Ioona Rauschan: Abhauen

Ioona Rauschan: Abhauen, Roman. Reihe Epik; 336 Seiten, ISBN:  978-3-937139-52-4, €[D]19,20

ADZ, Zwischen den Welten: Ioona Rauschan. Eine Temeswarer Persönlichkeit im fernen Deutschland. Von: Robert Tari

Es ist eine Irrfahrt auf der Suche nach einer Person, die man nie kannte. Man wird unweigerlich zum Detektiv, indem man Indizien sammelt und Zeugen befragt. Dabei klammert man sich an jedes einzelne Wort von Menschen, die vielleicht die Antworten kennen. Eine Antwort gibt es nie.

Stattdessen entsteht unweigerlich eine Collage, bestehend aus unterschiedlichen Auffassungen über eine Person, die jeder scheinbar anders kannte. Irgendwo überschneiden sich die Bilder, doch gleichzeitig gehen sie an anderer Stelle auseinander. Es beweist nur, wie komplex ein Menschenleben sein kann, und wie wenig wir manchmal den anderen kennen.

Ioona Rauschan starb am siebten Februar 2010 in einem Krankenhaus in Düsseldorf. Sie war schon länger krank gewesen, im Sommer 2009 diagnostizierten Ärzte bei ihr Lungenkrebs. Es war der letzte Kampf, den sie austragen musste. Zehn Monate später begab sich ein junger Mann nach Düsseldorf, um einer Gedenkveranstaltung beizuwohnen, die Ioona Rauschan gewidmet war.

Ihre Freunde in Deutschland hatten für einen Abend das Filmkunstkino Black Box gemietet und zeigten eine Auswahl ihrer Dokumentarfilme. Ioona Rauschan war freiberufliche Regisseurin gewesen, hat über 20 Filme gedreht. In den letzten zwei Jahren ihres Lebens leitete sie zusammen mit dem Freiberufler Sasha Sonnwald ein kleines Medienunternehmen, das sie „Working Headquarters“ tauften. Es war ein intimer Abend unter Freunden und Bekannten. Hier wurde einer Künstlerin gedacht, in einem der wichtigsten Kulturzentren Deutschlands. Fremde waren kaum anwesend. Eine kleine Annonce in der Zeitung hatte die Veranstaltung angekündigt. Im kulturellen Alltag Düsseldorfs ging jener traurige Abend unter. So hart kann das deutsche Kulturgeschäft sein.

In der Heimat gefeiert

Nur Wochen später schaute es in ihrer Heimatstadt Temeswar anders aus. Eine Woche lang wurde Ioona Rauschan gedacht. Nicht nur ihre Filme wurden vorgestellt, sondern auch ihre anderen künstlerischen Tätigkeiten. Als „Uomo universale“ wurde sie beschrieben, als eine echte Temeswarer Persönlichkeit.
Als Künstlerin war sie vielfältig gewesen: sie schrieb, sie malte, sie sang, sie produzierte Filme und früher sogar Puppenspiele. Sie hatte Kunst gelebt. Auf ihrer offiziellen Internetseite schrieb Rauschan: „Worte, Bilder und Klänge sind für mich die Elementarteilchen der Kommunikation und ein Medium ist die Zeitraumwarte, von der aus ich ihr flüchtiges Spiel erspähen kann.“

1994 produzierte Ioona Rauschan ihren ersten Dokumentarfilm in Deutschland: „Porträt eines Künstlers als reifer Mann“. Die Produktion hatte sie selbst finanziert. Ein Beweis für ihre Entschlossenheit und Bereitwilligkeit. Enge Freunde haben sie anders nie gekannt.

Mit dem Film hatte sie einen entscheidenden Schritt in eine neue Karriere getan. Nach Deutschland kam sie 1988. In Rumänien arbeitete sie in den 1980er Jahren am Puppentheater Merlin. „Als Ioona zum Theater kam, löste sie einen Sturm aus“, beschrieb eine ehemalige Puppenspielerin Rauschans Einfluss auf das Theater. Sie hätte die Schauspieler wachgerüttelt und sie aus ihrem lethargischen Alltag herausgeholt. Dabei scheute sich Rauschan nicht davor, ihre Meinung offen zu sagen und ihren Standpunkt zu vertreten.

Sie sorgte auch durch ihre Kreativität für frischen Wind im verstaubten Puppentheater. 1986 durfte Rauschan auf dem Regiestuhl Platz nehmen und inszenierte das Kinderstück „Mowgli – Das Dschungelkind“, eine freie Adaption nach Rudyard Kiplings Erzählung „Mowgli“ aus der „Dschungelbuch“-Sammlung. In dem Stück nahm auch eine 19-jährige Schülerin teil, die Rauschan zufällig entdeckte und unbedingt für die Rolle des Dschungelkindes in ihrem Stück haben wollte. Heute ist Éva Labadi-Megyes die Intendantin des Puppentheaters Merlin und eine erfolgreiche Puppen- und Schauspielerin. „Ich konnte damals das Wort şobolan (dt. „Ratte“) nicht richtig aussprechen, wegen meines ungarischen Akzentes“, erinnert sich Labadi-Megyes. „Ich betonte immer das „SCHO“ und sagte SCHO-bolan. Ioona setzte sich dann mit mir hin und half mir, meinen Sprachfehler zu korrigieren.“

Im November 2010 setzte sie Ioona Rauschans Stück „Mowgli – Das Dschungelkind“ neu auf. Das moderne Bühnenbild wurde von Vlad Trif erstellt, ein enger Freund der verstorbenen Künstlerin. Viele Freunde Rauschans beteiligten sich an der Gedenkwoche, in der eine Ausstellung organisiert und die rumänische Fassung ihres einzigen Romans vorgestellt wurde.

Der treibende Motor war ihr Stiefbruder Radu Dimeca gewesen. Er gründete nur wenige Monate nach dem Ableben seiner Schwester einen Kulturverein in Temeswar. Die Hauptaufgabe: Das Andenken Ioona Rauschans zu bewahren und ihre Werke auch in ihrer Heimatstadt Temeswar bekannt zu machen. „Ioona leistete überall einen Beitrag. Egal wo sie war, sie machte immer auf sich aufmerksam“, beschreibt Dimeca seine Schwester.

Abhauen…

Im Mittelpunkt der Gedenkwoche stand Ioona Rauschans Roman „Abhauen“. Das Buch schildert die Erlebnisse von sechs Menschen an einem Februarsonntag im Jahr 2000, kurz nach der Millenniumswende, die sich mit ihrer eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen. Ironischerweise starb Rauschan genau ein Jahr nachdem ihr Roman erschien: an einem Sonntag im Februar. Fast prophetisch erscheint der Roman Rauschans. „Das Buch zeigt nicht, wie schwer es ist zu sterben. Es zeigt, wie schwer es ist zu leben, sobald man verstanden hat, was es bedeutet zu sterben“,  meint die Übersetzerin des Buches, Raluca Ciortan. Auch sie beteiligte sich intensiv an den Vorbereitungen für die Gedenkveranstaltungen. Für Ciortan weise das Buch autobiografische Züge auf. Eine Einschätzung, die sie mit vielen Lesern teilt, die Rauschan persönlich kannten. „Als Ioona einmal darauf angesprochen wurde, hat es sie rasend gemacht“,  meint Monika Boll, eine enge Freundin Rauschans aus Düsseldorf.

Auf der Leipziger Buchmesse wurde ihr Roman übersehen. Das Buch veröffentlichte sie beim Pop Verlag aus Stuttgart. Der Geschäftsführer Traian Pop druckt rumäniendeutsche und rumänische Schriftsteller. „Sie war darüber sehr enttäuscht, wie es auf der Messe lief,“ meint Sasha Sonnwald. Bei der Lesung nahmen nur eine Handvoll Leute teil. Darunter der rumäniendeutsche Schriftsteller Ingmar Brantsch. Rauschan hoffte, auf sich aufmerksam machen zu können, auf einer der größten Buchmessen Deutschlands.

Im Sommer 2009 hatte sie bereits ihr nächstes Buch begonnen. Schauplatz der Handlung sollte unter anderem ihre Heimatstadt Temeswar werden. „Ich glaube, dass sie Temeswar vermisst hat“, vermutet Radu Dimeca. Anders als seine Schwester und seine Eltern ist Dimeca nicht nach Deutschland ausgewandert. Heute ist er ein erfolgreicher Unternehmer.

Die Erinnerung wahren

Der Verein selbst bemüht sich weiterhin, die Erinnerung Rauschans zu bewahren. Zum zweiten Todestag der Künstlerin wird im Puppentheater „Merlin“ ein Gedenkabend veranstaltet. Neben Auszügen aus dem Stück „Mowgli – Das Dschungelkind“ soll auch das Stück „Giovannino ohne Furcht“ aufgeführt werden. „Wir haben für 2012 mehrere Veranstaltungen geplant, die Ioonas künstlerische Vielseitigkeit hervorheben sollen“, sagt Radu Dimeca.

Lesungen, Filmvorführungen und eine Ausstellung sind für das Frühjahr geplant. Raluca Ciortan arbeitet an einer Sammlung von Kurzgeschichten, die Rauschan in den 1970er und 1980er Jahren schrieb.

Viele kulturelle Persönlichkeiten aus Temeswar haben Ioona Rauschan gut gekannt. Der Direktor von TVR Timişoara, Lucian Ionică, hatte einen Science-Fiction Roman geschrieben. Rauschan schrieb die erste Kritik dazu. Die Leiterin des rumänischen Kulturinstituts aus Bukarest, Brînduşa Armanca, ging mit Rauschan zusammen zur Schule. Beide arbeiteten zusammen an der Schülerzeitung für die unter anderem auch Florin Călinescu schrieb. Sie arbeitete für die Literaturzeitschrift „Orizont“, die vom Rumänischen Schriftstellerverband betreut wird.

In ihrer Freizeit malte die vielseitige Künstlerin. Sie hinterließ insgesamt 40 Bilder. Aus Interesse besuchte sie die Volkshochschule in Temeswar. In Deutschland unterrichtete sie an der Volkshochschule unter anderem „Storyboard“. Darunter versteht man die Visualisierung eines Konzeptes oder einer Idee. In Filmen werden meistens Storyboards verwendet, um den szenischen Verlauf darzustellen.

Wenn Freunde und Bekannte Ioona Rauschan beschreiben, gibt es oft Abweichungen. Besonders zwischen ihren Freunden aus Deutschland und denen aus Rumänien. Manche glauben, dass ein Riss entstanden ist. Eine Künstlerin, die sich ihrer Umwelt anpasste. Gleichzeitig reflektieren oft viele nur ihr eigenes Leben durch die Erinnerung an Ioona Rauschan.

Lieferbare Titel von  Ioona Rauschan:

Abhauen, Roman. Reihe Epik; 336 Seiten, ISBN:  978-3-937139-52-4, €[D]19,20 Euro

Manfred Wolff: Gespräche mit niemand

Manfred Wolff: Gespräche mit niemand. Gedichte. Mit einem Nachwort von Mario Wirz. Reihe Lyrik Bd. 27, 90 Seiten. ISBN: 978-3-937139-59-3 €[D]12,80

Manfred Wolff: „Gespräche mit niemand“

Manfred Wolff legt mit seinem ersten Gedichtband „Gespräche mit niemand“ ein vielseitiges Buch vor. Er spannt einen Bogen von religiöser Mystik bis zum frivolen Chanson.

In den „Gesprächen mit niemand“ spürt Wolff dem Geheimnis des Allgegenwärtigen nach, das ihm in dem Freiheitserlebnis der jüdischen Theologie ebenso wie im menschlichen Miteinander, in der Schönheit der Natur wie in den Spuren des Alltags begegnet, wo er zu aktuellen Fragen Stellung bezieht. Dabei lotet er aus: was kann ich wissen, was kann ich tun, was kann ich träumen?

Die „Kaschubischen Oden“, die in zahlreichen Urlauben in der Kaschubei (Polen) entstanden sind, zeichnen ein Bild der Landschaft, der Sorgen dieses oft vergessenen Volkes und reflektieren die Geschichte der Kaschuben.

Das „Liederbuch für Ursula“ ist ein Kranz von Chansons. Teils melancholisch und besinnlich, teils frivol und kess loten sie Gedanken und Gefühle einer Frau in den besten Jahren aus.

Manfred Wolff wurde 1941 in Braunschweig geboren, studierte klassische Philologie und Philosophie, lebt seit 2006 in Berlin. Er übersetzt zusammen mit seiner Frau aus dem Polnischen, zuletzt Jan Goczol: „Die abgewandte Seite des Mondes“, POP Verlag (LYRIK-Sammlung) 2008 und Anna Mieszkowska: „Die Mutter der Holocaust-Kinder. Irena Sendler und die geretteten Kinder aus dem Warschauer Ghetto“, DVA 2006.

Manfred Wolff: Gespräche mit niemand. Gedichte. Mit einem Nachwort von Mario Wirz, POP Verlag  Ludwigsburg, 2008, ISBN 978-3-937139-59-3, 89 S., 12,80 €

Lieferbare Titel von Manfred Wolff:

  • Jan Goczol: Die abgewandte Seite des Mondes, Aus dem Polnischen übersetzt von Urszula Usakowska-Wolff und Manfred Wolff und mit einem Nachwort versehen von Urszula Usakowska-Wolff. Reihe Lyrik Bd. 24, 122 Seiten, ISBN: 978-3-937139-48-7. €[D]18,80, 2008
  • Gespräche mit niemand. Gedichte. Mit einem Nachwort von Mario Wirz. Reihe Lyrik Bd. 27, 90 Seiten. ISBN: 978-3-937139-59-3 €[D]12,80
  • Carl von Bülow: Kriegsbriefe aus den Jahren 1870–71. Gefunden, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Manfred Wolff. Reihe Historiae Bd.2, Kartoniert, mit Schutzumschlag (bedruckt), 4 Bilder, 231 Seiten, ISBN 978-3-86356-297-7, €[D]19,50

 

Aura Christi: „Elegien aus der Kälte“

978-3-937139-47-0_AAura Christi: „Elegien aus der Kälte
Gedichte. Aus dem Rumänischen von Edith Konradt

Pop Lyrik. ISBN: 978-3-937139-47-0, 88 Seiten, € [D]14,50

 

Lieferbare Titel von Aura Christi

  • Elegien aus der Kälte. Gedichte. Aus dem Rumänischen von Edith Konradt. ISBN: 978-3-937139-47-0, 88 Seiten, € [D]14,50
  • Schmucklose Gärten. Gedichte. Aus dem Rumänischen übersetzt von Hans Dama. Pop Lyrik. ISBN: 978-3-86356-156-7, 102 Seiten, € [D]16,50
  • Schmucklose Gärten / Grădini austere. Gedichte. Rumänisch / Deutsch. Aus dem Rumänischen übersetzt von Hans Dama. ISBN: 978-3-86356-189-5, 170 Seiten, € [D]19,90

 

Jan Goczoł: Die abgewandte Seite des Mondes

978-3-937139-48-7Jan Goczoł: Die abgewandte Seite des Mondes. Gedichte. Aus dem Polnischen übersetzt von Urszula Usakowska-Wolff und Manfred Wolff und mit einem Nachwort versehen von Urszula Usakowska-Wolff. (LYRIK- Sammlung) 122 Seiten, ISBN: 978-3-937139-48-7.€ [D]18,80. 

 

Lieferbare Titel von Jan Goczoł:

– Die abgewandte Seite des Mondes, Gedichte. Aus dem Polnischen übersetzt von Urszula Usakowska-Wolff und Manfred Wolff und mit einem Nachwort versehen von Urszula Usakowska-Wolff. (LYRIK- Sammlung) 122 Seiten, ISBN: 978-3-937139-48-7.€ [D]18,80. 

Rainer Wedler: deichgraf meiner selbst

Rainer Wedler978-3-937139-34-3: deichgraf meiner selbst, Gedichte, mit Illustrationen von Ferdinand Wedler,ISBN: 978-3-937139-34-3, 12,50€

 

 

 

 

 

 

 

Lieferbare Titel von Rainer Wedler

Poesie/poésie Zeitgenössische Dichtung aus Frankreich und Deutschland. ISBN: 3-937139-00-1. 168 Seiten; 14,00Eur[D]   CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek:
Blua, Gérard und Stefanescu, Sergiu : Poesie/ poésie. Zeitgenössische
Dichtung aus Frankreich und Deutschland. Mit einem Vorwort von Sergiu
Stefanescu.
Autoren: Alfonsi, Josiane; Blua, Gérard; Broussard, Yves; Demuth, Volker;
Draghincescu, Rodica; Dürrson, Werner; Fels, Gilbert; Kaouah, Abdel-
madjid; Kotarski, Carmen; Lovichi, Jacques; Migozzi, Marcel; Montmaneix,
François;   Oliver, José F. A. ; Özdemir, Hasan; Sayer, Walle; Schneider,
Klaus F.; Seiler, Hellmut; Sorrente, Dominique; Stephan, Susanne; Temple,
Frédéric  Jacques;  Tixier, Jean-Max; Ughetto, André; Villain, Jean-Claude;
Rainer Wedler.

Übersetzer: David, Eric; Lawitschka, Valérie; Fischer, Rüdiger.
Ludwigsburg: Pop, 2004

»Ungesagtes der Sinne unterschlagen verwischt / ohne Wohnrecht Offensichtliches verschlüsselt / meine Texte sind nicht gesichert« (J. Alfonsi); »enthaarte Tiere die Blicke leer / darin siehst du plötzlich dich fortgeschoben« (V. Demuth); »und denke / bin ich denn wirklich« (W. Dürrson); »das Instrument demonstriert, exakt diesem Auge, daß hier dubiose Grenzen bestehen / Problem, das es / es? ich! / bislang nicht sah« (G. Fels); »ich hatte die Sprache geöffnet / nicht den Mund« (C. Kotarski); »nur während ich an dich / dachte liebte ich dich / das wort war nur zwischen / den lippen« (H. Özdemir); »geschichten die ich / heimlich hinuntersteige aus den farben / und hellen fenstern in den stummfilm« (J. F. A. Oliver); »zeile um zeile / abgelagertes / ich« (K. F. Schneider); »Heute sing ich, morgen tanz ich, nie ohne euch, aber / Bin ich’s nun oder ist es wirklich ein anderer?«
(H. Seiler); »Der allerchristlichste König ist, wie ich, / bald traurig, bald fröhlich« (S. Stephan); »zu wem / soll ich noch sprechen / die Nahen scheinen nah nur« (R. Wedler). Die zitierten Verse sollen einen Eindruck vermitteln von der Vielfalt der Stimmen und der Originalität der von uns verlegten Lyriker und zugleich Anreiz sein, der literarischen Qualität zum Durchbruch zu verhelfen.

Zwischenstation Algier. Roman, EPIK- Sammlung, 86 Seiten, ISBN: 3-937139-11-7; 12,80€

deichgraf meiner selbst, Gedichte, mit Illustrationen von Ferdinand Wedler,ISBN: 978-3-937139-34-3, 12,50€

Die Leihfrist, Roman, (EPIK- Sammlung); 128 Seiten,  ISBN: 978-3-937139-81-4, 12,00€

Unter der Hitze des Ziegeldachs, Gedichte mit Zeichnun- gen von Ferdinand Wedler, (LYRIK- Sammlung); 136 Seiten,  ISBN:  978-3-86356-010-2, 12,00€.

Seegang. Mit zwölf Zeichnungen von Ferdinand Wedler. (EPIK Sammlung). 116 S. ISBN: 978-3-86356-030-0, Preis: 12,00€

Es gibt keine Spur, Prosastücke, 2013. (EPIK Sammlung). 330 S. ISBN: 978-3-86356-052-2, 17,80€

Auch die Brombeeren haben keine Bedeutung mehr. Roman. Mit Illustrationen von Maximilian Wedler. Pop Epik. 131 Seiten, ISBN 978-3-86356-076-8, 12,99€

Nock, Roman,Pop Epik, 168 Seiten, ISBN 978-3-86356-119-2, 15,50€

einen Fremden grüßt man nicht, Gedichte 2011 – 2016, Pop Lyrik, 142 Seiten, ISBN:978-3-86356-176-5, m15,50€

Stiftorgel, Kurze Texte, 2014-2017. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Pop Epik. 208 Seiten, ISBN 978-3-86356-190-1, 23,00 €

Jonahh Lippet: „Migrant auf Lebzeiten“

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Migrant auf Lebzeiten, Roman (EPIK- Sammlung) 226S., ISBN:  978-3-937139-56-2 €[D]15,90

Vertriebener, Aussiedler, Ausgewandeter, Emigrant. Welche Bezeichnung traf auf ihn zu? Diese Frage stellt sich der Schriftsteller Johann Linz, als die Fügung von Zufällen dazu führt, daß er 1997, nach zehn Jahren, ins Banat, Rumänien, reist, wo er fast vier Jahrzehnte gelebt hatte. Bis dahin hatte er sich immer wieder vorgestellt, wie es sein würde, wenn er mal nach Rumänien fährt, sein Vorhaben aber stets an Bedingungen geknüpft, nach dem Muster: Wenn…, dann ja. Mit Antritt der Reise ist dieser Teufelskreis durchbrochen, und er hofft mit sich ins reine zu kommen, mit seinen Erinnerungen, die er all die Jahre verdrängt hatte.

Nach Verlust seines Arbeitsplatzes und dem Streit mit seiner Frau zieht er kopfüber von zu Hause aus, weiß anfangs nicht wohin, entscheidet sich schließlich für eine Pension in der Pfalz. Diese Gegend kennt er aus dem Roman eines Schriftstellerkollegen, der sie für Aussteiger empfiehlt. Sein Versuch, hier einen Roman über das Land seiner Herkunft und sein Leben dort zu schreiben, scheitert.

Trotz vieler Bedenken entschließt er sich, nach Rumänien zu fahren. Während der abenteuerlichen Busreise, die fast 24 Stunden dauert, bietet sich ihm Gelegenheit, darüber nachzudenken, was er unter anderen Umständen weiterhin verdrängt hätte: sein Verhältnis zu dem Land, das er hatte verlassen müssen, sein Verhältnis zur banatschwäbischen Bevölkerung, der er entstammt, sein Verhältnis zu ehemaligen Schriftstellerkollegen.

Von Temeswar aus, wo ihm eine befreundete rumänische Familie ihr Appartement zur Verfügung stellt, reist er mit dem Zug an Orte der Erinnerung. Er besucht sein Heimatdorf, in dem von der ursprünglichen deutschen Bevölkerung niemand mehr wohnt, da alle nach Deutschland ausgewandert sind. Der Besuch des Friedhofs ist Anlaß, die Geschichte des Dorfes und seiner Bewohner vor dem inneren Auge noch einmal Revue passieren zu lassen. Eine andere Reise führt ihn zu seiner Jugendliebe aus der Gymnasialzeit, da er nach so vielen Jahren das Bedürfnis hat, einige Dinge mit ihr zu klären. Er unternimmt Streifzüge durch Temeswar und entdeckt, auch anhand von Büchern, auf die er zufällig stößt, die Geschichte der Stadt für sich neu. Mit dieser Stadt verbinden ihn schmerzhafte Erinnerungen, aber auch die Liebesgeschichte mit seiner Frau, die er sich noch einmal vergegenwärtigt.

Er kommt zu Einsicht, daß er wohl ein Leben lang Migrant zwischen zwei Welten bleiben wird, daß er dies akzeptieren muß, wenn ihm ein Neubeginn, auch als Schriftsteller, gelingen soll.

Gëzim Hajdari: „Mondkrank“

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Gëzim Hajdari: Mondkrank Aus dem Italienischen und mit einem Nachwort: „Ich suche ein unschuldiges Land“, von Stefanie Golisch. Reihe LYRIK, Bd. 26,  80 Seiten, ISBN:  978-3-937139-55-5. €[D] 13,10.

 

Lieferbare Titel von Gëzim Hajdari:

– Mondkrank Aus dem Italienischen und mit einem Nachwort: „Ich suche ein unschuldiges Land“, von Stefanie Golisch. Reihe LYRIK, Bd. 26, 80 Seiten, ISBN:  978-3-937139-55-5. €[D] 13,10.

Ioana Nicolaie: „Der Norden“

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Ioana Nicolaie: „Der Norden“
Gedichte, übersetzt von Eva Ruth Wemme, 2008

Pop Lyrik

122 Seiten, 16,30 €
ISBN 978-3-937139-43-2

Rezension

 

 

Lieferbare Titel von Ioana Nicolaie: