruder, 2020), Scaun la fereastră. Jurnal de carantină – Lisabona (Sessel am
Fenster. Lockdown-Tagebuch – Lissabon, 2022). Ab Anfang der 80er-Jahre ist Dinu Flamand staatlichen Repressalien ausgesetzt, seine Gedichte werden zensiert bzw. verboten, sodass er sich auf das Übersetzen – vor allem aus romanischen Sprachen – konzentriert, das er bis heute konsequent weitergeführt hat. Zu den ins Rumänische übertragenen Autoren zählen Omar Lara, Fernando Pessoa, Miguel Torga, Sophia de Mello Breyner Andresen, Jorge de Sena, Herberto Helder, Fernando Assis Pacheco, Al Berto, Carlos Drummond de Andrade, Umberto Saba, Samuel Beckett, Lautréamont, César Vallejo, Pablo Neruda oder Antonio Gamoneda. Ende der 80er-Jahre, vor dem Sturz der kommunistischen Diktatur, emigrierte er nach Frankreich und arbeitete von Mai 1989 bis April 2010 bei Radio France Internationale in Paris. 2011 kehrte er nach Rumänien zurück, war 2013 bis 2014 als Diplomat tätig und gegenwärtig als freier Schriftsteller. Seine Gedichte und Anthologien sind übersetzt in Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Deutschland, Mexiko, Griechenland, Brasilien, Tschechien, Israel, Kolumbien und Honduras erschienen. Neben zahlreichen Stipendien erhielt er als Auszeichnung für sein poetisches Werk u. a. 2011 den Mihai-Eminescu-Nationalpreis, 2019 den Nichita-Stănescu-Preis, 2021 den Lucian-Blaga-Preis, 2022 den Lyrikpreis der Rumänischen Akademie, 2023 den bedeutenden mexikanischen Preis Nuevo Siglo de Oro und 2025 den Tudor-Arghezi-Preis.
Lieferbare Titel von Dinu Flamand:
Zwischenfrost / Frigul intermediar. Gedichte. Deutsch / Rumänisch. Aus dem Rumänischen von Edith Konradt. Reihe Lyrik Bd. 144, 273 S., ISBN 978-3-86356-299-1, €[D]19,50
Mensch mit geschultertem Ruder. Gedichte. Aus dem Rumänischen von Edith Konradt. Mit Illustrationen von Mircia Dumitrescu. Reihe Lyrik Bd. 191, ISBN: 978-3-86356-426-1, 198 S., €[D]21,50