Dato Barbakadse, Was für ein guter Tag, Abenteuer zu suchen

Dato Barbakadse, Was für ein guter Tag, Abenteuer zu suchen. Enka-Variationen-Album.  Literarische Bearbeitung von Peter Gehrisch. Kaukasische Bibliothek Bd 36.  Reihe Lyrik Bd. 182
58 Seiten,ISBN 978-3-86356-390-5, € [D]14,00

Der neue Gedichtzyklus von Dato Barbakadse hat drei weibliche und einen
männlichen Protagonisten und ist entsprechend der Liebesromantik verbunden. Aber die Leser, die bereits andere Werke des Autors kennen, wissen, dass von ihm Liebeslyrik als eine weitere langweilige Sammlung, wie sie in jahrhundertelanger Tradition besteht, nicht zu erwarten ist. Und sie werden auch diesmal nicht enttäuscht sein: Schon die Tatsache, dass es sich hier um die Variationen über das Thema eines japanischen Musikgenres – Enka – handelt, verspricht den echten Lyrikliebhabern ein genussreiches, emotionales sowie intellektuelles Abenteuer. Diese Gedichte, die in einer feinen Nuancierungstechnik gewebt und von verschiedenartigen oberflächlichen Effekten weit entfernt sind, versetzen den Leser in eine vielschichtige Welt jener einfachen Menschen, die gelassen über ihre Erfahrungen Auskunft erteilen. Die charakteristisch nostalgische Sammlung und die traurige Tonalität der Enka-Gesänge von Meiko Kaji, Shinji Tanimura, Yoshi Ikuzo und Yashiro Aki werden in den Gedichten Dato Barbakadses leitmotivisch von einer verborgenen metaphysischen Spannung begleitet, die in der männlichen Partie ihren Höhepunkt und einen harmonischen Abschluss erreicht.
Luca Bakradse

  • „Das Dreieck der Kraniche“. Gedichte. Übersetzt aus dem Georgischen von Steffi Chotiwari-Jünger. Mit einem Vorwort von Uli Rothfuss. Reihe Lyrik. 80 Seiten. ISBN 978-3-937139-38-8; € [D]12,60
  • Ich aber will dem Kaukasos zu...“ Eine Anthologie georgischer Lyrik. Nach einer Auswahl von Nino Popiaschwili. Buch mit Audio-CD. Kaukasische Bibliothek, Band 9. ISBN 978-3-86356-124-6, 578 Seiten, € [D]35,50
  • „Die Unmöglichkeit des Wortes“. Übersetzung aus dem Georgischen von Manana Paitschadse und Maja Lisowski. Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss. Band 12. ISBN 978-3-86356-177-2. 328 Seiten, € [D]19,90
  • „Das Gebet und andere Gedichte“ Aus dem Georgischen ins Deutsche übertragen
    von Maja Lisowski.Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss und Traian Pop. Band 20(Georgien); Reihe Lyrik, 124 Seiten, ISBN 978-3-86356-220-5; € [D]16,50
  •  Wenn das Lied sich vom ermüdeten Körper befreit. Aus dem Georgischen ins Deutsche übertragen von Steffi Chotiwari-Jünger, Maja Lisowski, Benedikt Ledebur und Crauss. Literarische Bearbeitung von Peter Gehrisch. Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss und Traian Pop. Band 26.  Reihe Orpheus Band 8.
    (Georgien); Lyrik, 370 Seiten,ISBN 978-3-86356-241-0, € [D]29,50
  • MATRIX 1/2014 (35),  222 Seiten, € [D]10,00
  •  Was für ein guter Tag, Abenteuer zu suchen. Enka-Variationen-Album.  Literarische Bearbeitung von Peter Gehrisch. Kaukasische Bibliothek Bd 36.  Reihe Lyrik Bd. 182
    58 Seiten,ISBN 978-3-86356-390-5, € [D]14,00

Theo Breuer, Vorschlag zur Blüte

Theo Breuer, Vorschlag zur Blüte. Gedichte, Reihe Lyrik Bd. 179, 206 Seiten, ISBN 978-3-86356-371-4, €[D]18,50

Auf »Buchfühlung« mit Theo Breuer

Mit Vorschlag zur Blüte legt Theo Breuer – nach Das gewonnene Alphabet (2012), Zischender Zustand ∙ Mayröcker Time (2017), Scherben saufen (2019), Winterbienen im Urftland (2019) und nicht weniger nicht mehr (2021) – 2023 ein weiteres Gedichtbuch im Pop Verlag vor.

Es scheint ganz so, als habe der Autor (eiei, so das denn möglich sei) es nun noch mehr, o je, auf die Sprache, ja, aufs einzelne Wort abgesehn.

Ja, was denn sonst??? mögen, freilich, manche fragen. 

Recht haben sie mit dem, was Hannah Arendt kurz und bündig proklamiert : Alles, wirklich alles dreht sich um Sprache.

Auch diese seitenweise feurig funkelnden, aus Aufgelesnem montierten, Klangbilder malenden, Klangräume eröffnenden Gedichte wollen eins – unmiß:verständlich – klarstellen : Ohne den Schall der Sprache geht gar nichts.

(Echt jetzt?)

Getreu dem vorangestellten Motto, auf das er während der Lektüre von Gila Lustigers Roman So sind wir stieß, bewegt, jongliert, vertauscht Breuer (vexierbildlich gesprochen) die Buchstaben so lange, »bis die Welt von ihnen abfällt und« – im glücklichen Falle – »das reine magische Wort entsteht«.

Von A, dem laut Grimmschem Wörterbuch »edelsten, ursprünglichsten aller Laute«, bis zum ziemlich zackigen Z werden – parodistisch programmatisch, gern eine schicke Lippe riskierend – Paragramm, Pastiche, Pointe u. a. m. auf lustvoll lustige Weise probiert, daß es nur so eine Art hat. (Ja, manches steht auf der Kippe.)

Und nein, verehrter Leser : »Pardon wird nicht gegeben«. (Denn wie meinte einst Ernst Jandl : »Die Rache der Sprache ist das Gedicht«, was Mrs Columbo lächelnd bejaht.)

Ob lakonisches Einwortgedicht, verpörender Vierzeiler, tiefschweifendes Sonett oder worttoller Seitenknüller, ob geheimnisvoll/rätselhaft spiegelndes Gemäldegedicht, tonangebendes Musikgedicht, schrulliges Rollengedicht (oder scheinteiliges Spiel mit dem ›Ich‹ : Bensch, Kraus, Quer und Träumling lassen grüßen) – die vielhäutigen Verse reißen uns, akrobatisch von Wortriff zu Wortklippe springend, mit in die schiefen Gründe und Schlünde, die sich beim Lesen wortsaufend auftun.

Wie kein anderer Lyriker bedient sich Theo Breuer, so Norbert Scheuer in der Süddeutschen Zeitung, in seinem mittlerweile großen Werk der gesamten Weltliteratur, indem er diese kombiniert, assimiliert und die Motive zu einem neuartigen lyrischen Konzept verarbeitet. Seine Gedichte folgen einer rätselhaften Traumspur und sind gleichzeitig doch ganz konkret, von einer nicht abzuweisenden inneren Logik durchdrungen.

Das Gedichtbuch Vorschlag zur Blüte ist also alles andre als eine schmucke Eigentumswohnung, sondern, im Gegenteil, ein segelrechtwidriger labyrinthischer Kosmos toll von fintenreichen binnengereimten paradoxen Interventionen, in dem man sich (ohne Faden, aber mit dem knallenden Gebrüll des Minotauros im Ohr) vollends verlieren und eben drum blauwohl fühlen kann – eingeladen, die Verse um- und fortzuschreiben.

Und – wer wollte denn nicht dabei sein, wenn Eros mit Thanatos Tango tanzt?! (Dabeisein ist schließlich – auch und besonders in der Lyrik – : alles.)

 Michael Denhoff · countertimecounter

… – der eine laut, 

der andere leise.

Joachim Ringelnatz




Wer jetzt kein Haus hat, 

baut sich keines mehr.

Rainer M. Rilke
zeilenleise zeitenweise




meinmesser

es " blutet

seitenweise

( nun – besser – nicht –––– atmen )

auf buchfühlung g/e/h/e/n

mit alarmierendem bienenfresser

verpörendem mordton

s·i·l·b·e·n·w·e·i·s·e / sehr langsam

entgegen – – – w-a-c-h-s-e-

Lieferbare Titel von Theo Breuer:

Herausgabe

Matrix  

Einzeltitel

  • Hinter die dunkle Tür. Vierzeiler 2013 – 2015.  Vorwort und Gespräch mit Hans Bender von Theo Breuer. 137 Seiten. Lyrik Bd. 125. ISBN 978-3-86356-257-1. 2019. €[D]14,90. 

Übertragung 

  • Admiel Kosman:  Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. 116 Seiten. Lyrik Bd. 132. 2019. ISBN 978-3-86356-271-7. €[D]12,80.

Tian He: Taschen voller Wind

Tian He: Taschen voller Wind. 99 Gedichte. 

Mit acht Bildern von Anna Mgaloblischwili. Nachwort: Dato Barbakadse. Übersetzung / Nachdichtung: Theo Breuer. Reihe Lyrik Band 169, 160 Seiten, ISBN 978-3-86356-345-5, € [D]19,90

Taschen voller Wind ist die erste in deutscher Sprache zugängliche Gedichtsammlung des aus der Provinz Hubei stammenden chinesischen Autors Tian He (*1960), der in seinem Land etliche (darunter auch preisgekrönte) Gedichtbücher veröffentlicht hat. Die nach uralten Konnotationsverfahren verfassten Gedichte Tian Hes offenbaren den Dialog mit klassischer chinesischer Tradition, sind Muster einer eigentümlichen Meditation, zeigen sie doch die programmatische Entfernung von lärmintensiven urbanen Themen, die zugleich jedoch einen distanzierenden Hintergrund für die rurale Lyrik bilden. Tian He ist kein monologischer Dichter. Er ist vielmehr erzählender Lyriker, und in seiner poetischen Welt tummeln sich Gestalten, die zwar in China leben, deren oft trauriges Schicksal wir jedoch an vielen Orten des Erdballs finden – einsame, durch die alltägliche schwere Arbeit ermüdete Menschen. Zum einen sind Tian Hes Gedichte von sozialer Spannung gekennzeichnet, zum anderen handelt es sich um ‚beschauliche‘ – von modernistischer Beunruhigung weit entfernte – konfuzianistische Poesie. Das von Theo Breuer auf der Basis englischer Interlinearversionen ins Deutsche übertragene Gedichtbuch Taschen voller Wind ist eine wortschwingende Nachdichtung, die die mitteleuropäischen Leser leichtfüßig in eine Welt entführt, von der sie vielleicht glaubten, dass es sie heute gar nicht mehr gibt. Die Sammlung ist mit acht Bildern der georgischen Künstlerin Anna Mgaloblischwili angereichert, die dem Buch zusätzlichen Charme verleihen.

Lieferbare Titel von Tian He:

Taschen voller Wind. 99 Gedichte. Mit acht Bildern von Anna Mgaloblischwili. Nachwort: Dato Barbakadse. Reihe Lyrik Band 169, 160 Seiten, ISBN 978-3-86356-345-5, € [D]19,90

Lawrenti Ardasiani: Solomon Isakitsch Medschghanuaschwili

Lawrenti Ardasiani, Solomon Isakitsch Medschghanuaschwili. Roman. Nachwort von Bela Tsipuria. Aus dem Georgischen übersetzt von Maja Lisowski. Initiator Projekt Georgien: Dato Barbakadse, Kaukasische Bibliothek Band 30 (Georgien).
Reihe Epik Bd.127, 183 Seiten, ISBN 978-3-86356-340-0, € [D19,90

Für das Verständnis zeitgenössischer Literatur ist es erforderlich, auch die Klassiker der jeweiligen Literatur zu kennen. Deshalb haben wir uns vorgenommen, dem deutschsprachigen Publikum neben herausragenden Gegenwartsautorinnen und -autoren aus dem Kaukasus auch eine Auswahl von Werken klassischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus dieser Region zu präsentieren. Die Veröffentlichung des Romans Solomon Isakitsch Medschghanuaschwili von Lawrenti Ardasiani und bedeutender Werke von Autorinnen und Autoren wie Egnate Ninoschwili, Ekaterine Gabaschwili, Tschola Lomtatidse, Niko Lomouri und Micheil Dschawachischwili legen den Grundstein für unser Bemühen, nicht allein der georgischen, sondern der gesamten kaukasischen Literatur, die wir für bahnbrechend halten, eine Wohnstatt im deutschen Sprachraum zu bieten. Wir hoffen, mit diesen literarischen Wurzeln großer kaukasischer Literaturen insbesondere dem Verständnis unserer kaukasischen Gegenwartsautorinnen und -autoren den Weg zu bereiten.
Uli Rothfuss und Traian Pop
(Herausgeber der Kaukasischen Bibliothek)

Lawrenti Ardasianis Tiflis vermittelt ein anschauliches Bild des urbanen Raums, wie er in der Literatur des 19. Jahrhunderts dargestellt wird. Der Tataren-Majdan als Handelsplatz vereint sämtliche – geradezu modellhaften – Charakteristika des städtischen Raums von Tiflis: Buntheit und Viel- falt, Käufer und Verkäufer, Bauern und Stadtbewohner, Fremde und Einheimische, Arme und Reiche, Gewinn und Verlust sowie – nicht zuletzt – das Glücksspiel (…)
Bela Tsipuria

Dato Barbakadse: Und so weiter. Sieben Haiku-Kränze.

Dato Barbakadse„Und so weiter. Sieben Haiku-Kränze.“ Aus dem Georgischen übersetzt von Maja Lisowski. Nachdichtung von Theo Breuer.

KAUKASISCHE BIBLIOTHEK BAND 31 (Georgien). Reuhe Lyrik Bd.157, 137 Seiten, ISBN 978-3-86356-322-6, € [D15,90

Der erste Haiku-Zyklus – Vogel, Wind, Zweig – erschien erstmals im Sommer 2018 in der georgischen Literaturzeitschrift Akhali Saundsche. Als Autor firmierte der – unbekannte – japanische Dichter Akira Mikito, dessen Porträtfoto im bibliographischen Anhang abgedruckt war. (…) Erst im Sommer 2019, beim Internationalen Literaturfestival in Tbilissi, ließ Dato Barbakadse die Katze höchstpersönlich aus dem Sack. Ein Teil der Liebhaber der Dichtkunst äußerte sogleich den Verdacht, der Dichter, der für komplizierte intellektuelle Spiele bekannt war, wolle durch diese öffentliche Demystifizierung eine neue Mystifizierung schaffen. Barbakadse verneinte dies kategorisch. (…)
Dem Leser liegen in diesem Buch also nicht Sonett-, sondern (sieben) Haiku-Kränze vor. Diese Kränze folgen dem Prinzip Vom Einfachen zum Komplizierten. Dato Barbakadse erklärt in einem Manifest: Das Dilemma der Wahrnehmung von Lyrik im 21. Jahrhundert ist nicht etwa durch komplexe inhaltlich-formale Strukturen bedingt, sondern durch die Armut an Mechanismen, anhand derer Leser die Gedichte wahrnehmen. Dies wird wiederum durch die Intensivierung der Konsumhaltung zur Lyrik hervorgerufen.

 

 

Lieferbare Titel von Dato Barbakadse:

  • „Das Dreieck der Kraniche“. Gedichte. Übersetzt aus dem Georgischen von Steffi Chotiwari-Jünger. Mit einem Vorwort von Uli Rothfuss. Reihe Lyrik. 80 Seiten. ISBN 978-3-937139-38-8; € [D]12,60
  • Ich aber will dem Kaukasos zu...“ Eine Anthologie georgischer Lyrik. Nach einer Auswahl von Nino Popiaschwili. Buch mit Audio-CD. Kaukasische Bibliothek, Band 9. ISBN 978-3-86356-124-6, 578 Seiten, € [D]35,50
  • „Die Unmöglichkeit des Wortes“. Übersetzung aus dem Georgischen von Manana Paitschadse und Maja Lisowski. Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss. Band 12. ISBN 978-3-86356-177-2. 328 Seiten, € [D]19,90
  • „Das Gebet und andere Gedichte“ Aus dem Georgischen ins Deutsche übertragen
    von Maja Lisowski.Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss und Traian Pop. Band 20(Georgien); Reihe Lyrik, 124 Seiten, ISBN 978-3-86356-220-5; € [D]16,50
  •  Wenn das Lied sich vom ermüdeten Körper befreit. Aus dem Georgischen ins Deutsche übertragen von Steffi Chotiwari-Jünger, Maja Lisowski, Benedikt Ledebur und Crauss. Literarische Bearbeitung von Peter Gehrisch. Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss und Traian Pop. Band 26.  Reihe Orpheus Band 8.
    (Georgien); Lyrik, 370 Seiten,ISBN 978-3-86356-241-0, € [D]29,50
  • „Und so weiter. Sieben Haiku-Kränze.“ Aus dem Georgischen übersetzt von Maja Lisowski. Nachdichtung von Theo Breuer. KAUKASISCHE BIBLIOTHEK BAND 31 (Georgien). Herausgeber der Reihe: Uli Rothfuss und Traian Pop. 137 Seiten, ISBN 978-3-86356-322-6, € [D15,90

Theo Breuer: nicht weniger nicht mehr. ›Gedichte‹

 Theo Breuer: nicht weniger nicht mehr. ›Gedichte‹

Reihe Lyrik Bd. 151, 133 Seiten, ISBN 978-3-86356-317-2, €[D]14,50

Wir wollen weniger erhoben, / Und fleißiger gelesen sein, lesen wir in einem bekannten Vierzeiler Gotthold Ephraim Lessings. Kann man „fleißiger lesen“, als Theo Breuer es bekanntermaßen sein Leben lang tut? Und kann man kreativer, lebendiger die Rezeption literarischer Texte für die Produktion ebensolcher nutzen, Leseimpression origineller in Schreibexpression verwandeln, als Theo Breuer es – eindringlicher denn je – im neuen Gedichtbuch nicht weniger nicht mehr handhabt, in dem es auf 133 Seiten suchstaben und Wörter und Verse auf Breuers unnachahmliche Weise regnet (prasselt …) und in dessen Gedichten die Buchstaben vom ersten bis zum vierten Kapitel atmen, hopsen, perlen, sprudeln, dass es seine Art hat.

Furios und mitreißend – um je ein Beispiel aus den vier Kapiteln mit hier (sehr) kurzen, dort (sehr) langen Gedichten zu benennen – die Gedichte es war, nicht die bohne, und lesen oder zeit der schlüsse, in dessen sieben Versen soviel Welt, soviel Para- und Gegenwelt steckt, dass es einem Frevel gleichkäme, einzelne Aspekte einem Kommentar zu unterwerfen. Manches, das an der Oberfläche wie reines Spiel mit Wörtern wirken mag, wird, näher betrachtet, zum glutigen Ernst. Ja, Kurt Schwitters hat es bis zum bitteren Ende vorgemacht: Wir spielen, bis uns der Tod abholt. Aber was, bitte, ist denn das für ein ‚Spiel‘, in dem einem immer wieder das Lachen im Halse stecken bleibt – wenn etwa im wortversuch : ein mord / den / andren / gibt?!

Neben dem Reim (mit dessen ‚unerhörten‘ Möglichkeiten wortwährend ‚gespielt‘ wird) ist das Paragramm fester Bestandteil in Breuer Wortwerkzeugkasten. Welch enorme Erweiterung wird hier möglich durch den Austausch eines Buchstabens: Zunächst wird der Leser – naturgemäß – bei ‚glutig‘ an das Ursprungswort ‚blutig‘ denken, um reflexiv und ‚mutig‘ weitere Paragramme zu bilden und so – dank eines einzigen Buchstabens – in ungeahnte Wortträume vorzuschwingen.

Die Gedichte des ersten Kapitels – eine siebenteilige, essayistisch angehauchte Lyriksequenz – sind Werk und Wirken Paul Celans gewidmet, dessen hundertstem Geburtstag und fünfzigstem Todestag wir 2020 gedenken: morgens moosgrün müßig zwischen maar moor mayröcker / liegt der stein der leisen setzt das Gedicht da : ein, das den Leser – ausgehend von persönlich erlebter wlan-Gegenwart – im schneewahn zurück in unheilvolle Zeiten katapultiert, deren Grauen Celan so unmittelbar erfuhr.

Genug des „Erhebens“. Auch Theo Breuers Gedichtbuch nicht weniger nicht mehr will : fleißiger gelesen sein

Lieferbare Titel von Theo Breuer:

Herausgabe

Matrix  

Einzeltitel

  • Hinter die dunkle Tür. Vierzeiler 2013 – 2015.  Vorwort und Gespräch mit Hans Bender von Theo Breuer. 137 Seiten. Lyrik Bd. 125. ISBN 978-3-86356-257-1. 2019. €[D]14,90. 

Übertragung 

  • Admiel Kosman:  Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. 116 Seiten. Lyrik Bd. 132. 2019. ISBN 978-3-86356-271-7. €[D]12,80.

 

Theo Breuer: Winterbienen im Urftland

Theo Breuer: Winterbienen im Urftland. Empfundene / erfundene Welten in Norbert Scheuers Gedichten und Geschichten. Lesezeichen Reihe. Bd. 5. ISBN: 978-3-86356-277-9, 128 Seiten, €[D]12,80

Bei aller grundsätzlichen sprachlichen Sparsamkeit und rhetorischen Reduktion evozieren die Wörter der Fauna, die Wörter der Flora, die Fachwörter, all die herrlichen Wörter überhaupt, die die Romane durchziehen wie die Kraniche die Lüfte, wenn sie wegfliegen (um Jahr für Jahr zurückzukehren …) – es ist ein einziges poetisches Wörterplauschen und -rauschen: Binse und Pfeilkraut, Äsche und Nymphe, Weihrauch und Myrrhe … –, wieder und wieder Sprachstrudel, die mich hineinziehen in den sich durchs Urftland schlängelnden Fluß der Geschichten von sogenannten Außenseitern, Illusionisten, Käuzen, Phantasten, Taugenichtsen, Träumern, Verlierern, Versagern, Zauseln.

 

Lieferbare Titel von Theo Breuer:

  • nicht weniger nicht mehr. ›Gedichte‹.  Reihe Lyrik Bd. 151, 133 Seiten, ISBN 978-3-86356-317-2. 2021 €[D]14,50.

Herausgabe

Matrix  

Einzeltitel

  • Hinter die dunkle Tür. Vierzeiler 2013 – 2015.  Vorwort und Gespräch mit Hans Bender von Theo Breuer. 137 Seiten. Lyrik Bd. 125. ISBN 978-3-86356-257-1. 2019. €[D]14,90. 

Übertragung 

  • Admiel Kosman:  Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. 116 Seiten. Lyrik Bd. 132. 2019. ISBN 978-3-86356-271-7. €[D]12,80.

 

 

Theo Breuer: Scherben saufen

Theo Breuer: Scherben saufen
Gedichte
Lyrikreihe Bd. 129; ISBN 978-3-86356-265-6; 171 Seiten, €[D]15,90

Mit Scherben saufen lesen wir nicht ein, nicht zwei und auch nicht drei Bücher gleichzeitig, sondern gleich eine ganze Bibliothek. Das ist das wirklich Besondere an diesem in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Gedichtbuch. (Astrid Nischkauer)

Rund 70 Gedichte aus den Jahren 2013 bis 2019 werden in Theo Breuers neuem Gedichtbuch Scherben saufen versammelt. Schon der Titel verrät die paragrammatisch-parodistische Ausrichtung des Lyrikbands mit den vielen »kleinen Verschiebungen«, in dem der Himmel voller Schweigen hängt und sich im Witzkrieg am Ende alle kaputtlachen. In (un-)gereimten, heiter bis molkig wetternden Rollengedichten werfen Bensch, Kraus, Peer Quer und Mrs Columbo derart ungestüm die Buchstaben um, als wären sie beim Kegeln in der Kneipe. Ob schnurzgepieptes Ein- oder Zweiwortgedicht, salopper Vierzeiler, sprachspielerisch montiertes Sonett oder sturzbächliches, bisweilen über mehrere Seiten dahinrauschendes Poem: Stets geht es dem Autor s∙u∙c∙h∙s∙t∙ä∙b∙l∙i∙c∙h um Silbe und Wort, Stimme und Sprache, um Klang, um Schwingung, um Sound. In Scherben saufen findet der Leser Gedichte von wildschöner, quirliger Lebendigkeit – mit atmenden, brausenden, brodelnden, hechelnden, perlenden, sprudelnden, schäumenden Versen.

Lieferbare Titel von Theo Breuer:

  • nicht weniger nicht mehr. ›Gedichte‹.  Reihe Lyrik Bd. 151, 133 Seiten, ISBN 978-3-86356-317-2. 2021 €[D]14,50.

Herausgabe

Matrix  

Einzeltitel

  • Hinter die dunkle Tür. Vierzeiler 2013 – 2015.  Vorwort und Gespräch mit Hans Bender von Theo Breuer. 137 Seiten. Lyrik Bd. 125. ISBN 978-3-86356-257-1. 2019. €[D]14,90. 

Übertragung 

  • Admiel Kosman:  Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. 116 Seiten. Lyrik Bd. 132. 2019. ISBN 978-3-86356-271-7. €[D]12,80.

 

Theo Breuer: Zischender Zustand. Mayröcker Time

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Reihe Lesezeichen Band 1

ISBN: 978-3-86356-152-9, 200 Seiten, 16,90€

Zischender Zustand ∙ Mayröcker Time ist der erste Band in der Reihe LESEZEICHEN, die auf lebendige Weise Ansichten und Einsichten von, mit und über zeitgenössische Autoren und deren Werk vermitteln will. Theo Breuer, Herausgeber der 2012 im Pop Verlag erschienenen Literaturzeitschrift Matrix 28. Atmendes Alphabet für Friederike Mayröcker, läßt den Leser in diesem funkensprühenden Buch unmittelbar teilhaben an seiner leidenschaftlichen Rezeption des fulminanten Mayröckerschen Werks nach 2000, dessen facettenreiche Originalität und Vitalität er in jedem Kapitel aufblitzen, auffunkeln, aufscheinen lässt. Ein essayistisch-poetischer Leckerbissen!

Lieferbare Titel von Theo Breuer:

  • nicht weniger nicht mehr. ›Gedichte‹.  Reihe Lyrik Bd. 151, 133 Seiten, ISBN 978-3-86356-317-2. 2021 €[D]14,50.

Herausgabe

Matrix  

Einzeltitel

  • Hinter die dunkle Tür. Vierzeiler 2013 – 2015.  Vorwort und Gespräch mit Hans Bender von Theo Breuer. 137 Seiten. Lyrik Bd. 125. ISBN 978-3-86356-257-1. 2019. €[D]14,90. 

Übertragung 

  • Admiel Kosman:  Aus dem Zwischen des Hohelieds. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Hebräischen übertragen von Edith Lutz in Zusammenarbeit mit Theo Breuer und Udi Levy. Mit Vor- und Nachwort herausgegeben von Edith Lutz. 116 Seiten. Lyrik Bd. 132. 2019. ISBN 978-3-86356-271-7. €[D]12,80.

 

Dato Barbakadse: “Das Dreieck der Kraniche”

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Dato Barbakadse: „Das Dreieck der Kraniche“
Gedichte. Übersetzt aus dem Georgischen von Steffi Chotiwari-Jünger. Mit einem Vorwort von Uli Rothfuss.Reihe Lyrik. 80 Seiten. € [D]12,60
ISBN 978-3-937139-38-8

Lieferbare Titel von Dato Barbakadse:

  • „Das Dreieck der Kraniche“. Gedichte. Übersetzt aus dem Georgischen von Steffi Chotiwari-Jünger. Mit einem Vorwort von Uli Rothfuss. Reihe Lyrik. 80 Seiten. ISBN 978-3-937139-38-8; € [D]12,60
  • Ich aber will dem Kaukasos zu...“ Eine Anthologie georgischer Lyrik. Nach einer Auswahl von Nino Popiaschwili. Buch mit Audio-CD. Kaukasische Bibliothek, Band 9. ISBN 978-3-86356-124-6, 578 Seiten, € [D]35,50
  • „Die Unmöglichkeit des Wortes“. Übersetzung aus dem Georgischen von Manana Paitschadse und Maja Lisowski. Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss. Band 12. ISBN 978-3-86356-177-2. 328 Seiten, € [D]19,90
  • „Das Gebet und andere Gedichte“ Aus dem Georgischen ins Deutsche übertragen
    von Maja Lisowski.Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss und Traian Pop. Band 20(Georgien); Reihe Lyrik, 124 Seiten, ISBN 978-3-86356-220-5; € [D]16,50
  •  Wenn das Lied sich vom ermüdeten Körper befreit. Aus dem Georgischen ins Deutsche übertragen von Steffi Chotiwari-Jünger, Maja Lisowski, Benedikt Ledebur und Crauss. Literarische Bearbeitung von Peter Gehrisch. Kaukasische Bibliothek. Hrsg. Uli Rothfuss und Traian Pop. Band 26.  Reihe Orpheus Band 8.
    (Georgien); Lyrik, 370 Seiten,ISBN 978-3-86356-241-0, € [D]29,50

Theo Breuer: „Das gewonnene Alphabet“

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Theo Breuer: „Das gewonnene Alphabet“
Gedichte. Pop Lyrik. ISBN 978-3-86356-039-3, 122 Seiten, €[D]12,00

Das gewonnene Alphabet vereint Gedichte der Jahre 2002 bis 2012, die thematisch und formal so frei sind wie Amsel, Eichelhäher und Zeisig, die wiederkehrend durch luftige Verse fliegen. Ob Sonett oder freimetrisch verfaßtes Gedicht, ob Akrostichon oder Cento, ob gereimte oder ungereimte Strophe, ob visuelle Poesie oder lakonisches Notat, die Gedichte fesseln, überraschen, unterhalten den Leser mit übermütigen Einfällen, doppelbödig schwingenden Passagen, melancholischen Klängen, ironischen Wortspielen, nachdenklich machenden Meldungen, unerhörten Erdichtungen. Das gewonnene Alphabet ist ein konzeptuell angelegtes Lyrikbuch, das in Gedicht, Glossar und Essay kleine und große ABCs arrangiert, balanciert, chiffriert, integriert, montiert, parodiert, variiert, zitiert, nach dessen Lektüre der Lyriker und Herausgeber Axel Kutsch meint: Es ist von A bis Z ein Vergnügen, diese Gedichte zu lesen. Der alphabetische Fluß mit seinen vielen Alliterationen, Sprachspielen, verbalen Eigenwilligkeiten, originellen, ja, kühnen Wortschöpfungen, seinem immer wieder aufblitzenden Humor bietet ein erfrischendes Lektüreerlebnis. Diese Lyrik atmet, perlt, sprudelt, ist von quirliger Lebendigkeit.

Lieferbare Titel von Theo Breuer: